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NBA Saisonvorschau Northwest Division: Titelfavorit OKC dank Hartenstein - und die zwei schlechtesten Teams im Westen?

Von Levi Natal / Stefan Petri
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In der Nacht auf den 23. Oktober startet die neue NBA-Saison. Bis dahin werden wir alle 30 Teams genauer unter die Lupe nehmen. Den Anfang machen OKC, Denver und Co.

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Die Oklahoma City Thunder sind auch dank eines Deutschen zum großen Titelfavoriten aufgestiegen. Das Fenster der Nuggets schließt sich, die Timberwolves sind eine Wundertüte. Und dann sind da noch die beiden vielleicht schlechtesten Teams im Westen.

Bis zum Saisonstart folgen Vorschauen für alle 30 Teams. Am Donnerstag geht es mit der Southwest Division (u.a. Mavericks und Spurs) weiter.

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UTAH JAZZ

Neuzugänge

  • Draft: Cody Williams (#10), Isaiah Collier (#29), Kyle Filipowski (#32)
  • Free Agency: Svi Mykhailiuk (Celtics) Patty Mills (Heat), Drew Eubanks (Suns), Max Abamas, Taevion Kinsey, Isaiah Wong, Keshawn Justice

Abgänge

  • Free Agency: Kris Dunn (Clippers), Taylen Horton-Tucker (Bulls), Luka Samanic (Fenerbahce), Kira Lewis (Wizards)

Vertragsverlängerungen

Lauri Markkanen (5 Jahre, 238 Mio.)

Utah Jazz: Die wichtigsten Statistiken 2023/24

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
31-51 (Platz 12 im Westen)114,5 (18.)119,6 (30.)-5.1 (23.)
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Utah Jazz: Die Strategie der Offseason

Zwei Jahre nach dem Ende der Mitchell-Gobert-Ära befinden sich die Utah Jazz im tiefen Mittelmaß des Westens. In den letzten beiden Saisons gewann man 37 bzw. 31 Spiele, wodurch das Team beide Male im hinteren Ende der Lottery draften durfte. Mit Cody Williams drafteten die Jazz einen verheißungsvollen "Plug-and-Play-Spieler", der von Beginn an helfen könnte - dem jedoch, ähnlich wie Keyonte George im Vorjahr, das klare Superstarpotenzial fehlt.

General Manager Danny Ainge kündigte daher noch im April an, dass er sich in diesem Sommer auf die Jagd nach einer Aushängeschild für die Mannschaft machen würde. Nachdem sich die Jazz aber im Juli aus dem Wettbieten um Mikal Bridges zurückzogen, wurde deutlich, dass ihnen der große Coup in diesem Jahr nicht gelingen würde. Nebenbei bemerkt wäre der Preis für Bridges (fünf Erstrunden-Picks) für Utah zwar machbar gewesen, hätte aber bei ihren langfristigen Plänen nicht geholfen.

Die Verlängerung von Markkanen im August war daher die nennenswerteste Transaktion der Jazz in diesem Sommer. Der Finne zeigte eine steile Entwicklungskurve in den letzten zwei Saisons und setzte die Entscheidungsträger der Jazz mit seinen Leistungen unter Zugzwang. Viele namenhafte Teams, zum Beispiel die Golden State Warriors oder die Miami Heat, wurden in der Offseason mit Markkanen in Verbindung gebracht. Die teure Vertragsverlängerung war daher ein wichtiger Schritt, um die Dienste des Finnen langfristig zu sichern und dem Team eine Richtung für die Zukunft zu geben.

Utah Jazz: Die Stärken und Schwächen

Die Jazz werden offensiv ein unterhaltsames Team werden, das mit innovativen Konzepten vom Offensiv-Genie Will Hardy überzeugen wird. Der Aufbau des Teams überlässt Hardy weiterhin viel Flexibilität, mit verschiedenen Startformationen zu experimentieren und seine jungen Hoffnungsträger in unterschiedliche Rollen zu stecken.

In der Defensive ist mit dem Rookie Cody Williams zumindest ein potenter Verteidiger auf dem Flügel festgemacht worden, der dort für Stabilität sorgen soll. Dass er alleine und als Rookie die teils katastrophale defensive Leistung aus dem Vorjahr umkehren soll, ist eher unrealistisch. Ein weiteres Problem könnte auch das Spacing werden. Den Jazz fehlen nach wie vor kompetente Werfer von der Dreierlinie, nachdem man letztes Jahr schon zu den schlechteren Teams von Downtown gehörte.

Utah Jazz: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Keyonte George (4,1)Collin Sexton (18,4)Lauri Markkanen (42,2)Taylor Hendricks (5,8)John Collins (26,6)
Patty Mills (2,0)Jordan Clarkson (14,1)Cody Williams (5,5)Brice Sensabaugh (2,6)Walker Kessler (3)
Isaiah Collier (2,5)Svi Mykhailiuk (3,5) Kyle Filipowski (3)Drew Eubanks (5)
Johnny Juzang (3,1) --
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Utah Jazz: Der Hoffnungsträger

Mit dem neuen Vertrag in der Tasche und den herausragenden Leistungen aus den letzten zwei Jahren (24,5 Punkte, 8,9 Rebounds) ist Lauri Markkanen der nach wie vor der Hoffnungsträger für die Utah Jazz. Zum Top-10-Spieler in der Liga wird es nicht reichen, aber er wäre mindestens eine sehr gute zweite Option, wenn die Jazz diesen in den nächsten Jahren irgendwo herzaubern können.

Mit 27 Jahren ist Markkanen auch nach wie vor ein Spieler mit Entwicklungspotenzial, der sich in der Vergangenheit stetig in verschiedenen Dimensionen seines Spiels verbessert hat. Sollte der Dreier nach wie vor mit ca. 40 Prozent für ihn fallen, ist von einer weiteren starken Saison des finnischen Phänomens auszugehen.

Utah Jazz: Das Fazit

Die Jazz könnten auch in der kommenden Saison wieder zu gut für die schlechten Teams und zu schlecht für die guten Teams sein. Aus diesem Mittelmaß heraus ist der Versuch auf einen hohen Pick ähnlich unrealistisch wie in den letzten beiden Jahren. Dafür ist Markkanen auch einfach zu gut.

Wenn man es positiv betrachtet, haben die Jazz einen guten Coach, einen Top-30 Spieler, viel junges Talent und einen Haufen Draft Picks. Selbst wenn es nächstes Jahr in der Talente-Wahl nicht Cooper Flagg werden sollte, stehen die Zeichen für einen weiteren potenziellen Star in der nächsten Offseason nicht schlecht.

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DENVER NUGGETS

Neuzugänge

  • Draft: DaRon Holmes (#22)
  • Free Agency: Dario Saric (Thunder), Russell Westbrook (Clippers), Vlatko Cancar, DeAndre Jordan, Gabe McGlothan, Jaylin Williams, Jahmir Young

Abgänge

  • Free Agency: Kentavious Caldwell-Pope (Magic), Justin Holiday, Colin Gillespie (Suns), Jay Huff (Grizzlies), Braxton Key

Verlängerungen

Jamal Murray (4 Jahre, 208 Mio.)

Denver Nuggets: Die wichtigsten Statistiken 2023/24

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
57-25 (Platz 2 im Westen)117,8 (5.)112,3 (8.)5,5 (4.)
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Denver Nuggets: Die Strategie der Offseason

Nachdem man im vergangenen Jahr bereits Bruce Brown und Jeff Green verlor, suchte dieses Jahr mit KCP ein weiterer fester Bestandteil aus der Nuggets-Rotation ohne Gegenwert in der Free Agency das Weite. Klar, die Nuggets wollten gerne die Luxury Tax vermeiden, doch bei gehegten Titelambitionen sind Veteranen wie Caldwell-Pope enorm wichtig.

Durch seinen Weggang konnte man sich Dario Saric als Midlevel-Exception leisten, der Jokic auf der Center-Position entlasten soll. Darüber hinaus sind die Nuggets das nächste Team, was sich dem "Russell-Westbrook-Experiment" widmet, nachdem man ihn für zwei Jahre und das Minimum verpflichtete.

Die Nuggets wendeten sechs (!) Zweitrundenpicks auf, um im Draft auf die 22. Stelle aufzusteigen und DaRon Holmes zu picken. Der junge Big Man ist für die nächste Saison jedoch bereits mit einem Achillessehnenriss raus, was die eh schon kurze Nuggets-Rotation weiterhin einschränkt.

Denver Nuggets: Die Stärken und Schwächen

Das ein Team mit Nikola Jokic gute Aussichten auf eine erfolgreiche Saison hat, ist mittlerweile allen klar. Das "Two-Man-Game" mit ihm und Murray sollte nach wie vor einer der mächtigsten Spielzüge der Liga sein und mit MPJ und Aaron Gordon haben die Nuggets auch ohne KCP einen eingespielten Kern, der vor allem offensiv schwer aufzuhalten sein wird.

Das Loch, das ein Spieler wie KCP hinterlässt, sollte sich vor allem in der Defensive bemerkbar machen. Nicht selten übernahm dieser die Matchups mit den besten Perimeter-Spielern der Liga. Jetzt sind andere defensiv gefordert, namentlich junge Spieler wie Christian Braun, auf dessen Schultern auch die Last des fünften Starters lasten wird. Wie jedes Jahr muss man sich auch die Frage stellen, inwiefern Coach Malone seine Stars mit einer längeren Rotation entlasten kann. Dazu müsste er Jungspieler wie Peyton Watson, Zeke NNaji und Julian Strawther besser fördern, was in der Vergangenheit eher Seltenheit war.

Denver Nuggets: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jamal Murray (36)Christian Braun (3,1)Michael Porter (35,9)Aaron Gordon (22,8)Nikola Jokic (51,4)
Russell Westbrook (3,3)Julian Strawther (2,6)Hunter Tyson (1,9)Peyton Watson (2,4)Zeke Nnaji (8,9)
Jalen Pickett (1,9)Trey Alexander (Two-Way)Vlatko Cancar (2,1)DaRon Holmes (3,1)Dario Saric (5,2)
DeAndre Jordan (2,1)
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Denver Nuggets: Der Hoffnungsträger

Hoffnungsträger ist vielleicht das falsche Wort für Jamal Murray, vor allem in einem Team mit dem dreimaligen MVP. Fakt ist aber, dass die Nuggets in den Jahren, in denen Murray verletzt war, keine Chance auf den Titel hatten. In den Playoffs des letzten Jahres war Murray ebenfalls angeschlagen und spielte vor allem gegen Minnesota eine schwache Serie. Auch bei den Olympischen Spielen wirkte er nicht wie er selbst und enttäuschte. Sein neuer Vertrag bringt deshalb ein enormes Risiko mit sich.

Jokic kann trotz seiner überirdischen Fähigkeiten kein Team alleine zum Titel tragen. Er braucht Jamal Murray aus der Saison 2022/23 an seiner Seite, um sich durch den tiefen Westen zu kämpfen.

Denver Nuggets: Das Fazit

Die Nuggets wirken eher einen Schritt weiter entfernt vom Titel als noch im letzten Jahr um die Zeit. Das hat einerseits mit dem Aufstieg von Teams wie Dallas, OKC und Minnesota zu tun, andererseits aber auch mit den teuren Verlusten von etablierten Spielern. Es fehlt mittlerweile einefach an Talent. Ob Russell Westbrook in seinem 16. Jahr das Ruder herumreißen kann ist mehr als fragwürdig. Im Endeffekt hängt die Chance auf einen Titel aber vor allem davon ab, ob Jamal Murray seinem neuen Max Contract gerecht werden kann.

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MINNESOTA TIMBERWOLVES

Neuzugänge

  • Draft: Rob Dillingham (#8), Terrence Shannon (#27). Bobi Klintman (#37)
  • Free Agency: Luka Garza, Joe Ingles (Magic), PJ Dozier
  • Trade: Donte DiVincenzo, Julius Randle

Abgänge

  • Free Agency: Kyle Anderson (Warriors), Jordan McLaughlin (Kings), Monte Morris (Suns), TJ Warren
  • Trade: Karl-Anthony Towns

Verlängerungen

Luka Garza (2 Jahre, 4,5 Mio.)

Minnesota Timberwolves: Die wichtigsten Statistiken 2023/24

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
56-26 (Platz 3 im Westen)114,6 (17.)108,4 (1.)6,3 (3.)
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Minnesota Timberwolves: Die Strategie der Offseason

Nachdem die Timberwolves in der vergangenen Saison die Finals im Westen erreichten, gingen viele von einer "Run-it-back"-Mentalität in Minneapolis aus, doch das sollte weit gefehlt sein. In der Draft Night schockten die Timberwolves die NBA, als sie einen 2030 Erstrunden-Pick nutzten, um Rob Dillingham an 8. Stelle zu draften. Dillingham ist zwar schmächtig, wird aber als elitärer Scorer aus allen Ebenen gehandelt. Dillingham soll somit den alternden Mike Conley als PG unterstützen und die Defizite der Timberwolves in der Wurfkreation beheben.

Ein zweiter Paukenschlag erfolgte kurz vor Beginn des Training Camps, als die Wolves ihren ehemaligen Nummer 1-Pick Karl Anthony Towns für Donte DiVicenzo und Julius Randle zu den Knicks schickten. Towns war seit dem Gobert-Trade vor zwei Jahren immer wieder in Wechsel-Gerüchte involviert, was vor allem mit seinem teuren Vertrag einherging, der das Team über kurz oder lang die "Second Apron" geschickt hätte. Mit Naz Reid als deutlich günstigerem Backup, einem auslaufenden Vertrag von Julius Randle und einem äußerst preiswerten DiVincenzo sind die Timberwolves jetzt zumindest finanziell flexibler für die nächsten Jahre aufgestellt.

Minnesota Timberwolves: Die Stärken und Schwächen

Minnesota gehört auch mit dem Abgang von KAT zu den Favoriten im Westen. Die Wolves sollten defensiv weiterhin dominieren und offensiv vielseitiger daherkommen. Mit DiVincenzo haben sie einen weiteren Systemspieler, der durch seine Defensive und sein Shooting eine große Rolle für die Mannschaft spielen wird.

Die Verpflichtung von Julius Randle eröffnet ähnlich viele Fragen wie Towns-Gobert Kombination. Randle ist nicht für sein Shooting bekannt und verdient vor allem in der Midrange mit Post-Ups sein Geld, was zu einem athletischen Superstar wie Anthony Edwards nicht gerade perfekt passt.

Minnesota Timberwolves: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Mike Conley (10)Anthony Edwards (42,2)Jaden McDaniels (23)Julius Randle (33,1)Rudy Gobert (43,8)
Rob Dillingham (6,3)Donte DiVincenzo (11,4)Keita Bates-Diop (2,7)Leonard Miller (1,9)Naz Reid (14)
PJ Dozier (2,1)Nickeil Alexander-Walker (4,3)Joe Ingles (2,1) Luka Garza (2,2)
Terrence Shannon Jr. (2,5)Josh Minott (2)--
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Minnesota Timberwolves: Der Hoffnungsträger

Wer könnte es anderes sein als Anthony Edwards? Der Ant-Man eroberte die Liga im letzten Jahr im Sturm und hat gute Karten, der einflussreichste US-amerikanische Basketballspieler seiner Generation zu werden. Auch sein Trip zu den Olympischen Spielen hat gezeigt, mit welchem Selbstbewusstsein er ausgestattet ist und welch hohes Ansehen er schon unter den etablierten Superstars wie LeBron James, Stephen Curry und Co. genießt.

Während Edwards in der letzten Saison schon jedes erdenkliche Highlight geliefert hat, muss es für ihn dieses Jahr um weitere Entwicklungsschritte in der offensiven Konsistenz gehen. Vor allem im Playmaking hat er noch Luft nach oben.

Minnesota Timberwolves: Das Fazit

Tim Connelly hat eine arbeitsintensive Offseason hinter sich. Etablierte Spieler wie Kyle Anderson und Monte Morris sind gegangen, ausgetauscht wurden sie gegen junge Talente wie Dillingham und Shannon Jr.. Das neu entworfene Team hat viel Potenzial, könnte aber vor allem aufgrund der vielen neuen Gesichter ein wenig brauchen, um sich aufeinander einzustellen. Die wohl interessanteste Entwicklung wird sein, wie sich Julius Randle als klare zweite Option hinter Ant fügt - wenn überhaupt. Davon hängt nicht nur der Teamerfolg sondern auch sein eigener weiterer Weg ab.

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OKLAHOMA CITY THUNDER

Neuzugänge

  • Draft: Nikola Topic (#12), Dillon Jones (#26), Ajay Mitchell (#43)
  • Free Agency: Isaiah Hartenstein (Knicks)
  • Trade: Alex Caruso

Abgänge

  • Free Agency: Bismack Biyombo, Gordon Hayward, Keyontae Johnson (Hornets), Mike Muscala, Olivier Sarr
  • Trade: Josh Giddey

Verlängerungen

Isaiah Joe (4 Jahre, 48. Mio), Aaron Wiggins (5 Jahre, 45 Mio.)

Oklahoma City Thunder: Die wichtigsten Statistiken 2023/24

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
57-25 (Platz 1 im Westen)118,3 (3.)111,0 (4.)7,3 (2.)
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Oklahoma City Thunder: Die Strategie der Offseason

Die Oklahoma City Thunder und Sam Presti bleiben sich treu und sind auf dem besten Weg, für die vorhersehbare Zukunft ein Schwergewicht im Westen zu werden. Während die letzte Saison für OKC zweifellos ein Erfolg war, so zeigte sich auch, wie stark das Team um Shai Gilgeous-Alexander, Chet Holmgren und Jalen Williams erst werden könnte, wenn es an den Rändern noch ausgebaut wird. Presti tat genau das, indem er die Veteranen Alex Caruso (Trade) und Isaiah Hartenstein (Free Agency) holte und "nur" Josh Giddey abgab, der seinerseits Schwierigkeiten hatte, einen Platz im Kader für sich zu finden.

Neben den beiden Veteranen konnte man die Eigengewächse Isaiah Joe und Aaron Wiggins, die zusammen eine Menge Shooting mitbringen, sehr teamfreundlich verlängern. Die Thunder sind daher bestens ausgerüstet für die kommende Saison und haben nach wie vor Draftkapital (stolze zwölf Erstrundenpicks bis 2028) und finanzielle Flexibilität aufgrund ihres jungen Kaders und vieler teamfreundlicher Verträge.

Im Draft blieben sich die Thunder treu und wählten das serbische Talent Nikola Topic aus, der seine Rookie-Saison mit einem Kreuzbandriss verpassen wird und als langfristiges Entwicklungsprojekt in einem ohnehin schon erfolgreichen Team angesehen werden kann.

Oklahoma City Thunder: Die Stärken und Schwächen

OKC kommt als ausgewogenes, balanciertes Team aus der Offseason, das bereit ist, den nächsten Schritt in Richtung der Spitze des Westens zu gehen. Mit Hartenstein haben die Thunder einen absoluten Volltreffer gelandet, der mit seiner Größe, seinem Rebounding aber auch seiner Übersicht ein Problem aus der vergangenen Saison behebt und Holmgren unterstützen kann. Caruso ist ein weiterer erstklassiger Verteidiger mit gutem Wurf, der die Philosophie der Thunder perfekt verkörpert und seinerseits bereits ein NBA-Champion ist und viel Erfahrung für das jüngste Team der Liga mitbringt.

Wenn man den Thunder eine Sache vorwerfen will, dann wäre es die Überladung des Kaders mit Talent. Junge Spieler wie Cason Wallace oder Jaylin Williams werden auf jeden Fall einen Schritt zurücktreten müssen. Aber das sind tatsächlich Luxusprobleme.

Oklahoma City Thunder: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Shai Gilgeous Alexander (35,9)Alex Caruso (9,9)Jalen Williams (4,8)Chet Holmgren (10,88)Isaiah Hartenstein (30)
Cason Wallace (5,6)Isaiah Joe (13)Luguentz Dort (16,5)Kenrich Williams (6,7)Jaylin Williams (2)
Nikola Topic (4,9)Aaron Wiggins (10,5)Dillon Jones (2,6)Ousmane Dieng (5)
Ajay Mitchell (Two-Way) --
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Oklahoma City Thunder: Der Hoffnungsträger

Nach zwei Nominierungen für das All-NBA First Team in Folge hat SGA in dieser Saison das Potenzial, wieder in der MVP-Diskussion mitzumischen. Nachdem er auch in den Playoffs eine absolute Bank war und die Offensive an mehreren Punkten alleine tragen musste, sollte ihm die weitere Entwicklung von Jalen Williams und Chet Holmgren aber helfen, nicht alleine für offensive Kreation sorgen zu müssen.

Oklahoma City Thunder: Das Fazit

Die Thunder haben in der Offseason alles richtig gemacht und treten nun zum ersten Mal zu einer Saison an, in der sie ligaweit unter den absoluten Topteams gehandelt werden. Ob das junge Team mit der neuen Rolle umgehen kann, ist noch offen. Das Potenzial haben sie aber allemal. Und wenn es irgendwo brennt, könnte Presti angesichts der vielen Draft Picks problemlos reagieren.

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PORTLAND TRAIL BLAZERS

Neuzugänge

  • Draft: Donovan Clingan (#7)
  • Free Agency: Devonte Graham (Spurs), Henri Drell (Bulls), Bryce McGowens (Hornets)
  • Trade: Deni Avdija

Abgänge

  • Free Agency: Ibou Badji (Bucks), Moses Brown, Ashton Hagans
  • Trade: Malcolm Brogdon

Verlängerungen

Justin Minaya (Two-Way), Taze Moore (Two-Way)

Portland Trail Blazers: Die wichtigsten Statistiken 2023/24

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
21-61 (Platz 15 im Westen)107,6 (29.)116,6 (23.)-9.0 (28.)
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Portland Trail Blazers: Die Strategie der Offseason

Die Blazers wiesen mit 21-61 die schlechteste Bilanz des Westens in der vergangenen Saison auf. Nichtsdestoweniger mussten sie in der Offseason einige Verträge loswerden, um keine Luxury Tax zahlen zu müssen. In diesem Sinne trennten sie sich von Malcolm Brogdon in einem Trade für Deni Avdija, der als jüngerer Spieler auch noch einen deutlich teamfreundlicheren Vertrag hat.

In puncto Neuzugängen kann man sich in Portland an Donovan Clingan erfreuen. Der College-Champion soll in der kommenden Saison zusammen mit den Lottery-Picks der Vorjahre, Scoot Henderson und Shaedon Sharpe, für eine leuchtende Zukunft sorgen.

Portland Trail Blazers: Die Stärken und Schwächen

Die Blazers haben einen breiten Kader, fast alle Spieler in diesem verdienen eigentlich NBA-Minuten. Gleichzeitig ist er vergleichsweise jung, mit 30 ist Grant der älteste Spieler von Head Coach Chauncey Billups. Das Team ist athletisch und will laut Billups auf die Tube drücken: "Wir müssen schnell spielen und den Ball bewegen." Die Jungstars Scoot und Sharpe haben ihr Potenzial noch lange nicht ausgereizt, auch vom aus Washington geholten Avdija erhofft man sich noch eine Leistungssteigerung. Zudem gab es 23/24 viele Verletzungen, hier hofft man auf mehr Glück.

Der obige Absatz zeigt: In Portland regiert das Potenzial - und das Prinzip Hoffnung: Es fehlen die Unterschiedsspieler, bei Center Ayton hin und wieder auch die Einstellung. Grant hätte das Team am liebsten schon letztes Jahr getradet, bekam ihn aber nicht los. Die Defense ist mehr als überschaubar, von draußen schießen wenige Akteure im Kader die Lichter aus. Es ist Jahr zwei des Rebuilds nach der "Ära Damian Lillard". Im bärenstarken Westen droht die eine oder andere Abreibung - und dann könnte es sehr schnell gehen mit den Tradegerüchten.

Portland Trail Blazers: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Scoot Henderson (10,3)Anfernee Simons (25,9)Deni Avdija (15,6)Jerami Grant (30)Deandre Ayton (34)
Devonte' Graham (2,6)Matisse Thybulle (11)Shaedon Sharpe (6,6)Jabari Walker (2)Donovan Clingan (6,8)
Dalano Blanton (2,2)Rayan Rupert (1,9)Jabari Walker (2)Toumani Camara (1,9)Robert Williams (12,4)
Kris Murray (3)Duop Reath (2)
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Portland Trail Blazers: Der Hoffnungsträger

Scoot Henderson, der dritte Pick des letzten Jahres, kann nicht gut werfen und hatte mit Ballverlusten zu kämpfen. So konnte er in seiner ersten Saison in der Liga nicht vollends überzeugen, auch wenn es zum Saisonende etwas besser wurde. Der Aufbauspieler muss es richten, im Verbund mit Shadeon Sharpe, der mit 21 auch nur ein Jahr älter ist. Den beiden muss man einen Leistungssprung zumindest zutrauen. Clingan ist ein klassischer Big Man für die Quadratmeter unter dem Korb. Damit er genügend Minuten bekommt, müsste man Ayton aber wohl erst irgendwie loswerden.

Portland Trail Blazers: Das Fazit

Je nach Lesart traut man 13 von 15 Teams im Westen den Einzug oder zumindest den Kampf um die Playoffs zu. Dann folgen die Jazz - und dann die Blazers. "Wir müssen jede Kleinigkeit beachten, wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen", klingt Billups nicht gerade optimistisch. Wahrscheinlicher ist, dass die Blazers häufig und hoch verlieren, vor der Trade Deadline den einen oder anderen Spieler abgeben und dann im Draft auf die Dienste von Cooper Flagg hoffen.

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