Bei Dallas erzielten gleich drei Spieler 16 Punkte: Jason Kidd, Jason Terry und Tyson Chandler, der sich zudem auch noch starke 18 Rebounds sicherte. Dirk Nowitzki zeigte eine verhältnismäßig schwache Leistung und holte letztlich neben 7 Rebounds nur 15 Zähler, bei einer miesen Ausbeute von 6-19. Rodrigue Beaubois kam gut in die Partie und machte in nur 13 Spielminuten 10 Punkte, musste aufgrund von Foulproblemen aber früh auf die Bank.
Bei Phoenix überzeugten vor allem die beiden neuen Starter Marcin Gortat (20 Punkte, 15 Rebounds, 3 Blocks) und Jared Dudley (20 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists). Spielmacher Steve Nash legte zwar 10 Assists auf, konnte aber nur 6 Punkte bei einer Ausbeute von 27 Prozent verbuchen. Eine gute Leistung zeigte auch Backup Josh Childress, dem 12 Zähler gelangen, die übrigen Bankspieler der Suns enttäuschten hingegen.
Suns - Mavericks: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas Mavericks): "Solche Spiele laufen darauf hinaus, wer den größeren Willen und die Entschlossenheit besitzt, und dafür zolle ich meinen Jungs Respekt. Unsere Würfe sind den ganzen Abend lang nicht gefallen. Wir hatten anfangs Probleme mit Ballverlusten, haben uns aber weiter reingehängt. Das ist ein Fortschritt für uns und darauf müssen wir aufbauen."
Jason Kidd (Dallas Mavericks): "Beim ersten Dreier hatte ich keine Wahl, da die Uhr fast runtergelaufen war. Ich habe mir einfach meine Zeit genommen und er ging rein, das ist alles. Den zweiten hat Dirk mir gegeben, also habe ich ihn geschossen."
Tyson Chandler (Dallas Mavericks): "Nur 38 Prozent aus dem Feld zu schießen und trotzdem ein offensivstarkes Team zu besiegen und sie bei 83 Punkten zu halten, ist ein großartiger Erfolg für uns. Wir mussten uns reinbeißen und erkennen, was es brauchte, damit wir gewinnen konnten."
Marcin Gortat (Phoenix Suns): "Nach diesem Spiel werden wir wohl nicht mehr über die Playoffs reden."
Steve Nash (Phoenix Suns): "Ich bin zwar angeschlagen, aber das ist keine Entschuldigung. Ich hätte deutlich besser spielen können. Momentan habe ich Probleme, den Ball in den Korb zu bringen. Es war ein schweres Jahr für uns, das merken wir aktuell. Wir müssen mit Klasse und Einsatz spielen und kämpfen. Wir haben nicht toll gespielt, aber wir haben gekämpft."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Nach der enttäuschenden Vorstellung beim Sieg in Utah müssen sich die Mavs gegen das deutlich offensivstärkere Phoenix um Nowitzki-Buddy Steve Nash steigern. Dabei setzen sie auf die Starting Five der letzten Partien mit Marion auf der Drei. Die Suns haben derweil kräftig umgestellt und bringen Vince Carter sowie Robin Lopez von der Bank. Es starten Jared Dudley auf der Zwei und Marcin Gortat als Center.
4.: Keine gute Wurfausbeute von Dallas zu Beginn. Gerade setzte Jason Kidd einen Dreier völlig frei nur auf den Ring, jetzt vergibt Roddy Beaubois einen Korbleger. 6:6.
5.: Starke Aktion von Beaubois. Er bekommt den Ball an der Dreierlinie, zieht zwei Schritte nach links und versenkt sicher. Da hat die Suns-Defense ordentlich gepennt. 10:9 Phoenix.
13.: Nowitzki steht frei in der Ecke und bekommt den Ball nach Zuspiel von Terry. Er nimmt unbedrängt den Dreier und trifft. 26:20 Phoenix.
16.: Aaron Brooks setzt einen Dreier daneben. Rebound von Brendan Haywood, jetzt geht es richtig schnell. Langer Pass von J.J. Barea über den halben Court auf Terry, der per Layup vollstreckt. 30:24 Phoenix.
20.: Zum zweiten Mal in Folge lässt Phoenix Peja Stojakovic frei stehen, zum zweiten Mal nutzt dieser es eiskalt aus. Hier haut der Serbe einen Dreier rein. 38:33 Phoenix.
26.: Roddy schließt nach eigenem Defensivrebound einen Fastbreak per Korbleger ab. Bei Dallas ist jetzt deutlich mehr Zug im Spiel. Phoenix nur noch knapp vorne (49:48).
30.: Chandler postet gegen Gortat auf. Mit einer schnellen Drehung zieht er am Polen vorbei und zum Korb. Gortat mit dem Foul, Chandler legt den Ball trotzdem rein und versenkt auch den anschließenden Freiwurf. 57:56 Phoenix.
36.: Barea zieht in die Zone und hebt ab zum Korbleger. Sein Versuch geht nicht rein, aber Chandler ist zur Stelle und tippt ihn mit zwei Händen rein. 65:65.
44.: Freiwürfe sind aktuell der entscheidende Faktor: Dallas trifft seine, Phoenix nicht. Gerade ist Chandler an der Linie, er verwandelt allerdings nur einen. 80:79 Dallas.
47.: Barea deutet einen Zug in die Zone an. Er geht einen Schritt nach vorne und spielt dann raus auf den frei stehenden Kidd, der per Dreier verwandelt. 86:83 Dallas.
Der Star des Spiels: Jason Kidd. Lange in der Partie sah man den Veteran kaum, selbst seine Assist-Statistik sah mau aus (drei Stück). Aber da seine Kollegen sichtlich Probleme hatten, ihre Würfe zu versenken, nahm der mittlerweile 38-Jährige im Schlussviertel das Heft in die Hand und entschied das Spiel für Dallas. Beim Spielstand von 83:83 versenkte er nach Zuspiel von J.J. Barea einen Dreier, gerade mal 26 Sekunden später folgte der nächste. Und während Phoenix einen Versuch nach dem anderen daneben setzte, blieb der Spielmacher cool und beendete mit zwei Freiwürfen die Partie.
Der Flop des Spiels: Channing Frye. Zuletzt war der Power Forward unglaublich wichtig für seine Suns, doch heute konnte er nicht überzeugen. Beim Rebounding machte er zwar einen guten Job, doch offensiv war Frye dafür ein Totalausfall. Null Punkte, dazu gerade mal vier Versuche, von denen auch noch drei von außen kamen. Eine Minute vor Schluss lag Phoenix mit drei Punkten hinten, als er an den Ball kam. Statt einen besser postierten Mitspieler zu suchen, nahm Frye trotz 19 verbleibenden Sekunden auf der Shot Clock prompt den Dreier und verfehlte. Ein Fehler mit Folgen.
Analyse: Dallas legte in Phoenix einen katastrophalen Start hin. Gerade mal fünf Versuche fanden den Weg in den Korb, und das bei 25 Versuchen. Die Suns spielten dabei defensiv ungewohnt stark, die Verteidiger waren immer eng am Mann. Insbesondere Marcin Gortat, der der Partie mit zwölf Punkten in ebenso vielen Minuten den Stempel aufdrückte, war auch am eigenen Korb immer zur Stelle und stoppte sowohl Dirk Nowitzki als auch Jason Terry mit Blocks.
Zudem leisteten sich die Mavs, wie schon zu Beginn in Utah, wieder zahlreiche Turnovers (sechs). Im zweiten Viertel kamen sie dann etwas besser ins Spiel und konnten ihre Wurfquote immerhin auf 32,6 Prozent steigern - toll ist das aber beim besten Willen immer noch nicht. Dabei profitierten sie vor allem von der schwachen Vorstellung der Suns-Bankspieler um Vince Carter und Aaron Brooks.
In der zweiten Hälfte legte Dallas weiter zu, während Phoenix merklich abbaute und zahlreiche Würfe daneben haute. Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das bis kurz vor Ende andauern sollte. Eine besonders schwache Phase erlebte die Partie dabei zwischen der 41. und 47. Minute, als beiden Mannschaften kein einziger Korb aus dem Spiel gelang.
Ein ganz entscheidender Faktor war letztlich die Freiwurfausbeute: Den Suns flatterten im zweiten Durchgang merklich die Nerven, und so vergaben sie immer wieder von der Linie. Spieler wie Brooks, der eigentlich ein Schütze ist, trafen plötzlich nicht mehr. Am Ende lag Phoenix' Quote bei schwachen 60,9 Prozent, Dallas hingegen traf 81 Prozent.
Letzten Endes gaben die Erfahrung und Abgeklärtheit der Mavs den Ausschlag: Während Phoenix in den letzten sieben Minuten gerade mal grottige sechs Punkte holte, lief Dallas heiß und drehte das Spiel komplett.
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