NBA: Nikola Jokic mit Rekord-Triple-Double in Overtime-Sieg gegen die Pelicans! Milwaukee gewinnt Finals-Rematch dank Middleton-Eruption

Daniel BerchemRuben Martin
07. März 202208:13
Nikola Jokic ist Historisches gelungen im Overtime-Sieg der Denver Nuggets gegen die New Orleans Pelicans.getty
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Nikola Jokic hat im Overtime-Triumph der Denver Nuggets gegen die New Orleans Pelicans ein Triple-Double aufgelegt, das es in seiner Höhe noch nie in der NBA gab. Die Bucks haben das Finals-Rematch gegen die Suns dank eines überragenden Khris Middleton gewonnen, in L.A. endeten direkt zwei längere Serien.

Boston Celtics (39-27) - Brooklyn Nets (32-33) 126:120 (SPIELBERICHT)

Milwaukee Bucks (40-25) - Phoenix Suns (51-13) 132:122 (BOXSCORE)

  • Das Rematch der letztjährigen Finals brachte Spannung bis zum Ende, auch ohne Chris Paul (Daumenverletzung) und Devin Booker (Corona-Protokoll) auf Seiten der Suns. Khris Middleton war mit 44 Punkten der Garant für den Sieg der Bucks, Holiday steuerte 24 Zähler bei, Giannis Antetokounmpo legte ein Double-Double auf (19 Punkte, 13 Rebounds).
  • Die Suns konnten trotz ihrer Ausfälle lange mithalten und zeigten trotz der Niederlage eine beeindruckende Leistung, die gesamte Starting Five der Gäste konnte eine zweistellige Punkteausbeute vorweisen, angeführt von DeAndre Ayton (Season-High 30 Punkte, 14/19 FG), Cameron Payne beendete die Partie mit 23 Zählern und 8 Assists.
  • In der ersten Hälfte waren die beiden Top-Teams auf Augenhöhe, wobei die Bucks an den Brettern dominierten (24-13), Phoenix profitierte dagegen von den 11 Ballverlusten der Gastgeber, die zu 21 Punkten führten. In der Offensive legten beide Teams einen effizienten Auftritt hin und lagen zur Halbzeit jeweils bei Wurfquoten von über 50 Prozent, aus der Sicht Milwaukees ging es mit -3 in die Pause (60:63).
  • Im dritten Viertel hatte Khris Middleton die heiße Hand (11 Punkte), Giannis kühlte hingegen ab (0/4 FG). Dennoch konnten die Bucks den Rückstand vor dem Start des Schlussabschnitts in eine Führung umwandeln (91:90). Der Grund hierfür: Die Bucks übten konstant Druck auf die Defensive aus und kamen so zu einigen Freiwürfen (12/16 FT), Phoenix stand im selben Zeitraum lediglich einmal an der Freiwurflinie.
  • Sieben Minuten vor dem Ende wurde Antetokounmpo nach einem Schubser das fünfte Foul angerechnet, wodurch der Grieche einige der entscheidenden Minuten auf der Bank verbringen musste. Giannis verzeichnete nur einen Punkt in der zweiten Halbzeit, brachte das Momentum durch einen Block dennoch auf die Seite der Gastgeber. Middleton übernahm in der Crunchtime das Ruder, erzielte die letzten sieben Zähler und brachte den amtierenden Champion so auf die Siegerstraße.

Washington Wizards (29-34) - Indiana Pacers (22-44) 133:123 (BOXSCORE)

  • Gelungenes Debüt für Kristaps Porzingis im Trikot der Wizards. Nachdem er teamübergreifend 14 Spiele in Folge verpasst hatte, wurde er im Shootout gegen die Pacers zum Topscorer seiner Mannschaft mit 25 Punkten bei 7/12 FG, 3/4 bei Dreiern und 8/10 von der Freiwurflinie. Dies gelang ihm in nur 21 Minuten Spielzeit, dazu sammelte er 5 Rebounds und blockte 2 Würfe ohne einen Turnover zu begehen.
  • "Ich war positiv überrascht von seiner Kondition", sagte Head Coach Wes Unseld Jr. nach dem Spiel über Porzingis: "Ich weiß dass wir darauf achten müssen wie lange er spielt, aber er ist damit sehr gut umgegangen."
  • Beide Teams führten zwischenzeitlich mit jeweils 11 Punkten und trafen mehr als die Hälfte ihrer Feldwürfe, nach einem schwachen zweiten Viertel holte Washington sich nach der Pause die Führung zurück und blieb dann bis zum Ende des Spiels in Kontrolle. Die Pacers blieben vor allem dank Malcolm Brogdon (27, 8/17 FG, 11/13 FT) lange in Reichweite, generierten jedoch nicht die nötigen Stopps, um das Spiel erneut zu drehen.
  • Washington brachte 7 Spieler in Double Digits, verwandelte 17/42 (40,5 Prozent) von Downtown und kam mit nur 5 Turnovern in 48 Minuten aus. Kyle Kuzma (23) spielte 8 Assists, Ish Smith (13) verteilte sogar 9 Vorlagen und führte die überragende Wizards-Bank an, die 52 Zähler sammelte.
  • Doch auch die Reservisten der Pacers lieferten tatkräftige Unterstützung mit 48 Punkten, allen voran Goga Bitadze, der auf dem Weg zu 20 Zählern ohne Fehlwurf blieb (3 Dreier). Tyrese Haliburton (15, 1/3 3P) spielte 11 Assists bei 4 Turnovern, Buddy Hield (19) verbuchte 8 Rebounds und 7 Assists.

Houston Rockets (16-48) - Memphis Grizzlies (44-22) 123:112 (BOXSCORE)

  • Ausrutscher der Grizzlies gegen die Rockets, die ihre Negativserie nach zwölf Spielen beendeten. Angeführt von Kevin Porter Jr. und dessen 19 Punkten im dritten Viertel kämpfte sich Houston nach einem Rückstand von 52:62 zur Pause zurück und kam im Schlussviertel nicht mehr auf die falsche Seite des Scoreboards. Mit einem 10:1-Lauf ab der 5-Minuten-Marke sicherten die Rockets sich den Sieg.
  • KPJ beendete das Spiel mit 29 Punkten (4/10 3P) und 5 Assists, Christian Wood folgte mit 28 (4/7) und 13 Rebounds. "Wir hatten keine Lust mehr zu verlieren, das hat sich heute nicht nur am Ende des Spiels gezeigt", lobte Head Coach Stephen Silas seine Rockets nach dem Spiel: "Wir haben in der zweiten Halbzeit so gut gespielt. Das war das beste Spiel von Christian Wood, das ich je gesehen habe."
  • Auf der Gegenseite war Desmond Bane der Topscorer mit 28 Zählern bei 4/9 aus der Distanz, von wo alle anderen Grizzlies zusammen nur noch einen Treffer verbuchten (insgesamt 5/26, 19,2 Prozent). Ja Morant kam auf 22 Punkte (7/20 FG) und 6 Assists, sonst kam nur noch Steven Adams (23, 9/11 FG) auf Double Digits für Memphis mit 7 seiner 12 Rebounds am gegnerischen Brett. "Sie haben großartig gespielt, wir haben furchtbar gespielt", fasste Head Coach Taylor Jenkins das Spiel aus seiner Sicht zusammen.
  • Für Houston lieferte noch Jalen Green Unterstützung mit 24 Punkten (2/7 3P) und 4 Assists, Dennis Schröder verpasste das dritte Spiel in Folge mit einer Knöchelverletzung. Laut Silas könnte er jedoch am Montagabend zurück auf dem Parkett stehen, sonst am Mittwoch.

Oklahoma City Thunder (20-44) - Utah Jazz (40-23) 103:116 (BOXSCORE)

  • Souveräner Sieg der Jazz dank starken Auftritten ihrer üblichen Verdächtigen. Bojan Bogdanovic pulverisierte sein vorheriges Career-High von 8 Triples mit 11/18 von Downtown auf dem Weg zu 35 Punkten, Donovan Mitchell zog mit 24 (4/11 Dreier) und 10 Assists nach, kein anderer Spieler hat bisher 11 Dreier in einem Spiel getroffen in dieser Saison. Bogdanovic hatte zuvor nie mehr als 13 Dreier in einem Spiel versucht. "Ich habe heute nur gute Würfe genommen, unabhängig davon dass ich heiß war", sagte er nach dem Spiel.
  • So erholte sich Utah auch ohne Mike Conley, der geschont wurde, von der erlittenen Klatsche gegen die Pelicans am Wochenende. Die Gäste führten bereits im ersten Viertel mit +18 und ließen OKC erst im Schlussviertel noch kurzzeitig in den einstelligen Bereich zurückkommen. Rudy Gobert verbuchte ein Double-Double (12, 17 Rebounds), Jordan Clarkson (20, 8/21 FG) lieferte Firepower von der Bank kommend.
  • Für OKC sorgte mal wieder hauptsächlich Shai Gilgeous-Alexander dafür, dass das Team nicht komplett unterging. SGA füllte den Boxscore mit 33 Punkten (11/23 FG), 7 Rebounds, 8 Assists und 4 Steals ohne Turnover in 38 Minuten Spielzeit. Aleksej Pokusevski (12) unterstütze mit 11 Rebounds und 4 Assists, war jedoch erfolglos von Downtown (0/5). Das war überhaupt das größte Problem der Thunder, die nur 8/40 (20 Prozent) aus der Distanz verwandelten.
  • OKC hatte immerhin die deutlich bessere Ausbeute bei einfachen Punkten, unter anderem in der Zone (54:28) und bei Fastbreaks (23:9). Ohne Josh Giddey, Lu Dort und sechs weitere wichtige Rotationsspieler war für das Team jedoch nichts zu holen gegen Utah. Laut Head Coach Mark Daigneault wird Giddey noch mindestens zwei Wochen verpassen.

Cleveland Cavaliers (37-27) - Toronto Raptors (34-30) 104:96 (BOXSCORE)

  • Die Cavs mussten für diesen Sieg offenbar teuer zahlen: Laut The Athletic hat Jarrett Allen sich einen Finger gebrochen und wirf auf bisher unbestimmte Zeit ausfallen. Der All-Star-Center verließ das Spiel nach zehn Minuten, Cleveland nannte als Grund dafür jedoch einen angeschlagenen Oberschenkel, keine Rede von einer Fingerverletzung.
  • Lauri Markkanen sprang in die Bresche mit 22 Punkten (8/18 FG) und 12 Rebounds, Evan Mobley folgte mit 20 (9/15 FG) und 17 Rebounds (7 offensiv), 4 Assists und 3 Blocks bei 4 Turnovern. Darius Garland (17) spielte 10 Assists, 5 Cavs knackten die 15-Punkte-Marke. Cleveland verteidigte vor allem im zweiten und dritten Viertel überragend und ließ dort insgesamt nur 33 Punkte zu.
  • Die Raptors verkürzten nach einem 18-Punkte-Rückstand im vierten Viertel noch auf -5 spät im Spiel, enger wurde die Schlussminute jedoch nicht mehr. Toronto traf nur 39,4 Prozent aus dem Feld und 25 Prozent hinter der Dreierlinie (6/24), Pascal Siakam war Topscorer seines Teams mit 24 Punkten (8/22 FG).
  • Für die Raptors war es das erste von sechs Auswärtsspielen, das sie ohne Fred VanVleet (Knieschmerzen) und O.G. Anunoby (gebrochener Finger) bestreiten müssen. Da auch Malachi Flynn ausfiel, setzte Head Coach Nick Nurse seinen Rookie Scottie Barnes als Point Guard ein, der seine Sache mit 19 Punkten (8/14 FG), 12 Rebounds, 6 Assists und 3 Steals in fast 42 Minuten sehr gut machte. Isaac Bonga kam nicht zum Einsatz.

Denver Nuggets (38-26) - New Orleans Pelicans (27-37) 138:130 OT (BOXSCORE)

  • An vielen Abenden spielt Nikola Jokic einfach in seiner eigenen Liga, so auch gegen die Pelicans. Der MVP-Kandidat sammelte insgesamt 30 Punkte im vierten Viertel und der Overtime, das Spiel beendete er mit 46 Zählern (16/22 FG, 3/5 Dreier, 11/12 FT), 12 Rebounds, 11 Assists, 3 Steals und 4 Blocks bei 5 Turnovern in knapp 42 Minuten. Es ist sein zweites Triple-Double der Saison mit mindestens 45 Punkten, kein anderer Spieler hat das bisher geschafft in der laufenden Spielzeit.
  • Laut Elias Sports Bureau ist Jokic damit zudem der erste Spieler seit Wilt Chamberlain mit einem Triple-Double mit mindestens 45 Punkten bei einer Wurfquote von 70 Prozent oder mehr. "Ich fühle mich sehr wohl damit, wichtige Würfe zu nehmen. Ich glaube, meine Teamkollegen glauben an mich", sagte Jokic nach dem Spiel sehr bescheiden. Seit die NBA Steals und Blocks festhält, gab es noch kein Triple-Double bei der alle Werte in den fünf Hauptstatistiken erreicht wurden, die Jokic gegen die Pels erreichte.
  • Seine wichtigsten Punkte kamen in den letzten 52 Sekunden des Spiels, in denen er für alle 6 Zähler der Nuggets sorgte und sein Team in Overtime rettete. Nachdem er das Spiel an der Freiwurflinie ausgeglichen hatte, fing er mit 3,2 Sekunden zu spielen sogar noch den anschließenden Baseline-Einwurf der Pels an der Mittellinie ab und brachte den Ball zu Jeff Green am Zonenrand, der einen überhasteten Wurf im Fallen zur Seite jedoch nicht einmal an den Ring brachte.
  • In der Overtime führte New Orleans nach 90 Sekunden mit +4, die Nuggets sicherten sich dann jedoch souverän den Sieg mit einem 12:0-Lauf. Das Spiel verlief bereit zuvor wild: Denver dominierte das erste Viertel mit 35:19 und schien auf dem Weg zu einem entspannten Sieg, bis die Pelicans im zweiten und dritten Viertel insgesamt 75 Punkte erzielten und mit +10 in den Schlussabschnitt gingen. Nuggets-Coach Mike Malone hatte sein Team zum Ende des dritten Viertels offenbar wachgerüttelt, als er nach zwei technischen Fouls aus dem Spiel geworfen wurde.
  • Brandon Ingram war der beste Pelican mit 38 Punkten bei 12/24 aus dem Feld inklusive dieses irren Buzzer-Beaters zur Pause. Dazu spielte er 9 Assists, genau wie C.J. McCollum (24, 9/19 FG). Jonas Valanciaunas verbuchte ein Double-Double (19, 14 Rebounds). Auf der Gegenseite lieferten Aaron Gordon (28, 10/15 FT) und Monte Morris (18, 8 Assists) die größte Unterstützung.

L.A. Clippers (34-32) - New York Knicks (26-38) 93:116 (BOXSCORE)

  • Die Siegesserie der Clippers endet nach fünf teilweise überragenden Spielen ausgerechnet mit einer Klatsche durch die sonst schon lange schwächelnden Knicks. L.A. führte nicht ein einziges Mal, angeführt von R.J. Barrett (24, 8/18 FG, 9 Rebounds) führten die Knicks bereits vor der Halbzeit mit +20.
  • Für New York war es der erste Sieg nach sieben Niederlagen. "Heute war der Kampf da von vorne bis hinten" lobte Head Coach Tom Thibodeau sein Team und führte aus: "Hoffentlich können wir darauf aufbauen." New York erzielte 50 Punkte in der Zone (zu 36) und traf 44,8 Prozent von Downtown (13/29), Immanuel Quickley beteiligte sich von der Bank kommend mit 21 Zählern (8/15 FG), 19 Rebounds und 6 Assists.
  • Bezeichnend für seine bisherige Saison war es, dass Julius Randle (10) nur 4/16 aus dem Feld traf bei 4 Assists und 3 Turnovern, während das ganze Team um ihn herum sich den Frust von der Seele schoss. Randle wurde jüngst mit einer Strafe von 50.000 Dollar belegt, dafür dass er am Freitag mit Cam Johnson aneinander geraten war, dann Kontakt mit dem Schiedsrichter gemacht hatte und sich zum Abschluss weigerte, an der daraus folgenden Untersuchung teilzunehmen.
  • Cam Reddish (17, 7/8 FT) machte sein bisher bestes Spiel im Trikot der Knicks. Für die Clippers war Amir Coffey schon der Topscorer mit 16 Punkten von der Bank kommend, Isaiah Hartenstein schloss sich an mit 14 (5/6 FG) und 4 Assists in knapp 20 Minuten Einsatzzeit.