Milwaukee Bucks (6) - Chicago Bulls (6) 116:100 (BOXSCORE), Serie: 4-1
Antetokounmpo hatte ganz offensichtlich nicht sonderlich viel Lust, nochmal nach Chicago für ein weiteres Spiel zurückzukehren. Der 27-Jährige gab von der ersten Minute an den Ton vor und demolierte den Gegner mit 33 Punkten bei 11/15 aus dem Feld in gerade einmal 30 Minuten (dazu 9 Rebounds und 3 Assists).
Unterstützung lieferten gleich fünf Teamkollegen mit zweistelliger Punkteausbeute, darunter Bobby Portis (14 und 17 Rebounds), Pat Connaughton (20, 6/9 Dreier) oder Grayson Allen (13). Der Bucks-Vorsprung betrug bis zu 29 Punkte, dabei spielte auch die Defense gegen dezimierte Bulls eine Rolle.
In Person von Zach LaVine (Health and Safety Protocols) und Alex Caruso (Gehirnerschütterung) fehlten zwei eigentliche Starter, DeMar DeRozan wurde von den Bucks mit mehreren Verteidigern komplett aus dem Spiel genommen. Dadurch bekam Chicago zwar Freiräume an der Dreierlinie (52 Versuche von Downtown - Franchise-Rekord), die die Rollenspieler aber nicht nutzen konnten (15 Treffer, 28,8 Prozent Dreierquote). "Das war der Plan - ihm viele Spieler vor die Nase stellen und die anderen zwingen, uns zu schlagen", sagte Wesley Matthews.
Die besten Scorer bei den Gästen waren noch Patrick Williams (23, 9/13 FG), Coby White (17) und Nikola Vucevic (19, 16 Rebounds und 6 Assists, aber 3/9 Dreier). DeRozan wurde von den Bucks bei 10 Abschlüssen aus dem Feld und 11 Punkten sowie 7 Assists gehalten. Ersatzstarter Javonte Green war ein Totalausfall (3 Punkte bei 1/8 FG, immerhin 7 Steals).
"Für viele unserer Jungs war es das erste Rodeo. Sie haben nun verstanden, was es bedeutet, in einer Playoff-Serie zu stehen", blickte DeRozan auf die Duelle mit den Bucks zurück. "Man kann so viel aus dieser Erfahrung lernen, vor allem, wenn man gegen den amtierenden Champion spielt."
Giannis dominiert - Bucks machen kurzen Prozess mit Bulls
Die Bucks starteten mit einem krachenden Giannis-Putback in die Partie, erwischten offensiv aber ansonsten einen durchwachsenen Beginn. Diese Umschreibung wäre für die Bulls dagegen noch untertrieben gewesen, die Gäste bekamen zwar durch den Fokus der Bucks-Defense auf DeRozan jede Menge offene Dreier, trafen aber kein Scheunentor (4/16 Dreier im ersten Viertel). Milwaukee kam dagegen ins Rollen, markierte zehn Treffer in Folge und Giannis setzte mit einem And-One den Schlusspunkt auf ein dominantes Auftaktviertel (34:18).
Der Grieche hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 15 Punkte auf dem Konto und auch im zweiten Abschnitt fanden die Bulls keine Antwort gegen dessen Physis. Gleichzeitig blieb Chicago knapp viereinhalb Minuten ohne eigene Punkte, das bestraften die Bucks gnadenlos. Der Vorsprung wuchs bis auf +29 an. Auch als DeRozan Mitte des Durchgangs endlich seine ersten Punkte feierte, änderte sich für die Gäste wenig. Es ging mit 60:42 in die Halbzeitpause.
Kurz keimte nach dem Seitenwechsel bei den Bulls-Fans noch so etwas wie Hoffnung auf, Chicago verkürzte relativ schnell auf -11. Der nächste Rückschlag kam in Form von Back-to-Back-Dreiern von Portis, die einen 13:2-Lauf befeuerten. Wenig später räumte Brook Lopez Derrick Jones Jr. übel ab, Connaughton und Allen setzten von Downtown weitere Nadelstiche. Bis zum Ende des dritten Durchgangs eilte Milwaukee wieder auf 91:68 davon - die Partie war entschieden.
Acht Minuten vor dem finalen Buzzer war dann der Arbeitstag von Antetokounmpo beendet, Nennenswertes passierte im Anschluss nicht mehr. Die Bucks stehen unter Head Coach Mike Budenholzer damit bei 8-0 in Spielen, in denen Milwaukee eine Playoff-Serie beenden kann - inklusive seiner Zeit in Atlanta hat Coach Bud nun elf Series Clinching Games in Folge gewonnen. Als Nächstes kommt es in der zweiten Runde zum Kracher gegen die Boston Celtics, die Serie startet am Sonntagabend um 19 Uhr deutscher Zeit.