New England Patriots (14-2) - New York Jets (11-5) 21:28 (3:0, 0:14, 8:0, 10:14)
Was war nur mit den Patriots los? Der Super-Bowl-Favorit sah gegen New York lange Zeit überhaupt keine Sonne! Die Defense der Jets war einfach überall. Und das bekam besonders Tom Brady (29/45, 299 YDS, 2 TD, 1 INT) zu spüren. 340 Pässe hatte der Patriots-QB ohne Interception an den Mann gebracht. Hintereinander. Doch dann kamen die Jets - und Linebacker David Harris. Der fing gleich den fünften Brady-Pass ab und trug ihn 58 Yards bis an die 12-Yard-Line zurück. So hatte sich das New England nicht vorgestellt.
Immerhin: Die Pats-Defense betrieb Schadensbegrenzung und drängte die Jets aus der Gefahrenzone. New York musste sich mit dem Field-Goal-Versuch begnügen - und der ging auch noch daneben! Alles zurück auf Anfang, Ballbesitz Patriots. Und diesmal machte es Brady besser. Er führte sein Team trotz zweier Sacks von Jets-Defensive-End Shaun Ellis bis in die Redzone - und fast bis zum Touchdown. Doch den möglichen TD ließ Tight End Alge Crumpler (39 YDS, 1 TD) fallen. Wenigstens saß das anschließende Field Goal.
Dann kamen allerdings die Jets: Quarterback Mark Sanchez (16/25, 194 YDS, 3 TD) glänzte erst mit einem tollen TD-Pass auf LaDainian Tomlinson (43 YDS, 1 TD) und fand nach einem missglückten Fake-Punt der Patriots auch noch Braylon Edwards (52 YDS, 1 TD) in der Endzone. Bei den Pats reihte sich hingegen Fehler an Fehler. Besonders die zuletzt immer wieder hoch gelobte Offensive-Line wackelte. Immer wieder stand Brady unter Druck, musste zu Boden. Auch weil die Secondary der Jets einfach keine Anspielstationen offen ließ.
Spiel drehen? Nicht mit den Jets!
Erst kurz vor dem Ende des dritten Viertels wachte die Patriots-Offensive auf. 8 Plays, 80 Yards, Tochdown-Pass auf Crumpler - alles in unter vier Minuten. Alles wieder offen. Nach der erfolgreichen Two-Point-Conversion brauchen die Pats nur ein Field Goal zum Ausgleich. Dazu hätte man die Jets allerdings stoppen müssen. Hätte. Denn es passierte genau das Gegenteil: Gut zwei Minuten dauerte es, bis Santonio Holmes einen spektakulären TD-Pass von Sanchez fing.
Und New York setzte noch einen oben drauf. Nach einem Field Goal der Patriots schnappten sie sich beim folgenden Onside Kick den Ball - und marschierten direkt wieder in die Endzone. Touchdown Shonn Greene (76 YDS, 1 TD). Game over. Da half auch der letzte Touchdown von Tom Brady nicht mehr...
Playoff-Schedule: Jets gegen Steelers - so geht es weiter
Chicago Bears (11-5) - Seattle Seahawks (7-9) 35:24 (14:0, 7:0, 7:3, 7:21)
Schnee. Wind. Und ein gut umgegrabener Acker als Spielfeld. So muss Football in Chicago aussehen. So fühlen sich die Bears wohl. So fühlt sich Jay Cutler (15/28, 274 YDS, 2 Pass-TD, 2 Rush-TD) wohl. Und was passiert, wenn sich der Bears-Quarterback wohlfühlt? Er sorgt für Touchdowns. Dritter Spielzug, 58-Yard-Pass auf Tight End Greg Olsen (113 YDS, 1 TD). Führung Bears - die Stimmung für das gesamte weitere Spiel war gesetzt.
Und es ging munter so weiter. Nach Cutlers Auftakt-Touchdown legte Running Back Chester Taylor (44 YDS, 1 TD) mit einem kurzen Lauf in die Endzone nach, auch Cutler selbst steuerte noch zwei weitere Rushing-Touchdowns bei. Halbzeitstand: 21:0.
Und die Seahawks? Die hatten lange Zeit überhaupt keine Chance. Die dominante Bears-Defense um Linebacker Brian Urlacher (sieben Tackles) und Cornerback Charles Tillman (schaltete Seahawks Top-Receiver Mike Williams - 15 YDS, 2 TD - über weite Strecken aus) ließ kaum einen vernünftigen Angriff zu. Ein weiterer Upset für das Team aus Seattle? Fehlanzeige. Auch wenn es Matt Hasselbeck (26/46 YDS, 3 TD) am Ende mit drei Touchdowns fast noch einmal spannend machte.
Verletzungen bei den Seahawks
Aber da war das Spiel bereits gelaufen, ließen es die Bears ruhiger angehen. Nach den Big Plays zu Beginn spielten sie die Uhr geschickt herunter und leisteten sich kaum Fehler. Ein Grund dafür: Cutler hatte Zeit. Viel Zeit. Nachdem die Offensive-Line der Bears in dieser Saison die meisten Sacks (56) zugelassen hatte, musste sie sich gegen Seattle nicht einmal sonderlich anstrengen, um Cutler genug Zeit und Raum zu geben.
Für bange Minuten sorgte der Unfall von Seahawks-Tight-End John Carlsson. Der stürzte beim Versuch, einen Verteidiger zu überspringen, so unglücklich auf den gefrorenen Boden, dass er mehrere Minuten regungslos liegen blieb. Diagnose: Kopfverletzung. Die Wirbelsäule ist aber offenbar nicht betroffen. Entwarnung. Dennoch musste er zur Überwachung ins Krankenhaus. Wenig später erwischte es auch noch Marcus Trufant. Der Cornerback musste nach einem harten Tackle gegen Bears-Tight-End Kellen Davis auf einer Trage vom Feld gebracht werden.
Die Bears treffen im NFC-Championship-Game am kommenden Sonntag auf die Green Bay Packers. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte kommt es zum Postseason-Duell der Rivalen. Zuletzt standen sich die Erzfeinde 1941 in den Playoffs gegebüber.