Brown erzielte 30 Punkte (6/10 Dreier) und sammelte 5 Rebounds sowie 6 Assists auf dem Weg zum 1-1-Ausgleich in den Eastern Conference Semifinals. Allein 17 Zähler markierte er im ersten Viertel, als sich Boston früh einen Vorteil erspielte. Brown übernahm offensiv, dazu machte die Defense dem amtierenden Champion das Leben extrem schwer - obwohl DPOY Marcus Smart aufgrund einer Oberschenkelprellung fehlte.
Zwischenzeitlich setzte sich Boston bis auf 26 Punkte ab, bevor die Offense im Laufe der Partie mehr Probleme bekam. Im Schlussabschnitt war dann aber auch Jayson Tatum mit wichtigen Buckets zur Stelle, um Milwaukee auf Abstand zu halten. Brown hatte mittlerweile mit seinem Oberschenkel zu kämpfen, Tatum erzielte dafür 10 seiner 29 Punkte im letzten Durchgang, auch Grant Williams (21, 6/9 Dreier) zeigte eine starke Leistung.
Letzterer entnervte mit seiner Defense teilweise sogar Giannis Antetokounmpo, der nach einer schwachen ersten Halbzeit immerhin noch auf 28 Zähler (11/27 FG), 9 Rebounds und 7 Assists kam. Jrue Holiday steuerte 19 Punkte sowie 7 Vorlagen bei, ansonsten knackten nur noch Bobby Portis und Pat Connaughton (jeweils 13) die Double-Digits. Nun haben beide Teams drei Tage Pause, bevor die Serie am Samstagabend in Milwaukee fortgesetzt wird.
Für Smart rückte White in die Starting Five der Celtics, ansonsten gab es keine Veränderungen auf beiden Seiten. Die wichtigste Anpassung der Celtics im Vergleich zu Spiel 1 war aber eine andere: Würfe treffen. Der Ball lief von Beginn an sehr gut durch die eigenen Reihen, zwei erfolgreiche Mitteldistanzwürfe sowie ein Eckendreier sorgten für einen 7:0-Start. Antetokounmpo dagegen bekam nur schwierige Abschlüsse außerhalb der Zone und startete mit 0/6 aus dem Feld.
Jaylen Brown fängt Feuer - Celtics stellen Giannis und Co. kalt
Auf der anderen Seite des Spektrums agierte Brown, der im ersten Viertel auf einer Mission war, sein schwaches Spiel 1 vergessen zu machen. Er blockte einen Holiday-Jumper gefolgt von einem eigenen Dreier (+15), wenig später schickte er Grayson Allen per Crossover auf die Bretter und versenkte den Midrange-Jumper. Der 25-Jährige war nun überhaupt nicht mehr zu stoppen, einen kleineren Bucks-Lauf beendete er mit einem Stepback-Dreier. Überragendes Brown-Viertel - 32:21 für Boston.
Auch die Celtics-Defense zeigte einen dominanten Start und ein starkes zweites Viertel, Williams präsentierte sich als so etwas wie der Giannis-Stopper - meist ohne Double-Teams. Brown war weiterhin on fire, sein nächster Triple stellte auf +17. Zudem brillierten die Hausherren mit ihrem Ball-Movement, der Vorsprung wuchs bis auf 25 Zähler an. Es ging mit 65:40 in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel hatte Bostons Offense aber deutlich mehr Probleme, in den ersten 7 Minuten des dritten Viertels bekamen die Hausherren nur 7 Punkte aufs Scoreboard. Giannis wachte nun auf (18 im dritten Viertel), Milwaukee verkürzte mit einem 10:0-Lauf. Mit einem großen Lineup und Tatums Scoring fing sich Boston aber wieder, 83:66 Boston nach drei Durchgängen.
Allerdings verfing sich Boston nun wieder zu oft in Isolationen, was der Offense nicht guttat. Das Wurfglück war nun ebenfalls weg, sodass Milwaukee sich langsam aber sicher zurückrobbte. Als der Celtics-Vorsprung auf 12 Zähler schmolz, versenkte Tatum einen wichtigen Dreier. Zweieinhalb Minuten vor Schluss schlug der All-Star erneut aus der Ecke zu, gefolgt von einem Williams-Triple. Auf einmal war Boston wieder auf +21 weg und das Spiel war durch.
Die wichtigsten Statistiken
Boston Celtics (2) - Milwaukee Bucks (3) 109:86 (BOXSCORE), Serie: 1-1
- Es dauerte gerade einmal acht Minuten, da hatte Brown bereits sein Scoring-Total aus Spiel 1 erreicht. Der Guard war komplett on fire, er spielte wahrscheinlich das beste Viertel seines Lebens. Zumindest mal seiner Playoff-Karriere, laut ESPN Stats & Info hat Brown nie mehr Punkte in einem Postseason-Abschnitt erzielt als seine 17 Punkte in Spiel 2. Zur Halbzeitpause stand er bei fast perfekten 25 Zählern (9/10 FG, 5/5 Dreier).
- Bucks-Fans einmal wegschauen, hier kommen die nackten Zahlen der überragenden Celtics-Offense in Halbzeit eins: Nach den ersten 24 Minuten stand Boston bei einem Offensiv-Rating von 137,8, die Hausherren trafen 59 Prozent aus dem Feld und 65 Prozent von Downtown (13/20). Dabei ermöglichte das starke Ball-Movement zahlreiche gute und freie Abschlüsse, die im Gegensatz zu Spiel 1 meistens auch fielen (17 Assists bei 23 erfolgreichen Field Goals).
- Laut ESPN setzte Boston beim Serienauftakt 19 uncontested Dreier daneben, im zweiten Duell war das Shooting bei fast allen Beteiligten aber zurück. Nicht nur Brown, auch die Rollenspieler wie Grant Williams (6/9) und Payton Pritchard (2/4) waren aus der Distanz zur Stelle - mit Ausnahme des weiterhin schwachen Derrick White (0/4). In Halbzeit zwei agierte Boston aber nicht mehr so hochprozentig, insgesamt standen die Celtics bei 20/43.
- Das reichte trotzdem für einen immensen Vorteil von der Dreierlinie - Boston erzielte 51 Punkte mehr aus der Distanz! Gegen die bärenstarke Celtics-Defense schaffte es Milwaukee kaum, sich offene Würfe zu erspielen. In der ersten Hälfte drückten die Gäste ohnehin nur achtmal von Downtown ab, die Bucks beendeten die Partie mit 3/18 Dreiern (16,7 Prozent). Das versuchte Milwaukee aber mit einem deutlichen Vorteil in der Zone wettzumachen (54:24).
NBA Playoffs - Celtics vs. Bucks: Die Stimmen
Jayson Tatum (Celtics) über Jaylen Brown: "Wenn ich wetten würde, dann hätte ich darauf gesetzt, dass JB ein großes Spiel macht. Er hat den Ton für uns vorgegeben, das war wichtig. [...] Wir waren angepisst, wie wir in Spiel 1 gespielt haben. Wir wussten, dass wir einfach besser spielen mussten in jedem Aspekt des Spiels, so einfach ist das."
Jaylen Brown (Celtics): "Das sind die Playoffs. Wir dürfen nicht ein Spiel diktieren lassen, wie die Serie läuft. Wir wollten von Beginn an aggressiv sein."
Giannis Antetokounmpo (Bucks) über die Defense der Celtics: "Sie schicken starke Verteidiger, sind aktiv und physisch - das ist eigentlich alles. Es ist härter geworden, die freien Teamkollegen zu finden."
Der Star des Spiels: Grant Williams
Nach dem überragenden ersten Viertel von Brown hätte man diesen Award fast schon einpacken und in den Spind des 25-Jährigen stellen können, doch im Laufe der Partie stahl Williams ihm immer mehr das Scheinwerferlicht. Defensiv stellte er sich Giannis hervorragend in den Weg, auf der anderen Seite des Courts machte er mit seinen Dreiern das Feld breit. Hervorragendes Two-Way-Game.
Der Flop des Spiels: Grayson Allen
Viermal in Folge scorte der 26-Jährige zuletzt in den Playoffs zweistellig, darunter 22- und 27-Punkte-Spiele gegen Chicago. Doch in Spiel 2 war Allen kaum ein Faktor, er beendete die Partie gerade mal mit 5 Punkten bei 4 Wurfversuchen (0/1 Dreier). Da muss mehr kommen.
Die Szene des Spiels
Das Gesicht von Allen sagte eigentlich alles, in den Augen des Bucks-Guards war ein fettes "Oh No" zu erkennen, als er mit dem Hosenboden auf dem Court saß. Brown hatte ihn mit einem Crossover im Eins-gegen-Eins übel erwischt, dann versenkte er auch noch eiskalt den Midrange-Jumper über sein am Boden liegendes Opfer.
NBA Playoffs: Celtics vs. Bucks - Die Serie im Überblick (1-1)
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 1. Mai | 19 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | 89:101 |
2 | 4. Mai | 1 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | 109:86 |
3 | 7. Mai | 21.30 Uhr | Milwaukee Bucks | Boston Celtics | - |
4 | 10. Mai | 1.30 Uhr | Milwaukee Bucks | Boston Celtics | - |
5 | 12. Mai | 1 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | - |
6* | 14. Mai | TBD | Milwaukee Bucks | Boston Celtics | - |
7* | 16. Mai | TBD | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | - |
*falls nötig