Am Ende verloren die Mavericks (12-19) auch das 6. Spiel hintereinander mit 86:111. Für San Antonio (24-8) war es der 5. Sieg in Folge, wobei nach 4 Auswärtsniederlagen erstmals wieder in der Fremde gewonnen wurde.
Zum besten Scorer der Partie wurde Tony Parker (21) vor Teamkollege Ginobili (20). Bei den Mavericks die Besten: Spielmacher Darren Collison (18) sowie Elton Brand, der von der Bank kommend in nur 21 Minuten ein Double-Double auflegte (14 Punkte, 10 Rebounds).
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Reaktionen:
Gregg Popovich (Trainer Spurs): "Er ist noch nicht wieder der alte Dirk Nowitzki, einer der besten Spieler aller Zeiten. Er braucht offensichtlich noch Zeit. Es ist schwer, jemanden von seinem Kaliber, der lange ausfiel, wieder ins Team zu integrieren."
Dirk Nowitzki (Mavericks): "Ich habe mich zehn Mal besser gefühlt als in den letzten Spielen, auch wenn die Zahlen das nicht zeigen. Ich habe mich gut bewegt, hatte mehr Schwung. Das ist gut. Auch wenn mein Wurf nicht fallen wollte."
Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Wir müssen alles in Frage stellen. Ich glaube an die Jungs, aber wir müssen alle besser werden. Was soll ich tun, wenn die Spieler auf dem Platz nicht machen, was ihnen aufgetragen wurde? Ich musste im Training zwei Spielern ins Gesicht brüllen, um meinen Standpunkt klar zu machen. Wenn es sein muss, werde ich Suspendierungen aussprechen. Ich erwarte einfach mehr Kampfgeist, als wir heute gezeigt haben."
Elton Brand (Mavericks): "Ich glaube nicht, dass es schon so schlimm ist, dass Suspendierungen nötig sind. Aber er hat recht: Wir müssen mehr kämpfen und als Team auftreten."
Shawn Marion (Mavericks): "Es gibt Phasen, in denen es ganz okay aussieht und Phasen, in denen es nicht so gut ist. Die schlechten Phasen überwiegen derzeit leider deutlich."
Tony Parker (Spurs): "Wir waren hoch konzentriert. Es ist nie leicht, gegen ein Team zu spielen, dass man wenige Tage vorher deutlich besiegt hat. Aber wir haben von Anfang an den Ball bewegt, gute Würfe genommen und stark verteidigt."
Manu Ginobili (Spurs): "Wir waren sehr solide und haben zu keinem Zeitpunkt einen großen Run zugelassen, bei dem sie oft jede Menge Dreier verwandeln."
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Vor dem Tipoff: Mal wieder verändert Mavs-Coach Carlisle die erste Fünf: Der zuletzt indiskutable Dahntay Jones muss raus, dafür beginnt Vince Carter als Small Forward. Nowitzki weiter von der Bank.
Bei San Antonio nichts Ungewöhnliches: Splitter und Duncan am Brett, Leonard als Small Forward, Danny Green und Tony Parker im Backcourt. Rotationsspieler Gary Neal fehlt (Wade).
4.: Was ein Horror-Start für Dallas: Parker treibt sein Unwesen (6 Punkte, 2 Assists), die Mavs komplett überfordert. 16:4 Spurs.
10.: Autsch! Dirk nimmt 3 Minuten nach seiner Einwechslung den ersten Wurf - doch der Dreier wird zum Air Ball. Viel zu kurz! 25:16 Spurs.
13.: Ganz wichtig, dass Dallas von Brand Output bekommt. Der zum Saisonstart enttäuschende Zugang schon mit seinem vierten erfolgreichen Treffer (8 Punkte). Nur noch 27:24 Spurs.
22.: Das sieht nach Basketball aus! Kaman wird als erste Option ins Spiel eingebunden - und dankt es mit einem schönen Midrange-Jumper und einem klasse Assist auf Collison. Und jetzt trifft auch Dirk seinen ersten Wurf! Aber: Duncan taut auf und macht in 2:25 Minuten 8 Punkte. 48:43 Spurs.
27.: San Antonio brilliert nicht, aber es reicht nach dem zweiten verwandelten Parker-Jumper in kurzer Zeit für die größte Führung des Abends. 63:49 Spurs.
30.: Couragierter Auftritt. Dallas lässt sich nicht abschütteln, dreimal Collison, Carter per Dreier und Kaman legen einen 11:2-Lauf hin. 65:60 Spurs.
35.: Geht doch! Nowitzki mit seiner ersten Aktion, bei dem er an den Normalform-Dirk erinnert. Schöner Drive gegen Diaw mit anschließend weichem Korbleger. Dallas bleibt dran! 74:68 Spurs.
36.: DIESER GINOBILI! Dreier von gaaaaaanz weit draußen! Und dann ein wilder Drive mit erfolgreichem Layup. Wenn die Mavs das Momentum auf ihrer Seite glauben, werden sie von Ginobili bestraft. 82:70 Spurs.
43.: Jetzt geht's schnell: Innerhalb von 38 Sekunden legt San Antonio einen 7:0-Spurt ein. 98:80 Spurs.
48.: In der Garbage Time wird es doch noch bitter für Dallas: Die Mavs verlieren 86:111!
Der Star des Spiels: Manu Ginobili. Parker in MVP-Form, Duncans als Favorit auf den Defensive-Player-of-the-year-Award und die Spurs als Kollektiv eine unberechenbare Offensiv-Maschine - da kann es schnell passieren, dass man Ginobili vergisst. Der Argentinier trifft so wenig wie seit der Rookie-Saison 2002/03 nicht mehr (aktuell: 12,1 Punkte), dennoch wäre es fatal, ihn zu unterschätzen. Mit seinen Clutch-Shots schockte er die Mavs so oft, dass diese irgendwann der Mut verließ.
Jedes Mal, wenn sich Dallas im Aufwind wähnte, kam dieser Ginobili. Vor der Halbzeitpause mit zwei Treffern in den letzten 33 Sekunden. Mitte des dritten Viertels mit einem Dreier, der den 11:2-Lauf der Mavs stoppte. Oder direkt zum Ende des dritten Viertels mit einem Dreier und einem weiteren Treffer in 30 Sekunden. Für den 35-Jährigen wurden in 25 Minuten 20 Punkte (6/12), 5 Rebounds und 5 Assists bei nur 1 Turnover gezählt. Sein Einfluss war jedoch wesentlich größer, als es die Zahlen aussagen.
Der Flop des Spiels: Rodrigue Beaubois. Starting-Point-Guard Collison scheint auf dem Weg der Besserung, doch was hilft es, wenn von der Bank keine Hilfe kommt? In Carlisles Rotationsbingo erhielt diesmal Beaubois die Chance, sich als erster Backup zu empfehlen. Heraus kamen 2 Punkte, 1/7 Würfe, 2 Assists sowie ein Plus/Minus-Rating von -15 in 17 Minuten. Ihm fehlt nach wie vor die innere Mitte, um eine Mannschaft zu lenken.
Bleibt das Scoring als einziges Qualitätsmerkmal - wobei das auch nicht genügt, wenn die wichtigen Versuche missraten. So nahm Beaubois gegen die Spurs in der entscheidenden Phase Ende des dritten Viertels zwei Würfe, die beide vorbeigingen. Shawn Marion enttäuschte offensiv ebenfalls (2 Punkte, 0/4), versuchte aber immerhin, sich anderweitig einzubringen (7 Rebounds, 3 Blocks).
Analyse: Der Beginn war wenig verheißungsvoll: Dallas zeigte sich in den ersten Minuten wie ein klassisches Lottery-Team, das nichts in den Playoffs zu suchen hat. Während die Spurs zu etlichen leichten Körben kamen und früh mit 12:2 und 16:4 führten, mühten sich die Mavs, überhaupt einen ordentlich vorgetragenen Angriffsspielzug zustande zu bringen.
Doch statt sich abschlachten zu lassen, kämpfte sich Dallas immer wieder zurück und hielt gegen den überlegenen Erzrivalen 36 Minuten lang dagegen. Das ist die erfreulichste Erkenntnis angesichts der düsteren Lage mit sechs Niederlagen in Folge. Was den Mavs dennoch weiterhin abgeht: Stabilität in der Rotation. Coach Carlisle bot erneut eine neue Starting Five auf (Carter für Dahntay Jones) und spielte teilweise mit einer extrem kleinen Aufstellung aus Collison, Chris Douglas-Roberts, Mayo, Marion und Brand als Center.
Doch was immer die Mavs versuchten: San Antonio schien nach Belieben die Intensität erhöhen zu können und blieb immer in Führung. Zumindest positiv: Dallas arbeitete an den beiden großen Schwächen. Man entschied das Rebound-Verhältnis sogar knapp für sich (46:44) und verlor nicht häufiger unnötige Bälle als der Gegner (11:11).
Wenn man jedoch selbst nur 1/16 von Downtown wirft (Spurs: 8/19) und in der ersten Halbzeit keinen einzigen Dreier versenkt (0/6), fehlt gegen einen der NBA-Titelfavoriten die nötige Firepower. Zumal Nowitzki weiterhin nicht in der Verfassung ist, um Dallas zu helfen. Der Air Ball bei seinem ersten Wurfversuch zeigte deutlich die Defizite: Ihm fehlen die Spritzigkeit, der Rhythmus, das Selbstvertrauen - und vor allem das Gefühl für das Spiel. Ein Hoffnungsschimmer: Mit zunehmender Dauer gewann Nowitzki vor allem in der Defense an Sicherheit und blockte sogar dreimal.
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