Für die Miami Heat um Dwyane Wade, LeBron James und Chris Bosh zählt natürlich nur der Titel. Ein Rookie könnte zum X-Faktor werden. Bei den Orlando Magic lähmt das Dwight-Howard-Theater die gesamte Franchise, die Atlanta Hawks müssen auf Tracy McGrady hoffen. Bei den Washington Wizards geht es langsam in die richtige Richtung. Den Charlotte Bobcats droht dagegen erneut eine grauenvolle Saison.
Atlanta Hawks
Deshalb wird die Saison ein Erfolg: Die Hawks haben mit All-Star-Center Al Horford und Josh Smith ein Frontcourt-Duo, das sich im Osten nun wahrlich nicht verstecken muss. Vor allem, weil J-Smoove im Sommer an die 15 kg verloren hat und noch nie so motiviert in eine Saison gegangen ist. Hinzu kommt bekanntermaßen ein All-Star-Guard in Joe Johnson. Der Kern ist seit Jahren absolut da, um ganz oben anzugreifen. Der superschnelle Jeff Teague hat in den Playoffs eindrucksvoll bewiesen, dass er der Point Guard der Zukunft sein wird. Wenn dann noch Marvin Williams nach seinem Rückschritt in den letzten beiden Jahren endlich sein Potenzial ausschöpft, ist mit Atlanta zu rechnen. Getty
Deshalb wird die Saison ein Misserfolg: Der Abgang von Jamal Crawford, vor zwei Jahren noch Sixth Man of the Year, nach Portland ist nicht ansatzweise zu kompensieren. Es läuft darauf hinaus, dass Tracy McGrady (unterschrieb fürs Minimum-Gehalt) in Crawfords Rolle schlüpfen muss, T-Mac ist dazu aber nicht mehr fähig. Der Kader ist insgesamt nicht tief genug besetzt. Bezeichnend: Neben McGrady ist auch Jerry Stackhouse neu in Atlanta. Der Ausfall des verletzten Kirk Hinrich in der ersten Saisonphase tut weh. Auch negativ: Joe Johnson ist einfach nicht der Leader, der er sein müsste.
Prognose: 3. Platz in der Southeast Division. Die Hawks werden die Playoffs erreichen. Vielleicht sogar wieder eine Runde gewinnen, aber mehr nicht. Der nächste Schritt hin zum Titelaspiranten kommt einfach nicht.
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Charlotte Bobcats
Deshalb wird die Saison ein Erfolg: 20 Siege wären für diese Truppe schon ein Erfolg. Wenn man etwas Positives sehen will, dann findet man es vor allem in Rookie Kemba Walker. Der MVP im letzten NCAA Tournament bringt Flair nach Charlotte und könnte sich zu dem Star entwickeln, den die Bobcats dringend brauchen. Zudem hofft man bei den Bobcats, dass auch der zweite Lottery-Pick, Bismack Biyombo, vor einer großen NBA-Zukunft steht. Nimmt man noch D.J. Augustin und Gerald Henderson dazu, dann sieht man einen Nukleus, um den man eventuell etwas aufbauen könnte.
Deshalb wird die Saison ein Misserfolg: Wo soll man anfangen? 2009 standen die Bobcats in den Playoffs, mit einem Team um Raymond Felton, Stephen Jackson, Gerald Wallace und Tyson Chandler. Und jetzt? Alle weg! Es ist aktuell so schlimm, dass Charlotte darauf baut, dass Corey Maggette 20 Punkte pro Spiel macht. Neuzugang Reggie Williams fällt nach einer Knie-OP bis zu zwei Monate aus. Ach ja, Boris Diaw muss jetzt Center spielen, weil DeSagana Diop nach einer Verletzung total übergewichtig ist. Tolle Aussichten.
Prognose: 5. Platz in der Southeast Division. Man wird in der NBA kaum was Schlechteres finden in dieser Saison als diese Bobcats.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Miami Heat
Deshalb wird die Saison ein Erfolg: Dwyane Wade. LeBron James. Chris Bosh. Nuff said. Und die Big Three sind nach der Finals-Pleite ohne Zweifel motivierter denn je. Hinzu kommt, dass Miami zwar nur einen Move gemacht hat in der Offseason, dieser war aber ein Treffer. Shane Battier steht wie kaum ein Zweiter für Defense und Toughness, dazu trifft er aus der Ecke hochprozentig seine Dreier. Außerdem positiv: Ein gesunder Udonis Haslem ermöglicht es, dass Bosh häufiger Center spielen kann. Ein Hoffnungsschimmer auf der Point-Guard-Position: Rookie Norris Cole. Der Draft-Steal hat in der Vorbereitung schon für mächtig Furore gesorgt. Könnte Miami den Speed-Faktor geben, den es auf der PG-Position bis jetzt nicht hatte.
Deshalb wird die Saison ein Misserfolg: Wie um alles in der Welt soll eine Mannschaft Meister werden, bei der Mario Chalmers und Joel Anthony die Starter auf der Point-Guard- und Center-Position sind? Miami hat weiterhin zwei klare Schwachstellen. Außerdem muss LeBron nach seinem kompletten Versagen als Closer in den Finals viele Fragen beantworten. Hat er sein Post-Game in der Offseason wirklich verbessert? Und begreift er inzwischen, dass die Heat immer Wades Team bleiben werden? Ob Erik Spoelstras Plan mit einer neuen "No-Huddle-Spread-Offense", die er sich im College-Football von den Oregon Ducks abgeschaut und auf die NBA übertragen hat, aufgeht, muss man auch erst mal abwarten.
Prognose: 1. Platz in der Southeast Division. Jeder weiß es: Alles andere als die Championship wäre eine erneute riesige Enttäuschung.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Orlando Magic
Deshalb wird die Saison ein Erfolg: Im besten Fall profitieren die Magic davon, dass Dwight Howard mental stark genug ist, um alle Trade-Schlagzeilen auszublenden, und dass er sich in seinen letzten Monaten in Orlando noch mal von seiner besten Seite zeigen will. Einen gleichwertigen Ersatz für den besten Center der NBA und Defensive-Player-of-the-Year zu bekommen, ist schlicht und ergreifend unmöglich, aber ein Bynum/Gasol-Package aus L.A. wäre vor der Trading-Deadline wahrscheinlich im Endeffekt noch ein guter Deal für die Magic. Kleiner Pluspunkt der Offseason: Big Baby Davis ist eine echte Verstärkung am Brett.
Deshalb wird die Saison ein Misserfolg: Wer nicht glaubt, wie sehr die Dwight-Howard-Saga belasten kann, der sollte sich mal bei George Karl erkundigen. Der Nuggets-Coach hat das Carmelo-Anthony-Theater mitgemacht und weiß, welche Auswirkungen es in der Kabine hatte. Howard will weg und steht zu seiner Trade-Forderung, es ist eine untragbare Situation für alle Beteiligten. Erfolg zu haben ist so völlig ausgeschlossen. Zumal man dank GM Otis Smith auch noch Jungs wie Hedo Turkoglu hat, die viel verdienen, aber wenig Leistung bringen. Mangelnde Athletik und Defense, abgesehen von Howard natürlich, bleiben ein Problem.
Prognose: 2. Platz in der Southeast Division. Solange das Howard-Thema wie eine dunkle Wolke über den Magic hängt, weiß niemand, wie es in Orlando weitergeht.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Washington Wizards
Deshalb wird die Saison ein Erfolg: Nach nur 23 Siegen in der letzten Saison geht es im zweiten Jahr des Rebuilding-Programms um eine Steigerung. Und die ist drin. Denn: Point Guard John Wall, um den die neue Wizards-Mannschaft aufgebaut wird, ist der geborene Leader. Reduziert Wall seine Turnovers und lernt, am Ende des Spiels bessere Entscheidungen zu treffen, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis er in einem Atemzug mit den großen Point Guards wie Derrick Rose, Chris Paul oder Deron Williams genannt wird. Mit dem Tschechen Jan Vesely, Chris Singleton und Shelvin Mack hat Washington 2011 drei weitere starke Jungs gedraftet. Das Team ist beladen mit Rohdiamanten.
Deshalb wird die Saison ein Misserfolg: Punkt 1: John Wall kann nicht alles alleine machen. Punkt 2: Wall hat es nicht leicht, weil er einige Jungs um sich herum hat, die zwar Talent haben ohne Ende, aber im Vergleich zu ihm unfassbar unreif daherkommen und den Fokus nicht auf das Wesentliche legen. Andray Blatche und JaVale McGee, Ihr seid gemeint. Dazu kommt ein Nick Young, der große Scorer-Qualitäten hat, aber eben nur diese, und der überhaupt keine Defense spielt. Washington muss definitiv viel tougher werden.
Prognose: 4. Platz in der Southeast Division. In dieser Saison ist es noch eindeutig zu früh, aber mit Wall marschieren die Wizards in die richtige Richtung.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
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