NBA: Luka Doncic fetzt sich bei Mavs-Sieg mit Moritz Wagner - Nets bangen um Kevin Durant

Ole Frerks
16. Januar 202205:59
Luka Doncic hatte gegen die Orlando Magic relativ leichtes Spiel.getty
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Die Dallas Mavericks haben ihre gute Form gegen Orlando bestätigt, dabei geriet Luka Doncic mit Moritz Wagner aneinander. Bei den Nets wurde ein dominanter Auftritt von einer Verletzung überstrahlt, die Krise der Hawks wird immer schlimmer.

Milwaukee Bucks (27-18) - Toronto Raptors (21-19) 96:103 (BOXSCORE)

  • Beeindruckender Auftritt von Toronto, das sich vor allem bei Pascal Siakam für den Erfolg beim Champion bedanken durfte. Spicy P legte nicht nur sein erstes Triple-Double der Saison auf (30 Punkte, 11/20 FG, 10 Rebounds, 10 Assists, 6 Turnover), er brachte den Sieg auch über die Zeit: In den letzten 1:10 Minuten des Spiels erzielte Siakam noch 7 Punkte.
  • Die Raptors kämpften sich dabei schon in der ersten Halbzeit von einem Horrorstart zurück: Nach wenigen Minuten in der Partie führte Milwaukee mit 16:2, vor allem Grayson Allen hatte mit 10 Punkten im ersten Viertel (am Ende 18) zunächst die heiße Hand. Wenige Minuten später betrug der Rückstand aber nur noch 4 Punkte, zur Pause war Milwaukee noch mit 49:46 vorne.
  • In der zweiten Hälfte drehten die Raptors das Geschehen endgültig und waren ihrerseits zeitweise mit 8 vorne, bevor sich die Bucks wieder aufbäumten. Giannis Antetokounmpo kam am Ende auf 30 Punkte (6/17 FG, 17/17 FT), hatte jedoch recht wenig Support; Khris Middleton (16, 3/12) war einer von diversen Bucks mit einer miesen Quote (als Team: 34 Prozent FG).
  • Auf Raptors-Seite fielen neben Siakam vor allem O.G. Anunoby (24), Fred VanVleet (17, 7 Assists) und Precious Achiuwa (14, 10 Rebounds) positiv auf. Chris Boucher erzielte zudem von der Bank kommend 15 Punkte. Isaac Bonga ist noch immer beim G-League-Team, fehlt dort aber wegen einer Knöchelverletzung.
  • "Ich denke, das zeigt unser Potenzial", sagte VanVleet. "Wir sind ein Team, das mit jedem mithalten kann, wenn wir unser Bestes geben. Wenn nicht, sind wir sehr durchschnittlich. Die Herausforderung lautet, konstanter zu werden."

Washington Wizards (22-21) - Portland Trail Blazers (17-25) 110:115 (BOXSCORE)

  • Ob da wohl jemand bereit für größere Aufgaben ist? Anfernee Simons bestätigte seine zuletzt immer besseren Leistungen in Abwesenheit des Starting Backcourts von Portland mit einer weiteren Explosion - allein in der ersten Halbzeit versenkte der 22-Jährige sieben Dreier auf dem Weg zu 26 Punkten und 6 Assists.
  • Ganz so brutal blieb es zwar nicht, mit am Ende 31 (11/21 FG) und 11 Assists war Simons dennoch die entscheidende Figur beim erst dritten Blazers-Auswärtssieg dieser Saison. Vor allem dank ihm führte Portland vor dem letzten Viertel mit 14, bevor es in den Schlussminuten dann doch noch spannend wurde.
  • Vor allem Spencer Dinwiddie (27 Punkte), Kyle Kuzma (16, 12 Rebounds) und Montrezl Harrell (16) bäumten sich auf der Gegenseite auf; ein Dinwiddie-Dreier brachte Washington 24 Sekunden vor Schluss noch einmal auf 4 Punkte ran. Für mehr reichte es jedoch nicht, auch deshalb, weil die Wizards insgesamt stolze 20 Turnover fabrizierten.
  • Auf Blazers-Seite überragte neben Simons noch Jusuf Nurkic mit 23 und 14 Rebounds, bevor er nach 31 Minuten ausfoulte. Nassir Little (18) und Robert Covington (15) hatten ebenfalls ihren Anteil am Sieg.
  • Corona-Protokoll: Wes Unseld Jr. (Head Coach), Bradley Beal (beide Wizards) - Norman Powell (Trail Blazers).

Atlanta Hawks (17-25) - New York Knicks (22-21) 108:117 (BOXSCORE)

  • Wie der Spielplan es manchmal so will, spielten beide Teams nur wenige Tage nach dem ersten größeren Trade der Saison gegeneinander, allerdings kam weder Cam Reddish bei den Knicks noch Kevin Knox bei den Hawks zum Einsatz. Stattdessen wurden die Knicks von ihren etablierten Leistungsträgern angeführt.
  • R.J. Barrett erzielte 10 seiner 26 Punkte direkt im ersten Viertel, im zweiten fing dann Julius Randle Feuer und führte New York zu einer 65:51-Halbzeitführung. Der Forward verantwortete in dieser Phase zwischenzeitlich 18 Knicks-Punkte in Folge entweder via Score oder Assist, insgesamt zeigte er mit 24 und 9 eins seiner besseren Saisonspiele.
  • Die gesamte Starting Five der Knicks war dabei gut aufgelegt: Evan Fournier kam auf 18 Punkte, Alec Burks kratzte mit 17, 9 Rebounds und 8 Assists am Triple-Double, Mitchell Robinson lieferte 14 Punkte und 13 Rebounds. "Das fühlt sich richtig gut an. Darauf haben wir hingearbeitet. Wir hatten einen harten Monat Dezember, aber es geht in die richtige Richtung", freute sich Barrett.
  • Trae Young (29, 11/23 FG) mühte sich nach Kräften und die Hawks konnten das Spiel in Halbzeit zwei wieder eng gestalten, für eine Führung reichte es jedoch nie. Die Entscheidung fiel dann gegen Ende des letzten Viertels, als New York nach einem Young-Layup zum 100:103 aus Hawks-Sicht einen 10:0-Lauf hinlegte.
  • Auch gegen den vermeintlichen Lieblingsgegner gelang Atlanta somit kein Befreiungsschlag. Der Conference-Finalist aus der Vorsaison hat nun sage und schreibe zehn Heimspiele in Folge verloren.

Brooklyn Nets (27-15) - New Orleans Pelicans (16-27) 120:105 (BOXSCORE)

  • Gegen OKC hatte Kevin Durant mal wieder eine Pause bekommen, entsprechend frisch wirkte der MVP-Kandidat und schenkte den Pelicans im ersten Viertel direkt 12 Punkte ein. Es blieb indes dabei; zu Beginn des zweiten fiel Bruce Brown unglücklich gegen Durants Knie und dieser musste die Partie vorzeitig beenden. Das Team bezeichnete die Verletzung als Stauchung, am Sonntag soll ein MRT weiteren Aufschluss geben.
  • "Das ist natürlich ein herber Verlust", sagte Head Coach Steve Nash im Anschluss. "Es ist klar, dass das niemand sehen will. Wir hoffen natürlich auf eine gute Nachricht. Unabhängig davon müssen wir weiter an uns arbeiten und besser werden."
  • Brooklyn zeigte derweil auch in Durants Abwesenheit endlich mal wieder eine richtig souveräne und dominante Vorstellung. Schon in der ersten Halbzeit betrug der Vorsprung bis zu 30 Punkte, was vor allem an James Harden lag, der schon nach 24 Minuten bei 13 Punkten und 11 Assists lag (am Ende 27, 15 und 8 Rebounds).
  • Harden schrieb dabei Geschichte und hat nun die meisten Dreier aller Zeiten verfehlt, effizient war seine Vorstellung und die seines Teams dennoch. Brooklyn versenkte in Halbzeit eins 8/16 von draußen, neben Harden und KD hatten schon drei weitere Spieler zweistellige Punkte erreicht.
  • Patty Mills kam am Ende auf 21 Punkte, Rookie Cam Thomas legte von der Bank kommend 20 auf, dazu kamen 16 von Kessler Edwards sowie 12 und 10 Rebounds von Day'Ron Sharpe. Auf der Gegenseite wehrten sich vor allem Brandon Ingram (22) und Josh Hart (14, 11 Assists), näher als bis auf 12 Punkte kam NOLA in der zweiten Hälfte aber nie heran.

Miami Heat (27-16) - Philadelphia 76ers (25-17) 98:109 (BOXSCORE)

  • Spielt momentan irgendjemand in der NBA besseren Basketball als Joel Embiid? Die zweite Halbzeit des Kameruners gegen Miami war in jedem Fall mal wieder ein eindrucksvolles Bewerbungsschreiben, sowohl defensiv als auch offensiv kontrollierte Embiid das Geschehen. Am Ende standen für ihn 32 Punkte (12/22 FG) sowie 12 Rebounds zu Buche.
  • Dabei war der Center mit der eigenen Leistung in Halbzeit eins überhaupt nicht zufrieden. "Ich hätte nicht schlechter spielen können. Ich war wahrscheinlich der schlechteste Spieler der NBA in dieser ersten Hälfte", sagte Embiid, der dann eben 25 Punkte in Halbzeit zwei markierte.
  • Embiid war es auch, der Mitte des vierten Viertels mit einem persönlichen 7:1-Lauf für die Vorentscheidung im Spiel sorgte - und der zuvor das Comeback der Sixers angeführt hatte. Diese lagen in der ersten Hälfte noch mit zeitweise 13 Punkten hinten, waren in der zweiten Halbzeit jedoch klar besser. In Person von Tobias Harris (22), Seth Curry (21) und Tyrese Maxey (13) hatte Embiid dabei tatkräftige Unterstützung.
  • Philly hat nun mehr Auswärtssiege auf dem Konto (16) als jedes andere NBA-Team - auch deshalb, weil die Heat-Stars große Probleme hatten. Jimmy Butler verteilte zwar 9 Assists und Kyle Lowry 7, zusammengerechnet kamen beide aber bloß auf 16 Punkte und 3/22 FG. Ömer Yurtseven war mit 22 und 11 der produktivste Heatle, Tyler Herro und Caleb Martin lieferten jeweils 16 Zähler von der Bank.
  • Corona-Protokoll: Markieff Morris (Heat) - Paul Reed (Sixers).

Oklahoma City Thunder (14-28) - Cleveland Cavaliers (26-18) 102:107 (BOXSCORE)

  • Es war eine vermeintliche Pflichtaufgabe für Cleveland, davon war lange allerdings eher wenig zu sehen. Mit bis zu 18 Punkten führte OKC, verlor in der zweiten Hälfte jedoch die Kontrolle über das Spiel. Diese riss vor allem Darius Garland an sich, der mit 27 Punkten und Career-High 18 Assists (bei nur 2 Ballverlusten) eins der besten Spiele seiner jungen Karriere machte.
  • "Er hat das Geschehen einfach in jeder Hinsicht übernommen", schwärmte Cavs-Coach J.B. Bickerstaff von seinem Playmaker. "Er hat in jeder Situation gelesen, was die Defense ihm gab. Man hat seinen Willen gesehen, er hat es einfach nicht zugelassen, dass wir dieses Spiel verlieren."
  • Auch die Crunchtime trug seine Handschrift: Garland brachte Cleveland 1:35 Minuten vor Schluss selbst in Führung, danach bereitete er die restlichen Cavs-Treffer allesamt vor, darunter auch den spielentscheidenden Dagger von Lauri Markkanen (12) 11 Sekunden vor dem Ende. Zuvor hatten auch Evan Mobley (20) und Jarrett Allen (13, 13 Rebounds) mal wieder etliche Anspiele des Point Guards verwertet.
  • Bei den Thunder zeigte Shai Gilgeous-Alexander eine gute Vorstellung (21), Lu Dort und Darius Bazley kamen jeweils auf 17 Zähler. Im Schlussviertel ging bei OKC aber kaum noch etwas, in diesem Durchgang kam das Team bloß noch auf 17 Punkte.
  • Corona-Protokoll: Kenrich Williams (Thunder).

Boston Celtics (22-22) - Chicago Bulls (27-14) 114:112 (BOXSCORE)

  • Kuriose Partie in Boston, in der sich die Celtics an einem dezimierten Bulls-Team (unter anderem ohne Zach LaVine und Lonzo Ball angereist) bis zum Schluss die Zähne ausbissen, am Ende aber dennoch mit dem Schrecken davonkamen. Das Spiel schien schon verloren, doch über die letzten 1:24 Minuten des Spiels legte eines der schlechtesten Clutch-Teams der Liga tatsächlich einen 8:0-Lauf zum Sieg hin.
  • Zuvor ging es permanent rauf und runter. Boston startete sehr stark ins Spiel (+10 nach einem Viertel), verlor dann aber wie so oft den Faden und gab das Spiel scheinbar her. Im vierten Viertel kassierten die Celtics einen 17:6-Lauf, wie so oft schien das vierte Viertel zum Albtraum des Teams von Ime Udoka zu werden.
  • Doch diesmal kam es anders. Dennis Schröder (16 Punkte, 6/9 FG, 8 Assists) hatte viele seiner besten Szenen in den Schlussminuten, genau wie Robert Williams (14, 13 Rebounds, 6 Assists), der 8 Punkte in den letzten sechseinhalb Minuten erzielte und das Spiel in der Schlussminute mit vier Freiwürfen entschied. Zuvor hatten Jayson Tatum (23 Punkte, 12 Rebounds, 8/24) und Jaylen Brown (19, 8/19) ihr Team trotz überschaubarer Effizienz getragen.
  • Auf der Gegenseite waren Nikola Vucevic (27) und DeMar DeRozan (23) die eifrigsten Punktesammler, besonders hervorzuheben war indes Rookie Ayo Dosunmu, der beim dritten Start seiner Karriere 21 Punkte (9/10 FG) sowie 10 Assists verzeichnete. Es setzte die dritte Pleite in Folge, trotzdem zeigte sich Bulls-Coach Billy Donovan mit dem Einsatz seiner Truppe hochzufrieden. "Sie haben es sehr gut gemacht. Wir haben alles gegeben, nur das kann man kontrollieren", so Donovan.
  • Corona-Protokoll: Marcus Smart (Celtics) - Alex Caruso (Bulls).

San Antonio Spurs (16-27) - Los Angeles Clippers (21-23) 101:94 (BOXSCORE)

  • Nach fünf Niederlagen in Folge konnten die Spurs endlich mal wieder einen Sieg holen - nicht zuletzt deshalb, weil Derrick White nach ebenfalls fünf Spielen ohne Einsatz aus dem Corona-Protokoll zurückgekehrt war und mit 19 Punkten von der Bank (7/11 FG) direkt ein ziemlich starkes Spiel machte. Gemeinsam mit Dejounte Murray avancierte der Guard zum Matchwinner.
  • Sieben Minuten vor dem Ende führten die Clippers noch mit 5 Punkten, danach erzielten die Gäste jedoch nur noch 2 (!) Punkte über die restliche Partie. San Antonio agierte selbst nicht gerade explosiv, aber jeweils 6 Zähler von Murray (18, 7 Rebounds, 9 Assists) und White über die Schlussminuten reichten am Ende für das Comeback.
  • Jakob Pöltl fehlte auf Seiten der Spurs, für ihn durfte Jock Landale (10, 11 Rebounds) zum ersten Mal in seiner Karriere starten. Auf der Gegenseite waren Amir Coffey (20) und Marcus Morris (15) die Topscorer, Isaiah Hartenstein kehrte nach fast einem Monat Verletzungspause zurück und kam in 6 Minuten von der Bank auf ebenso viele Punkte (3/3 FG).
  • Corona-Protokoll: Tre Jones (Spurs) - Luke Kennard (Clippers).

Denver Nuggets (22-19) - Los Angeles Lakers (21-22) 133:96 (SPIELBERICHT)

Dallas Mavericks (24-19) - Orlando Magic (8-36) 108:92 (BOXSCORE)

  • Achter Sieg aus den vergangenen neun Spielen für die Mavs: Es läuft. Gegen Orlando verlief die Angelegenheit dabei deutlich, Luka Doncic (23 Punkte, 7/19 FG, 9 Rebounds) sowie Kristaps Porzingis (zurück nach zwei Wochen im Corona-Protokoll) und Jalen Brunson (beide 19) durften bereits Mitte des vierten Viertels Feierabend machen. Kurz zuvor war der Slowene noch am einzigen echten Aufreger des Spiels beteiligt gewesen.
  • Moritz Wagner hatte einen Abschluss von Jalen Suggs gegen Doncic bejubelt, in der Folge schubste Doncic den Berliner leicht, fragte ihn, wer er denn sei und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht - Wagner beteiligte sich zwar nach seinem Jubel nicht mehr wirklich an dem "Streit", bekam jedoch genau wie Doncic ein Technical. Dramatisch war es alles nicht, nach der Partie vertrugen sich alle Parteien wieder.
  • Sportlich war das Spiel derweil nicht sonderlich aufregend. Dallas traf nicht gut aus dem Feld, ging dafür aber satte 38-mal an die Freiwurflinie und hatte hier die entscheidenden Vorteile (Orlando: 16 Freebies). Die Magic konnten dieses Defizit nicht anderweitig kompensieren, da sie kaum einen Wurf von draußen trafen (7/26 3FG).
  • Die Topscorer der Gäste waren Cole Anthony, Suggs und Mo Wagner mit jeweils 16 Punkten, Franz Wagner hingegen blieb sehr unauffällig (6, 2/6 FG). Gleiches galt für Maxi Kleber bei den Mavs, der als Starter auf 3 Punkte kam.