Shawn Marion (16 Punkte) und J.J. Barea (14) waren die Topscorer einer extrem ausgeglichenen Mavs-Mannschaft, die das Spiel ohne jegliche Probleme total dominierte. Tyson Chandler (9 Punkte, 18 Rebounds) griff sich im dritten Viertel 14 Rebounds ab und stellte damit einen neuen Franchise-Rekord auf.
Dirk Nowitzki konnte es sich im zweiten Spiel nacheinander schon sehr früh entspannt auf der Bank bequem machen, so eindeutig war die Partie. 10 Punkte (1 mickriger Rebound) in 24 Minuten - mehr war gar nicht nötig. Bei den enttäuschenden T-Wolves traf Michael Beasley (16) am besten.
Tyson Chandler im SPOX-Interview
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Houston ist angeschlagen und Minnesota ist eine junge Mannschaft. Am Freitag erwartet uns in Utah ein ganz anderer Test. Nach nur 18 Spielen gibt es für mich keinen Grund zu übertriebener Euphorie, bei uns klopft sich niemand auf die Schultern."
Kurt Rambis (Trainer Minnesota): "Wir haben uns zu viele Ballverluste geleistet, vor allem in der ersten Hälfte. Die Jungs haben sich entmutigen lassen. Selbst als wir im dritten Viertel fast auf zehn Punkte dran waren, haben sie die Köpfe hängen lassen. Das war ein wenig enttäuschend."
Shawn Marion (Dallas): "Wenn du als Bankspieler aufs Feld kommst, musst du auf dem gleichen Level produzieren wie die Starter. Sonst bist du sofort wieder auf der Bank. So einfach ist das."
Tyson Chandler (Dallas): "Ich hatte keine gute erste Hälfte und habe nicht genug Energie ins Spiel gebracht. Ich habe ein paar dumme Fouls kassiert und in der Pause hat mir Coach Carlisle einige deutliche Worte gesagt. Ich wollte dann einfach rausgehen, mehr Energie ins Spiel bringen und aktiver sein."
Michael Beasley (Minnesota): "Ich bin ein Hauptbestandteil unserer Offense. Wenn ich nicht Spiele, tut das unserem Spiel weh. Ich will mir nicht selbst auf die Schulter klopfen, aber ohne mich erzielt das Team weniger Punkte. Deshalb waren meine frühen Fouls sehr problematisch."
Mavericks - Timberwolves: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Beide Teams mit den erwarteten Starting-Fives. Während Dallas weiter auf die Rückkehr von Rodrigue Beaubois (Fuß) wartet, fallen bei Minnesota nach wie vor Jonny Flynn (Hüfte), Martell Webster (Rücken) und Nikola Pekovic (Knöchel) aus.
3.: Die Timberwolves erwischen einen guten Start und führen schnell 4:0, aber dann passiert das, was aus ihrer Sicht unter keinen Umständen passieren durfte. Topscorer Beasley lässt sich zwei ganz schnelle Fouls anhängen und muss früh auf die Bank.
12.: Die Mavs finden im Lauf des ersten Viertels immer besser in ihren Rhythmus, vor allem von außen setzen sie immer wieder Nadelstiche. Jason Terry ist viel besser drauf als in den letzten Spielen. Mit einem Jet-Dreier setzt sich Dallas ab. Minnesota mit viel zu vielen teils abenteuerlichen Ballverlusten. 27:19 Mavs.
17.: Minnesotas Turnover-Maschine hat einen Namen: Sebastian Telfair. Die Mavs drücken aufs Gaspedal, Barea und Brendan Haywood spielen stark - und dann packt Marion seinen "gefürchteten" Dreier aus. Sein zweiter der Saison sitzt. 43:28 Dallas.
23.: Im Prinzip ist die Geschichte hier schon durch. Chancenloser als Minnesota kann man kaum sein. Ein schöner Running-Jumper von Marion sorgt für eine 16-Punkte-Führung (55:39).
30.: Mieser Turnover von Darko Milicic, DeShawn Stevenson läuft den Fastbreak und findet Chandler für den Alley-oop-Slam! 67:54 Dallas.
36.: Unfassbar! Erst trifft Marion schon wieder von Downtown und dann läuft auch noch Brian Cardinal von Downtown heiß. Nowitzki sitzt längst entspannt auf der Bank. 83:64 Mavs.
42.: Barea und Terry spielen es jetzt ganz locker runter - Jet noch mal für drei. 95:71 Dallas. Caron Butler vertreibt sich die Zeit, indem er auf der Bank tanzt. Sitzend.
46.: Steve Novak ist jetzt auch im Spiel und trifft einen Jumper. Seine ersten Punkte für die Mavs überhaupt. Glückwunsch. 100:79 Mavs.
Der Star des Spiels: Tyson Chandler. Im Prinzip könnte hier aufgrund der Ausgeglichenheit fast jeder Maverick stehen, aber die Wahl fällt im Endeffekt mal wieder auf Chandler. Wird schon fast so langweilig wie bei Nowitzki, aber man kommt einfach nicht am Mavs-Center vorbei. In nur 22 Minuten lieferte Chandler 9 Punkte und 18 Rebounds - und gewann damit auch das Rebound-Duell gegen Kevin Love. Chandler sammelte nach einer schwächeren ersten Hälfte alleine im dritten Viertel wahnsinnige 14 Rebounds und stellte damit einen neuen Franchise-Rekord auf. Der stand zuvor bei 12 Boards in einem Viertel (Lorenzo Williams und Popeye Jones).
Der Flop des Spiels: Kevin Love. 12 Punkte und 15 Rebounds - das klingt eigentlich ordentlich. Ist für einen normalen Spieler auch ordentlich, aber nicht für einen Franchise-Player wie Love. Die wandelnde 20-20-Maschine muss sich an viel höheren Ansprüchen messen lassen. Eines von Loves Hauptproblemen, die ihn noch von einem ganz großen Spieler trennen, ist seine zu schwache Field-Goal-Quote für einen Big Man. Für die Saison trifft Love nur 43 Prozent seiner Würfe, in Dallas war die Quote sogar noch schlechter (3/10).
Analyse: Entspannter hätte Rick Carlisle den 400. Sieg seiner Trainer-Karriere kaum feiern können. Souveräner und dominanter kann man einen Pflichtsieg kaum einfahren. Abhaken, weitermachen. Man hatte zu keinem Zeitpunkt des Spiels den Eindruck, dass die T-Wolves in der Lage wären, das Spiel auch nur ansatzweise offen zu gestalten.
Dafür ist Minnesota einfach auch viel zu schwach. Der Auftritt der T-Wolves war teilweise erschreckend. Wer noch nicht gewusst hat, dass Minnesota die Mannschaft stellt, die in der NBA die meisten Turnover produziert, der weiß es jetzt. Milicic, Telfair und Co. schmissen reihenweise Bälle weg, sodass Coach Kurt Rambis auf der Bank eine Menge graue Haare bekommen muss.
Die Defizite der T-Wolves sollen aber die Leistung der Mavs nicht schmälern. Es ist schon ziemlich beeindruckend zu sehen, wie Dallas in diesen Tagen auftritt. Nach dem Motto "Wer will noch mal, wer hat noch nicht" zeigten die Mavs auch gegen Minnesota wieder, wie unglaublich tief sie besetzt sind. Carlisle konnte seinen Stars so erneut viele Pause geben.
Außerdem stark: Die Energie, mit der Dallas in jedem Spiel zur Sache geht. Dallas-Boss Mark Cuban sagte in einem Interview, dass die Mavs im Vergleich zum letzten Jahr mit einem 20, 30 oder 40 Prozent höheren Energie-Level spielen würden. Oder kurz gesagt: der Chandler-Faktor. Dallas hatte dank seiner starken Center - auch Haywood gefiel - mit dem Frontcourt der T-Wolves um Love (Top-Rebounder der NBA) und Milicic (Top-Shot-Blocker der NBA) keine Probleme.
Cuban machte auch klar, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass die Mavs vor der Trade-Deadline einen Move machen werden und eher das Team so zusammenlassen wollen, wie es jetzt aufgestellt ist. Aktuell sicher eine Strategie, der man kaum widersprechen kann.
Ob Dallas momentan das beste Team der NBA ist? Möglich. Die Spurs haben die beste Bilanz, wurden von den Mavs aber schon geschlagen. Einen klaren Fingerzeig wird man auf jeden Fall am Freitag bekommen, wenn die Mavs in Utah antreten. Die Jazz haben ebenfalls sieben Spiele in Folge gewonnen. Es ist alles angerichtet für ein Super-Matchup.