NBA

Mavericks sichern sich Playoff-Teilnahme

Von Maurice Kneisel
Dirk Nowitzki hatte gegen die schwache Warriors-Defense leichtes Spiel und punktete nach Belieben
© Getty

Endlich mal ein klarer Triumph für die Dallas Mavericks (49-21). Zwar nahm sich das Team von Dirk Nowitzki auch gegen die Golden State Warriors (30-40) wieder seine obligatorische Schwächeperiode, diese fiel aber verhältnismäßig kurz aus. Stattdessen lieferten die Mavs insgesamt eine abgeklärte Vorstellung ab und zeigten ihren Gegnern dabei deutlich deren Defizite auf. Mit dem Sieg ist es jetzt auch offiziell: Dallas steht zum elften mal in Folge in den Playoffs.

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Ein souveräner Sieg der Mavericks - kein Wunder, dass da auch einiges an Punkten zusammen kam. Letztlich scorten allerdings nur drei Texaner zweistellig: Bester war wieder mal Dirk Nowitzki mit 20 Punkten und 6 Rebounds. Peja Stojakovic holte von der Bank kommend 17 Zähler und Rodrigue Beaubois gelangen weitere 15. Zudem schnappte sich Tyson Chandler fantastische 17 Rebounds und sein Backup Ian Mahinmi war nicht minder stark aufgelegt (9 Punkte, 13 Rebounds).

Bei Golden State scorte Monta Ellis munter drauf los (18 Punkte). Stephen Curry holte 11 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists, Power Forward David Lee ein Double-Double (10 Punkte, 12 Rebounds). Außerdem gelangen Rookie-Center Ekpe Udoh 3 Blocks.

Mavericks - Warriors: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN

Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks)...

...über Peja Stojakovic: "Er hat unser Spiel breit gemacht. Er hat sich gut bewegt, stand immer bereit. Er war agressiv und sein Wurf fiel. Es hat Spaß gemacht, ihm zuzusehen."

Peja Stojakovic (Dallas Mavericks): "Ich wollte bereit sein, wenn ich von der Bank komme, und es ist mir gelungen, einige Würfe zu versenken. Ich muss das Spiel für uns breit machen und eine Bedrohung für den Gegner darstellen."

Tyson Chandler (Dallas Mavericks): "Wir waren nach der Partie gegen San Antonio sehr darauf fokussiert, wie wir unsere Gegner stoppen können."

Rick Carlisle (Trainer Dallas Mavericks): "Es hat uns offensichtlich sehr geholfen, dass Peja von der Bank kam und seine Schüsse so gut fielen. Er wirft immerhin seit 20 Jahren auf diesem Niveau."

Keith Smart (Trainer Golden State Warriors): "Wir haben tonnenweise freie Würfe und Gelegenheiten verschenkt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Zum dritten Mal innerhalb der letzten neuen Partien trifft Dallas auf Golden State - Kompliment an die Schedule-Macher für diesen leichten Overload. Bei den Mavs beginnt DeShawn Stevenson erneut auf der Drei für den verletzten Shawn Marion, Golden State startet Rookie Ekpe Udoh als Center für den ebenfalls lädierten Andris Biedrins.

3.: Rodrigue Beaubois will reinziehen, bricht aber ab, da er keine Lücke findet. Pass zurück auf Stevenson, der prompt weiter zu Kidd gibt. Der Playmaker steigt hoch und versenkt einen Dreier. 9:6 Dallas.

7.: Kidd mit dem Pass durch die Zone zu Stevenson auf dem Flügel. Der zieht rein und zum Korb, passt in der Luft aber raus zu Kidd. Während der Point Guard den Ball hält, zieht Stevenson zu ihm, kriegt die Kugel und haut sie für weitere drei Punkte rein. Stark gemacht. 16:14 Dallas.

9.: Stephen Curry mit einem Pass in die Zone zu David Lee. Der zieht sofort zum Korb und rammt dabei den bereit stehenden Brian Cardinal um. Turnover, Ballbesitz Mavs. Da hat der "Janitor" defensiv alles richtig gemacht. 20:14 Dallas.

12.: Kidd mit der Penetration, dribbelt gleich zwei Gegenspieler aus und passt in Korbnähe zu Ian Mahinmi. Der Franzose wird zwar eng gedeckt, steigt aber trotzdem zum Korb und haut den Ball mit rechts rein. 29:21 Dallas.

14.: Monta Ellis versucht alles, um zum Korb zu kommen - nur passen kommt ihm nicht in den Sinn. Fehlwurf, Dirk schnappt sich den Rebound und spielt zu J.J. Barea. Der weiter zum bereits an der Dreierlinie wartenden Peja Stojakovic - der Serbe haut innerhalb von knapp einer Minute seinen dritten Wurf von draußen in Serie rein. Wahnsinn. 40:23 Dallas.

21.: Undeckbar - das beschreibt Nowitzkis Trademark-Wurf wirklich perfekt. Gerade versenkt er mal wieder einen aus der Mitteldistanz. 51:35 Dallas.

29.: Mit ihrer Matador-artigen Verteidigung laden die Mavericks Golden State seit einigen Minuten zum Comeback ein: Gerade schenkte ihnen Stephen Curry völlig frei stehend seinen ersten Dreier der Partie ein. 58:54 Dallas.

30.: Tolle Rebound-Arbeit von Chandler, der sich seinen zwölften der Partie schnappt und gleich den Fastbreak einleitet. Roddy slasht in die Zone und legt den Ball rein, dabei zieht er auch noch das Foul. Der Freiwurf sitzt ebenfalls. 65:56 Dallas.

33.: Gerade, als es so aussah, als ob die Mavs ihre Gegner mal wieder ins Spiel zurück kommen lassen, dreht das Team auf: Erst versenkt Peja seinen nächsten Dreier, dann zeigt Chandler einen deftigen Block gegen Udoh und schließlich haut Dirk noch einen Sprungwurf rein. 74:63 Dallas.

43.: Gerade punktet Roddy nach Zuspiel des starken Stojakovic mit einem Dreier und baut Dallas' Scoring-Lauf auf zwölf Zähler aus. Hier brennt nichts mehr an, die Partie ist gegessen. 90:68 Dallas.

Der Star des Spiels: Peja Stojakovic. Der Forward wird an dieser Stelle gerne mal kritisiert, aber heute ist eindeutig ein Lob angebracht: Überragende fünf Dreier traf er bei acht Versuchen - und das in nur 19 Minuten. Vor allem seine Serie von neun Punkten in gerade mal 67 Sekunden zu Beginn des zweiten Viertels war Gold wert und brachte Dallas erstmals klar in Führung. Nach einer kurzen Schwächephase, die das ganze Team betraf, meldete sich der Serbe dann gegen Ende des dritten sowie zu Beginn des Schlussviertels mit zwei weiteren Dreiern zurück und ballerte den Warriors damit die Lichter aus.

Der Flop des Spiels: Golden States Offensive: Defense spielen die Warriors bekanntermaßen aus Prinzip nicht, von daher sind sie auf ihr Angriffsspiel angewiesen. Das fand heute aber praktisch gar nicht statt. Klar, Go-to-Guy Ellis kam auf seine 18 Punkte, aber wie? Durch munteres Draufwerfen bei jeder Gelegenheit, egal, ob ein Mitspieler besser postiert war oder nicht. Ellis nahm sechs Dreier und traf davon gerade mal einen. Symptomatisch für ein Team, das letztlich Quoten von 35 Prozent aus dem Feld und 25 Prozent von Draußen hatte. Dafür war Ellis aber natürlich nicht alleine verantwortlich - auch Curry, Reggie Williams, Dorrell Wright und Al Thornton hauten Schüsse wie am Fließband daneben. Die Quittung: Gerade mal mickrige 73 Punkte auf dem Konto der Warriors zur Schlusssirene.

Analyse: Solide Verteidigungsarbeit in der Zone, null Defense auf den Außen - so agierte Dallas in der eigenen Hälfte, und das reichte letztlich auch völlig aus. Innen trieben sie die vor allem in der ersten Halbzeit häufig penetrierenden Warriors-Guards Mal um Mal zur Verzweiflung, Cardinal und Mahinmi zogen mit geschicktem Stellungsspiel wichtige Offensivfouls gegen teilweise naiv agierende Gegner.

Ihre Dreierversuche ballerten Monta Ellis und Kollegen, wie üblich, munter daneben. Alleine in den ersten 24 Minuten haute Golden State zehn Dreierversuche daneben, und das, obwohl sie bei ihren Versuchen in der Regel völlig frei standen. Ganz schwach.

Dallas traf zu Beginn der Partie hervorragend, nahm sich aber - wie üblich - um die Halbzeit herum eine kleine Auszeit. Somit konnten die Warriors den zwischenzeitlich bei 17 Zählern liegenden Vorsprung wieder verkürzen, der Ausgleich gelang ihnen aber nie.

Auch wenn die Kritik im Nachhinein müßig erscheinen mag, Dallas gestaltete die Partie in dieser Phase dadurch unnötig spannend, dass sie einen Wurf von außen nach dem anderen nahmen, obwohl sie nicht fielen. Ihre übliche Stärke, den Jumper aus der Mitteldistanz, packten sie derweil viel zu selten aus.

Nach einigen Minuten fing sich Dallas aber wieder und bestimmte das Spiel erneut. Obgleich sie offensiv teilweise einfallslos agierten, wurde vielmehr deutlich, wie eindimensional das Spiel ihrer Gegner war: Im Angriff läuft es für die Warriors nur richtig rund, wenn sie von außen reinziehen können. Und die Defensive der Kalifornier gehört zweifelsohne zum Schlechtesten, was man in der NBA in den letzten Jahren gesehen hat.

Entsprechend bekamen sie im Schlussviertel auch die Quittung: Während Golden State minutenlang keinen Korb erzielen konnte, startete Dallas einen Lauf und zerlegte seine Gegner völlig. Gerade mal mickrige zehn Pünktchen gelangen den Warriors im Schlussviertel.

Am Ende gab es endlich mal wieder einen klaren Sieg für das drittplatzierte Team im Westen, das trotz einiger zwischenzeitlicher Probleme dieses Mal eben nicht einbrach, sondern den Sieg am Ende souverän und verdient einfuhr. Wie klar das Ganze letztlich war, wird auch deutlich, wenn man berücksichtigt, dass Golden State im Schnitt in dieser Saison 30 Punkte mehr pro Spiel erzielt.

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