Traditionell wurde die Saison mit der Ring-Zeremonie in der Halle des neuen Titelträgers eröffnet, dazu wurde das Championship-Banner unter der Hallendecke gehisst. "Das letzte Jahr war unglaublich", sagte Nuggets-Coach Michael Malone. "Wir haben jetzt einen Ring. Wer will noch einen? Holen wir ihn uns."
In einem unterhaltsamen Spiel übernahmen die Nuggets früh im ersten Viertel die Führung und gaben sie bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung auf 18 Punkte an, im Schlussviertel kamen die Gäste aber noch einmal auf drei Punkte heran. Bester Mann war mal wieder Nikola Jokic mit einem Triple-Double (29 Punkte, 13 Rebounds, 11 Assists). Jamal Murray (21) und Kentavious Caldwell-Pope (20) punkteten ebenfalls stark. "Ich glaube, die ganze Zeremonie hat uns einen Schub gegeben", sagte Jokic: "Wir wollten uns den Abend nicht verderben lassen."
Bei den Lakers war der mittlerweile 38 Jahre alte LeBron James mit 21 Punkten, 8 Rebounds und 5 Assists der beste Mann - er geht in seine mittlerweile 21. NBA-Saison. Anthony Davis steuerte 17 Punkte bei, Taurean Prince kam auf 18 Punkte (4/6 Dreier).
Nuggets vs. Lakers: Los Angeles kommt immer wieder heran, aber es reicht nicht
In der extrem lauten und aufgepeitschten Ball Arena in Denver war von Anfang an viel Tempo drin: Nach zwei Dreiern von Taurean Prince und einem Fast-Break-Layup von James führten die Lakers mit 10:7, doch in der Folge fiel bei den Gästen nicht mehr viel. Die Nuggets mit Jokic als Fixpunkt suchten sich im Halfcourt das bevorzugte Matchup, zudem konnte man auch in Transition punkten - nach einem Dreier von Kentavious Caldwell-Pope stand es 27:16 für den Champion. Kurz vor dem Buzzer traf Reggie Jackson gar den Dreier zum 34:20.
Mit vielen Bankspielern auf dem Court geriet der Spielfluss etwas ins Stocken, doch die Nuggets bauten ihren Vorsprung auf zwischenzeitlich 42:24 aus. Anschließend entwickelte sich ein kleines Privat-Duell zwischen AD und dem Joker: Weil Davis immer wieder im Eins-gegen-eins gefüttert wurde und mehrfach aggressiv punkten konnte, schlossen die Lakers auf 48:56 auf, mit drei Layups in Serie vor der Pause wurde ein Nuggets-Run gekontert. Mit einem 63:54 für Denver ging es in die Kabine - Jokic stand bei 19 Punkten, Davis bei 17.
Vier schnelle Punkte der Lakers verkürzten den Rückstand auf 5, Michael Malone nahm sofort die Auszeit, um sein Team wachzurütteln. Mit Erfolg, der Vorsprung wuchs wieder auf zehn Punkte an. In diesem Bereich bewegte er sich dann auch über weite Teile des dritten Viertels, weil auch Murray jetzt konstanter punkten konnte. Nach Jokic-Dreier und einem langen Jumper von KCP stand es zweieinhalb Minuten vor Ende des Viertels 87:71, doch die Gäste antworteten mit einem 12:0-Run, den D'Angelo Russell mit einem langen Dreier beendete.
Der Run ging im Schlussviertel weiter, per Dunk stellte Christian Wood für Los Angeles auf 84:87 - die Gäste waren dran. Dann wollte aber über zwei Minuten lang kein Wurf fallen, während die Nuggets mehrere Jumper durch den Ring jagten - Jokic stellte aus der Mitteldistanz wieder auf 101:90. Ein letztes Mal kamen die Lakers durch James auf 96:103 ran, doch es fehlte die Antwort gegen Jokic. Der verteilte bei den nächsten vier Körben drei Assists, der letzte ein Dreier durch Michael Porter Jr.. zum 113:99, 3:19 vor dem Ende. Das war die Vorentscheidung: Denver brachte den Sieg am Ende souverän über die Zeit.
NBA Saisonstart: Die wichtigsten Statistiken
Denver Nuggets (1-0) - Los Angeles Lakers (0-1) 119:107 (BOXSCORE)
- Die Starting Five der Nuggets ist einfach eine Macht: Bis auf Michael Porter Jr., der mit 12 Punkten 5/13 FG einen mäßigen Shooting-Abend erlebte, trafen alle Akteure über 50 Prozent aus dem Feld und erzielten mindestens 15 Punkte. Diese Kombo muss man erst einmal zu packen kriegen.
- Die Lakers lagen bei den Freiwürfen (20:12) vorn und holten auch mehr Rebounds (44:42), konnten das schwächere Shooting aber nicht kompensieren: Denver traf fast 53 Prozent aus dem Feld, bei L.A. waren es nur 45,6 Prozent.
- Shooting von außen hatte man bei den Lakers als Problem erkannt. An diesem Abend fielen 10/29 Dreier für 34,5 Prozent. Das ist noch vertretbar, allerdings ging die Bank fast komplett leer aus (1/10). Immerhin machte sich Taurean Prince als Schütze in der Starting Five bezahlt (4/6 Dreier, insgesamt 18 Punkte).
Nuggets vs. Lakers: Die Stimmen zum Spiel
Michael Malone (Head Coach Nuggets): "Viele Emotionen heute Abend, aber alles sehr positiv. Ihn mit einem Sieg zu beenden, war ein toller Start in die Saison. [Beim Hissen des Banners] habe ich an meinen Vater gedacht. Ich wünschte, er wäre hier." Ex-NBA-Coach Brendan Malone war vor einigen Wochen gestorben.
Darvin Ham (Head Coach Lakers): "Wenn man sich gegen ein solches Team Fehler leistet und ohne Energie rauskommt, werden sie das gnadenlos ausnutzen."
Der Top des Spiels: Nikola Jokic (Nuggets)
Der Finals-MVP machte einfach da weiter, wo er in den Playoffs aufgehört hatte. Butterweich sein Touch unter dem gegnerischen Korb, dazu gab es das übliche Rebounding und Playmaking. So wurde es ein Triple-Double mit 29 Punkten, 13 Boards und 11 Assists, der Großteil davon übrigens in Halbzeit zwei. Mit +15 hatte er das beste Plus/Minus aller Spieler, dazu traf er 3/5 Dreiern. Nur für die zwei vergebenen Freiwürfe gibt es leichte Abzüge in der B-Note.
Der Flop des Spiels: Anthony Davis in Halbzeit zwei
17 Punkte hatte die Braue in der ersten Halbzeit beigesteuert, sich teilweise im Eins-gegen-eins ein Privatduell mit Nikola Jokic geliefert. Auch deshalb waren die Lakers zur Pause noch in Schlagdistanz. Anschließend ging beim Big Man aber gar nichts mehr: 0/4 im dritten Viertel, ein vergebener Dreier im Schlussabschnitt - und das war es auch. Kein einziger Punkt in den zweiten 24 Minuten. Da muss einfach mehr kommen. Mit 6/17 aus dem Feld hatte er auch die schlechteste Quote aller Lakers-Starter.
Nuggets vs. Lakers: Die Stats Leader in der Übersicht
Kategorie | Nuggets | Lakers |
Punkte | Jokic (29) | James (21) |
Rebounds | Jokic (13) | Davis, James, Reaves (je 8) |
Assists | Jokic (11) | Russell (7) |
Steals | Caldwell-Pope (3) | Reaves (2) |
Blocks | Sechs Spieler mit je einem | Davis (2) |