Bereits im zweiten Viertel hatte LeBron genug von dem Auftritt seines Teams. Nach einem Offensiv-Rebound der Raptors pfefferte er mehrmals den Ball auf den Boden und stauchte seine Teamkollegen zusammen. Später ließ er auch Stanley Johnson seinen Ärger spüren, nachdem dieser einen Pass ins Aus segeln ließ.
Der Frust beim 37-Jährigen war irgendwo verständlich, die Lakers erwischten einen katastrophalen Start in die Partie und verloren das erste Viertel mit 12:33. Zwischenzeitlich betrug der Rückstand 28 Punkte, erst im Schlussabschnitt konnte L.A. Ergebniskosmetik betreiben. An der achten Niederlage aus den vergangenen zehn Spielen änderte der späte Versuch eines Comebacks aber nichts mehr.
Daraufhin verließ LeBron die Arena, ohne auch nur ein Wort mit den Medien zu wechseln. Dafür stellte sich unter anderem Carmelo Anthony den Fragen der Journalisten. Sein Fazit: "Wenn man das erste Viertel abzieht, dann gewinnen wir das Spiel. Wir dürfen uns nicht selbst solche Löcher buddeln."
Das war bereits am Vortag ein Problem für Purple and Gold, als man in Phoenix mit 22:48 im ersten Durchgang unterging. Auf die Frage nach den Gründen dafür zeigte sich selbst Russell Westbrook ratlos: "Ich bin mir nicht sicher. Ich habe keine Antwort für euch." Westbrooks Pressekonferenz dauerte gerade einmal eineinhalb Minuten.
Los Angeles Lakers: Auswärtstrip vor der Brust
Melo gab als Lösungsvorschlag an, die Lakers müssen es "mehr wollen", dann sei auch ein besserer Start in eine Partie möglich. Head Coach Frank Vogel gab auch die Defense der Raptors als einen der Gründe für anfangs schlechte Ballbesitze, Turnover und zahlreiche Fehlwürfe an.
So musste LeBron sein Team im Schlussabschnitt nochmal auf seinen Rücken nehmen, um das Spiel doch nochmal ansatzweise spannend zu machen. Trotz seiner 30 Punkte kam L.A. aber nicht näher als 9 Punkte heran. Dabei stand der King 40:20 Minuten auf dem Parkett, obwohl vor der Partie noch über eine Pause zum Schonen diskutiert wurde.
LeBrons hohe Minutenlast sei "immer eine Sorge", erklärte Vogel. Doch in der Partie gegen die Raptors hätten mehrere Spielunterbrechungen seinem Superstar immer wieder Pausen verschafft, sodass Vogel nicht das Gefühl gehabt habe, LeBron zu sehr zu belasten. Die Lakers sind ohnehin auf James angewiesen, in den einzigen beiden Siegen seit der All-Star-Pause erzielte er mindestens 50 Punkte. Nun steht für Los Angeles ein Auswärtstrip nach Minnesota, Toronto, Washington und Cleveland auf dem Programm.