Die Geburt der Showtime-Clippers

SPOX
23. Dezember 201116:19
Das neue Traumduo der Clippers: Chris Paul und Blake GriffinGetty
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Plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war: Die Clippers regieren Los Angeles - während sich die Lakers mit zig Problemen herumschlagen müssen. Steve Nash will mit Phoenix ein letztes Hurra, Sacramento wiedeurm steckt mitten im Neuaufbau. Für Golden State könnte es richtig furchtbar werden.

Golden State Warriors

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Darum wird die Saison ein Erfolg: Point-Guard-Legende Mark Jackson, immerhin zweitbester Assistgeber aller Zeiten, wird Stephen Curry in seiner Entwicklung ein gutes Stück voranbringen. Und nebenbei versuchen, Monta Ellis einzubläuen, was Teamspiel bedeutet. Der neue Coach bringt viel Enthusiasmus mit, immerhin ist Golden State seine erste Trainerstation. Jackson hat als Spieler mit überragenden Coaches zusammen gearbeitet und sein Basketball-Wissen als TV-Analyst an der Seite von Jeff Van Gundy weiter verfeinert - beste Voraussetzungen also, um es als Übungsleiter nun weit zu bringen. Sein erster Ansatz ist auf jeden Fall der, den ohnehin schon offensivstarken Warriors die richtige Einstellung zur Defensivarbeit einzuimpfen. Gute Idee.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: 7 Millionen Dollar für Kwame Brown?!? Damit ist eigentlich alles gesagt, was man wissen muss. Dass der Center nur einen Einjahresvertrag bekommen hat, ist das einzig Positive an diesem Katastrophendeal. Besonders wenn man bedenkt, dass mit Andris Biedrins bereits ein weiterer Nichtsnutz 9 Mio. Dollar auffrisst. Und all das, obwohl Ekpe Udoh vielleicht sogar schon kurzfristig die beste Option auf der Fünf ist, die die Warriors haben. Nachdem man sich in der Offseason voll darauf konzentriert hat, Restricted Free Agent DeAndre Jordan zu umgarnen, der von den Clippers schließlich gehalten wurde, musste man Reggie Williams ziehen lassen, einen sehr ordentlichen Shooter auf den Flügelpositionen. Außerdem hat Golden State seine Amnesty-Option für Charlie Bell verschwendet - einen Shooting Guard, der gerade mal 4 Mio. Dollar kassiert.

Prognose: 5. Platz in der Pacific Division. Im Moment vor allem im Front Office ohne klaren Plan.

Die L.A. Clippers in der Preview

Die L.A. Lakers in der Preview

Die Phoenix Suns in der Preview

Die Sacramento Kings in der Preview

L.A. Clippers

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Darum wird die Saison ein Erfolg: Der kleine Bruder ist endlich aus dem Schatten des großen Bruders getreten und hat mit Chris Paul den Hauptgewinn der Offseason an Land gezogen. Jetzt haben die Clippers nicht nur eines der talentiertesten Big-Men-Duos der NBA im Team, Paul ist auch der ultimative Playmaker, um Blake Griffin und DeAndre Jordan mit Alley-Oop-Pässen zu verwöhnen. Die Verpflichtung von Chauncey Billups mag von einigen unterschätzt werden, seine Erfahrung, seine Führungsqualitäten und vor allem sein Distanzwurf werden aber Gold wert sein. Die Clippers werden spektakulär sein, die Hallen im gesamten Land regelmäßig ausverkauft. Caron Butler, der dritte prominente Neuzugang, hat mit seiner Entscheidung alles richtig gemacht. Mit der Verpflichtung von Reggie Evans haben sie jetzt schon wieder den Jackpot geknackt und sich noch einen starken Big Man geschnappt.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Trotz des Hypes um die Mannschaft: Die Bank der Clippers ist relativ dünn bzw. unausgewogen besetzt. Mit Eric Bledsoe, Mo Williams und mit Abstrichen Randy Foye stehen drei brauchbare Point Guards im Kader, dafür gibt es keinen echten Ersatz-Center. Ryan Gomes ist eine ganz entscheidende Backup-Option auf dem Flügel - obwohl er im letzten Jahr total enttäuschte. Das größte Fragezeichen: Kann die Loser-Franchise schlechthin so schnell eine völlig andere Mentalität annehmen? In den Playoffs müssten sie dann ohnehin erst mal beweisen, ob sie in der Crunchtime wirklich stark genug sind.

Prognose: 1. Platz in der Pacific Division. Bleiben alle Spieler fit, sind die Clippers ein sicheres Playoff-Team - und mehr.

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Die L.A. Lakers in der Preview

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L.A. Lakers

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Darum wird die Saison ein Erfolg: Am Ende des Tages sind die Lakers immer noch die Lakers. Mit Kobe Bryant, Pau Gasol und Andrew Bynum sind immer noch drei zentrale Spieler der letzten Jahre an Bord, Metta World Peace und Derek Fisher bringen weitere Erfahrung, auch wenn Letzterer sich nach dem Lockout, währenddessen er vor allem als Politiker tätig war, erst noch in Form bringen muss. Mit Troy Murphy und Jason Kapono hat man endlich mal wieder Spieler im Kader, deren ausdrückliche Spezialität in der Offense der Distanzwurf ist. Bryant könnte nach der etwas enttäuschenden letzten Saison noch mal so richtig aufdrehen. Seine Toughness wird oft unterschätzt, er wird sich auch von seiner neuesten Verletzung am Handgelenk nicht aufhalten lassen.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Bei aller Freude über Kapono, Murphy und Topathlet Josh McRoberts: Lamar Odom können nicht einmal alle drei zusammen ersetzen. Er war nicht in vielen Phasen des Spiels der verkappte Spielmacher, er war auch die Lebensversicherung für den Fall, dass Bynum mal wieder ausfällt. Und der wird auch dieses Jahr irgendwann ausfallen, davon muss man ausgehen. Der Verlust von Shannon Brown (jetzt Phoenix Suns) darf ebenfalls nicht unterschätzt werden. Die kurze, dafür aber umso brutalere Regular Season wird dem vor allem qualitativ ausgedünnten Kader alles abverlangen. Und noch weiß niemand, ob Coach Mike Brown der Aufgabe bei den Lakers gewachsen ist. Bryant höchstpersönlich ist offenbar skeptisch - kein gutes Zeichen.

Prognose: 2. Platz in der Pacific Division. Die Lakers sind schlechter als die Clippers, aber der Rest der Division kann nicht mithalten.

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Phoenix Suns

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Darum wird die Saison ein Erfolg: Für eine Franchise, die bis vor kurzem noch im Niemandsland war und keinen klaren Plan für die Zukunft zu haben schien, haben sich die Suns sehr ordentlich für die anstehende Spielzeit positioniert. Dass Grant Hill gehalten werden konnte, war ganz wichtig - auch für Steve Nash, der so nicht der einzige Routinier in einem Team voller Jungspunde ist. Dass man Vince Carter loswerden konnte, ist ein Geldsegen, im nächsten Jahr hat man erst rund 30 Millionen Dollar auf der Payroll und kann so den Umbruch angehen. Aber deshalb muss man dieses Jahr nicht abschenken. Bis auf die Spielmacher-Position, wo Nash nach wie vor der Alleinherrscher ist, ist man überall ordentlich besetzt, Neuzugang Shannon Brown bringt mehr Athletik und Gefahr von außen. Marcin Gortat hat sich als Pick'n'Roll-Partner von Nash etabliert und war eine der Entdeckungen der letzten Saison.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Wer soll den letzten Wurf nehmen, wenn es hart auf hart kommt - und das wird zwangsläufig immer wieder passieren? Nash ist nach wie vor ein überragender Stratege, dass er sich gegen Derrick Rose, Russell Westbrook und Co. in der Crunchtime nach Belieben seinen eigenen Wurf kreieren kann, ist aber wohl zu optimistisch gedacht. Phoenix hat niemanden, der Abend für Abend 20 Punkte machen wird. Das wird so manchen Sieg kosten.

Prognose: 3. Platz in der Pacific Division. Weit weg von den L.A.-Teams, aber immer noch etwas besser als die beiden anderen Division-Gegner.

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Die Sacramento Kings in der Preview

Sacramento Kings

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Darum wird die Saison ein Erfolg: Die Kings haben einen fast schon unverschämten Pool an Talent. Eigentlich sind alle Positionen doppelt besetzt, zudem probiert Coach Paul Westphal fleißig taktische Kniffe aus. Gut möglich, dass Sacramento mit drei Guards in seine Spiele geht, um den Gegner mit viel Tempobasketball müde zu machen. Rookie Jimmer Fredette (Brigham Young University) hat sich bisher noch gar nicht bewiesen, ist aber trotzdem schon Publikumsliebling. Weiterer Pluspunkt: Da der Deal mit Chuck Hayes trotz seiner Herzerkrankung doch noch über die Bühne gegangen ist, kann der neue Big Man aus Houston der ultimative Teamplayer werden und den Youngstern beibringen, was es heißt, miteinander und für ein gemeinsames Ziel zu spielen. Und plötzlich ist eine neue Arena in der kalifornischen Hauptstadt wieder ein Thema, nachdem der Umzug im Sommer fast schon beschlossene Sache war.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Das Talent der Spieler ist nicht von der Hand zu weisen, die Unerfahrenheit und vor allem das gewaltige Ego einiger Akteure aber auch nicht. Eigentlich bräuchten DeMarcus Cousins, Tyreke Evans, Marcus Thornton und Routinier John Salmons ihren eigenen Ball, um zufrieden zu sein. J.J. Hickson, Neuzugang Travis Outlaw, Jason Thompson wollen aber auch am Spiel teilnehmen. Mal sehen, wie "Point Guard" Fredette, der auch eher Shooter als Ballverteiler ist, da rein passt.

Prognose: 4. Platz in der Pacific Division. Die Kings brauchen noch mindestens ein Jahr, ehe das Talent Rendite bringt.

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