Suck my Dirk! Dass Dallas' DeShawn Stevenson und Miamis LeBron James niemals zusammen im Yosemite National Park zelten gehen würden, ist hinlänglich bekannt. Die Fehde der beiden reicht bis in die Playoffs vergangener Jahre zurück, als James Stevensons Wizards mit den Cavs dreimal besiegte.
Diesmal hat Stevenson das letzte Wort und verballhornte James nach der Ankunft in Dallas mit einem blauen T-Shirt, auf dessen Rückseite geschrieben stand: "Hey LeBron! How's my Dirk taste?" Wer zuletzt lacht...
Privat-Fehden überall: Stevenson ließ aber nicht nur sein T-Shirt sprechen, sondern tat auch verbal kund, was er von Miami Heat - und James im Speziellen - hält. "Die Art und Weise, wie sie sich aufgeführt haben, wie sie Dirk behandelt haben, alles was sie gesagt haben - das alles hatte keine Klasse", meinte der 30-Jährige.
Dallas-Headcoach Rick Carlisle bestätigte, dass sich die einzelnen kleinen Scharmützel in den Finals soweit aufgewiegelt hatten, dass es zwischen den Spielern persönlich wurde: "Da war dieser Vorfall mit der Kamera, das Gehuste und all dieses Zeugs. Es geht ins fünfte und ins sechste Spiel und dann geht es auf eine persönliche Ebene. Unsere Jungs haben das persönlich genommen."
Cuban zahlt alles: Die Mavericks sind derweil zurück in Texas. Am gestrigen Nachmittag landeten die Mavs auf dem Love Field. Team-Eigner Mark Cuban verließ den Flieger als erstes, die Meister-Trophäe eng umschlungen. Dirk Nowitzki kam als zweiter - mit seinem Finals-MVP-Pokal im Arm. Jason Terry machte auf der Landebahn das letzte Mal den Jet und biss dabei auf eine dicke Zigarre.
Am Donnerstag wird in Dallas dann eine große Parade zu Ehren des Champions stattfinden - die Cuban ganz alleine finanzieren möchte: "Ich zahle, weil ich denke, dass es nicht richtig wäre, wenn die Stadt dafür zahlen müsste. Lasst uns einfach ein bisschen Spaß haben."
Die Mavs-Siegesfeier am Donnerstag (18 Uhr) im LIVE-TICKER
Wer ist LeBron? Bulls-Legende Scottie Pippen hatte James vor einiger Zeit mit Michael Jordan verglichen. Alles Quatsch, sagt nun Ex-Chicago-Dreiergott Steve Kerr. "Die Ironie an der Sache ist, dass LeBron nicht wie Michael, sondern eher wie Scottie selbst ist", sagte Kerr bei "ESPN" und verglich vor allem James' defensive Fähigkeiten mit "Monster" Pippen.
Wie James sei Pippen "eher ein spielintelligenter Forward, als ein Guard, der viele Punkte macht", gewesen. Außerdem habe Pippen stets lieber die Bälle verteilt - das sei "auch LeBrons Präferenz".
Bei James sieht Kerr zudem einige Schwachstellen: "Auf sein Offensivspiel kann man sich nicht verlassen: Er hat kein Low-Post-Game, keinen Jumper aus mittlerer Entfernung und wenn das Spiel eng ist, findet er kaum einen Weg, einfache Punkte zu machen. Das hat Michael aber im Schlaf gekonnt und deswegen ist der Vergleich falsch."
Böser Fauxpax: "Miami Herald" gratuliert Heat zur Meisterschaft
Kein Ring, sie zu knechten? Verlierer-Gebashe: kennt man. Jubelparaden: auch. Anscheinend brechen die Mavs aber mit einer weiteren Finals-Tradition: dem Anfertigen von Sieger-Ringen. "Es gibt vielleicht gar keine Ringe", sagte Mark Cuban "NBA.tv". Ganz klar: "Ringe sind 'old school'."
Große, glitzernde Meisterschaftsringe habe man doch schon so oft gesehen, so Cubans Argument: "Ich sehe das eher so: Die Zeit der Ringe ist vorbei. Es wird Zeit, etwas Neues zu machen." Was, wollte er nicht verraten.
Ehrenbürger im Staate des Königs: Als ob LeBron James nicht schon genügend gedemütigt wurde, hat nun sein Geburtsstaat Ohio beschlossen, alle Mavericks zu Ehrenbürgern zu machen.
Gouverneur John Kasich lobte in einem offiziellen Schreiben vor allem "die Loyalität, Integrität und den Teamgeist" des neuen NBA-Meisters.
Außerdem erwähnte Kasich Dirk Nowitzkis Entscheidung, vor dieser Saison in Dallas zu bleiben, in lobendem Kontext - ein klarer Seitenhieb auf James, der es bekanntlich vorgezogen hatte, die Cavaliers in Richtung Florida zu verlassen.
Dallas vs. Miami: Die Finals auf einen Blick