NBA

NBA: Der Porzingis-Dinwiddie-Deal zwischen den Dallas Mavericks und Washington Wizards aus drei Perspektiven

Von Ruben Martin
Kristaps Porzingis wurde von den Dallas Mavericks zu den Washington Wizards getradet.
© getty

Die Dallas Mavericks haben sich nach knapp drei Jahren von Kristaps Porzingis getrennt und dafür Verstärkung für Luka Doncic aus Washington geholt. Was bedeutet der Trade für die Mavericks, die Wizards, und Porzingis?

Cookie-Einstellungen

Der Trade aus der Sicht der Dallas Mavericks

Die Mavericks haben das Kapitel des Kristaps Porzingis in Dallas wohl endgültig als gescheitert angesehen und wollten damit abschließen, anders scheint der Deal für Dallas aktuell nicht zu erklären.

Die Mavs werden zwar Porzingis' Vertrag los, der ihm die nächsten zwei Saisons mit einer Spieleroption fast 70 Millionen einbringen, doch dafür übernehmen sie die langen Verträge von Spencer Dinwiddie und Davis Bertans. Dinwiddie stehen bis im Sommer 2024 knapp 37 Millionen zu, falls Dallas ihn nicht vor der Saison 2023/24 entlässt, um 8,5 Millionen Dollar zu sparen. Bertans verdient bis 2024 garantiert 33 Millionen, bevor die Mavs ihn von den Büchern bekommen können.

Flexibilität in Sachen Cap Space hat Dallas kaum erlangt, dazu haben die Mavs noch einen Zweitrundenpick draufgelegt. Wie hat sich das Team sportlich verändert? Dinwiddie ist immerhin der dritte Playmaker hinter Doncic und Jalen Brunson, der in der jüngeren Vergangenheit durchaus gefehlt hat für die Mavericks.

Mit dem balldominanten Bradley Beal hat das Zusammenspiel für Dinwiddie jedoch nicht wirklich gut geklappt, in Washington spielte der 28-Jährige ohnehin eine bescheidene Saison. In 44 Spielen für die Wizards legte er durchschnittlich 12,6 Punkte und 5,8 Assists pro Spiel bei nur 37,6 Prozent aus dem Feld und 31,0 Prozent von Downtown auf.

Doncic ist genau wie Beal am besten mit dem Ball in der Hand, Dinwiddie wird in Dallas also weiter viel Off-Ball eingesetzt werden, wenn er nicht gerade die Second Unit während Doncics Pausen anführt. Ein Vorteil: Dank Dinwiddies Größe sollten Lineups mit ihm sowie Doncic und Brunson zugleich nicht unspielbar sein aus defensiver Sicht, das könnte die Mannschaft von Jason Kidd durchaus variabler machen.

Mavs erhaltenWizards erhalten
Spencer DinwiddieKristaps Porzingis
Davis BertansZweitrundenpick

Dallas Mavericks: Ist Dinwiddie der Plan B im Sommer?

Dinwiddie kann zudem als Versicherung für den Sommer angesehen werden, falls dann die Angebote für den werdenden Free Agent Brunson zu hoch werden und Dallas den Guard ziehen lassen muss. Das wäre jedoch ohnehin ein enttäuschender Ausgang, bei dem die Mavs vermutlich weiter auf der Stelle treten würden.

Und Bertans? Der 29-Jährige hat sich seinen dicken Vertrag als großer Shooter verdient, trifft aber in dieser Saison bisher nur 31,9 Prozent aus der Distanz. Ohne seinen Wurf ist Bertans kaum spielbar, wodurch er in Washington teilweise komplett aus der Rotation fiel. Anders als sein Landsmann Porzingis hat er weder defensiv noch als Playmaker viel zu bieten. Bei Bertans bleibt aktuell nur zu hoffen, dass sein Wurf zurück zu ihm findet.

Doncic und Porzingis waren in Dallas nie das erhoffte Traum-Duo.
© getty
Doncic und Porzingis waren in Dallas nie das erhoffte Traum-Duo.

Unabhängig von einer Rückkehr zu Form von Bertans wird Dallas durch den Deal kleiner im Frontcourt, die Verantwortlichen der Mavs scheinen überzeugt von Maxi Kleber, Dwight Powell und Dorian Finney-Smith, der noch am Tag der Deadline mit einer Vertragsverlängerung über vier Jahre und 52 Millionen Dollar ausgestattet wurde.

Die Mavericks haben einen Spieler abgegeben, dessen größtes Manko seine Verletzungshistorie ist, in fittem Zustand spielte Porzingis jedoch auch in dieser Saison auf hohem Level, wenn auch nicht auf dem Niveau, welches man sich erhofft hatte. Aus 20 Jahren Doncic und Porzingis (cc Mark Cuban) sind gerade einmal drei geworden.

Neu im Team sind zwei Spieler, die beide seit eineinhalb Jahren auf der Suche nach ihrer Bestform sind und in dieser Zeit genau wie Porzingis von Verletzungen beeinträchtigt waren. Der zweite Star in Dallas fehlt weiter, die Mavericks sind ihm mit diesem Trade wohl kaum näher gekommen.

Der Kader der Dallas Mavericks

PGSGSFPFC
Luka DoncicJalen BrunsonReggie BullockDorian Finney-SmithDwight Powell
Spencer DinwiddieFrank NtilikinaJosh GreenMaxi KleberMarquese Chriss
Trey Burke(Tim Hardaway Jr.)Sterling BrownDavis BertansBoban Marjanovic