LeBron James hat in seiner alten Heimat Cleveland eine spektakuläre Show inklusive Triple-Double und Poster-Dunk abgeliefert. Die Lakers holen dank des Kings einen Sieg. Kevin Durant ist von den Jazz nicht zu stoppen, ein brandheißer Sixers-Youngster schockt die Heat.
Charlotte Hornets (37-35) - New Orleans Pelicans (30-42) 106:103 (BOXSCORE)
- Die Hornets bleiben Brooklyn im Kampf um die beste Play-In-Platzierung auf den Fersen. Fünf Siege in Folge stehen nun bereits für Charlotte zu Buche, gegen New Orleans benötigten die Hausherren allerdings ein Comeback im vierten Viertel. Das krönte schließlich LaMelo Ball mit dem entscheidenden Floater.
- Nach einem zwischenzeitlichen 9-Punkte-Rückstand im letzten Durchgang übernahmen die Hausherren erst zwei Minuten vor dem Ende wieder die Führung. 8,9 Sekunden vor dem Ende war es dann Ball, der mit einem Drive plus butterweichem Floater auf +3 stellte. Im letzten Angriff doppelten die Hornets C.J. McCollum und die Pels bekamen nur noch einen Verzweiflungswurf von der Mittellinie los, der aber deutlich daneben ging.
- "Wir hatten einen schlechten Februar und sind aus den Playoff-Rängen gefallen. Also wollten wir der NBA zeigen, dass wir noch da sind", freute sich Miles Bridges, nachdem Charlotte die letzten neun Minuten des Spiels mit 21:10 und letztlich auch das Spiel gewann. Ball und Terry Rozier führten ihre Farben mit jeweils 17 Zählern an, Bridges kam auf 16 und Isaiah Thomas auf 15 von der Bank. Als Belohnung erhält der Veteran laut Shams Charania (The Athletic) einen Vertrag bis zum Saisonende.
- Die Pelicans waren dagegen zu sehr von McCollum (27 und 6 Assists) und Jonas Valanciunas (24 und 18 Rebounds) abhängig, ansonsten punktete nur noch Naji Marshall zweistellig (14). Vor allem Devonte' Graham erwischte gegen sein Ex-Team einen gebrauchten Abend (2, 1/8 FG), Herb Jones musste im dritten Viertel nach einem Flagrant 2 nach einem Ellbogen gegen den Kopf von Bridges vom Feld. Brandon Ingram fehlte aufgrund von Oberschenkelproblemen.
Cleveland Cavaliers (41-31) - Los Angeles Lakers (31-41) 120:131 (BOXSCORE)
- Lakers-Coach Frank Vogel hatte nach dem Sieg in Cleveland keine Superlative mehr parat, um die Auftritte von LeBron James passend zu beschreiben. Dafür versuchte Magic Johnson in die Bresche zu springen. "LeBron hat jeden daran erinnert, warum er der King ist!", jubelte die Lakers-Legende auf Twitter, nachdem James sein Ex-Team mit einem bärenstarken Triple-Double erlegt hatte.
- Am Ende seines Arbeitstages in der alten Heimat, die den verlorenen Sohn schon vor Spielbeginn feierte, standen 38 Punkte bei 17/29 aus dem Feld, 12 Assists sowie 11 Rebounds auf der Habenseite des 37-Jährigen. Anfangs richtete er eine Menge Schaden in der gegnerischen Zone an, inklusive Poster-Dunk gegen Kevin Love, am Ende fielen auch die Fadeaway-Jumper. Dabei tat ihm eigentlich nur der Dunk über seinen Kumpel leid: "Ich hasse es, dass es über ihn sein musste. Er ist mein Bruder. Ich wünschte, ich könnte die beiden Punkte zurücknehmen, dann hätten wir immer noch gewonnen."
- Die Lakers erwischten wieder einmal einen Horrorstart, Cleveland ratterte im ersten Viertel einen 23:5-Lauf für eine zwischenzeitliche 14-Punkte-Führung runter. LeBron brachte seine Farben im zweiten Viertel mit starken Attacken aber zurück, im vierten Abschnitt powerte er L.A. mit 5 Zählern zu einem 12:2-Start in den Durchgang. In den Schlussminuten machte er mit einem Slam und einem weiteren Jumper alles klar.
- Der King durfte sich an diesem Abend aber auch über die gelungene Unterstützung von D.J. Augustin und Russell Westbrook freuen. Ersterer war komplett heiß aus der Distanz (20, 6/6 Dreier) und sorgte im ersten Viertel dafür, dass der Rückstand nicht zu groß wurde. Westbrook zeigte mit 20 Punkten (7/14 FG), 11 Assists und nur 1 Turnover eins seiner besseren Spiele als Laker. Stanley Johnson und Malik Monk erzielten jeweils 12 Punkte.
- Cavs-Coach J.B. Bickerstaff ärgerte sich dagegen, dass sich sein junges Team "in der Show verfangen" hätte, die LeBrons Rückkehr an alte Wirkungsstätte begleitete. Darius Garland war mit 29 Punkten und 17 Assists bester Mann bei den Hausherren, Lauri Markkanen kam noch auf 18 Zähler. Doch gerade defensiv fand Cleveland keine Mittel gegen James und die Lakers.
Detroit Pistons (19-53) - Portland Trail Blazers (27-44) 115:119 (BOXSCORE)
- Gebrauchter Tag für die Pistons. 20 Ballverluste, die zu 30 gegnerischen Punkten führten, immerhin ein spätes Comeback und am Ende stand dann doch die Pleite gegen ein Blazers-Team, das auf seine sieben Topscorer verzichtete. Brandon Williams (23) und Ben McLeMore (21) machten den Pistons dennoch einen Strich durch die Rechnung.
- Das Turnover-Festival resultierte in einem zwischenzeitlichen 23-Punkte-Rückstand der Pistons im dritten Viertel, die Hausherren zeigten aber doch noch Moral. Cade Cunningham (25, 7 Assists und 4 Steals) sowie Saddiq Bey (25, 5/13 Dreier) befeuerten die Aufholjagd der Hausherren, die Mitte des vierten Viertels tatsächlich wieder die Führung erobert hatten.
- In der Schlussphase machten aber natürlich wieder die Ballverluste den Pistons zu schaffen. Vor allem Cunningham (9) leistete sich einige folgenschwere Turnover, einen davon bestrafte Justise Winslow zwei Minuten vor dem Ende zur neuerlichen Vierpunkteführung der Gäste. Williams' Freiwürfe (11/11 FT) machten kurz darauf den Deckel auf den Blazers-Sieg nach vier Niederlagen in Folge.
Philadelphia 76ers (44-27) - Miami Heat (47-25) 113:106 (BOXSCORE)
- Kein Joel Embiid, kein James Harden, kein Problem! In Abwesenheit der beiden Stars, die im zweiten Teil des Back-to-Backs geschont wurden, riss Tyrese Maxey das Zepter an sich. Der Youngster lieferte eine irre Show im vierten Viertel und schenkte den Sixers mit insgesamt 28 Punkten (9/15 FG, dazu 5 Rebounds und 4 Assists) den unerwarteten Sieg.
- Immerhin traten die Gäste aus Florida mit der kompletten Kapelle an, doch Maxey und die gute Bank um Shake Milton (20 und 6 Assists) oder Furkan Korkmaz (18) hielten Philly 45 Minuten lang gut im Spiel. Die letzten drei Minuten gehörten dann komplett Maxey.
- Ein And-One 2:18 Minuten vor dem finalen Buzzer brachte ihn ins Rollen, es folgten zwei tiefe, ansatzlose Dreier, die Embiid auf der Bank und die Sixers-Fans in der ganzen Arena zum Ausrasten brachten. Der persönliche 9:0-Lauf brachte den Sixers etwas Abstand, als sich Miami noch einmal zurückzukämpfen drohte, holte der 21 Jahre alte Guard noch einen Chasedown-Block gegen Caleb Martin raus. Philly ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
- "Er investiert so viel Arbeit und hat einfach keine Angst. Er fühlt sich in solchen Momenten wohl", freute sich Coach Doc Rivers über seinen Youngster, der 13 Punkte (5/5 FG) im vierten Viertel auflegte. Da konnte auch die ansonsten gute Big Three der Heat nicht mithalten. Jimmy Butler war mit 27 Punkten teaminterner Topscorer, Bam Adebayo (22, 9 Rebounds und 3 Blocks) oder Kyle Lowry (20 und 6 Assists) machten ebenfalls eine ordentliche Partie.
Brooklyn Nets (38-34) - Utah Jazz (45-27) 114:106 (BOXSCORE)
- Kyrie Irving und Ben Simmons fehlen ohnehin schon, dann musste Brooklyn auch noch eine Knöchelverletzung bei Seth Curry mit ansehen. Dafür haben die Nets aber noch einen gewissen Kevin Durant im Kader. Der half im dritten Viertel tatkräftig dabei, dass die Hausherren das Spiel an sich rissen, und sicherte sich auch noch den nächsten Meilenstein.
- Ein bis zur Halbzeitpause enges Spiel sah im dritten Abschnitt einen überragenden KD, der allein in diesem Durchgang 15 Punkte erzielte, einen Jumper nach dem anderen netzte und dabei immer wieder die Switch-Defense der Jazz bestrafte. Einer dieser Pullups aus der Mitteldistanz brachte ihn vorbei an Jerry West auf Platz 22 in der All-Time-Scoring Liste.
- Wichtiger war aber der Sieg im Playoff-Rennen, der nun sechste aus den vergangenen sieben Spielen. Das dritte Viertel, das dank Durant und Nicolas Claxton (15) mit 38:24 an die Gastgeber ging, schien bereits die Entscheidung zu bringen. Brooklyn setzte sich komfortabel ab, im vierten Viertel sogar bis auf +21, bevor es Utah mit einem späten 19:4-Lauf doch noch einmal spannend machte. Der nächste KD-Jumper sowie dessen Alley-Oop-Anspiel auf Claxton in der Schlussminute machten dann aber wirklich alles klar.
- Im Anschluss stellte Durant die "Gemeinschaftsarbeit" in den Vordergrund, Bruce Brown erzielte noch 22 Punkte, auch Patty Mills (13) oder sogar der zuletzt aussortierte Blake Griffin (9, 4 Rebounds und 3 Assists) machten ihre Sache ordentlich. Bei den Jazz setzte sich Donovan Mitchell mit 30 Zählern zur Wehr, Jordan Clarkson kam auf 19 Punkte von der Bank und Mike Conley auf 18 und 7 Assists. Rudy Gobert war mit 11 und 4 Rebounds kaum ein Faktor.
Chicago Bulls (42-29) - Toronto Raptors (40-32) 113:99 (BOXSCORE)
- Die schlechte Nachricht für die Bulls-Fans vorweg: Lonzo Ball wird wohl noch eine Weile auf sein Comeback warten müssen. Wie Coach Billy Donovan verriet, darf er zehn Tage lang nicht mehr rennen, um seine Schmerzen nach einer Prellung in den Griff zu kriegen. Die gute Nachricht? Nach drei Pleiten in Folge schnappte sich Chicago einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Playoff-Rennen - und Patrick Williams ist endlich wieder zurück auf dem Court.
- Nach einer Handgelenks-OP spulte der Big seine ersten Minuten seit Ende Oktober ab (insgesamt 19, 7 Zähler), er zeigte ein solides Comeback. Das wurde aber vor allem durch die starken Auftritte von Zach LaVine (26, 6 Rebounds und 6 Assists), DeMar DeRozan (26, 11/14 FG) und Nikola Vucevic (19 und 13 Rebounds) vergoldet. Alex Caruso stand zudem erstmals seit seiner Rückkehr wieder in der Starting Five und stand trotz leichter Wurfprobleme (7, 2/7 FG) bei +17.
- Entscheidend für den Erfolg gegen die Kanadier, die zuvor sechs von sieben Partien gewonnen hatten und bis auf 2,5 Spiele an Chicago herangerückt sind, war das dritte Viertel. Genauer gesagt die letzten sechs Minuten des Durchgangs. LaVine brachte die Hausherren mit 6 Zählern am Stück etwas auf Abstand, der Beginn eines 15:0-Laufs. Insgesamt erzielte er 16 Punkten in diesem Durchgang, bevor es im letzten Viertel schnell deutlich wurde.
- Den Raptors ging im zweiten Teil des Back-to-Backs etwas die Puste aus. "Das kann man so sagen", gab auch Fred VanVleet zu, "aber auch ein Lob an Chicago, sie haben sehr physisch gespielt." Toronto blieb gegen Ende des dritten Viertels über vier Minuten ohne eigene Zähler, letztlich halfen auch die Punkte von Pascal Siakam (22, 8/14 FG), VanVleet (19, aber 7/22 FG) oder Chis Boucher (19 und 10 Rebounds) nichts - vielleicht auch wegen solcher Turnover.
Houston Rockets (18-54) - Washington Wizards (30-41) 115:97 (BOXSCORE)
- Die komplette Saison über habe er nicht so viel Spaß gehabt wie an diesem Abend, freute sich Christian Wood. Wer mag es ihm verdenken, in der bisherigen Saison gab es für Houston nicht viel zu feiern. Das galt auch für die erste Halbzeit gegen die Gäste aus der Hauptstadt, doch dann brannte Wood nach dem Seitenwechsel ein Curryeskes Dreierfeuerwerk ab und ballerte die Rockets zum Comeback-Sieg.
- Die Hausherren lagen in der ersten Hälfte mit bis zu 23 Zählern im Hintertreffen, Washington fühlte sich zu diesem Zeitpunkt wohl schon etwas zu sicher. Im dritten Viertel robbte sich Houston nach und nach wieder heran, Wood fing mit 3 Dreiern und 15 Zählern im Durchgang Feuer. Ein viertelübergreifender 16:0-Lauf half, das Spiel endgültig zu drehen und der Big sorgte mit weiteren 4 Dreiern im Schlussabschnitt für klare Verhältnisse.
- Am Ende stand für den 26-Jährigen ein doppelter Karrierebestwert zu Buche: Noch nie hatte er 39 Punkte in einer Partie erzielt oder 8 Dreier (bei 9 Versuchen!) versenkt. Dazu schnappte er sich noch 10 Rebounds, ähnliche Zahlen in allen drei Kategorien legte im Rockets-Trikot sonst nur James Harden auf. Jalen Green steuerte 17 Punkte bei, Eric Gordon kam auf 15 Zähler. Dennis Schröder legte von der Bank kommend 8 Punkte (2/5 FG), 5 Assists und 4 Rebounds bei 3 Turnover auf.
- "Wir wussten, dass er das heiße Händchen hat, und deshalb wollten wir ihn weiter mit dem Ball füttern, bis sie ihn stoppen würden", freute sich Green mit seinem Teamkollegen. Letzteres gelang den Wizards aber nicht mehr. Gegen die Wood-Explosion brachten auch 22 Punkte und 13 Boards von Kristaps Porzingis nichts mehr, einen Großteil davon erzielte er in Halbzeit eins. Dahinter war Rui Hachimura mit 16 Zählern bester Scorer der Wizards.
Oklahoma City Thunder (20-52) - Boston Celtics (45-28) 123:132 (BOXSCORE)
- Es dauerte ganze 105 Sekunden, da hatte Boston schon die erste zweistellige Führung in der Tasche. Wirklich spannend wurde es im Anschluss nicht mehr, die Kelten setzten sich schnell noch weiter ab und sicherten sich den vierten Sieg in Serie. Das Endergebnis war aus Thunder-Sicht auch deshalb schmeichelhaft, weil es Boston gegen Ende doch arg schleifen ließ.
- Spielentscheidend war der späte Lauf der Hausherren aber nicht mehr. Boston hatte das Geschehen über weite Strecken der Partie komplett unter Kontrolle. Das erste Viertel ging mit 38:21 an die Kelten, deren höchste Führung betrug bis zu 26 Zähler.
- Jayson Tatum war dabei mal wieder der beste Mann, er sammelte 36 Punkte, 7 Rebounds und 6 Assists bei 11/19 aus dem Feld. Gute Unterstützung lieferten aber auch Jaylen Brown (25 plus Hammer-Dunk), Grant Williams (20 und 10 Rebounds) sowie Derrick White und Payton Pritchard, die jeweils 18 Punkte zum Sieg beisteuerten.
- Die eigentliche gute Stimmung bei Coach Ime Udoka war aber nicht nur wegen des zu lässigen vierten Viertels etwas getrübt, sondern auch, weil Boston Tre Mann nicht in den Griff bekam. Der stellte einen neuen Scoring-Rekord für einen Thunder-Rookie auf (35) und ärgerte Boston mit 23 Zählern (!) und 6/6 Dreiern allein im zweiten Viertel. Da Tatum aber offensiv dagegenhielt, verteidigte Boston den Vorsprung, bis auch Mann wieder etwas abkühlte und die Celtics sich wieder deutlich absetzten. Shai Gilgeous-Alexander kam noch auf 31 Punkte, die meisten davon aber in Garbage Time, Darius Bazley auf 22 und Aleksej Pokusevski auf 19.
Dallas Mavericks (43-28) - Minnesota Timberwolves (42-30) 110:108 (SPIELBERICHT)