Das Power Ranking des Westens folgt dann am morgigen Freitag.
Platz 15: Washington Wizards
Neuzugänge
- Draft: Bilal Coulibaly (#7)
- Trade: Jordan Poole, Ryan Rollins, Patrick Baldwin Jr. (alle Warriors), Tyus Jones (Grizzlies), Landry Shamet (Suns), Danilo Gallinari, Mike Muscala (beide Celtics)
- Free Agency: -
Abgänge
- Trade: Kristaps Porzingis (Celtics), Bradley Beal, Jordan Goodwin (beide Suns), Isaiah Todd (Grizzlies), Monté Morris (Pistons)
- Free Agency: Kendrick Nunn, Taj Gibson (beide Free Agents)
(Fast) alles neu in der Hauptstadt! Beal und Porzingis sind weg, endlich kann der Rebuild beginnen. Poole und Kuzma sollte gute Tank Commander sein, die viele Würfe nehmen, letzterer wird ab Dezember wieder ein Trade-Kandidat sein. Washington wird in der Lottery landen und hoffen, dass sie dort einen neuen Franchise-Star ziehen. Um nichts anderes sollte es in der kommenden Saison gehen.
Platz 14: Charlotte Hornets
Neuzugänge
- Draft: Brandon Miller (#2), Nick Smith Jr. (#27)
Abgänge
- Free Agency: Dennis Smith Jr. (Nets), Kelly Oubre Jr., Svi Mykhailiuk (beide Free Agents), P.J. Washington (RFA)
Viel ist bei den Hornets nicht passiert. Nr.2-Pick Brandon Miller zeigte schwankende Vorstellungen in der Summer League, dazu ist Miles Bridges nach einem unfreiwilligen Jahr Pause wieder im Team. LaMelo Ball hat seine maximale Rookie Extension bekommen, auch wenn der Guard große Teile der Saison verletzt fehlte. Auf einem gesunden Ball ruhen die Hoffnungen, doch der Weg in Richtung Playoffs dürfte sehr steinig werden.
Platz 13: Detroit Pistons
Neuzugänge
- Draft: Ausar Thompson (#5), Marcus Sasser (#26)
- Trade: Joe Harris (Nets), Monté Morris (Wizards)
- Free Agency: Kevin Knox (Atlanta)
Abgänge
- Free Agency: Cory Joseph (Warriors), Hamidou Diallo, Rodney McGruder (beide Free Agents)
Die Pistons haben keine großen Deals eingefädelt, aber sich punktuell verstärkt. Mit Harris und Morris steht mehr Shooting zur Verfügung, Nr.5-Pick Ausar Thompson bringt Defense und Athletik. Viel wichtiger wäre allerdings, wenn Ex-Top-Pick Cade Cunningham (erst 76 Spiele in zwei Jahren) endlich mal ohne Verletzungen durch die Saison kommt. Bisher ist kaum abzuschätzen, inwieweit der Rebuild in Detroit voranschreitet.
Platz 12: Toronto Raptors
Neuzugänge
- Draft: Gradey Dick (#13)
- Free Agency: Dennis Schröder (Lakers), Jalen McDaniels (Sixers)
Abgänge
- Free Agency: Fred VanVleet (Rockets), Dalano Banton (Celtics), Will Barton (Free Agent)
Es wäre doch wieder stark verwunderlich, wenn in Toronto nichts mehr passiert bis zur Vorbereitung. Der Name von Pascal Siakam wird weiter heiß gehandelt, früher oder später dürfte es einen Umbruch geben. Toronto hat viele gute Einzelspieler, die aber nur bedingt zueinander passen. Mit VanVleet ist einer der besten Schützen weg, diese Lücke wird auch Dennis Schröder nicht vollständig füllen können.
Viele Augen werden stattdessen auf Scottie Barnes gerichtet sein. Der Rookie of the Year von 2022 stagnierte im Vorjahr, dazu gab es Berichte über dessen nicht immer professionelle Einstellung. Vieles riecht nach einem Umbruchjahr bei den Raptors, die seit dem Abgang von Kyle Lowry 2021 etwas planlos durch den Osten schippern.
Platz 11: Orlando Magic
Neuzugänge
- Draft: Anthony Black (#6), Jett Howard (#11)
- Free Agency: Joe Ingles (Bucks)
Abgänge
- Trade: Bol Bol (Suns)
- Free Agency: Michael Carter-Williams, Admiral Schofield (beide Free Agents)
Die Magic haben in diesem Sommer kaum etwas gemacht, zeigten im Vorjahr aber schon, dass sie in voller Besetzung durchaus in der Nähe der Playoff-Plätze schnuppern können. Franz Wagner und Paolo Banchero könnten einen weiteren Sprung machen, Joe Ingles bringt dem jungen Team mehr Erfahrung.
Spannend bleibt, wie die Magic die Situation im Backcourt lösen. Mit Markelle Fultz, Jalen Suggs, Rookie Anthony Black und Cole Anthony gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sie alle wird Coach Jacque Vaughn nicht unter einen Hut bekommen. Es riecht nach einem Trade.
Platz 10: Brooklyn Nets
Neuzugänge
- Draft: Noah Clowney (#21), Dariq Whitehead (#22)
- Free Agency: Dennis Smith Jr. (Hornets), Lonnie Walker IV (Lakers), Darius Bazley (Suns)
Abgänge
- Trade: Joe Harris (Pistons), Patty Mills (Thunder)
- Free Agency: Seth Curry (Mavericks), Yuta Watanabe (Suns), David Duke Jr. (Free Agent)
Die Nets erreichten zwar im Vorjahr die Playoffs, das gelang aber vor allem darum, weil Durant und Irving dem Team zuvor genügend Siege beschert hatten. Mit ihrer Armada an Flügelspielern sollte Brooklyn dennoch wieder eine gute Rolle spielen, darüber hinaus haben die Nets alle Tools, um einen möglichen Superstar-Trade einzufädeln.
Der offensichtliche Schwachpunkt bleibt das Guard-Play, hier ist man zu abhängig von Spencer Dinwiddie. Mikal Bridges ist zudem ein starker Two-Way-Spieler auf dem Flügel, jedoch auch keine echte erste Option. Gut möglich, dass Brooklyn in diesem Sommer noch etwas macht, zum Beispiel im Zuge eines möglichen Damian-Lillard-Trades. Ach ja: Ben Simmons ist auch noch Teil des Teams, doch ob der Australier jemals wieder annähernd zu alter Stärke findet, ist anzuzweifeln.
Platz 9: Indiana Pacers
Neuzugänge
- Draft: Jarace Walker (#8), Ben Sheppard (#26)
- Trade: Obi Toppin (Knicks)
- Free Agency: Bruce Brown (Nuggets)
Abgänge
- Trade: Chris Duarte (Kings)
- Free Agency: Oshae Brissett (Celtics), George Hill, James Johnson (beide Free Agents)
Die Pacers wurden mit zahlreichen Forwards im Sommer in Verbindung gebracht, letztlich wurden es mit Obi Toppin und Rookie Jarace Walker kleinere Lösungen. Dennoch darf die Offseason als Gewinn verbucht werden, da die Pacers zuvor fast nichts auf dem Flügel anzubieten hatten. Neuzugang Bruce Brown könnte hier ebenfalls helfen.
Indiana hat somit das Fundament gestärkt. Tyrese Haliburton hat weiter die Schlüssel in der Hand, um ihn herum haben die Pacers jede Menge gute Rollenspieler sowie junge Talente versammelt. Indiana wird im kommenden Jahr richtig Spaß machen und ein echter League-Pass-Liebling sein, der sich durchaus Chancen auf die Playoffs ausrechnen kann.
Platz 8: Chicago Bulls
Neuzugänge
- Draft: Julian Phillips (#35)
- Free Agency: Torrey Craig (Suns), Jevon Carter (Bucks)
Abgänge
- Free Agency: Patrick Beverley (Sixers). Derrick Jones Jr., Javonte Green, Marko Simonovic (alle Free Agents), Ayo Dosunmu (RFA)
Dank eines guten Schlussspurts hätte es beinahe noch für die Playoffs gereicht, viel mehr war nicht drin. Damit scheint man in der Windy City aber zufrieden zu sein. Für den alternden Patrick Beverley kommt mit Carter ein ähnlicher Spielertyp, Craig kann kleinere Löcher auf dem Flügel stopfen.
Das Rezept bleibt das Gleiche. Die Big Three (DeRozan, LaVine, Vucevic) ist für die Punkte zuständig, der Rest verteidigt. Das reicht dann eben nicht für die Spitzengruppe, erst recht nicht, da Lonzo Ball eine weitere Saison ausfallen wird. Man kann es nicht anders sagen: Die Bulls treten weiter auf der Stelle.
Platz 7: Atlanta Hawks
Neuzugänge
- Draft: Kobe Bufkin (#15), Mouhamed Gueye (#39)
- Trade: Patty Mills (Thunder)
Abgänge
- Trade: John Collins (Jazz)
- Free Agency: Aaron Holiday (Rockets)
Im Moment gilt das auch für die Hawks, doch die Gerüchteküche brodelt gewaltig. Die Hawks haben größere Ambitionen als ein frühes Aus in Runde eins, erst recht, weil dieses Team teuer ist - auch ohne den verscherbelten John Collins. Klappt es nun mit einer vollen Vorbereitung für Coach Quin Snyder besser?
Man muss ihm zu Gute halten, dass die Hawks deutlich verbessert mit ihm daher kamen und einige Große ärgern konnten. Für den Moment fehlt aber noch etwas auf dem Flügel, nicht von ungefähr kommt das Interesse an Pascal Siakam. Außerdem: Funktionieren Murray und Young in dieser Spielzeit besser zusammen?
Platz 6: Cleveland Cavaliers
Neuzugänge
- Draft: Emoni Bates (#49)
- Free Agency: Max Strus (Heat), Georges Niang (Sixers), Ty Jerome (Warriors)
Abgänge
- Trade: Lamar Stevens, Cedi Osman (beide Spurs)
- Free Agency: Robin Lopez (Bucks), Dylan Windler, Raul Neto, Danny Green (alle Free Agents)
Die Cavs hatten im Vorjahr sogar das zweitbeste Net-Rating der Liga, in den Playoffs wurde aber deutlich, dass Cleveland noch ein gutes Stück von der Spitze entfernt ist. Mit Strus und Niang kommen zwei Schützen, das Loch auf der Drei füllen sie jedoch nur bedingt.
Letztlich bleibt die Formel ähnlich wie im Vorjahr. In Garland und Mitchell haben sie überragende Offensiv-Akteure, hinten sollen Mobley und Allen alles wegputzen. Gerade in der Regular Season dürfte das ein gutes Rezept sein und dafür sorgen, dass Cleveland erneut um den Heimvorteil spielen wird.
Platz 5: New York Knicks
Neuzugänge
- Free Agency: Donte DiVincenzo (Warriors)
Abgänge
- Trade: Obi Toppin (Pacers via Trade)
- Free Agency: Derrick Rose (Grizzlies)
Die Knicks bleiben geduldig und halten das Team mit der Ausnahme von Toppin zusammen. Ihn ersetzt mit DiVincenzo ein weiterer smarter Flügelspieler, der zudem über Jahre zusammen mit Brunson und Hart bei Villanova auf dem College spielte.
Jener Brunson sollte sich mit seinen Playoffs den Alpha-Status gesichert haben, mal sehen, ob Randle dies so hinnehmen wird. So oder so werden die Knicks wieder ein gutes Team sein, für den ganz großen Wurf fehlt aber weiter ein echter Superstar, auf den New York nun schon so lange wartet.
Platz 4: Miami Heat
Neuzugänge
- Draft: Jaime Jaquez Jr. (#18)
- Free Agency: Thomas Bryant (Nuggets), Josh Richardson (Pelicans)
Abgänge
- Trade: Victor Oladipo (Thunder)
- Free Agency: Max Strus (Cavs), Gabe Vincent (Lakers), Cody Zeller (Pelicans), Ömer Yurtseven (Jazz)
Wie lange wird sich der Poker um Damian Lillard noch ziehen? Viel gemacht haben die Heat noch nicht, in Strus und Vincent sind zumindest schon einmal zwei Starter weg. Miami wird Wege finden, die beiden zu ersetzen, Josh Richardson ist zumindest mal ein guter Ersatz für die Guard-Positionen.
Und solange Butler und Adebayo spielen, ist mit den Heat ohnehin immer zu rechnen. Selbst wenn Lillard nicht kommt, wird Miami um die Playoff-Plätze spielen, mit ihm werden sie die besten Teams im Osten in Gefahr bringen können.
Platz 3: Philadelphia 76ers
Neuzugänge
- Free Agency: Patrick Beverley (Bulls), Mo Bamba (Lakers)
Abgänge
- Free Agency: Jalen McDaniels (Raptors), Georges Niang (Cavs), Shake Milton (Timberwolves), Dewayne Dedmon (Free Agent)
Für den Moment ist James Harden noch Teil der Sixers, mit ihm gehören sie zum erweiterten Kreis der Titelanwärter. Noch hat Philly die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der beste Assistgeber des Vorjahres seinen Trade-Wunsch zurückziehen wird. Bessere Duos als ihn zusammen mit MVP Joel Embiid gibt es in der NBA kaum.
Dazu steht auch Tyrese Maxey weiter im Team, der sich in seinen drei Jahren Stück für Stück verbessert hat und eine gute dritte Geige ist. Mit Niang und McDaniels verließen zwar zwei Flügel das Team, gleichzeitig ist Beverley der benötigte Guard, der mehr Defensivaufgaben erledigen kann.
Platz 2: Milwaukee Bucks
Neuzugänge
- Draft: Andre Jackson Jr. (#36), Chris Livingston (#58)
- Free Agency: Malik Beasley (Lakers), Robin Lopez (Cavs)
Abgänge
- Free Agency: Jevon Carter (Bulls), Joe Ingles (Magic), Wesley Matthews, Thanasis Antetokounmpo, Goran Dragic, Meyers Leonard (alle Free Agents)
Der Kern der Bucks ist weiter intakt, das ist die Big Four um Giannis, Middleton, Holiday und Lopez. Drumherum haben einige Veteranen das Team verlassen, während Beasley als Gunner einen Need erfüllt. Spannend ist auch, was Rookie-Coach Adrian Griffin im Vergleich zu Mike Budenholzer verändern wird.
Das ist keine leichte Aufgabe für einen Neuling, aber womöglich tut eine frische Stimme dem Team gut, nachdem die Bucks über Jahre einen ähnlichen Stil pflegten und mit Ausnahme der Meisterschaft 2021 meist ähnlich scheiterten. Antetokounmpo hatte nun eine lange Pause und wird auch nicht bei der WM spielen, das könnte in einer langen Saison durchaus ein Faktor sein.
Platz 1: Boston Celtics
Neuzugänge
- Draft: Jordan Walsh (#38)
- Trade: Kristaps Porzingis (Wizards)
- Free Agency: Dalano Banton (Raptors), Oshae Brissett (Pacers)
Abgänge
- Trade: Marcus Smart (Grizzlies), Danilo Gallinari, Mike Muscala (beide Wizards)
- Free Agency: Grant Williams (Mavs), Blake Griffin (Free Agent)
Das auf dem Papier beste Team im Osten bleiben aber die Celtics, die in den Conference Finals vor allem an sich selbst scheiterten. Mit Porzingis ist das Team noch größer, hat nun einen weiteren Scorer und auch einen weiteren Shotblocker, der im Vorjahr mit dem All-Star-Team flirtete.
Das klingt zunächst mal gut, aber die Verletzungssorgen um den Letten sind bekannt. Gleichzeitig wurde in Smart der beste Playmaker (und die Seele des Teams) geopfert. Tatum und Brown werden mehr Verantwortung übernehmen müssen, auf und neben dem Feld. Gelingt ihnen das ist Boston nicht nur im Osten der heißeste Favorit.