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NBA Legenden-Serie - Dominique Wilkins: Interessanter als Michael Jordan und doch ewiger Verlierer

Von Robert Arndt
Dominique Wilkins ist einer der spektakulärsten Dunker der NBA-Geschichte.
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Dominique Wilkins: Mehr als nur ein Dunker

Stattdessen schnappten sich die Hawks Wilkins, indem sie Utah Ex-All-Star John Drew, Freeman Williams sowie eine Million in Cash (möglich gemacht durch Kredite) gaben. Für die damalige Zeit war das teuer, aber es sollte sich lohnen. Atlanta war eine Football-Stadt, die Hawks fristeten eher ein Schattendasein, doch mit dem Local Hero Wilkins (er spielte auf dem College für Georgia) sollte sich das ändern, vor allem durch seine Dunks.

"Als ich ihn das erste Mal auf dem College sah, fielen mir drei Dinge auf", erinnerte sich Stan Kasten, der damalige GM der Hawks. "Er konnte aus der Halle springen, er konnte nicht werfen und es schien ihn nicht zu interessieren, dass er nicht werfen konnte."

Über die Jahre wurde das aber deutlich besser. Wilkins entwickelte sich zu einem gefährlichen Driver, der jederzeit abstoppen und zum Jumpshot hochsteigen konnte. Berüchtigt war auch der Spinmove, den sich Wilkins nach eigener Aussage von Earl "The Pearl" Monroe abgeschaut hatte.

Am Ende blieben aber vor allem die Dunks in Erinnerung. Kaum ein Team spielte spektakulärer als Atlanta, die mit Mike Fratello einen Coach hatten, der seinen Spielern viele Freiräume genehmigte. Zwischen 1985 und 1989 holten die Hawks immer 50 Siege, Wilkins wurde Abo-All-Star, doch in den Playoffs war für Atlanta nichts zu holen. Boston, Detroit, Milwaukee und später Chicago dominierten die Conference und waren gespickt mit Hall of Famern.

Dominique Wilkins: Der Teamerfolg in Atlanta bleibt aus

Wilkins hatte solche Unterstützung nicht. Atlantas Team bestand zwar aus vielen guten Rollenspielern wie Point Guard Doc Rivers, Randy Wittman, Center Tree Rollins oder Kevin Willis, ein echter Star war aber nicht dabei. Auch so ist es zu erklären, warum Atlanta mit Wilkins nie in den Conference Finals spielte - auch wenn Wilkins alles in seiner Macht stehende versuchte.

1988 war er mit 28 Jahren so nah dran wie nie zuvor. Mit 3-2 führten die Hawks gegen Boston und hatten in Atlanta die Chance, die Serie zu beenden. Die Celtics gewannen jedoch 102:100 und setzten sich auch in Spiel 7 knapp mit 118:116 durch. 36 und 47 Zähler von Nique reichten nicht, vor allem Spiel 7 ist ein NBA Classic, in dem sich Bird und Wilkins ein packendes Duell lieferten. Bird behielt (mal wieder) die Oberhand und erzielte 20 Punkte im Schlussviertel.

47 Punkte (19/33 FG), 5 Rebounds, 3 Assists und 0 Turnover in 43 Minuten waren zu wenig. "Das war das beste Spiel, an dem ich je teilgenommen haben", erinnerte sich Wilkins später. "Das waren zwei Jungs, die einfach nicht verlieren wollten." Einer musste aber verlieren und es war Wilkins, der auch danach nie wieder eine Playoff-Serie gewinnen sollte.

1994 waren die Hawks zwar wieder auf Kurs und führten im ersten Jahr ohne MJ sogar die Conference an, doch zur Trade Deadline gab Atlanta seinen besten Scorer nach elfeinhalb Jahren zu den L.A. Clippers ab. Die Hawks wollten den alternden Superstar, der sich zwischenzeitlich die Achillessehne gerissen hatte, schlichtweg nicht mehr bezahlen, auch wenn Wilkins erneut knapp 25 Punkte im Schnitt erzielte.

Dominique Wilkins erzielte über 23.000 Punkte für die Atlanta Hawks.
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Dominique Wilkins erzielte über 23.000 Punkte für die Atlanta Hawks.

Dominique Wilkins: In Vergessenheit geraten

Es folgten noch Zwischenstopps in Boston, bei Panathinaikos, San Antonio, Bologna und Orlando, doch die große Magie war verflogen. Wilkins geriet ein wenig in Vergessenheit, sodass für den früheren Hawks-Star nicht einmal Platz im 50-jährigen Jubiläumsteam der NBA war, was innerhalb der Liga für große Verwunderung sorgte.

Ex-Mitspieler Rivers hatte dafür eine einfache Erklärung und nutzte Lakers-Forward James Worthy als Vergleich. "Der Unterschied zwischen James Worthy und Dominique ist, dass James mit Magic Johnson spielte und Dominique mit mir." 2021 korrigierte die NBA ihren Fehler, unter den besten 75 Spielern aller Zeiten ist Wilkins mit dabei.

In Atlanta ist Nique ohnehin eine Legende. Mit 23.292 Punkten ist der Forward mit großem Abstand der beste Scorer der Franchise-Geschichte, vor der State Farm Arena steht seit 2015 eine Statue von Wilkins, der zudem seit Jahren als Co-Kommentator bei Hawks-Spielen im Einsatz ist.

Auf nationaler Ebene wird Wilkins dagegen gerne vergessen, wenn es um die großen Spieler der Achtziger geht, auch wenn er definitiv dazugehört. Zu schlecht waren seine Hawks-Teams, dazu fehlte der Highflyer auch im Dream Team, weil er zu jener Zeit seinen Achillessehnenriss auskurierte.

"Als Athlet war Dominique sogar interessanter als Jordan", befand Bird. "Michael zog meist direkt zum Korb, während Dominique oft den Spinmove machte. Das war ein komplett anderer Basketball, wie ich ihn zuvor noch nicht gesehen hatte." Zu schade, dass er dies nie auf der größten Bühne zeigen konnte.

Dominique Wilkins: Seine Statistiken in der NBA

SaisonTeamSpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
82/83Hawks8232,917,549,318,25,81,6
83/84Hawks8136,621,647,90,07,21,6
84/85Hawks8137,327,445,130,96,92,5
85/86Hawks7839,130,346,818,67,92,6
86/87Hawks7937,629,046,329,26,33,3
87/88Hawks7837,830,746,429,56,42,9
88/89Hawks8037,526,246,427,66,92,6
89/90Hawks8036,126,748,432,26,52,5
90/91Hawks8138,025,947,034,19,03,3
91/92Hawks4238,128,146,528,97,03,8
92/93Hawks7137,329,946,838,06,83,2
93/94Hawks/Clippers7435,626,044,028,86,52,3
94/95Celtics7731,517,842,438,85,22,2
96/97Spurs6330,918,241,729,36,41,9
98/99Magic279,35,037,926,32,60,6
GESAMT35,524,846,131,96,72,5
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