NFL

Cutler macht die 49ers frisch

Von Adrian Franke/Stefan Petri
Jay Cutler (l.) führte die Bears zum Sieg gegen die 49ers
© getty
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Tennessee Titans (1-1) - Dallas Cowboys (1-1) 10:26 (0:3, 0:13, 10:7, 0:3)

Von wegen "Dallas kann keine Defense spielen"! Die Cowboys, deren Verteidigung sich schon gegen San Francisco deutlich besser als erwartet präsentiert hatte, überzeugte auch gegen die Titans. Dallas erzwang zwei Interceptions, darunter ein akrobatischer Pick von Rolando McClain, außerdem musste Titans-QB Jake Locker (18/34, 234 YDS, 1 TD) zwei Sacks einstecken.

Zudem bleibt Dallas allem Anschein nach seiner selbst auferlegten Vorgabe treu, konsequent sein Running Game aufzuziehen: Obwohl DeMarco Murray wie schon in der Vorwoche früh im Spiel fumbelte, bekam er weiterhin den Ball und zahlte das Vertrauen mit 167 Yards und einem Touchdown bei 29 Rushing-Versuchen zurück. So schaffte es Dallas auch, mit der Führung im Rücken die Zeit herunterlaufen zu lassen.

Die Titans-Offense bekam derweil fast nichts zustande, einziges Highlight war ein 61-Yard-TD-Pass zu Delanie Walker im dritten Viertel. Doch Tony Romo ließ sich davon nicht beeindrucken und antwortete mit einem Touchdown-Pass auf Dez Bryant. Romo hat damit in 30 aufeinanderfolgenden Spielen einen Touchdown-Pass geworfen, die zweitlängste laufende Serie hinter Peyton Manning (33).

Carolina Panthers (2-0) - Detroit Lions (1-1) 24:7 (0:0, 6:0, 7:7, 11:0)

Wie erwartet dominierten die Defenses lange das Spiel in Charlotte. Carolinas Front Seven, auch ohne den kurz vor Spielbeginn aus dem Kader gestrichenen Greg Hardy, verzeichnete vier Sacks und erzwang zwei Fumbles, die Panthers ließen insgesamt nur 70 Rushing Yards zu. Darüber hinaus standen sich die Lions selbst im Weg: Rookie-Kicker Nate Freese verpasste zwei FG-Versuche.

So dauerte es bis Mitte des zweiten Viertels, ehe Carolina per Field Goal für die ersten Punkte sorgte. In der zweiten Halbzeit gelang den Lions durch Jed Collins dann der erste Touchdown, doch die Panthers um den bei seinem Saisondebüt stark aufspielenden Cam Newton (22/34, 281 YDS, 1 TD) ließen sich davon nicht beunruhigen.

Nach einem Pick von Matthew Stafford beendeten die Panthers mit ihrem Running Game, auch ohne den angeschlagenen DeAngelo Williams schließlich das Spiel: Jonathan Stewart machte aus zwei Yards Entfernung alles klar.

Buffalo Bills (2-0) - Miami Dolphins (1-1) 29:10 (6:0, 3:0, 14:10, 6:0)

Was für ein NFL-Heimdebüt von Sammy Watkins! Der Bills-Receiver verzeichnete 117 Receiving Yards und einen Touchdown, sein erster in der NFL, und war von der Dolphins-Secondary überhaupt nicht in den Griff zu bekommen. Zudem dominierte die Bills-Defense die Line of Scrimmage mit vier Sacks, ließ nur 80 Rushing-Yards zu und Miami kam infolge dessen erst in der zweiten Halbzeit zum ersten Mal über die 50-Yard-Line.

Trotzdem musste sich Buffalo in der ersten Halbzeit mit drei Field Goals zufrieden geben. Als Dosenöffner diente schließlich C.J. Spiller: Der Running Back trug den Ball im dritten Viertel per 102-Yard-Kickoff-Return zum ersten Touchdown des Spiels in die Endzone. Spätestens danach funktionierte die Bills-Offense um das dominante Running Game (113 Rushing-Yards) deutlich besser.

Zwar antworteten die Dolphins mit einem 7-Yard-TD-Pass zu Mike Wallace, doch danach war Watkins zur Stelle. Zwei weitere Field Goals von Dan Carpenter machten schließlich alles klar. Zum ersten Mal seit drei Jahren sind die Bills damit alleiniger Tabellenführer der AFC East.

Tampa Bay Buccaneers (0-2) - St. Louis Rams (1-1) 17:19 (7:7, 0:3, 7:3, 3:6)

Die Verletzungssorgen bei den Tampa Bay Buccaneers reißen nicht ab. Die Bucs, die ohnehin schon ohne Doug Martin und Adrian Clayborn in das Duell mit den Rams gegangen waren, müssen jetzt wohl auch länger auf Defensive Tackle Gerald McCoy verzichten, der verletzt raus musste und sich ersten Berichten zufolge die Hand gebrochen hat.

Vor allem das Passing Game war im Spiel gegen das mit seinem dritten Quarterback angetretene St. Louis, das wegen eines Gewitters für knapp eine Stunde unterbrochen werden musste, erneut extrem enttäuschend: Quarterback Josh McCown (16/21, 179 YDS, INT) lief zwar zwei Mal in die Endzone, hatte aber erneut große Probleme im Passspiel - wenngleich die O-Line besser hielt und nur einen Sack zuließ. Erfreulich war dagegen das Running Game, Bobby Rainey erlief bei 22 Carries 144 Yards.

Doch St. Louis blieb dank vier Field Goals von Greg Zuerlein sowie einem Touchdown von Zac Stacy stets im Spiel, Zuerleins letztes Field Goal bedeutete den ersten Saisonsieg. Allerdings hatten die Bucs kurz vor Schluss die Chance auf die Wende: McCown fand acht Sekunden vor Schluss Mike Evans an der 30-Yard-Line der Rams - doch weil sich der Rookie beim Catch verletzte und Tampa keine Timeouts mehr hatte, bedeutete die Injury Timeout per Regel einen Zehn-Sekunden-Rundown. So war keine Zeit mehr auf der Uhr - extrem bitter!

San Diego Chargers (1-1) - Seattle Seahawks (1-1) 30:21 (3:7, 17:7, 7:7, 3:0)

Der Champion ist zum ersten Mal gestolpert! Gegen ein mutiges und nahe an der Perfektion spielendes Chargers-Team kassierten die Seahawks am zweiten Spieltag ihre erste Pleite. Zwei Faktoren waren dabei ausschlaggebend für San Diego: Die Chargers schreckten nicht davor zurück, die Run-Defense der Haws herauszufordern, gewannen dieses Duell und kontrollierten so die Uhr.

Doch der Hauptgrund war Altmeister Antonio Gates: Seattle bekam den Tight End überhaupt nicht in den Griff, Gates fing alle drei Touchdown-Pässe von Philip Rivers und war, unter anderem mit einem unfassbaren einhändigen Catch in der Endzone, in den entscheidenden Momente immer zur Stelle. Darüber hinaus spielte San Diegos Defense stark gegen das gefürchtete Running Game des Titelverteidigers und ließ, als Seattle den Ball drei Minuten vor Schluss zurück bekam, kein First Down mehr zu.

Dabei hatte es zunächst gut für die Gäste angefangen. Percy Harvin lief aus 51 Yards in die Endzone - und der Touchdown zählte, obwohl Harvin auf die Seitenlinie getreten war. Allerdings spielte Seattle von Beginn an fahrig und leistete sich unnötige Strafen. Harvin fumbelte zudem nach einem Kickoff. Die Touchdowns von Robert Turbin, sein erster in der NFL, und Marshawn Lynch reichten am Ende nicht. Bitter allerdings für San Diego: Running Back Ryan Mathews musste im Schlussviertel verletzt vom Platz gefahren werden.

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