Was für ein Feuerwerk der Dallas Mavericks! Die Mavs ballern sich dank einer Gala-Vorstellung von Luka Doncic aus der Krise und zu einem neuen Rekord. Giannis Antetokounmpo zerstört in einem wilden Finish alle Hornets-Träume, die Celtics siegen in einem Krimi gegen Philadelphia.
Indiana Pacers (9-15) - Atlanta Hawks (12-10) 111:114 (BOXSCORE)
- Wildes Finish in Indiana und, so viel sei verraten, es war nicht das einzige spektakuläre Ende einer Partie in der Nacht auf Donnerstag. In diesem Fall behielten die Hawks die Oberhand, auch wenn sich Trae Young wenige Sekunden vor dem Ende einen Turnover leistete, der Atlanta fast das Spiel gekostet hätte.
- Anstatt den Deckel auf die Partie zu packen, verlor Young schlicht und einfach die Kontrolle über den Ball. Pacers-Rookie Chris Duarte hatte im Fastbreak die Chance zur Führung 7 Sekunden vor dem Ende - vergab aber den Layup. An der Seitenlinie tobte Head Coach Rick Carlisle, der ein Foul gesehen hatte. Die Referees ließen aber laufen, der Ball landete wieder bei Young, der diesmal von der Linie alles klarmachte.
- "Ich foule nie. Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben jemanden gefoult", scherzte Übeltäter Kevin Huerter angesprochen auf die Szene, in der ein gewisser Kontakt vorhanden war. Für die Refs reichte dies aber nicht zu einem Pfiff. So wurde Youngs Fehler nicht bestraft, mit 33 Punkten (13/27 FG), 10 Assists und 8 Rebounds hatte er zuvor ohnehin eine starke Vorstellung abgeliefert.
- Unterstützung kam von Huerter (19) oder John Collins (14). Atlanta war von Beginn an heiß aus der Distanz, doch entscheidend absetzen konnten sie sich nie. Indiana hielt mit einer guten Teamvorstellung dagegen, Malcolm Brogdon (27 und 9 Assists), Domantas Sabonis (22 und 10 Rebounds) und Myles Turner (17 und 9) übernahmen die Hauptlast. Dennoch stand am Ende die sehr bittere, dritte Pleite in Folge.
Orlando Magic (5-18) - Denver Nuggets (10-11) 108:103 (SPIELBERICHT)
Washington Wizards (14-8) - Minnesota Timberwolves (11-11) 115:107 (BOXSCORE)
- Apropos bitter, so lässt sich auch der Abend für die Timberwolves zusammenfassen. Nicht nur kassierte Minnesota nach zuletzt sieben Siegen aus acht Spielen wieder eine Niederlage, zudem mussten sie einen Verletzungsschock bei Karl-Anthony Towns verkraften. In Folge eines schweren Sturzes nach einem Dunk wenige Minuten vor dem Ende musste er den Court verlassen, eine Röntgenuntersuchung gab laut ESPN aber erste Entwarnung.
- Zuvor hatte KAT sein Team mit 34 Punkten (11/25 FG) und 10 Abprallern lange Zeit im Spiel gehalten. Dabei halfen auch 25 Zähler von Anthony Edwards, während D'Angelo Russell einen schwachen Abend erwischte (10 und 9 Assists bei 3/18 FG). Bis etwa 9 Minuten vor Schluss lieferten sich beide Teams ein ausgeglichenes Duell, dann leitete Davis Bertans (15) von Downtown einen 12:3-Lauf für die Wizards ein.
- Das war zu viel für die Wolves, die zwar noch einmal auf -5 herankamen, dann machte Kentavious Caldwell-Pope (14) mit dem letzten Triple der Partie aber alles klar. Bradley Beal (19) und Daniel Gafford (18 und 10 Rebounds) kamen als Starter ebenfalls auf Double-Digits, bester Scorer war aber Montrezl Harrell von der Bank, der nicht zu stoppen war. Der Big verzeichnete 27 Punkte bei überragenden 11/12 aus dem Feld, zum vorentscheidenden Run steuerte er einen krachenden Dunk plus And-One bei.
Boston Celtics (12-10) - Philadelphia 76ers (11-11) 88:87 (BOXSCORE)
- Schön anzuschauen war das Duell der beiden Traditionsfranchises wahrlich nicht, wie das Endergebnis bereits vermuten lässt. Den Celtics war das am Ende herzlich egal. Trotz des niedrigsten Punktestands in einem Sieg seit fast vier Jahren holte sich Boston den zweiten Sieg in Serie. "Ich werde mich nicht für einen hässlichen Sieg entschuldigen", sagte Head Coach Ime Udoka. "Das passiert."
- Die Hausherren erwischten eigentlich einen starken Start, auch in der Offense. Im ersten Viertel hatte Boston bereits einen 12-Punkte-Vorsprung auf dem Konto, bevor die starke Sixers-Bank um Shake Milton (16) die Sixers zurück ins Spiel brachte. Dann blieb es bis in die Schlusssekunde eine hart umkämpfte Angelegenheit und die Wurfquoten gingen rapide in den Keller. Dass mehrfach das fehlerhafte Netz an einem der Körbe ausgetauscht werden musste, hatte damit aber eher nichts zu tun.
- Knapp zwei Minuten vor dem Ende brachte Jayson Tatum seine Farben mit einem Jumper wieder in Front. Dennis Schröder ließ zwei Freiwürfe sowie einen starken Drive in der Crunchtime folgen. Doch 30 Sekunden vor dem Ende antwortete Danny Green von Downtown zum 87:88 und Schröder scheiterte nach einer schwachen Possession des Deutschen auf der Gegenseite. In der Defense machte Boston einen deutlich besseren Job, Al Horford ließ Tobias Harris nicht in den geplanten Spielzug kommen, schließlich bekam Robert Williams seine Finger an einen Eckendreier von Georges Niang - Sieg für die Celtics!
- Topscorer Tatum kam erst im vierten Viertel offensiv in Fahrt (11 von 26 Punkten), schnappte sich aber auch 16 Abpraller, Karrierebestwert. Schröder war mit 13 Zählern bereits zweitbester Celtics-Scorer, auch wenn er so seine Probleme mit seinem Wurf hatte (4/12 FG). Dagegen machte Horford (10, 8 Rebounds und 5 Blocks) vor allem in der Defense eine ganz starke Partie.
- Der Veteran half zum Beispiel dabei, Joel Embiid kaltzustellen, der nur auf 13 Punkte bei 3/17 aus dem Feld kam (dazu 18 Rebounds, 6 Assists und 3 Blocks). So war Seth Curry (17) bereits der beste Punktesammler bei den Gästen, die nur 37,1 Prozent ihrer Feldwurfversuche im Korb unterbrachten.
Miami Heat (13-9) - Cleveland Cavaliers (12-10) 85:111 (BOXSCORE)
- Seit 20 Spielen oder anders ausgedrückt seit mehr als elf Jahren haben die Cleveland Cavaliers keinen Auswärtssieg am South Beach feiern dürfen. Diese Horror-Serie hat nun ein Ende. Die Cavs machten kurzen Prozess mit Miami und schnappte sich den dritten Sieg in Folge.
- Beim letzten Cavs-Sieg in Miami im Januar 2010 war Nr.3-Pick Evan Mobley gerade einmal acht Jahre alt, nun verhalf er seinem Team mit 17 Punkten und 11 Rebounds zum Erfolg. Entscheidend war dieses Mal aber das heiße Händchen von einem Veteranen. Kevin Love markierte 22 Punkte in 21 Minuten und hämmerte den Heat 6 Dreier bei 8 Versuchen um die Ohren.
- Zwei davon steuerte er bereits im ersten Viertel zu einem 14:0-Lauf bei, der Cleveland erstmals einen komfortablen Vorsprung einbrachte. Davon konnten sich die ersatzgeschwächten Heat nicht mehr erholen. Es blieb bei einer zweistelligen Führung für die Cavs bis zur Halbzeitpause, spätestens ein 18:4-Lauf zum Ende des dritten Durchgangs stellte die Entscheidung dar. Neben Love und Mobley überzeugten auch Jarrett Allen (19, 11 Rebounds und 5 Blocks) oder Darius Garland (16 und 7 Assists).
- Miami musste neben der Blowout-Pleite, die dritte Niederlage aus vier Spielen, auch noch die Hiobsbotschaft von der Verletzung von Bam Adebayo verkraften. Der Center wird aufgrund einer Daumenverletzung lange fehlen, gegen Cleveland war auch Jimmy Butler (Steißbein) nicht fit. Ohne die beiden Stars fehlte es an allen Ecken und Enden, Tyler Herro war mit 21 Punkten noch Topscorer der Heat, er benötigte dafür aber auch 23 Würfe (9 Treffer).
Milwaukee Bucks (14-8) - Charlotte Hornets (13-11) 127:125 (BOXSCORE)
- Nichts gegen Hawks vs. Pacers oder Celtics vs. Sixers, aber das wildeste Finish des Abends lieferten sich definitiv die Bucks und die Hornets. Zwei Sekunden vor Schluss war es Giannis Antetokounmpo, der den Hausherren mit einem kraftvollen Drive den entscheidenden Vorsprung und damit den achten Sieg in Folge sicherte.
- Doch von vorne: Die Gäste aus Charlotte erwischten den deutlich besseren Start und dominierten mit ihrer brandheißen Offense das erste Viertel (41:25, 10 erfolgreiche Dreier). Giannis hielt jedoch dagegen und Mitte des dritten Viertels war die Partie wieder ausgeglichen. So ging es auch in die verrückte Schlussphase.
- Khris Middleton brachte Milwaukee in Front, LaMelo Ball setzte 6 Sekunden vor dem Ende mit dem Fadeaway-Dreier zum Ausgleich jedoch das Sahnehäubchen auf sein Career-High von 36 Punkten. Die Antwort lieferte natürlich der Greek Freak. Mit viel Anlauf bekam er den Ball, ließ sich bei seinem Drive nicht aufhalten und legte den Ball in den Korb. 2 Sekunden waren aber noch auf der Uhr, Miles Bridges schickte einen Verzweiflungsdreier von der Mittellinie auf die Reise, der tatsächlich in den Ring schaute, dann aber doch rausfiel.
- "Ich werde alt. Ich kann nicht mehr über die Leute drüberdunken, von daher muss ich raffiniert sein", kommentierte Giannis seinen spektakulären Gamewinner mit einem Grinsen. Der Grieche kratzte mit 40 Punkten (15/24 FG), 12 Rebounds und 9 Assists am Triple-Double, Middleton erzielte 21 Punkte. Neben LaMelo, der 8/15 Dreier versenkte und 9 Assists zusätzlich zu seinem Career-High verteilte, waren Kelly Oubre Jr. (25), Gordon Hayward (18) oder Bridges stark. Der Forward ließ 22 Punkte und mal wieder einen Monster-Dunk über Giannis regnen.
New Orleans Pelicans (6-18) - Dallas Mavericks (11-9) 107:139 (BOXSCORE)
- Zuletzt lief es nicht so ganz bei den Mavs, fünf Pleiten aus sechs Spielen sind ein stiller Zeuge der Mini-Krise. In New Orleans bestraften die Texaner aber einen schwachen Gegner und ballerten sich jeden Frust von der Seele. Die Gala-Vorstellung von Luka Doncic mündete in einem Franchise-Rekord: Noch nie trafen die Mavs besser als die 68,7 Prozent aus dem Feld gegen die Pelicans.
- Die Mavs pulverisierten den vorherigen Bestwert aus dem Jahr 1983 (67,7 Prozent) und versenkten überragende 57 ihrer 83 Versuche aus dem Feld (davon 18/34 Dreier, 52,9 Prozent). Bereits im ersten Viertel ging es richtig gut los. Mit einer kleinen Veränderung und Reggie Bullock (6) als Starter für Tim Hardaway Jr. fand Dallas sofort in einen Rhythmus. Das lag aber in erster Linie an Doncic.
- Der Slowene markierte 14 der ersten 27 Mavs-Punkte und besorgte seinem Team eine schnelle zweistellige Führung. Der erste Durchgang ging letztlich mit 41:23 an die Mavs, spannend wurde es danach nicht mehr. Dallas machte weiter ordentlich Dampf, der Vorsprung wuchs im zweiten Viertel auf 23 und im weiteren Spielverlauf auf bis zu 38 Zähler an. Die Pelicans hatten dem Offensiv-Feuerwerk der Gäste absolut nichts entgegenzusetzen.
- Erst recht Doncic bekam NOLA nie in den Griff. Per eigenem Scoring oder per Assist war er an 46 der 67 Mavs-Punkte zur Halbzeit beteiligt - die Pelicans kamen insgesamt nur auf 46 Zähler. Zu dem Zeitpunkt hatte er auch sein 100. Double-Double seiner Karriere bereits in der Tasche. "Luka war phänomenal heute", freute sich Kristaps Porzingis. "Es war eine Kettenreaktion, die von ihm ausging."
- Doncic beendete seinen Sahnetag mit 28 Punkten (11/16 FG) und 14 Assists in gerade einmal 27 Minuten Einsatzzeit (aber auch 8 Turnover). Porzingis kam nach seiner Knöchelverletzung stark zurück und streute ein Double-Double ein (20 und 10 Rebounds). Jalen Brunson (17) und THJ (16) lieferten von der Bank ab, Maxi Kleber kam auf 5 Punkte und 3 Rebounds. Bei den Hausherren wehrte sich noch am ehesten Brandon Ingram (29), doch die Pelicans hatten nicht den Hauch einer Chance.
Oklahoma City Thunder (6-15) - Houston Rockets (5-16) 110:114 (BOXSCORE)
- Neuer Karrierebestwert für Shai Gilgeous-Alexander, doch bei seinem wichtigsten Wurf hatte er Pech. 18 Sekunden vor dem Ende verschaffte er sich mit einem fiesen Stepback Platz gegen Daniel Theis, drückte auf Höhe der Freiwurflinie ab, doch sein Jumper tänzelte nur über den Ring und fiel raus. Anschließend gaben sich die Rockets keine Blöße von der Freiwurflinie, was Houston den vierten Sieg in Serie bescherte.
- Die Hausherren hatten dabei über weite Strecken der Partie eine Führung in der Hinterhand und den Vorteil, dass in Person von Kevin Porter Jr. (Hüfte) und Christian Wood (Knöchel) zwei Rockets-Starter vorzeitig die Partie verlassen mussten. Doch im vierten Viertel drehte Jae'Sean Tate so richtig auf und die Texaner starteten ihr Comeback nach einem 11-Punkte-Rückstand.
- Tate erzielte 13 seiner 32 Punkte (ebenfalls Career-High) im Schlussabschnitt, Armoni Brooks steuerte ebenfalls 10 seiner 18 Punkte im letzten Viertel bei, das mit 41:29 an die Texaner ging. Erstgenannter füllte zudem mit 10 Rebounds, 7 Assists und 5 Blocks das Boxscore. Auch Theis machte von der Bank eine ordentliche Partie, vor allem defensiv (1 Punkt, 9 Rebounds, +12).
- SGA beendete das Spiel mit einem persönlichen Bestwert von 39 Punkten (12/26 FG, aber 1/8 Dreier). Abgesehen von Luguentz Dort (19) kam aber zu wenig Unterstützung von den Teamkollegen. Die Thunder haben nun sieben Spiele am Stück verloren.
L.A. Clippers (11-11) - Sacramento Kings (9-14) 115:124 (BOXSCORE)
- Paul George bekam für die Clippers eine Pause, die übrig gebliebenen Rollenspieler stellten keine große Hürde für die Gäste aus Sacramento dar - auch wenn es die Kings gegen Ende doch noch einmal spannend machten. De'Aaron Fox (24 Punkte und 5 Assists) setzte aber schließlich den Schlusspunkt und sicherte Sac-Town den ersten Sieg nach zuletzt zwei Pleiten.
- Ohne PG-13, der normalerweise in Abwesenheit von Kawhi Leonard die Hauptlast bei den Clippers schultert, hielt L.A. nur in den Anfangsminuten mit. Im zweiten Viertel setzten sich die Gäste bis auf 20 Punkte ab, im dritten Durchgang nochmal bis auf 25. Neben Fox hatte daran Terence Davis einen großen Anteil, der 14 seiner 23 Punkte im dritten Viertel erzielte. Davion Mitchell (20), Richaun Holmes (16 und 11 Rebounds) oder Chimezie Metu (13) lieferten ebenfalls gute Unterstützung.
- Erst als das Spiel schon entschieden schien, schafften die Hausherren nochmal einen Lauf. Luke Kennard drehte spät auf (13 von 19 Punkten im Schlussabschnitt) und gemeinsam mit Terance Mann (19) und dem erneut starken Isaiah Hartenstein (11, 8 Rebounds, 4 Assists und 2 Blocks) führte er die Clippers mit einem 14:0-Lauf heran. Näher als bis auf 8 Zähler kamen sie aber nicht mehr, bevor Fox den Deckel auf die Partie machte.