Deandre Ayton bleibt in Phoenix, die Suns haben das Offer Sheet der Indiana Pacers für den Big Man gematcht. Die Entscheidung der Suns dürfte Konsequenzen nach sich ziehen, es könnte nun wieder Schwung in den Trade-Markt kommen.
Warum warteten die Suns so lange?
Zwei Wochen nach Beginn der Free Agency hat Deandre Ayton nun endlich seinen Deal bekommen. Letztlich mussten die Indiana Pacers mit einem Offer Sheet nachhelfen, damit die Phoenix Suns Ayton doch bezahlten. 4 Jahre, 133 Millionen Dollar - das Maximum, was Indiana dem Top-Pick von 2018 bieten konnte.
So komisch es klingt, es ist genau das, was die Suns wollten. Schon im vergangenen Sommer gab es zwischen den Suns und Ayton zähe Verhandlungen, die nie zu einem Abschluss kamen. Hintergrund war wohl, dass Phoenix dem Big Man nicht die vollen fünf Jahre bieten wollte und eher einen kürzeren Vertrag bevorzugte.
Genau das ist nun durch das Offer Sheet der Pacers passiert. So verwunderte es nicht, dass die Suns wenige Stunden nach der Bekanntgabe des Angebots gleichzogen und den Center somit bis 2026 banden. Im Prinzip war das auch alternativlos, da die Suns nach dem Abgang von JaVale McGee nach Dallas mit Bismack Biyombo nur noch einen Center im Kader hatten (der Landale-Vertrag ist nicht garantiert).
Zuletzt gab es auch Gerüchte über einen möglichen Sign-and-Trade mit Indiana, der zum Beispiel Myles Turner in die Wüste Arizonas geschickt hätte. Das ist nun jedoch nicht mehr möglich.
Die Suns haben Stand jetzt 167 Millionen Dollar in ihren Büchern stehen, sie werden erstmals seit 2008/09 die Luxussteuer bezahlen müssen (derzeit rund 36 Millionen Dollar). Besitzer Robert Sarver gilt jedoch als sehr knausrig. Selbst in den Jahren von Seven-Seconds-or-less mit Steve Nash versuchten die Suns immer wieder, Geld zu sparen, obwohl sie ein heißer Titelanwärter waren.
Es ist daher anzunehmen, dass Phoenix noch Moves einfädeln wird, um die Bücher etwas zu entlasten, auch wenn die Suns trotz der Enttäuschung gegen Dallas in den Conference Semifinals in dieser Saison wieder ein Contender sind. Landry Shamet (9,5 Mio.), Dario Saric (9,2) oder Torrey Craig (5,1) wären hier die logischen Kandidaten.
Phoenix Suns: Der Kader in der Übersicht
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Chris Paul | Devin Booker | Mikal Bridges | Jae Crowder | Deandre Ayton |
Cam Payne | Landry Shamet | Cam Johnson | Dario Saric | Bismack Biyombo |
- | Damion Lee | Josh Okogie | Torrey Craig | Jock Landale |
Was bedeutet der Deal für einen möglichen Durant-Trade?
Durch die Verlängerung von Ayton ist ein Suns-Trade für Kevin Durant sehr unwahrscheinlich geworden. Im Raum stand unter anderem, dass der Center von den Bahamas als Teil eines Sign-and-Trades nach Brooklyn gehen würde. Diese Option ist nun vom Tisch und Berichten zufolge waren die Nets nie wirklich an einem Deal für Ayton interessiert.
Ayton kann nun bis zum 15. Januar nicht getradet werden, dazu hat er für die komplette Saison das Recht, einen Trade zu verweigern, wenn ihm der Deal nicht gefällt. Nach Devin Booker, der seine Super-Max-Verlängerung am 1. Juli unterschrieb, ist Ayton damit der zweite Spieler, der von den Suns derzeit nicht getradet werden kann.
Phoenix kann Brooklyn somit kaum mehr etwas anbieten, um Durant von den Nets loszueisen. Es bräuchte schon den Vertrag von Chris Paul, um einen Deal möglich zu machen, doch an dieser Lösung wäre wohl keiner der Akteure (Phoenix, Brooklyn, Durant selbst) interessiert.
Der Markt für Durant ist somit noch einmal kleiner geworden, was Teams mit weniger Assets wie zum Beispiel Miami helfen könnte. Zuletzt wurden von Brian Windhorst (ESPN) auch die Golden State Warriors wieder mit dem Megastar in Verbindung gebracht. Sie könnten womöglich eines der besten Pakete für den zweimaligen Finals-MVP schnüren.
Je länger der Poker allerdings dauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass Durant (und auch Kyrie Irving) doch die Saison in Brooklyn beginnen wird. Bei all dem Drama der vergangenen Wochen sind die Nets schließlich auf dem Papier weiter ein Contender, auch wenn die Konkurrenz in Boston, Philadelphia, Miami und Milwaukee enorm ist.
Feuert Indiana die Free Agency noch einmal an?
Für das Offer Sheet für Ayton schaufelten die Pacers noch etwas Cap Space frei, dieser ist nun aber wieder verfügbar und Indiana, das sich im Rebuild befindet, hat nun mehrere Optionen, um das verfügbare Geld sinnvoll zu nutzen. Rund 31 Millionen Dollar stehen zur Verfügung, sie sind neben den San Antonio Spurs (rund 27 Mio.) das einzige Cap-Space-Team.
Die Pacers könnten nun zum Beispiel ihren Cap Space für andere verbliebene Free Agents verwenden, Restricted Free Agent Collin Sexton (Cleveland Cavaliers) ist hier ein Name, auf den man schauen sollte. Da der Backcourt mit Tyrese Haliburton, Nr.6-Pick Bennedict Mathurin, Chris Duarte und Buddy Hield aber schon recht voll ist, darf man anzweifeln, ob der 23-Jährige zum Kern der Pacers auch wirklich passt.
Wahrscheinlicher ist es, dass die Pacers eher zur Müllabfuhr werden und einige schlechte Verträge aufnehmen oder Teams in der Luxussteuer helfen, um deren Kosten etwas zu senken. Dies würde man sich natürlich mit Picks oder jungen Spielern bezahlen lassen. Kurioserweise wäre Phoenix genau ein solcher Kandidat.
Mit Hield und Turner stehen auch noch zwei Veteranen im Kader, die bei diversen Playoff-Teams Sinn ergeben würden. Hier richtet sich der Blick vor allem gen Los Angeles, wo die Lakers noch immer einen Abnehmer für Russell Westbrook und dessen 47 Millionen Dollar suchen. Indiana könnte hier, genau wie San Antonio, eine wichtige Rolle in einem möglichen Drei-Team-Trade einnehmen.
NBA: Diese Teams haben noch Cap Space
Team | Cap Space |
Indiana Pacers | 31,9 Mio. |
San Antonio Spurs | 26,8 Mio. |
Detroit Pistons | 6,7 Mio. |
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