Antetokoummpo stellte dabei klar, dass er selbst "überrascht" von der Entscheidung der Bucks gewesen sei, allerdings sagte er dem Front Office weiter volle Unterstützung zu. "Ich vertraue der Besitzerschaft, ich vertraue dem Front Office. Mir gegenüber waren sie immer fair und haben stets eine gute Atmosphäre geschaffen", meinte der Grieche.
"Sie haben immer das gemacht, was das Beste für die Franchise ist und damit das Fundament gelegt, dass wir Erfolg haben können. In diesem Fall müssen wir das Vertrauen haben, dass dies die beste Entscheidung für mich und das Team ist. Wir müssen damit leben, es geht hier um Vertrauen."
Spiel eins nach Griffin mit Interimscoach Joe Prunty war zumindest überzeugend, die Bucks schlugen Cleveland mit 126:116, wobei Antetokounmpo mit 35 Punkten, 18 Rebounds und 10 Assists ein überragendes Triple-Double auflegte. Danach nahm sich der zweifache MVP satte 20 Minuten Zeit, um sich den Fragen der Reporter zu stellen. Und Fragen gab es genug, schließlich war auch Giannis selbst in den vergangenen Wochen kritisch und hinterfragte nach einer Niederlage in Houston die defensive Strategie von Coach Griffin.
Giannis Antetokounmpo: War nicht an Entlassung beteiligt
Dass er aber mitverantwortlich für die Entlassung war, wies Giannis von sich: "Ich weigere mich zu sagen, dass ein Bericht über mich richtig oder falsch ist. Über mich und das Team wird jede Menge geschrieben. 'Oh, er hatte keine gute Beziehung zu Griff.' Das ist falsch. Ich liebe diesen Mann, ich habe ihn zu meiner Hochzeit eingeladen. Ich habe mich coachen lassen und wir haben eine gute Bilanz gehabt."
Antetokounmpo ärgerte sich auch darüber, dass es immer wieder Berichte gebe, in denen es heißt, dass Spieler innerhalb der Organisation Entscheidungen treffen würden. "Ich habe einen Job und der ist, dass ich dieses Team zu Siegen führe. Dafür werde ich bezahlt und nicht etwa dafür, dass ich die Leben von anderen Menschen verändere und es ihnen ungemütlich mache. Ich werde dafür bezahlt, um zu verteidigen und Würfe zu blocken, dabei belasse ich es auch."
Stattdessen verwies Giannis auf GM Jon Horst, der gut dafür bezahlt werde, um solche Entscheidungen zu treffen. "Ich respektiere Jon dafür, weil das nicht leicht ist. Ich persönlich möchte in so etwas nicht verwickelt sein, Mir gefällt das nicht. "
Giannis Antetokounmpo nicht an Auswahl des neuen Coach beteiligt
Horst hatte vor der Partie mit den Medien gesprochen und ebenfalls betont, dass die Entscheidung, Griffin zu feuern, nicht von den Spielern ausging. "Es war meine Aufgabe. Ich muss jeden Tag alle Bereiche der Organisation prüfen und schauen, ob wir das Maximum aus dieser Gruppe kitzeln oder eben nicht. Wir hatten das das Gefühl, dass es nötig war, deswegen haben wir es gemacht", verteidigte sich Hurst.
"Ich finde, dass wir defensiv schon ein gutes Team haben und deutlich besser sein können. Wir müssen Wege finden, um uns hier zu verbessern. Es gab gute Ansätze, aber auch Spiele, in denen wir Probleme hatten. Wir müssen Konstanz und eine Identität auf dieser Seite des Balles finden."
Die Bucks hatten Griffin am Dienstag entlassen, obwohl Milwaukee zu diesem Zeitpunkt mit einer Bilanz von 30-13 auf Rang zwei der Eastern Conference rangierte. Als Nachfolger steht laut ESPN Doc Rivers bereit, der für jenen Sender zuletzt als TV-Experte tätig war. Rivers gewann 2008 eine Meisterschaft mit Boston, bei seinen späteren Stationen bei den L.A. Clippers und den Philadelphia 76ers reichte es nicht für den großen Wurf. Antetokounmpo dementierte auch hier, dass er eine Rolle bei der Auswahl des neuen Coaches spielen würde.
Milwaukee Bucks: Alle Coaches in der Ära Giannis Antetokounmpo
Zeitraum | Trainer | Spiele | Bilanz | Siegquote |
2013-2014 | Larry Drew | 82 | 15-67 | 18,3 Prozent |
2014-2018 | Jason Kidd | 291 | 139-152 | 47,8 Prozent |
2018 | Joe Prunty | 37 | 21-16 | 56,8 Prozent |
2018-2023 | Mike Budenholzer | 391 | 271-120 | 69,3 Prozent |
2023-2024 | Adrian Griffin | 43 | 30-13 | 69,8 Prozent |
2024- | Joe Prunty | 1 | 1-0 | 100 Prozent |