NBA

NBA: Luka Doncic rettet Dallas Mavericks mit Wunderwurf gegen Brooklyn - Dennis Schröder kassiert mit Raptors die erste Niederlage in chaotischem Spiel

Von Robert Arndt
Luka Doncic verwandelte gegen die Brooklyn Nets einen unfassbaren Wurf.
© getty

Luka Doncic hat den Dallas Mavericks mit einem Wunderwurf den zweiten Sieg im zweiten Spiel beschert. Die Wagner-Brüder halten sich ebenfalls unbeschadet, während Dennis Schröder mit den Toronto Raptors in einem chaotischen Spiel komplett einbricht. Stephen Curry erlegt mal wieder die Sacramento Kings.

Cookie-Einstellungen

Und: Victor Wembanyama hat seinen ersten Highlight-Block und führt die San Antonio Spurs zum ersten Saisonsieg.

01-doncic
© getty

Performance des Tages: Luka Doncic (Dallas Mavericks)

Dallas Mavericks (2-0) - Brooklyn Nets (0-2) 125:120 (BOXSCORE)

Luka Magic ist auch 2023/24 voll im Trend. Der Slowene erzielte gegen Brooklyn 49 Punkte (16/25 FG, 9/14 Dreier), 10 Rebounds sowie 7 Assists und am Ende wurde wirklich jeder Zähler benötigt, um Brooklyn in die Knie zu zwingen. Doncic war es auch, der letztlich die entscheidenden Punkte besorgte - und wie er das machte.

Bei Gleichstand und ablaufender Uhr musste Doncic 25 Sekunden vor Schluss von der rechten Seitenlinie den Ball irgendwie in Richtung Korb bringen und dies tat der Mavs-Superstar einhändig in Form eines Hakenwurfs. Der Ball war mit Brett drin und die Nets geschlagen. "Ich arbeite an solchen Dingen", sagte Doncic zu seinem Zirkuswurf.

Doncic verbuchte so die letzten vier Field Goals der Mavs, alles Dreier, sodass Dallas die Partie mit einem 12:2-Lauf doch noch umbiegen konnte. Zuvor waren es die Nets, die die heiße Hand hatten. 21 von 43 Dreier fielen, vor allem die ehemaligen Mavs-Spieler Dorian Finney-Smith (12, 4/7 3P) und Spencer Dinwiddie (23, 6/12 3P) hatten ordentlich Zielwasser getrunken. Dazu war auch Cam Thomas (30, 12/19) wieder kaum einzufangen, gegen Doncic war letztlich aber kein Kraut gewachsen.

Kyrie Irving (17, 6/17) erwischte dagegen einen gebrauchten Tag gegen seine "alte Liebe", Tim Hardaway Jr. steuerte 19 Zähler von der Bank bei.

08-celtics-heat
© getty

Spitzenspiel des Tages: Boston nimmt an Miami Revanche

Boston Celtics (2-0) - Miami Heat (1-1) 119:111 (BOXSCORE)

Rematch der Conference Finals aus dem Vorjahr und diesmal behielten die neuformierten Celtics die Oberhand. Mann des Tages für Boston war Derrick White, der 14 seiner 28 Punkte (9/15 FG) im vierten Viertel erzielte und dazu auch noch einen fiesen Block gegen Jimmy Butler in Transition verbuchen konnte.

"Die Plays, die er heute gemacht hat, waren einfach nur krank", hielt sich Celtics-Coach Joe Mazzulla auch nicht zurück. White blockte nämlich nicht nur drei Würfe, sondern verwandelte darüber hinaus auch fünf seiner sieben Dreier. Drei davon kamen im Schlussabschnitt, welchen Boston mit 32:23 für sich entscheiden konnte.

Erneut kam Al Horford (0/6, 10 Rebounds) nur von der Bank, alle Starter punkteten zweistellig. Nach White knackten auch Jaylen Brown (27, 11/22) und Jayson Tatum (22, 9/22) die 20-Punkte-Marke.

Miami traf im vierten Viertel nur noch 21 Prozent aus dem Feld, Butler blieb dort ohne Field Goal. Der Heat-Star (14, 3/11) hatte ohnehin einen schweren Stand, stattdessen scorten vor allem Tyler Herro (28) und Bam Adebayo (27, 10/23).

02-wembanyama
© getty

Wemby Watch: Wembanyama gelingt erster Highlight-Block

San Antonio Spurs (1-1) - Houston Rockets (0-2) 126:122 OT (BOXSCORE)

Da ist er, der erste Sieg in der NBA für Victor Wembanyama und der Franzose hatte daran durchaus seinen Anteil. 21 Punkte (7/19 FG, 0/6 3P), 12 Rebounds, 2 Steals und 3 Blocks legte der Top-Pick in 31 Minuten auf und hatte seine großen Momente vor allem im vierten Viertel.

Hier half der Big Man mit, dass die Spurs noch einen 10-Punkte-Rückstand zu Beginn des Abschnitts egalisieren konnten. 20 Sekunden vor dem Ende besorgte Wemby mit einem Spin Move den Ausgleich, wenige Minuten zuvor packte er seinen ersten großen Highlight-Block aus. Jabari Smith Jr. hatte in Transition schon die Poster-Maschine angeschmissen, doch Wembanyama pflückte den Ball aus der Luft und blockte auch den zweiten Versuch des Forwards, die Halle stand Kopf.

03-jokic
© getty

Pass des Tages: Nikola Jokic (Denver Nuggets)

Wir ignorieren an dieser Stelle, dass Nikola Jokic an seinem Career High für Turnover kratzte (10), neunmal warf der Joker den Ball weg und jeder normale Spieler hätte wohl am Ende 10 auf dem Konto gehabt, wenn er das versucht hätte, was der Serbe im dritten Viertel in Memphis machte.

Ein einhändiger Inbound-Pass aus der eigenen Hälfte für einen Alley Oop von Aaron Gordon? Jep, das kann in der Association wohl nur der Joker. Versucht das nicht zu Hause, liebe Kinder. Und wenn doch: Geht erst einmal ein paar Jahre zum Wasserball.

04-bulls-raptors
© getty

Chaos des Tages: Bulls vs. Raptors

Chicago Bulls (0-1) - Toronto Raptors (1-0) 104:103 OT (BOXSCORE)

Wir müssen über das Ende des vierten Viertels sprechen und gewissermaßen durfte man beiden Teams Unfähigkeit attestieren. Da im US-Sport aber jemand gewinnen muss, konnten sich am Ende die Bulls freuen, weil Alex Caruso (13, 5/9 FG, 13 Rebounds) eine Sekunde vor Ende der Verlängerung einen Dreier zum Sieg versenkte. Nach dem Players-Only-Meeting nach Spiel eins Balsam für die geschundene Bulls-Seele.

Aber zurück zum Chaos im vierten Viertel, wir versuchen es mit Stichpunkten, weil es kaum erklärbar war, wenn man es nicht gesehen hat.

  • DeMar DeRozan (33, 11/22) verkürzte 20 Sekunden vor Schluss von der Linie auf -3.
  • Caruso gelingt beim Inbound der Steal, Dennis Schröder foult DeRozan für ein And-1.
  • DeRozan vergibt den zweiten Freiwurf, der Rebound ist bei den Bulls, DeRozan vergibt den Leger, weiter +1 Toronto.
  • Pascal Siakam trifft zwei Freiwürfe (93:90), doch Chris Boucher fällt auf einen DeRozan-Fake beim Dreier rein. Der Bulls-Star trifft die ersten beiden Versuche, vergibt aber den dritten.
  • Die Raptors kriegen aber den Ball nicht ins Spiel bzw. kassiert Siakam wegen eines Schubers ein Offensiv-Foul.
  • Wieder geht der Ball zu DeRozan, wieder zieht dieser das Foul, doch erneut vergibt der Veteran (Karriere-Schnitt 84,0 Prozent FT) den zweiten Versuch - Overtime.

Dort setzten sich die Bulls schließlich durch und machten somit einen 17-Punkte-Rückstand im vierten Viertel wieder wett. Noch mehr Weirdness gefällig? Die Bulls legten in Halbzeit eins einen 40:9-Lauf hin und lagen fünf Minuten vor Schluss trotzdem mit 71:88 hinten. Manche Dinge lassen sich einfach nicht erklären.

05-dennis-schroder
© getty

German Watch: So lief die Nacht für Dennis Schröder und die Wagner-Brüder

Dennis Schröder

Auch Dennis Schröder machte in Chicago nicht sein bestes Spiel, auch wenn der Braunschweiger ein Double-Double aus 10 Punkten (3/11 FG) und 10 Assists verbuchte. In der Verlängerung netzte Schröder immerhin einen Dreier und assistierte bei den anderen beiden Field Goals der Kanadier.

Maxi Kleber

Klebers beste Aktion gegen Brooklyn war wohl, dass er mit ablaufender Uhr den Ball noch einmal zu Doncic kam, damit dieser dessen Wunderwurf (siehe oben) treffen konnte. Ansonsten blieb der Würzburger in 26 Minuten ohne Punkte (0/3) und steuerte 5 Rebounds sowie 2 Assists bei (Plus-Minus: +10) bei.

Im Gegensatz zum Auftakt kam Kleber allerdings nur von der Bank, stattdessen erhielt Rookie Dereck Lively II (9, 4/4, 2 Rebounds) den Vorzug. Der Youngster wurde im vierten Viertel von Coach Jason Kidd aber nicht mehr berücksichtigt.

06-franz-wagner
© getty

Franz Wagner

Orlando gewinnt in Portland auch das zweite Spiel der Saison und das hatte vor allem mit den Wagner-Brüdern zu tun. Franz war mit 23 Punkten (6/16 FG) und 5 Rebounds der beste Scorer der Magic und hatte in der Schlussphase die meiste Zeit den Ball in der Hand. Mit einem eiskalten Dreier besorgte Wagner gut fünf Minuten vor dem Ende auch für die Vorentscheidung (97:84).

Portland kam zwar dank Deandre Ayton noch einmal auf, aber Wagner machte mit drei verwandelten Freiwürfen in der Schlussphase den Deckel drauf.

Moritz Wagner

Aber auch Bruder Moritz zeigte einen richtig starken Auftritt von der Bank kommend. 17 Punkte und 9 Rebounds waren es für den älteren Bruder, der jeden seiner acht Würfe traf und zur Belohnung fast das komplette vierte Viertel durchspielen durfte. Erst 90 Sekunden vor dem Ende kehrte Starter Wendell Carter Jr. auf die Center-Position zurück.

Isaiah Hartenstein

Es war diesmal nur ein kurzer Auftritt von Hartenstein, der in 10 Minuten auf 8 Zähler und 2 Rebounds, aber eben auch 4 Fouls kam. Immerhin konnte es der Center zweimal krachen lassen, darunter auch durch einen eigenen vergebenen Freiwurf, den er einsammelte und dann elitär dunkte.

07-trae-young
© getty

Stinker des Tages: Trae Young (Atlanta Hawks)

Trae Young ist in dieser Saison noch nicht angekommen. Wieder traf der Point Guard schlecht aus dem Feld (18 Punkte, 4/16 FG, 12 Assists), wieder setzte es eine 6-Punkte-Niederlage - diesmal gegen die Knicks. Bei 23 Prozent aus dem Feld steht Young nun nach zwei Partien, sodass bereits die ersten Lowlight-Videos zusammengeschnitten wurden.

Und sind wir ehrlich, es war schon erstaunlich, was der Hawks-Star gegen die New York Knicks liegen ließ. Hier könnt ihr es selbst noch einmal sehen. Young schrieb nach der Partie auf X übrigens folgendes: "Zweifelt nur, wenn ihr möchtet .... Vertrauen."

09-hawks
© getty

NBA: Die Spiele der Nacht in der Übersicht

Charlotte Hornets (1-1) - Detroit Pistons (1-1) 99:111 (BOXSCORE)

  • Erster Saisonsieg für Detroit, die bereits vor zwei Tagen in Miami einen soliden Eindruck hinterließen und sich in Charlotte nun belohnten. Schön war es nicht, unfassbare 52 Fouls wurden in dieser Partie gepfiffen, wobei Cade Cunningham (12, 4/13, 6 Assists) und P.J. Washington (13) vorzeitig Feierabend hatten. Alec Burks sprang für Detroit mit 24 Punkten von der Bank in die Bresche, Jalen Duren (14, 17 Rebounds) dominierte unter dem Korb.
  • Für die Hornets machte die Vorstellung von Nr.2-Pick Brandon Miller (17, 6/13) Hoffnung, bei LaMelo Ball (20, 4/17, je 9 Rebounds und Assists) wollte der Wurf nicht fallen.

Memphis Grizzlies (0-2) - Denver Nuggets (2-0) 104:108 (BOXSCORE)

  • Die Grizzlies verlieren auch das zweite Heimspiel, allerdings hielten die Gastgeber gegen den Champion lange gut mit. Mitte des Schlussabschnitts führte Memphis sogar noch, doch ein Dreier von Nikola Jokic (22, 8/14, 12 Rebounds, 7 Assists) sowie ein Putback eine Minute später stellten für Denver die Weichen auf Sieg. Marcus Smart (20) verkürzte 44 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf -1, bevor Aaron Gordon mit einem offenen Dunk alles klar machte. Bester Grizzlies-Scorer war Jaren Jackson Jr. (21, 9 Rebounds, 3 Blocks)

Atlanta Hawks (0-2) - New York Knicks (1-1) 120:126 (BOXSCORE)

  • 27 Punkte von De'Andre Hunter waren Atlanta nicht genug, auch weil Trae Young enttäuschte. Die Knicks feiern dagegen den ersten Saisonsieg, wobei Jalen Brunson (31) einen Karrierebestwert mit acht verwandelten Dreiern aufstellte. Dazu kam auch eine starke Performance von R.J. Barrett (26, 9/15), der nicht nur offensiv glänzte, sondern auch Young immer wieder ärgern konnte.

Cleveland Cavaliers (1-1) - Oklahoma City Thunder (2-0) 105:108 (BOXSCORE)

  • Die Thunder erfüllen bislang tatsächlich die hohen Erwartungen. Nach dem Sieg in Chicago ärgerte OKC auch Cleveland in deren Halle und setzten sich knapp dank eines 11:2-Laufs in den letzten beiden Minuten durch. Dabei zeigte auch Rookie Chet Holmgren eine starke Vorstellung. Der Big Man glich eine Minute vor dem Ende von Downtown auf, kurz zuvor hatte Holmgren gegen Evan Mobley seinen siebten Block der Partie aufgelegt. 16 Zähler, 13 Rebounds und eben 7 Blocks wurden für Holmgren notiert.
  • Den entscheidenden Korb erzielte dagegen Lu Dort (25) mit einem Floater 28 Sekunden vor Schluss, das konnte auch der überragende Donovan Mitchell (43, 15/27) nicht mehr konterten. Stattdessen brachten es die Thunder von der Freiwurflinie nach Hause. Topscorer der Thunder war mal wieder Shai Gilgeous-Alexander mit 34 Zählern (15/26), 11 Rebounds und 5 Steals.
10-warriors
© getty

Utah Jazz (1-1) - L.A. Clippers (1-1) 120:118 (BOXSCORE)

  • Erster Rückschlag für die Clippers, die sich den Jazz geschlagen geben mussten. Jordan Clarkson (13, 4/13) versenkte die Kalifornier mit einem späten Dreier, auf welchen Kawhi Leonard (25, 10/22, 9 Rebounds) keine Antwort mehr hatte. Der Dreier der Klaue war zu kurz, ein weiterer Versuch von Russell Westbrook aus der Mitteldistanz fand ebenfalls nicht das Ziel.
  • Der Point Guard nahm in 37 Minuten überhaupt nur 4 Würfe und hatte sogar mehr Ballverluste (5). Bester Clipper war Paul George (36, 15/15 FT), auf der Gegenseite war es Lauri Markkanen (35, 12/23, 12 Rebounds), der die Hoffnungen der Gastgeber am Leben hielt.

Portland Trail Blazers (0-2) - Orlando Magic (2-0) 97:102 (BOXSCORE)

Sacramento Kings (1-1) - Golden State Warriors (1-1) 114:122 (BOXSCORE)

  • Noch vor wenigen Monaten schenkte Stephen Curry in Game 7 den Kings 50 Punkte ein, diesmal "begnügte" sich der Chefkoch mit 41 Zählern, das allerdings mit brutaler Effizienz. Curry nahm nur 19 Würfe und 6 Freiwürfe, traf aber 14 Versuche und verwandelte sieben von zehn Dreiern. Curry war es auch, der die letzten Comeback-Hoffnungen der Gastgeber im Keim erstickte.
  • De'Aaron Fox, der 22 seiner 39 Zähler (14/28) im vierten Viertel erzielte, hatte 75 Sekunden vor Schluss auf -5 verkürzt, doch Curry hatte die richtige Antwort parat und netzte seinen siebten Dreier des Abends - die Entscheidung. Chris Paul (10, 12 Assists) verbuchte ein Double-Double, Klay Thompson kam auf 18 Punkte. Domantas Sabonis legte 19 Zähler, 18 Rebounds sowie 7 Assists auf.
Artikel und Videos zum Thema