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NBA - MVP-Ranking im Dezember: Wenn die besten Stats aller Zeiten doch nicht reichen

Nikola Jokic legt 2021/22 überragende Statistiken auf, dennoch muss er sich im MVP-Rennen aktuell mit Platz 3 zufriedengeben.
© getty

Der zweite Monat der NBA-Saison 2021/22 ist fast in den Büchern, höchste Zeit für ein Update im MVP-Rennen. Im SPOX-Ranking der besten Spieler der Saison setzt sich ein Quartett mit Siebenmeilenstiefeln vom Rest der Liga ab.

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So viel sei an dieser Stelle schon mal verraten: Bulls- und Jazz-Fans werden von unserem MVP-Ranking im Dezember enttäuscht sein. Trotz der ligaweit drittbesten (Utah) beziehungsweise fünftbesten Bilanz (Chicago) findet sich kein Mann vom Salzsee und auch kein Bulle in der SPOX-Top-5.

Warum? Es gibt da ein schier übermächtiges Quartett, das dem MVP-Rennen enteilt. Zudem nehmen sich Donovan Mitchell in der effizientesten Version seiner selbst und Zonen-Dominator Rudy Gobert bei den Jazz gegenseitig die Stimmen weg. Für Bulls-Star DeMar DeRozan reicht es trotz seiner Clutch-Heldentaten ebenfalls knapp nicht.

Ein paar weitere prominente Namen, die in der Riege der Snubs zumindest einmal erwähnt werden sollten: Trae Young (Hawks), LeBron James (Lakers) oder Joel Embiid scheitern trotz teils individueller Glanzleistungen am fehlenden Teamerfolg und haben im Falle der beiden Letztgenannten im Laufe dieser Saison bereits längere Zeiträume verpasst - auch das spielt in der Bewertung eines MVPs eine wichtige Rolle.

Schließlich geht es in diesem Ranking nicht allein um die Leistungen im Dezember, stattdessen soll diese Liste ein Spiegelbild des aktuellen Stands im MVP-Rennen darstellen. Wenn die Spielzeit also heute enden würde, wer wäre der Most Valuable Player der Saison? Hier kommt die Top 5!

PLATZ 5: CHRIS PAUL (PHOENIX SUNS)

  • Teambilanz: 26-7, Platz 2 in der Western Conference
  • Stats 2021/22: 14,5 Punkte, 4,1 Rebounds, 10,0 Assists und 1,9 Steals bei 48,4 Prozent aus dem Feld und 31,6 Prozent Dreierquote (33 von 33 Suns-Spielen)

In der ersten Ausgabe des SPOX-MVP-Rankings gehörte dieser Platz noch Jimmy Butler, doch seither hat der Heat-Star nur drei weitere Spiele absolviert. Insgesamt hat Butler bereits 15 Spiele und damit knapp 45 Prozent der aktuellen Saison verpasst - das ist zu viel, wenn man im MVP-Rennen mitreden möchte. Stattdessen rutscht der Point God in die Top 5, die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Da wäre zum einen die zweitbeste Teambilanz in der Association, nur die Golden State Warriors haben mehr Siege vorzuweisen. Nach einem durchwachsenen Saisonstart (1-3) hat der amtierende West-Champion eine irre Siegesserie von 18 Erfolgen am Stück hingelegt und anschließend trotz einer längeren Verletzungspause von Devin Booker nur sporadisch mit dem Gewinnen aufgehört.

Ohne den Topscorer des Teams steht Phoenix bei 5-2 und da kommt Paul ins Spiel. Nicht nur da, natürlich. Der 36-Jährige agiert schon die komplette Saison auf einem hervorragenden Niveau, verteilt die meisten Vorlagen der Liga (9,9 pro Spiel), setzt Gegnern mit Steals sowie Deflections zu und orchestriert die Suns-Offense (Platz 7 ligaweit laut Cleaning the Glass) als gewohnt brillanter Strippenzieher. Ohne Booker eben noch ein bisschen mehr als vorher.

Ebenfalls erwähnenswert: Paul hat trotz seines fortgeschrittenen Alters noch kein Spiel verpasst und reißt regelmäßig in der Crunchtime die Partie an sich. Die Suns gingen in zwölf von insgesamt 14 Clutch-Spielen als Sieger vom Parkett, CP3 kommt in diesen Situationen auf das ligaweit beste Plus/Minus (+56), trifft 60,9 Prozent seiner Clutch-Würfe und kommt auf 17 Assists bei nur 4 Ballverlusten. Die Suns als Team haben kaum Schwachstellen, der Kopf der Schlange hört auf den Namen Chris Paul.

PLATZ 4: GIANNIS ANTETOKOUNMPO (MILWAUKEE BUCKS)

  • Teambilanz: 22-13, Platz 3 in der Eastern Conference
  • Stats 2021/22: 27,4 Punkte, 11,6 Rebounds, 5,8 Assists und 1,6 Blocks bei 53,0 Prozent aus dem Feld und 27,5 Prozent Dreierquote (in 27 von 35 Bucks-Spielen)

Bei allem Respekt für CP3: Zwischen der Top 4 und dem Rest der Liga klafft im diesjährigen MVP-Ranking eine gewaltige Lücke. Die Gründe dafür lassen sich ganz gut am Beispiel Giannis Antetokounmpo erläutern.

Neben seiner starken Defense ist der zweifache MVP drauf und dran, zum vierten Mal in Folge Saisonstatistiken von mindestens 27 Punkten, 11 Rebounds und 5 Assists pro Spiel aufzulegen. Das gab es vor Giannis überhaupt nur fünfmal (Wilt Chamberlain 2x, Kareem Abdul-Jabbar, Elgin Baylor und Oscar Robertson). Und der Grieche macht es einfach viermal in Folge. Und landet mit so einer Saison trotzdem nicht mal unter den ersten drei MVP-Favoriten!

Das Rennen an der Spitze ist natürlich unfassbar eng. Ein Berechnungsmodell von basketball-reference.com - der NBA MVP Award Tracker - sieht Antetokounmpo sogar auf Platz eins mit Siegchancen von 19 Prozent, allerdings liegen die ersten vier Kandidaten unfassbar eng beieinander.

NBA: Die aktuellen Chancen auf den MVP Award nach basketball-reference.com

PlatzNameTeamMVP-Chancen
1.Giannis AntetokounmpoMilwaukee Bucks18,6 Prozent
2.Stephen CurryGolden State Warriors18,3 Prozent
3.Kevin DurantBrooklyn Nets17,7 Prozent
4.Nikola JokicDenver Nuggets16,2 Prozent
5.Rudy GobertUtah Jazz8,9 Prozent
6.James HardenBrooklyn Nets7,2 Prozent
7.Chris PaulPhoenix Suns5,6 Prozent

Was Giannis aktuell vom Vorpreschen in die Top 3 abhält, ist die Zwangspause von fünf Spielen, die der 27-Jährige Corona-bedingt zuletzt einlegen musste. Währenddessen hat die Top 3 - mit Abstrichen - ihre jeweiligen Teams weiter getragen und zusätzliche Argumente gesammelt. Zudem hat Giannis in Person von Khris Middleton und Jrue Holiday mehr Hilfe an seiner Seite als so manch seiner Konkurrenten.

In einem so engen MVP-Rennen spielt die Verfügbarkeit eines Spielers eine wichtige Rolle, Stand jetzt ist sie prozentual gesehen in der Top 4 bei Giannis am niedrigsten. Im Laufe der Saison kann sich das aber natürlich schnell ändern. Dank seiner historischen Dominanz klopft der Greek Freak schon jetzt laut an der Tür zur Top 3.

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