Klay Thompson kam für die Warriors auf 19 Punkte, Stephen Curry erzielte 14. Für beide Splash Brothers war das Spiel jedoch schon Mitte des dritten Viertels beendet, als ihr Team mit 41 Punkten im Hintertreffen lag. Danach wurde es sogar noch schlimmer.
Curry hatte in Anspielung auf die Memphis-Hymne "Whoop That Trick" vor dem Spiel angekündigt, dass sein Team genau dies nun in Memphis umsetzen wolle, das kam offensichtlich nicht gut bei den Grizzlies an. Mit bis zu 55 Punkten führten die Grizzlies zwischenzeitlich, bevor sie am Ende ein wenig den Fuß vom Gaspedal nahmen.
Die Topscorer bei den Grizzlies waren Jaren Jackson Jr. (6/10 FG, 8 Rebounds, 2 Blocks), Desmond Bane (6/12) und Tyus Jones (7/12, 9 Assists) mit jeweils 21 Punkten, kein Grizzlies-Starter stand länger als 25 Minuten auf dem Court. Dank der ausführlichen Garbage Time punkteten sowohl Grizzlies-Rookie Ziaire Williams (11) als auch die beiden Warriors-Youngster Jonathan Kuminga (17) und Moses Moody (10) noch zweistellig.
Memphis begann wie in Spiel 4 mit Jones für den verletzten Ja Morant, bei den Warriors durfte wieder Kuminga von Anfang an ran - und auf der Bank saß statt Steve Kerr (Corona-Protokoll) erneut Mike Brown.
Die Gastgeber fanden besser ins Spiel, gerade Jackson war von Beginn an heiß und Jones sorgte mit einem Pullup-Dreier für eine frühe 21:11-Führung. Curry verkürzte schnell mit zwei Dreiern, auch Thompson war schnell im Spiel mit 12 Punkten. Auf der Gegenseite war Melton zur Stelle und versenkte ebenfalls zwei Dreier, es wurde ein 9:0-Run zum Viertelende. 38:28 für Memphis.
Memphis: Pure Dominanz in der zweiten Halbzeit
Die eigene Fahrigkeit im Angriff und beim Defensiv-Rebound tat den Warriors weiterhin weh, Memphis' Führung wuchs schnell auf 17 Punkte, nachdem Brooks einen sehenswerten Floater versenkte. Nach einem weiteren Offensiv-Rebound stellte Melton sogar auf +20, dann war es ein And-1 von Bane zur 25-Punkte-Führung (!), die Warriors legten in dieser Phase eine verheerende Vorstellung hin. Memphis hingegen wirkte deutlich aggressiver und präsenter und nahm eine 77:50-Führung mit in die Kabine.
Brown versuchte nach der Pause, mit Bjelica statt Kuminga etwas mehr Fluss in die Offense zu bringen, das änderte jedoch auch nichts an der Dominanz der Grizzlies. Bane und Brooks versenkten nacheinander Dreier, der Vorsprung wuchs auf 41 Punkte. Green und Curry wurden bereits bei noch 6:37 auf der Uhr im dritten Viertel ausgewechselt, kurz danach folgte Thompson. Zum Ende des dritten Viertels waren es 52 Punkte Unterschied!
Es wurde nicht besser für Golden State. Zwischenzeitlich waren es 55 Punkte Differenz, "Whoop That Trick" wurde entsprechend früh angestimmt.
Die wichtigsten Statistiken
Memphis Grizzlies (2) - Golden State Warriors (3) 134:95 (BOXSCORE), Serie: 2-3
- Wie viel wacher waren die Grizzlies in Halbzeit eins? Ein paar Zahlen, um es zu illustrieren: Golden State hatte schon 14 Turnover, Memphis 3. Golden State hatte 17 Rebounds, Memphis 30 (13 davon offensiv!). Die Warriors trafen sogar ziemlich solide aus dem Feld, hatten aber vor allem deshalb nichts zu melden, weil die Grizzlies satte 18 Field Goals mehr auf den Weg brachten.
- Viel geändert hat sich daran nach der Pause nicht, trotz beinahe anderthalb Vierteln Garbage Time. Memphis war in allen Belangen haushoch überlegen. Eine Auswahl: Die Grizz spielten 37 Assists bei 47 Field Goals, die Warriors hatten 22 bei 36 und am Ende 22 Turnover (Memphis: 9).
- Memphis versenkte dabei 18/41 seiner Dreier, bei den Warriors waren es 14/39. Das Rebound-Duell ging mit 55:37 an die Gastgeber. Es war ein Klassenunterschied.
- Thompson hatte bei den Warriors einen individuellen Plus/Minus-Wert von -45. Das ist der schlechteste Wert der Playoff-Geschichte, seitdem Play-by-Play aufgezeichnet wird - gemeinsam mit Andre Drummond, der das gleiche Kunststück 2019 vollbrachte. Desmond Bane wiederum (+46) belegt nun den geteilten ersten Platz mit LeBron James und Jimmy Butler.
Grizzlies vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Jaren Jackson Jr. (Grizzlies): "Wir wussten, was auf dem Spiel stand. Wir haben nichts verändert. Wir sind einfach ruhig geblieben, haben uns den Film angeschaut und verstanden, was wir aus dem vergangenen Spiel mitnehmen mussten. Das haben wir umgesetzt."
Mike Brown (Warriors-Coach): "Wenn du solche Turnover hast wie wir heute, vor allem früh im Spiel, dann entsteht ein Schneeball-Effekt. Es ermöglicht ihnen, in Transition zu kommen, es gibt ihnen Selbstvertrauen - und uns selbst nimmt es die Luft raus."
Stephen Curry (Warriors): "Es wird sehr schwer, dieses Team zu schlagen, denn sie sind ein sehr gutes Team. Falls wir dafür eine Erinnerung gebraucht haben, die haben wir heute bekommen."
Der Star des Spiels: Jaren Jackson Jr.
Defensiv sehr präsent, dazu vorne als Offensiv-Rebounder und auch als Scorer eine Macht. Traf im dritten Viertel Heatcheck-Dreier, als würde er nie etwas anderes tun. Und das alles ohne Foul-Trouble! Abgesehen davon: Auch Jones und Bane waren richtig stark.
Der Flop des Spiels: Die Warriors
Wen soll man hier herauspicken? Das war schlichtweg ein katastrophaler, lustloser Auftritt der gesamten Mannschaft.
Die Szene des Spiels
Es gibt so Tage, da trifft auch dein Big Man (Saison: 31,9 Prozent Dreier) mal den Triple von anderthalb Metern hinter der Dreierlinie. JJJ schien es selbst kaum glauben zu können.
NBA Playoffs: Grizzlies vs. Warriors - Die Serie im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 1. Mai | 21.30 Uhr | Memphis Grizzlies | Golden State Warriors | 116:117 |
2 | 4. Mai | 3.30 Uhr | Memphis Grizzlies | Golden State Warriors | 106:101 |
3 | 8. Mai | 2.30 Uhr | Golden State Warriors | Memphis Grizzlies | 142:112 |
4 | 10. Mai | 4 Uhr | Golden State Warriors | Memphis Grizzlies | 101:98 |
5 | 12. Mai | 3.30 Uhr | Memphis Grizzlies | Golden State Warriors | 134:95 |
6 | 14. Mai | 4 Uhr | Golden State Warriors | Memphis Grizzlies | - |
7* | 17. Mai | TBD | Memphis Grizzlies | Golden State Warriors | - |
*falls nötig