Was für eine Demontage! Die Boston Celtics nehmen die Sixers nach allen Regeln der Kunst auseinander - inklusive Franchise-Rekord. Derweil explodiert Giannis Antetokounmpo für 50 Punkte, die Clutch-Suns machen wieder ihr Ding und Karl-Anthony Towns führt Minnesota zum Comeback-Sieg in Overtime.
Atlanta Hawks (27-30) - Cleveland Cavaliers (35-23) 124:116 (BOXSCORE)
- Nach vier Pleiten aus fünf Spielen brauchte es eine echte Trae-Young-Explosion, um die Hawks gegen das Überraschungsteam der Eastern Conference wieder in die Spur zurückzuführen. Dessen 41 Punkte und 9 Assists bei starken Quoten (13/22 FG, 4/7 Dreier und 11/13 FT) sowie wichtige Buckets von Bogdan Bogdanovic (10) und Kevin Huerter (13) in der Crunchtime versenkten die Cavs.
- Beide Teams lieferten sich über weite Strecken einen spannenden Schlagabtausch, Mitte des Schlussabschnitts waren es dann Young sowie De'Andre Hunter (18), die den Hausherren von Downtown einen wichtigen Vorteil verschafften. Zwar hielt Cleveland weiter tapfer dagegen, doch erst Bogdanovic und zweieinhalb Minuten vor dem Ende Huerter setzten ebenfalls aus der Distanz die finalen Nadelstiche, spätestens ein Young-Floater machte alles klar.
- Atlanta bekam im letzten Durchgang durch die Bank weg gute Produktion von fast dem gesamten Team. Neben den bereits erwähnten Akteuren zeigte auch Danilo Gallinari (25) eine gute Leistung, "Wir haben einfach gut gespielt. Wir haben unsere Würfe getroffen und Stops bekommen, wenn wir sie brauchten", freute sich Young.
- Bei den Cavs setzte sich im vierten Viertel vor allem Darius Garland nochmal zur Wehr. Der Point Guard markierte 10 seiner 30 Zähler (dazu 8 Assists) im letzten Durchgang, doch das war zu wenig. Evan Mobley legte ein Double-Double auf (22 und 10 Rebounds, dazu jeweils 4 Assists und Steals), Kevin Love streute 21 Punkte von der Bank ein.
Miami Heat (37-21) - Dallas Mavericks (34-24) 99:107 (SPIELBERICHT)
Milwaukee Bucks (36-23) - Indiana Pacers (19-40) 128:119 (BOXSCORE)
- Am Vorabend bekam Giannis Antetokounmpo noch eine Pause aufgrund eines angeschlagenen Knöchels, gegen Indiana war der Greek Freak aber wieder topfit. Das bekamen die Pacers auf schmerzhafte Art und Weise zu spüren, Giannis schenkte den Gästen hocheffiziente 50 Punkte sowie Dunks am Fließband ein.
- "Diese Effizienz, das ist ... das ist ... das ist einfach Giannis", kam auch Coach Mike Budenholzer nicht mehr aus dem Staunen heraus, nachdem sein Superstar 50 Punkte bei 17/21 (!) aus dem Feld aufgelegt hatte. "Das ist schwer zu begreifen, wie er 50 Punkte bei 21 Würfen scoren kann."
- Die Erklärung lieferte der zweimalige MVP unter anderem mit einem dominanten Auftritt in der Zone inklusive mehrerer krachender Dunks. Aber auch mit 2 Dreiern bei 3 Versuchen und einem relativ sicheren Händchen von der Linie (14/18 FT). Die Bucks waren dabei auch auf diese Giannis-Explosion angewiesen, bis zum vierten Viertel konnte Milwaukee die Pacers nicht abschütteln.
- Dann aber versenkte Antetokounmpo einen butterweichen Dreier und mehrere Freebies, die die Bucks etwas auf Abstand brachten (+14). Giannis stellte mit 19 Punkten im Schlussabschnitt sicher, dass dieser Sieg am Ende auch in Milwaukee bleiben würde, ansonsten waren noch Khris Middleton (19 und 8 Assists) und Jrue Holiday (14 und 8) zur Stelle. Auf der Gegenseite war dafür Buddy Hield ordentlich on fire, der einen Saisonbestwert von 36 Zähler (13 im vierten Viertel) erzielte und 8/12 Dreier durch die Reuse schweißte. Tyrese Haliburton lieferte mit 17 Punkten und 8 Dimes Unterstützung.
Philadelphia 76ers (34-23) - Boston Celtics (34-25) 87:135 (BOXSCORE)
- Das Spitzenspiel der Eastern Conference zwischen den zwei alten Rivalen verkam zu einer Machtdemonstration der Celtics - und zu einem Debakel für die Sixers! Das überragende Duo Jayson Tatum und Jaylen Brown vermöbelte Philly fast im Alleingang, am Ende stand ein 48-Punkte-Blowout und ein neuer Franchise-Rekord.
- Kurz vor Tip-Off war die Stimmung im Wells Fargo Center am Siedepunkt, als James Harden kurz nach seiner Vorstellung als neuester Sixers-Star die Liberty Bell läuten ließ. Doch die Stimmung in Philly kippte relativ schnell. Boston legte einen 16:4-Start hin, hielt MVP-Kandidat Joel Embiid mit zahlreichen Double-, teils sogar Triple-Teams mehr oder weniger in Schach und ließ sich offensiv von Brown, Tatum und einem Dreierregen tragen.
- Bereits im ersten Viertel setzte sich Boston zweistellig ab, ein 20:6-Lauf im zweiten Durchgang sorgte eigentlich schon für die Entscheidung. Doch es wurde sogar noch schlimmer für Philly. Boston stellte mit 25 erfolgreichen Dreiern (bei 45 Versuchen) einen neuen Franchise-Rekord auf und ballerte sich bis zu einem 51-Punkte-Vorsprung. Nach drei Abschnitten hatten die Celtics komplett den Boden mit den Sixers gewischt und lagen mit 101:58 in Front.
- "Sie waren in jeder Hinsicht besser", musste Sixers-Coach Doc Rivers eingestehen. "Beim Coaching, beim Spielen und wenn es noch weitere Kategorien gibt, dann waren sie da auch besser." Vor den Augen von Harden, der auf der Bank Platz nahm, war Embiid bereits mit 19 Punkten Topscorer seines Teams (3/9 FG, 13/16 FT). Der Center ließ im zweiten Viertel mit einem Poster-Dunk all seinen Frust raus. Ansonsten erreichte nur Tyrese Maxey die Double-Digits (11). Immerhin entging Philly dem eigenen Franchise-Negativrekord für die höchste Pleite (56 Punkte Differenz).
- Brown und Tatum erlegten Philly fast im Alleingang. Das Duo hatte gegen Ende des dritten Viertels zusammen mehr Punkte auf dem Konto (57) als ganz Philadelphia (56). Brown beendete die Partie schließlich mit 29 Punkten (10/17 FG, 5/7 Dreier), Tatum kam auf 28 Punkte, 12 Rebounds und 6 Assists. Aaron Nesmith steuerte 18 Punkte von der Bank bei, Daniel Theis zeigte bei seiner Rückkehr ins Celtics-Grün ebenfalls eine gute Leistung (5, 9 Rebounds und 4 Blocks).
- Allerdings musste Boston einen schweren Wermutstropfen verkraften. Im zweiten Viertel knickte Marcus Smart bei einem Drive übel auf dem Fuß von Embiid um und ging mit starken Schmerzen zu Boden. Letztlich musste er mit einem verstauchten rechten Knöchel in die Kabine und kam nicht wieder zurück. Ein Update zu seinem Status steht bislang aber noch aus.
Minnesota Timberwolves (31-27) - Charlotte Hornets (29-30) 126:120 OT (BOXSCORE)
- Wenn den Hornets an diesem Abend nur eine Sache zum Sieg fehlte, dann war es eine Antwort auf Karl-Anthony Towns. Der Center dominierte das vierte Viertel und die Overtime und führte seine Wolves so zum Comeback-Sieg. Seine 39 Punkte waren am Ende einfach zu viel.
- Charlotte hatte nach wenigen Minuten im vierten Viertel dank einer 13-Punkte-Führung schon eine halbe Hand am Auswärtssieg, in der Schlussphase drehte KAT aber nochmal ordentlich auf. Der 26-Jährige führte einen 15:4-Lauf in den Schlussminuten an, mit dem Minnesota die Partie drehte. Letztlich war es Miles Bridges, der 9 Sekunden vor dem Ende die Hornets in die Overtime rettete, allerdings auch einen Freiwurf zur potenziellen Führung danebensetzte.
- Das sollte sich rächen. In der Verlängerung verzeichnete Towns 7 Zähler, zuvor hatte er bereits 12 im vierten Durchgang aufgelegt. Letztlich sorgte er mit einem Dreier, gefolgt von einem schönen Pump-Fake und starkem Drive gegen drei Verteidiger auch für die Entscheidung. Neben seinen 39 Punkten bei 12/26 aus dem Feld sammelte er noch 15 Abpraller. Jaden McDaniels füllte das Boxscore von der Bank (18 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists, 4 Steals und 2 Blocks), D'Angelo Russell kam ebenfalls auf 18 Zähler bei allerdings überschaubaren Quoten (5/20 FG und 4/14 Dreier, dazu 11 Assists). Anthony Edwards musste mit Knöchelproblemen vorzeitig vom Parkett.
- Bridges war auf der Gegenseite der beste Mann und legte 28 Punkte, 13 Boards sowie 7 Assists auf. Terry Rozier erzielte 25 Punkte, LaMelo Ball kam auf 22, 9 Rebounds und 6 Assists, foulte in der Overtime aber aus. Mason Plumlee schrammte nur knapp am Triple-Double vorbei (14, 17 Rebounds und 9 Assists).
New Orleans Pelicans (23-35) - Memphis Grizzlies (41-18) 109:121 (BOXSCORE)
- Kein Ja Morant, kein Problem! Diese Erkenntnis aus der aktuellen Spielzeit bestätigte Memphis gegen die Pelicans ein weiteres Mal. Der All-Star der Grizzlies bekam eine Pause (Knöchel), doch dafür sprangen gleich mehrere Mannen in die Bresche. Tyus Jones führte die Grizzlies, die nun bei 12-2 ohne Morant stehen, mit einem Career-High (27 Punkte und 9 Assists) an.
- Gleich sechs Spieler der Gäste markierten mindestens 11 Punkte, neben Jones machten sich vor allem Jaren Jackson Jr. (23), Brandon Clarke (18, 8/9 FG) oder Steven Adams (14, 13 Rebounds und 5 Assists bei 7/8 FG) für Memphis verdient. Entscheidend war dabei auch die starke Arbeit an den Brettern, Memphis gewann das Rebound-Duell mit 49:34 und sicherte sich 18 Offensiv-Rebounds, die sie in 27 Second Chance Points umwandelten.
- Memphis lag bereits in der ersten Halbzeit mit 20 Zählern vorne und stemmte sich immer wieder gegen die Comeback-Versuche der Hausherren. Die Pelicans kamen zwar im vierten Viertel nochmal auf 8 Zähler ran, enger wurde es aber nicht mehr. New Orleans hat nun trotz des Trades für C.J. McCollum in der vergangenen Woche drei der vergangenen vier Spiele verloren.
- Am ehemaligen Blazers-Guard lag das aber nicht. McCollum führte mehrere kleinere Runs an, die New Orleans zurück in Schlagdistanz brachten. Trotz seiner 30 Punkte und 7 Vorlagen konnten die Pelicans die Partie aber nicht drehen. Jonas Valanciunas versuchte noch mit 19 Punkten zu helfen, Brandon Ingram kam auf 18 Zähler. Die miserable Dreierquote von 15,4 Prozent (4/26 Dreier) machte den Comeback-Hoffnungen der Pels aber genau wie die gegnerischen Offensiv-Rebounds häufig einen Strich durch die Rechnung.
Phoenix Suns (47-10) - L.A. Clippers (29-31) 103:96 (BOXSCORE)
- Die Suns haben es schon wieder getan. In Clutch-Situationen ist in dieser Saison kein Team besser. Warum, stellten Chris Paul, Devin Booker und Co. gegen tapfere Clippers einmal mehr unter Beweis. Ein 10:4-Lauf in den finalen Minuten sicherte Phoenix den sechsten Sieg am Stück und den 17. aus den vergangenen 18 Spielen.
- Nach dem respektablen Erfolg gegen die Warriors am Vorabend schlug sich L.A. auch in Phoenix mehr als wacker. Auch als sich die Hausherren gegen Ende des dritten Viertels bis auf 13 Zähler absetzten, schlugen die Gäste zurück. So ging es ausgeglichen in die Crunchtime, in der sich die Qualität der Suns aber durchsetzte.
- CP3 brachte seine Farben per Dreier auf die Siegerstraße, kurz darauf servierte er Booker in Transition einen Alley-Oop, nur um wenig später mit einem schwierigen Drive nachzulegen. Den Todesstoß setzte dann Mikal Bridges mit einem eiskalten Dreier aus der Ecke, erneut nach einem Paul-Assist. Auch die Defense wusste in dieser Phase zu überzeugen, L.A. brachte in den letzten zweieinhalb Minuten nur noch einen Punkt aufs Scoreboard.
- Für die Suns war das starke Quartett bestehend aus Paul (17 und 14 Assists), Booker (26, 11/19 FG), Bridges (19 und 9 Rebounds) und Deandre Ayton (12 und 12) entscheidend für den Erfolg. Auf der Gegenseite hielten Marcus Morris mit 23 oder Nicolas Batum mit 18 Zählern dagegen, Reggie Jackson erwischte dagegen einen gebrauchten Abend (14, 7/26 FG). Auch Isaiah Hartenstein fehlte beim eigenen Abschluss das Wurfglück (4 Punkte und 4 Rebounds bei 1/5 FG).