"Ich habe ein Problem damit, wie wir Defense komplett aus dem Spiel streichen", echauffierte sich Kerr nach der 114:120-Niederlage der Warriors in Denver. "Wir ermutigen die Spieler, sich den Weg an die Freiwurflinie zu ergaunern. Ich persönlich würde mir diese zweite Halbzeit nicht anschauen wollen. Es war ekelhaft."
Über die Partie nahmen die Nuggets 32 Freiwürfe, Golden State marschierte 23-mal an die Linie. Allerdings versuchten die Gastgeber nach der Pause satte 26 Freiwürfe, davon gingen 14 auf das Konto von Nikola Jokic, der sonst nicht unbedingt dafür bekannt ist, Freiwürfe zu schinden. Vor der Partie stand der Serbe bei 5,9 Freiwürfen pro Partie, über seine Karriere sind es 4,5 im Schnitt.
Vermutlich bezog Kerr seine Kritik nicht direkt auf Jokic, sondern vielmehr auf einen ligaweiten Trend, dass Starspieler zu einfach Pfiffe bekommen. Statistisch gesehen zählen die durchschnittlich 22,9 Freiwürfe pro Partie zu den niedrigsten Werten der NBA-Geschichte, allerdings nehmen Teams auch viel mehr Dreier und suchen weniger die Zone, wo es eher zu Fouls kommt.
NBA - Steve Kerr zeigt Verständnis für Referees
Für Kerr geht es aber eher darum, dass Spieler nicht mehr scoren wollen, sondern nur darauf aus sind, an die Freiwurflinie zu marschieren: "Es ging nur darum, dass die Referees ein Foul pfeifen und die Refs müssen dann auch diese Calls machen, weil es ihnen so beigebracht wurde", meinte Kerr weiter.
Nuggets-Guard Jamal Murray sah es übrigens ein bisschen anders. "Ich denke, es gibt einen Unterschied darin, ob man eine Berührung verkaufen möchte oder einfach floppt", sagte der Spielmacher zu den Vorwürfen des Warriors-Coaches.
NBA - Nuggets vs. Warriors: Die Stats-Leader
Kategorie | Nuggets | Warriors |
Punkte | Jamal Murray (28) | Andrew Wiggins (22) |
Rebounds | Nikola Jokic (14) | Brandin Podziemski (9) |
Assists | Nikola Jokic (8) | Brandin Podziemski (6) |
Steals | Caldwell-Pope, Murray (je 2) | Brandin Podziemski (5) |
Blocks | Michael Porter Jr. (4) | 3 Spieler (je 1) |