NBA

NBA: New York Knicks krönen 25-Punkte-Comeback gegen Boston Celtics mit Buzzerbeater von R.J. Barrett

Von Philipp Schmidt
Barrett hat die Knicks mit der Sirene zum Sieg gegen Boston geschossen.
© getty

Was für ein irres Finish in New York City! Mit bis zu 25 Punkten hatten die New York Knicks gegen die Boston Celtics zurückgelegen, doch mit einem wilden Dreier über das Brett mit dem Buzzer schoss R.J. Barrett die Knickerbockers doch noch zum 108:105-Comeback-Sieg. Mit Evan Fournier hatte daran ein weiterer Spieler einen bedeutenden Anteil.

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New York Knicks (19-20) - Boston Celtics (18-21) 108:105 (BOXSCORE)

Dabei sahen sich die Celtics wohl schon in der Verlängerung, als Jayson Tatum mit gut einer Sekunde auf der Uhr einen langen Stepback-Zweier zum Ausgleich versenkt hatte. Doch die Punkte 34 bis 36 des Stars der Gäste (12/21 FG, 6/11 3FG, 6 Rebounds, 9 Assists) sollten nicht reichen, da die Knicks eine finale Auszeit und Barrett noch eine Antwort hatten. Obwohl Tatum Barrett eng verteidigte, explodierte der Madison Square Garden.

Früher am Abend sah das noch anders aus: Mit 57:32 führten die Celtics knapp vier Minuten vor der Pause, nachdem Dennis Schröder einen Dreier versenkt hatte. Julius Randle reagierte auf die Unmutsbekundungen mit einem gesenkten Daumen und erklärte im Nachgang deutlich, dass er den Fans damit mitteilen wollte, doch bitte ruhig zu sein und dass ihn die Meinung des Publikums nicht sonderlich interessiere.

Und am Ende waren es tatsächlich die Hausherren, die den Sieg bejubeln durften und sich in den Standings an Boston vorbeischoben. Dabei zeigte sich einmal mehr die Schwäche der Kelten in Clutch-Situationen, die nun bei 7-16 stehen (Knicks immerhin 11-11). Mit 22 Punkten und 8 Rebounds sowie einem Plus/Minus von +14 hatte auch besagter Randle (8/20 FG) einen großen Anteil an der Aufholjagd, auch wenn er aus der Distanz Probleme hatte (2/8 3FG). Es gab allerdings noch einen Spieler auf dem Feld mit einem besseren Plus/Minus (+18) und dieser hört auf den Namen Evan Fournier.

Mit 41 Punkten und 10 verwandelten Dreiern stellte der Franzose gleich zwei Career-Highs auf, er ist erst der sechste Spieler der NBA-Geschichte, der mehr als 40 Punkte erzielte und 10 Dreier versenkte und dabei weniger als 15 Versuche aus der Distanz benötigte (10/14) - die anderen fünf Namen: Stephen Curry, Klay Thompson, Kemba Walker, Fred VanVleet und Ray Allen.

Knicks: Fournier mit Career Night - starker Tatum zu wenig

Alle dieser 41 Punkte benötigten die Knicks dringend, da abgesehen von Randle und Reservist Immanuel Quickley (16, 6/12 FG) kein Knick sonderlich überzeugen konnte. Dies galt insbesondere für Alec Burks (3, 1/10 FG) und lange auch für Matchwinner Barrett (13, 4/15 FG, 6 Assists). "Es war ein schwerer Wurf, aber jedes Mal, wenn ich werfe, denke ich, dass der Wurf reingehen kann. Da ich hingefallen bin, konnte ich gar nicht sehen, wie er reinging, aber ich konnte es an der Reaktion aller anderen ablesen. Das war cool", sagte Barrett.

Weniger positiv bewertete Celtics-Coach Eme Udoka den Auftritt seiner Mannschaft, wollte dies aber nicht am letzten Wurf festmachen. "Es geht um alles, was zu diesem Wurf geführt hat. Wir brauchen mehr Führungsstärke, etwas, was uns beruhigt, wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie wir es gerne hätten." Bereits vor der Pause nahm das Unheil so langsam seinen Lauf. Mit einem 8:0-Lauf gingen die Knicks in die Kabine, spätestens nach Dreiern von Barrett und Fournier früh in der zweiten Hälfte waren sie wieder voll im Spiel - auch wenn Boston kurzzeitig nochmal auf +20 davonzog dank eines Three-Point-Plays von Schröder.

Dieser zählte zu den besseren Gästespielern und steuerte von der Bank 20 Punkte und 5 Rebounds bei guten Quoten bei (8/12 FG). Er leistete sich nur einen Ballverlust, dieser kam jedoch in den Schlusssekunden beim Stand von 101:103. Auf der Gegenseite versenkte Barrett einen von zwei Freiwürfen, ehe die finalen Würfe von Tatum und Barrett folgten. Mit einem Treffer aus der Distanz gut zwei Minuten vor dem Ende hatte Fournier die Knicks erstmals in Führung gebracht.

Tatum führte die Celtics mit 36 Punkten an, neben Schröder punkteten nur noch Jaylen Brown (16, 6/14 FG) und Marcus Smart (14, 4/10 3FG) zweistellig. Als Team trafen die Gäste 47,5 Prozent aus dem Feld und 37,8 Prozent aus der Distanz, in zweiterer Disziplin machten es die Knicks deutlich besser (18/36 3FG, 50 Prozent). Mit 11 Offensivrebounds erspielte sich New York zahlreiche zweite Chancen, am Ende nahm das Heimteam gleich zehn Würfe mehr - und der letzte davon sorgte für große Freude.