NBA

Der krönende zweite Anlauf?

LeBron James holte in seinem zweiten Jahr in Miami den Titel. Klappt das auch in Cleveland?
© getty

Die Favoritenrollen in der Central Division sind klar verteilt. Die Cavaliers haben den Platz in den NBA-Finals fast schon gebucht - kann da überhaupt etwas schiefgehen? Die Bulls wollen weiter als ernsthafter Stolperstein ernst genommen werden, Milwaukee schnallt die Stützräder ab und die Pacers warten mit neuer Philosophie auf. Stan Van Gundy bastelt in Detroit fleißig an den "Magic Light" - mit Erfolg?

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Chicago Bulls

POINT GUARD: Derrick Rose, Aaron Brooks

SHOOTING GUARD: Jimmy Butler, Kirk Hinrich, E'Twaun Moore

SMALL FORWARD: Tony Snell, Doug McDermott, Mike Dunleavy

POWER FORWARD: , Nikola Mirotic, Taj Gibson, Bobby Portis, Cristiano Felicio

CENTER: Pau Gasol, Joakim Noah, Cameron Bairstow

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Darum wird die Saison ein Erfolg:

50 Siege im vergangenen Jahr, dazu 2-1 vorne in den Playoffs gegen die Cavaliers - und dann kam LeBrons Buzzer-Beater. Die Bulls sind heiß und wollen beweisen, dass sie immer noch zu den Titelkandidaten zählen. Das Front Office hat fast den kompletten Kader zurückgebracht, man kennt sich also, eine lange Eingewöhnungsphase fällt weg.

Dafür bringt aber ein neuer Coach frischen Wind rein: Fred Hoiberg wird die defensiven Prinzipien, die Tom Thibodeau dem Team eingeimpft hat, beibehalten, seinerseits in der Offensive aber für mehr Kreativität und Spielfreude sorgen. Er ist ein "Players Coach", der sich mit seinen Spielern gut verstehen sollte, auch schwelende Konflikte zwischen Coach und GM sollten der Vergangenheit angehören.

Auf dem Court hat Derrick Rose, nachdem er von seinem Augenhöhlenbruch zurückgekehrt ist, endlich eine komplette restliche Saison ohne Verletzungen vor sich. In seiner Abwesenheit ist Jimmy Butler vom Sidekick zum Anführer gereift, kann ihm also unter die Arme greifen. Noch wichtiger ist aber: Joakim Noah hat eine miserable Saison 2014/2015 abgehakt und zeigt, warum er nur ein Jahr zuvor noch auf den MVP-Voting-Zetteln stand.

Außerdem hat Rookie-Forward Bobby Portis in der Preseason einen guten Eindruck gemacht (12 Punkte, 10 Rebounds im Schnitt). Er kann Noah, Pau Gasol und Taj Gibson kleine Verschnaufpausen besorgen. Die meiste Upside hat aber Sophomore Nikola Mirotic, der schon im vergangenen März sein Potenzial andeutete.

Darum wird die Saison ein Misserfolg:

Rose ist zwar (meistens) fit, hat seine besten Tage aber hinter sich - und besteht dennoch auf seiner Rolle als Alphatier. Das sorgt für Spannungen mit Butler, der Gerüchten zufolge bereits Roses Arbeitseifer kritisiert haben soll und die Rolle als Teamleader beansprucht. Hinter den beiden ist auf den Guard-Positionen ohnehin nur Stückwerk vorhanden.

Bei den Big Men zahlt der mittlerweile 35 Jahre alte Gasol Tribut für seine überragende EuroBasket und kann den hohen Level des letzten Jahres nicht halten. Auch Gibson und Noah werden nicht jünger - das wirkt sich vor allem auf die Defense aus, die ohne Thibs einen Schritt zurück macht.

Hoiberg wird in seinem ersten Jahr in der Liga Lehrgeld zahlen müssen: Der "Mayor" bringt, im Gegensatz etwa zu einem Steve Kerr, null NBA-Erfahrung abseits seiner Spielerkarriere mit. Auch mit seinen Stars muss er sich erst arrangieren - die gemeldete Überlegung, Noah von der Bank zu bringen, wird diesem ganz und gar nicht schmecken.

Prognose: 2. Platz in der Central Division

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