Kansas (1) - Villanova (2) 81:65
- Zwei Jahre lang hatten die Jayhawks und insbesondere Ochai Agbaji sowie David McCormack auf diese Chance gewartet. Beide waren Teil des dominanten 19/20er Teams, das eine 28-3-Bilanz hinlegte und vor der Unterbrechung durch Corona 16 Spiele am Stück gewann, dann jedoch nie eine Chance erhielt, ein NCAA-Tournament zu absolvieren, da dieses erstmals in der Geschichte nicht stattfinden konnte. Nun trugen beide entscheidend dazu bei, dass Kansas das Championship Game erreichte.
- Ogbaji erzielte in den ersten knapp zehn Minuten des Spiels 12 seiner 21 Punkte (6/7 3FG), McCormack 11 seiner 25 (10/12 FG) - zu diesem Zeitpunkt stand Villanova als Team erst bei 11. Es blieb zwar nicht ganz so dominant, Kansas stand jedoch zur Pause bei einer 11-Punkte-Führung und ließ die Wildcats im Anschluss nicht mehr als bis auf 6 Punkte ran.
- Als Team traf Kansas 13/24 Dreier, in dieser Hinsicht konnte Villanova (13/31) sogar mithalten - die 26 gemeinsamen Dreier waren sogar ein Final-Four-Rekord - in Korbnähe jedoch weniger. Insbesondere McCormack trat sehr dominant auf, Jalen Wilson (11, 12 Rebounds) kam zudem auf ein Double-Double. Bei den Wildcats erzielte Collin Gillespie 17 Punkte, Brandon Slater steuerte 16 bei. Der verletzte Justin Moore (Achillessehnenriss) wurde jedoch schmerzlich vermisst, Villanova trat mit einer 6er-Rotation an und wirkte am Ende nicht mehr frisch genug.
Der neue NBA-Newsletter von SPOX-Experte Ole Frerks pünktlich zu den Playoffs - jetzt anmelden!
- Kansas-Coach Bill Self zeigte sich am Ende hochzufrieden. "Man wusste, dass Villanova einen Run hinlegen würde, aber wir haben einfach festgehalten und geantwortet", so Self. "Und ich denke, wir haben großartig gespielt. Wir waren defensiv diszipliniert. Wir haben bei Shot-Fakes nicht angebissen. Abgesehen von unserer Verteidigung der Dreierlinie war es einfach sehr gut."
- Die Jayhawks stehen damit erstmals seit 2012 wieder im Championship Game und haben die Chance, den vierten NCAA-Titel in der Geschichte der Uni zu gewinnen.
Duke (2) - North Carolina (8) 77:81
- Die Tar Heels werden zum zweiten Mal in dieser Saison zum großen Spielverderber für Duke. Nachdem der Erzrivale schon das letzte Heimspiel von Coach K vermieste, schickte North Carolina den legendären Coach nun auch noch endgültig in den Ruhestand und holte den Upset in einer packenden Partie. Caleb Love zeigte dabei eine überragende Vorstellung mit 28 Punkten (11/20), von denen er 22 in der zweiten Hälfte erzielte.
- Duke hatte zunächst leichte Vorteile und ging zu Beginn der zweiten Halbzeit nach einem Dunk von Paolo Banchero (20, 10 Rebounds) mit 7 Punkten in Führung. UNC konterte mit einem 13:0-Lauf, in der Folge wurde es ein überragender Schlagabtausch mit etlichen Führungswechseln.
- Beide Teams waren in der Schlussphase kaum in der Lage, den Gegner zu stoppen. Die Vorentscheidung brachten zwei Freiwürfe, die Mark Williams für Duke verfehlte - denn auf der Gegenseite netzte Love die Chance zum Dreier und brachte sein Team mit 28 Sekunden auf der Uhr auf +4 weg. In den wilden Schlusssekunden traf er drei von vier Freiwürfen, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
- Love hatte in Person von R.J. Davis (18 Punkte), Brady Manek (14) und Armando Bacot (11, 21 Rebounds) tatkräftige Unterstützung. Bei den Blue Devils kam Trevor Keels noch auf 19 Punkte, Wendell Moore erzielte 10. Lottery-Prospect A.J. Griffin erwischte keinen guten Tag (6, 1/7 FG).
- Coach K blieb die Chance auf eine sechste Meisterschaft in seinem letzten Spiel damit verwehrt. Am Ende der Partie konnte der 75-Jährige seinem Widersacher Hubert Davis nur gratulieren, der nun die Chance hat, in seiner ersten Saison als Head Coach direkt College-Champion zu werden. "Es wird uns nicht dabei helfen, Kansas zu schlagen, wenn wir uns für die beiden Siege gegen Duke auf die Schultern klopfen", merkte dieser an. "Ich hatte über die letzten zwei oder drei Jahre das Gefühl, dass North Carolina nicht relevant war. Das sollte nie der Fall sein. Dieses Programm sollte immer im Rampenlicht stehen."
- "Es ging hier nicht um mich", sagte Krzyzewski: "Ich habe in meiner ganzen Karriere stets gesagt, dass meine Saisons so enden sollen, dass meine Spieler entweder Tränen der Freude oder der Trauer vergießen. Denn dann weißt du, dass sie alles gegeben haben. Ich selbst werde irgendwann auf meine Weise mit all dem umgehen."