NBA Power Ranking im Februar: Wer im bärenstarken Osten nun die Nase vorn hat

Robert Arndt
24. Februar 202207:30
Den Utah Jazz könnte ein ungemütlicher Sommer bevorstehen.getty
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Die Trade Deadline ist vorbei, mit kleinen Ausnahmen stehen die Teams für die Playoffs. Folglich ist es mal wieder höchste Zeit für ein Power Ranking! NBA-Redakteur Robert Arndt blickt auf alle 30 Teams und ordnet sie ein.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Cleaning the Glass und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Hier geht's zum letzten Ranking!

Von Platz 28 auf Platz 30: Houston Rockets (15-43)

Net-Rating: -9,4 (Platz 29)

Heimlich still und leise nehmen die Rockets Kurs auf den Titel "Schlechteste Defense aller Zeiten." Im Februar beträgt das Defensiv-Rating 124,4, auch mit Dennis Schröder ist keine Besserung eingetreten. Innerhalb der Organisation schwärmt man vom selbstlosen Spiel des Deutschen, das sagt gleichzeitig viel über die Texaner aus. In Boston sah man Schröder nicht als echten Point Guard an. Das Ziel muss bleiben, den Youngstern wie Green, Christopher, Sengün oder auch Porter Jr. so viele Minuten wie möglich zu geben.

Von Platz 29 auf Platz 29: Detroit Pistons (13-45)

Net-Rating: -10,0 (Platz 30)

Vor dem überraschenden Sieg in Boston setzte es für Detroit acht Pleiten am Stück - meist war es eindeutig. Jerami Grant ist wieder da, hält sich aber vornehm zurück. Der frühere Ulmer Killian Hayes hat dagegen seinen Platz in der Starting Five an Veteran Cory Joseph verloren, das Cunningham/Hayes-Experiment scheint für den Moment beendet. Lichtblick der vergangenen Wochen: Center Isaiah Stewart, der mit 10,1 Punkten und 10,8 Rebounds ein Double-Double auflegt und Spiel für Spiel andeutet, dass er ein guter Starter auf der Fünf sein kann.

Von Platz 30 auf Platz 28: Orlando Magic (13-47)

Net-Rating: -8,6 (Platz 28)

Bilanztechnisch ist Orlando zwar weiter Letzter, doch der Trend bleibt positiv. Franz Wagner wird von einem Teamkollegen als der beste Spieler der Franchise angesehen, vielleicht sehen wir in den kommenden Wochen auch noch ein bisschen von Markelle Fultz, der inzwischen wieder mit dem Team reist. Mal sehen, wie das aussehen wird, nachdem Nr.5-Pick Jalen Suggs nach seiner Rückkehr deutlich verbessert wirkt. Über die Dreierquote von 18,5 Prozent schweigen wir jedoch lieber. Als Team steht Orlando auch nur bei mageren 33 Prozent über die Saison.

Von Platz 27 auf Platz 27: OKC Thunder (18-40)

Net-Rating: -6,6 (Platz 27)

Huh, seit dem Jahreswechsel hat OKC eine Top-10-Defense, dabei genehmigt nur Boston weniger Abschlüsse am eigenen Ring. Das ist durchaus überraschend, auf der anderen Seite steht jedoch die mit Abstand schwächste Offense der Liga. Hier macht sich dann doch das erneute Fehlen von Shai Gilgeous-Alexander bemerkbar. Ohne SGA (wird nun zurückkehren) kann stattdessen Nr.6-Pick Josh Giddey schalten und walten, wie er möchte, der Australier legt seit der Verletzung des Franchise-Stars geschmeidige 16/9/8-Splits bei einer Wurfquote von 46 Prozent auf und verbuchte vor dem All-Star-Break drei Triple-Doubles am Stück. Es geht voran.

Von Platz 25 auf Platz 26: Indiana Pacers (20-40)

Net-Rating: -2,7 (Platz 23)

Das gilt auch für die Pacers, die mit Sabonis zwar ihren All-Star tradeten, doch mit Tyrese Haliburton einen der besten jungen Point Guards der Liga im Gegenzug bekamen. Ohne Myles Turner, T.J. Warren, Malcolm Brogdon und Co. ist diese Spielzeit zwar verloren, doch Indiana ist aufgestellt, um im kommenden Jahr wieder anzugreifen. Bis dahin darf sich Haliburton mit zahlreichen Rookies und No Names austoben. In den ersten vier Spielen kam der Sophomore durchschnittlich auf 21 und 11 und eine Dreierquote von 45 Prozent.

Von Platz 22 auf Platz 25: New York Knicks (25-34)

Net-Rating: -2,0 (Platz 21)

Es könnten die Wochen der Wahrheit für die Knicks und den angezählten Coach Thibodeau werden. Miami, 2x Philly, Phoenix und die Clippers warten auf New York, selbst das Play-In könnte schnell außer Reichweite geraten. Eine kleine Hoffnung gibt es aber noch, Derrick Rose könnte nach über zwei Monaten Verletzungspause zeitnah zurückkehren, dafür wird Kemba nicht mehr spielen. Das sollte immerhin der schwachen Offense (Platz 26 in 2022) weiterhelfen, da Randle der Musik weiter hinterherläuft. Es wartet bis Saisonende das viertschwerste Restprogramm.

Von Platz 26 auf Platz 24: Sacramento Kings (22-38)

Net-Rating: -4,9 (Platz 26)

Mit dem Sabonis-Trade ist die Marschrichtung klar, es soll ins Play-In-Turner gehen. Dafür müssen aber noch drei Teams überholt und 3,5 Spiele wett gemacht werden. Nicht unmöglich, aber verdammt schwer. Neben Sabonis, der vergleichbar wie in Indiana produziert, scorte De'Aaron Fox nun seit seiner Knöchelverletzung immer mindestens 26 Punkte. Es hilft, dass der Litauer dem Guard beim Playmaking entlastet. Und doch bleibt die Frage: Wo soll es eigentlich mit den Kings hingehen?

Von Platz 19 auf Platz 23: Washington Wizards (27-31)

Net-Rating: -2,6 (Platz 22)

Das lässt sich auch auf die Wizards reproduzieren, bei denen Neuzugang Porzingis bislang noch nicht im Einsatz war. Bradley Beal wird nach seiner Hand-OP nicht mehr eingreifen, der Shooting Guard wird Free Agent. Für den Rest des Jahres kann Washington schauen, wer denn eigentlich Teil der Zukunft sein soll. Das gilt vor allem für die Youngster auf dem Flügel - Deni Avdija, Rui Hachimura oder auch Corey Kispert. Wirklich überzeugen konnte in dieser Saison keiner aus diesem Trio.

Von Platz 22 auf Platz 22: Portland Trail Blazers (25-34)

Net-Rating: -4,2 (Platz 25)

McCollum weg, Powell weg, Nance weg, Lillard weiter verletzt, Nurkic auch verletzt - Portland stellt sich neu auf und darf feststellen, dass Anfernee Simons keine Eintagsfliege ist. Seit Januar legt der Guard 24 Zähler im Schnitt bei über 40 Prozent von der Dreierlinie auf - das dürfte im Sommer für einen warmen Geldregen sorgen. Auch Josh Hart dürfte Teil der Zukunft sein, gleiches gilt für die zwei Erstrundenpicks, die Portland im Sommer erwarten. Läuft es nach Plan, picken die Blazers dank New Orleans womöglich gleich zweimal in der Top 10. Für den Moment reicht es im Schneckenrennen des Westens sogar für einen Play-In-Platz.

Von Platz 24 auf Platz 21: San Antonio Spurs (23-36)

Net-Rating: +0,4 (Platz 16)

Den könnten aber auch die Spurs noch erobern, die weiter in Schlagdistanz sind und gemäß der Zahlen wie ein Playoff-Team agieren. Laut Cleaning the Glass haben die Texaner knapp 6 Siege zu wenig eingefahren, wenn man ihr Net-Rating betrachtet. Durch die Deals vor der Trade Deadline bekommen Youngster wie Devin Vassell oder Lonnie Walker mehr Spielanteile. Ebenfalls positiv: Zach Collins machte nach über einem Jahr Pause seine ersten Gehversuche und setzte in durchschnittlich 16 Minuten als Spielmacher auf der Fünf einige Duftmarken.

Von Platz 23 auf Platz 20: New Orleans Pelicans (23-36)

Net-Rating: -2,9 (Platz 24)

Zion nicht in der Promo für die kommende Saison? Es rumort schon wieder in New Orleans, obwohl mit C.J. McCollum weitere Hilfe für den verletzten Franchise Player kam. Seit dem Trade stehen die Pels jedoch bei 1-4, an McCollum liegt es nicht (28,4 PPG). Brandon Ingram kühlte dagegen etwas ab ("nur" noch 21 PPG seit Januar), es bleibt die Frage: Was ist mit seinem Dreier passiert (33 Prozent über die Saison)? Coach Willie Green experimentierte zuletzt mit dem Center-Duo Hayes/Valanciunas - klingt nicht optimal und ist es bisher auch nicht (-12,3 Net-Rating).

Von Platz 12 auf Platz 19: Charlotte Hornets (29-31)

Net-Rating: -0,8 (Platz 18)

Bei aller Freude über die All-Star-Nominierung von LaMelo Ball ging fast schon unter, dass die Hornets aus den vergangenen Spielen nur in Detroit einen Sieg einfahren konnten. Die meisten Pleiten waren knapp, aber der neuerliche Ausfall von Gordon Hayward (der Junge hat einfach kein Glück!) kommt zur Unzeit. Das Problem auf der Fünf ist auch mit Montrezl Harrell nicht gelöst, dazu fehlt es außer Kelly Oubre Jr. an Tiefe von der Bank. Apropos Oubre: War jemals ein Spieler mehr streaky? Nach 10/15 3P in Indiana hat der Forward nur noch 14 von 74 Triples (18 Prozent) getroffen.

Von Platz 17 auf Platz 18: Los Angeles Lakers (27-31)

Net-Rating: -1,4 (Platz 20)

Es ist ungemütlich in L.A., die erneute Davis-Verletzung ist da nur der Tropfen auf den heißen Stein. Dem Team fehlt es weiterhin an einer Identität, da kann LeBron noch so historische Zahlen für sein Alter auflegen. Westbrook legt nur noch 16 Zähler pro Spiel seit Jahresbeginn auf, von den Rollenspielern trifft nur Malik Monk gut aus der Distanz. Das Play-In scheint nicht mehr abzuwenden, da den Lakers das mit Abstand schwerste Restprogramm der Western Conference blüht. Die Machtkämpfe hinter den Kulissen helfen ebenso wenig.

Von Platz 21 auf Platz 17: L.A. Clippers (30-31)

Net-Rating: -0,9 (Platz 19)

Beim Nachbarn ist die Stimmung dagegen deutlich besser. Paul George könnte schon in der zweiten Märzwoche zurückkehren, dazu helfen die Deadline-Neuzugänge Norman Powell und Robert Covington. Auch ohne Kawhi sind die Clips ein tiefes Team mit Top-10-Defense (aber nur Platz 15 in den vergangenen zwei Wochen), welches in den Playoffs ein unangenehmer Gegner wäre. Übrigens: Luke Kennard trifft 2022 über 46 Prozent bei sechs Versuchen von Downtown.

Von Platz 20 auf Platz 16: Atlanta Hawks (28-30)

Net-Rating: +0,5 (Platz 15)

Die Aufholjagd der Hawks ist etwas ins Stocken geraten, vor allem weil die Defense weiter erschreckend schwach ist (Platz 27). Es reicht nicht, dass Trae Young Fabelzahlen (28/9 bei 46/40-Splits) auflegt, inzwischen gewinnen die Hawks sogar die Minuten ohne ihren Star (+3,4 seit Jahresbeginn). Weiter beobachten sollten wir auch die Field Goal Attempts von John Collins. Seit dem letzten Ranking blieb der Forward fünfmal unter 10 Punkten, viermal nahm er keine zehn Würfe. Atlanta muss seinem effizientesten Scorer den Ball häufiger in die Hand drücken.

Trae Young befindet sich mit seinen Hawks weiter in Lauerstellung.getty

Von Platz 16 auf Platz 15: Minnesota Timberwolves (31-28)

Net-Rating: +1,6 (Platz 14)

Das Gleiche können wir auch in Minnesota mit Karl-Anthony Towns bemängeln, der so wenige Würfe wie niemand anderes für 24 Punkte im Schnitt benötigt (16,7 FGA). Das fällt vor allem dann auf, wenn Anthony Edwards wie zuletzt einige schwächere Spiele einstreut. Die Defense ist inzwischen zwar nur noch auf Platz 13 zu verorten, dafür hat sich nun das Shooting-Glück normalisiert (35 Prozent Dreierqoute der Gegner). So bleibt festzuhalten, dass die Wolves durchaus "for real" sind und womöglich noch Denver den letzten Playoff-Platz streitig machen können.

Von Platz 13 auf Platz 14: Toronto Raptors (32-25)

Net-Rating: +1,7 (Platz 13)

Coach Nick Nurse presst wirklich alles aus seinen Startern heraus. Seit Neujahr führen Pascal Siakam und O.G. Anunoby die Liga bei den Minuten an, wobei Siakam fast 100 Minuten mehr als der erste Nicht-Raptor (DeMar DeRozan) abgespult hat. Jener Siakam spielt weiter eine Saison auf All-Star-Niveau, der Kameruner hätte eine Nominierung verdient gehabt. Als Small-Ball-Center ist er ein Problem, auch die Schwierigkeiten am Brett haben die Raptors nun besser im Griff (Platz 8 seit Jahresbeginn). Mal sehen, ob Thaddeus Young auch noch behilflich sein kann.

Von Platz 6 auf Platz 13: Brooklyn Nets (31-28)

Net-Rating: +0,2 (Platz 17)

Dass Brooklyn nur zwei aus 14 Spielen gewinnen würde, war trotz der Durant-Verletzung nicht abzusehen. Die Konkurrenz aus Boston oder Toronto hat sich gefangen, es dürfte schwer werden, das Play-In zu vermeiden, daran wird auch der Coup mit Goran Dragic wenig ändern. Nun heißt es warten auf KD, warten auf Ben Simmons und hoffen, dass die Stadt New York ihre Regelungen in Sachen Impf-Status ändert. Das ist viel Theorie, aber mit dem besten Spieler der Welt in guter Form ist alles drin.

Von Platz 15 auf Platz 12: Denver Nuggets (33-25)

Net-Rating: +2,1 (Platz 10)

Jokic zieht den Nuggets-Karren weiter beinahe im Alleingang und führt die NBA mit riesigem Abstand bei den On/Off-Metriken an. Denver ist mit dem amtierenden MVP um 25 Punkte besser, der nächste mit ähnlicher Minutenlast ist Stephen Curry (+17,2). Hilfe ist aber in Sicht, Jamal Murray soll noch vor den Playoffs wieder ins Geschehen eingreifen, selbst auf einem Bein wäre der Kanadier ein Upgrade für die dünne Guard-Rotation der Nuggets.

Von Platz 7 auf Platz 11: Utah Jazz (36-22)

Net-Rating: +6,9 (Platz 2)

Manchmal können Zahlen trügen, in Utah könnte dies der Fall sein. Zwar stellen die Jazz weiter das zweitbeste Net-Rating, doch man wird das Gefühl nicht los, dass es im Team nicht passt. Die Perimeter-Defense bleibt ein Problem, mit Joe Ingles ist der Anführer der Second Unit weg. Dazu gibt es wieder Gerüchte um Kabbeleien zwischen den beiden Stars Mitchell und Gobert. Der Druck ist gewaltig, Utah muss in dieser Postseason liefern, nur der Glaube daran schwindet so langsam ...

Von Platz 8 auf Platz 10: Cleveland Cavaliers (35-23)

Net-Rating: +4,2 (Platz 7)

Der Spielplan half ein wenig, dennoch überstanden die Cavs das Fehlen von Darius Garland besser als gedacht (4-1!). Mit Caris LeVert wurden die kleinen Positionen etwas nachgebessert, der Ex-Pacer soll der unterdurchschnittlichen Offense (Platz 20) etwas mehr Scoring und Creation bringen. Der Start war jedoch etwas holprig (44 Prozent True Shooting). Besser integriert ist bisher Rajon Rondo (7 und 5), der die Second Unit der Cavs stabilisiert und gute Chemie mit Kevin Love zeigt.

Von Platz 9 auf Platz 9: Dallas Mavericks (35-24)

Net-Rating: +3,6 (Platz 8)

Das Einhorn ist passe, stattdessen finden nun nächtlich die Doncic-Festspiele statt. 41, 12 und 7 legt der Slowene seit dem Trade auf (im Schnitt!), auch der Wurf fällt nun besser. Gemäß Mark Cuban hat es "Klick gemacht". Ansteigende Form zeigte zuletzt auch Maxi Kleber, der zwar nur von der Bank kommt, Spiele aber meist beendet. Nicht weniger wichtig: Reggie Bullock hat sich nach seinem Katastrophenstart eingegroovt und netzt 43,3 Prozent seiner 6,4 Dreier pro Spiel. Ein nicht unwichtiger Fakt, wenn man neben Doncic spielt.

Von Platz 11 auf Platz 8: Chicago Bulls (38-21)

Net-Rating: +2,0 (Platz 11)

Es ist beinahe ein Wunder, dass Chicago noch immer Zweiter im Osten ist. Lonzo Ball, Alex Caruso, Patrick Williams oder auch Zach LaVine sind alles wichtige Stützen und fallen noch immer aus. LaVine wird bald wieder mitmischen, seine Knieprobleme sollten aber ein Warnsignal sein. Warum es dennoch läuft? Dosunmu hat sich festgespielt, DeRozan spielt weiter eine Monstersaison und auch Nikola Vucevic trifft etwas besser. Das große Aber: Gegen Top-10-Teams in Sachen Net-Rating stehen die Bulls bei 4-13 - kein Contender ist schlechter.

Von Platz 14 auf Platz 7: Boston Celtics (34-26)

Net-Rating: +5,4 (Platz 4)

Das Team der Stunde sind die Celtics, die seit einigen Wochen wie verwandelt auftreten. Natürlich half der Spielplan, aber Siege gegen Philly, Brooklyn, Miami oder Atlanta haben Eindruck hinterlassen. Die beiden "Jays" legen im Jahr 2022 zusammengerechnet 50 Punkte im Schnitt auf - ohne dass der Dreier außerordentlich gut fällt (33 und 35 Prozent). Prunkstück ist aber die Defense, die seit Jahresbeginn die mit Abstand beste der Liga ist (102,9). Es gibt Metriken, die Boston als klaren Titelkandidaten in dieser Spielzeit sehen.

Von Platz 10 auf Platz 6: Philadelphia 76ers (35-23)

Net-Rating: +1,9 (Platz 12)

Als solchen sehen sich auch die Sixers, nicht zuletzt durch den Harden-Trade. Der Abgang von Seth Curry könnte schmerzen, aber Harden und Embiid im Angriff - das ist eine Ansage. Embiid hat nun erstmals in seiner Karriere einen dominanten Star an seiner Seite - ein interessantes Experiment, bei dem es mit Sicherheit auch Anlaufschwierigkeiten geben wird. Den Sixers wird es egal sein, es zählt nur das große Ganze.

Von Platz 3 auf Platz 5: Milwaukee Bucks (36-24)

Net-Rating: +3,2 (Platz 9)

So ist das auch bei den Bucks, doch es gibt durchaus Grund zur Sorge. Das Net-Rating der Big Three beträgt weiter starke 11,5, doch hin und wieder setzte es merkwürdige Niederlagen. Die Verteidigung ist derzeit nur mittelmäßig, der Lopez-Ausfall könnte zum Problem werden. Ob Ibaka aushelfen kann, darf bezweifelt werden, dazu hätte den Bucks ein Dragic gut getan. So oder so: Der Champion sollte mit seiner Big Three im Osten als Top-Favorit anzusehen sein.

Von Platz 5 auf Platz 4: Memphis Grizzlies (41-19)

Net-Rating: +4,5 (Platz 5)

Nach bald drei Viertel der Saison dürfte klar sein, dass Memphis nicht zufällig im Westen oben mitmischt. Morant erinnert weiter an den jungen Derrick Rose, dazu bleiben Bane und JJJ konstant. Das Team lebt in der Zone und ist damit nicht vom Dreier abhängig. Und wenn dieser dann fällt, sind die Grizzlies nicht zu schlagen. Trifft Memphis auch nur leicht überdurchschnittliche 37 Prozent aus der Distanz stehen sie bei 22-1 - das ist eine Hausnummer und zeigt, wie gefährlich diese Truppe sein kann. Nach Phoenix haben die Grizzlies auch die meisten Siege gegen Teams mit positiver Bilanz gesammelt (18).

Ja Morant spielt eine überragende Saison für die Memphis Grizzlies.getty

Von Platz 4 auf Platz 3: Miami Heat (38-21)

Net-Rating: +4,5 (Platz 6)

Miami hat bis auf den Ausrutscher gegen Dallas zuletzt alles aus dem Weg geräumt. Die Big Three um Lowry, Butler und Adebayo steht über die Saison bei +13,5 (Bilanz: 15-6) und genehmigt dabei ein Defensiv-Rating von 95,6 (!). Das ist absurd gut und dürfte nur ein Vorgeschmack darauf sein, wie ekelhaft Miami in den Playoffs zu bespielen sein wird. Rollenspieler wie Max Strus, Caleb Martin oder Gabe Vincent bieten Coach Spoelstra zudem jede Menge Flexibilität.

Von Platz 2 auf Platz 2: Golden State Warriors (42-17)

Net-Rating: +6,8 (Platz 3)

Ohne Draymond Green stehen die Dubs bei 13-7 - das ist gut, aber der Forward gibt den Warriors neben Curry eben das gewisse Extra. Die Defense ist zwar weiter Spitze, aber seit Jahresbeginn gerade so noch Top 10. Rookie Kuminga ist ein Lichtblick, dazu hat sich Klay Thompson (17 PPG, 37 Prozent 3P) nach seiner langen Abstinenz wieder gut integriert. Vielleicht nimmt Curry ja den Schwung aus dem All-Star Game nach seinen 16 Dreiern mit, 2022 trifft er nur 34 Prozent von Downtown. Was erlauben Steph?

Von Platz 1 auf Platz 1: Phoenix Suns (48-10)

Net-Rating: +8,1 (Platz 1)

Auf die Suns wartet die womöglich härteste Probe ihrer Saison. Wie gut ist Phoenix ohne Chris Paul? Die Antwort darauf könnte auch für die Zukunft interessant sein. Devin Booker wird mehr Spielmacheraufgaben übernehmen, Deandre Ayton muss beweisen, dass er einen Maximalvertrag wert ist. So oder so ist das Polster der Suns enorm, doch um erneut in die Finals einzuziehen, werden die Suns einen fitten CP3 brauchen. Mit ihm ist Phoenix ein Team, das kaum Schwächen hat und eigentlich nur mit grandiosem Shooting zu schlagen ist.