NFL

Cutler macht die 49ers frisch

Von Adrian Franke/Stefan Petri
Jay Cutler (l.) führte die Bears zum Sieg gegen die 49ers
© getty

Jay Cutler zeigt im letzten Viertel eine überragende Leistung und führt die Chicago Bears zum Sieg gegen die San Francisco 49ers. Johnny Manziel feiert gegen die New Orleans Saints sein NFL-Debüt, für den Last-Second-Sieg der Cleveland Browns zeichnet sich allerdings sein Konkurrent verantwortlich. Redskins-Quarterback Robert Griffin III verletzt sich am Knöchel, Ersatzmann Kirk Cousins schießt die Jaguars ab. Die Patriots und Bengals feiern Favoritensiege, Denver und Green Bay müssen bis zum Ende zittern. Und der Champion? Der verliert!

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Cleveland Browns (1-1) - New Orleans Saints (0-2) 26:24 (10:0, 6:10, 7:7, 3:7)

Johnny Manziel ist in der NFL angekommen - wenngleich der einzige Passversuch des Rookie nicht ankam. Stattdessen war es ein unfassbares Comeback der Browns durch einen überragenden Brian Hoyer, das den Browns zum Upset verhalf: Cleveland bekam den Ball 2:46 Minuten vor Schluss an der eigenen 4-Yard-Line, Hoyer dirigierte seine Offense das Feld runter, brachte sie mit einem 22-Yard-Pass zu Andrew Hawkins in FG-Position - und Billy Cundiff kickte aus 29 Yards den Game Winner.

Davor hatte die Defense New Orleans lange kontrolliert. Drew Brees hatte nach dem ersten Viertel nur neun Passing Yards, Cleveland brachte permanent Druck und schien den gefürchteten Shootout gegen die Saints verhindern zu können - inklusive eines Pick Six von Drew Brees.

Doch gestützt auf ein gutes Running Game kam die Saints-Offense nach und nach ins Spiel: Jimmy Graham fing zwei TD-Pässe und Mark Ingram beantwortete den Browns-TD von Terrance West. Knapp drei Minuten vor Ende des Spiels brauchte New Orleans nur noch einen Stop der eigenen Defense, um das Spiel zu beenden - doch der nach der Partie sichtlich aufgewühlte Hoyer ließ das nicht zu. Damit sollte er seinen Startplatz gesichert haben.

Washington Redskins (1-1) - Jacksonville Jaguars (0-2) 41:10 (7:0, 14:7, 3:0, 17:3)

Die Redskins wurden gegen Jacksonville auf bittere Art und Weise zu ihrem Glück gezwungen. Ohne Einwirkung des Gegners verletzte sich Quarterback Robert Griffin III am Knöchel und musste raus - es war wohl auf gewisse Weise das Beste, was Washington an diesem Nachmittag hätte passieren können. Kirk Cousins kam rein, brachte seine ersten neun Passversuche prompt an den Mann und spielte insgesamt fast fehlerfrei.

So fand Cousins Darrell Young und Niles Paul in der Endzone, außerdem brachte er Washington mehrfach in die Red Zone, von wo aus Alfred Morris zwei Touchdowns erlief. Davon abgesehen war es ein starkes Statement der Skins-Defense: Jags-Quarterback Chad Henne steckte zehn(!) Sacks ein, vier davon allein durch Ryan Kerrigan, und war fast immer in Schwierigkeiten. Bis auf einen 63-Yard-TD-Pass zu Marcedes Lewis gelang Jacksonvilles Offense nichts.

Washington, das mit dem Sieg seine Niederlagen-Serie von neun Spielen beendete, konnte außerdem sein Running Game endlich aufziehen und erlief 192 Yards. Nach dem Spiel stand fest: Griffin fällt mit einem ausgekugelten Knöchel auf unbestimmte Zeit aus. Das war nicht der einzige Schlag für die Redskins: Auch Receiver DeSean Jackson musste kurze zeit später mit einer Schulterverletzung raus.

Minnesota Vikings (1-1) - New England Patriots (1-1) 7:30 (7:10, 0:14, 0:3, 0:3)

Den kompletten Samstag und Sonntag wurde darüber spekuliert, wie sehr die Run-anfälligen Patriots davon profitieren würden, dass Adrian Peterson nicht dabeisein und Vikes-QB Matt Cassel verstärkt im Mittelpunkt stehen würde. Es sollte sich als großer Nachteil für Minnesota erweisen: Cassel warf vier Picks, wurde fünf Mal gesackt und erlebte einen grausamen Nachmittag.

Das Special Team tat sein übriges: Als Minnesota, das das Spiel mit einem 25-Yard-TD von Peterson-Backup Matt Asiata gut begonnen hatte, kurz vor der Halbzeit die Chance hatte, auf 10:17 heranzukommen, blockte Chandler Jones den FG-Versuch und trug den Ball zurück in die Endzone.

Außerdem präsentierte sich die Pats-Offense im Vergleich zur zweiten Halbzeit in Miami vor allem im Running Game deutlich verbessert und erlief insgesamt 150 Yards. Vor allem Stevan Ridley (25 CAR, 101 YDS, 1 TD) überzeugte. Die New England Patriots haben damit ihren ersten 0-2-Start seit 2001 vermieden. Tom Brady (149 YDS, 1 TD) musste nicht viel tun.

Cincinnati Bengals (2-0) - Atlanta Falcons (1-1) 24:10 (3:3, 7:0, 14:0, 0:7)

Kein A.J. Green? Kein Problem! Obwohl der Star-Receiver der Bengals früh im Spiel mit einer Fußverletzung raus musste und sich die Bengals drei verpasste FG-Versuche erlaubten, ließ Cincinnati nie Zweifel am Sieger aufkommen - und das vor allem dank seiner herausragenden Defense.

Die hochgehandelte Falcons-Attacke kam nie zur Entfaltung, weil das Running Game lange nicht funktionierte und die Bengals das Passing Game im Griff hatten. Zudem machte sich das Fehlen von Rookie-Tackle Jake Matthews auch in der Pass Protection bemerkbar.

Drei Interceptions warf Falcons-QB Matt Ryan, lediglich ein TD-Pass zu Julio Jones kurz vor Schluss ließ die Statistik am Ende etwas besser aussehen. Cincinnati dagegen überzeugte im Running Game mit 170 Yards bei 45 (!) Versuchen, gleichzeitig leistete sich Quarterback Andy Dalton (15/23, 252 YDS, 1 TD) kaum Fehler.

New York Giants (0-2) - Arizona Cardinals (2-0) 14:25 (0:10, 7:0, 7:0, 0:15)

In einem von unfassbar vielen Strafen und Unterbrechungen geprägten Spiel machten Special-Teams und Giants-Fehler den Unterschied aus: Beim Stand von 14:13 für New York im Schlussviertel trug Cards-Receiver Ted Ginn zunächst einen Punt 71 Yards zurück in die Endzone, beim folgenden Kickoff fumbelten die Giants, was mit einem Field Goal bestraft wurde - plötzlich führte Arizona 22:14.

Doch damit nicht genug. Die G-Men marschierten daraufhin das Feld herunter und waren schon in der Red Zone, als Rashad Jennings stolperte und den Ball verlor - der nächste Turnover. Zusätzlich machte sich New Yorks Defense gegen Arizonas Backup-Quarterback Drew Stanton mit unnötigen Strafen sowie die eigene Offense mit Drops das Leben schwer. Der etatmäßige Quarterback Carson Palmer musste aufgrund einer Schulterverletzung kurz vor Spielbeginn passen

Trotz eines 1-Yard-TD-Runs von Jonathan Dwyer und einer Interception von Eli Manning, der damit in sieben Spielen hintereinander einen Pick geworfen hat, kamen die Giants mit starkem Pass-Rush zurück und führten nach Touchdowns von Rueben Randle und Daniel Fells. Die Hausherren bekamen den Ball drei Minuten vor Schluss nochmal zurück, doch Arizonas Defense hielt und beendete das Spiel schließlich mit einem Pick. Geschlagen hatte sich New York gegen ein durchwachsen spielendes Cards-Team mit seinen Fehlern zuvor aber selbst.

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