Mehr Spannung geht nicht! Sowohl die Dallas Cowboys als auch die New Orleans Saints - mit neuem Brees-Rekord - vergeben in einer Achterbahnfahrt der Gefühle die Chance auf den Sieg, machen in der Verlängerung aber alles klar. Chicago verspielt eine Führung, die Eagles lassen beinahe ein Mega-Comeback zu. Das legt an diesem Tag Cleveland hin. Björn Werner glänzt gegen Baltimore. Am späten Abend dominieren Peyton Manning und Philip Rivers. Tom Brady führt die New England Patriots zum Sieg.
Carolina Panthers (3-2) - Chicago Bears (2-3) 31:24 (7:14, 7:7, 7:3, 10:0) BOXSCORE
Was auch immer sich die zuletzt so gescholtene Panthers-Defense in der Halbzeit vorgenommen hatte - es funktionierte. Nachdem die Bears in den ersten beiden Vierteln noch hatten machen können, was sie wollten, dominierte Carolina nach der Pause: Eine Interception von Quarterback Jay Cutler bestraften die Panthers im Schlussviertel mit einem Field Goal zum Ausgleich, nur um beim nächsten Play einen Fumble von Matt Forte zu erzwingen - woraufhin Cam Newton und Greg Olson Carolina in Führung brachten.
Es war der Game-Winning-TD und ein Sieg, den ein bis zwei Stunden zuvor niemand erwartet hätte. Die Panthers spielten ab dem dritten Viertel defensiv wie entfesselt und ließen kaum noch etwas zu - dabei schien Chicago das Spiel zuvor komplett zu kontrollieren.
Jay Cutler (28/36, 289 YDS, 2 TDs, 2 INT) fand drei Mal die Endzone, nachdem die Panthers das Spiel kurios eröffnet hatten: Nach einem Punt wurde Return-Man Philly Brown zu früh getroffen und ließ den Ball fallen. Doch das Spiel war trotz Flagge nicht unterbrochen, und so stand Brown auf, schnappte sich das Ei und trug es ohne Gegenwehr zurück in die Endzone. Anschließend kam lange überhaupt nichts mehr von den Panthers - doch passend zur zweiten Halbzeit beendete Carolina das Spiel mit einem Sack endgültig.
Tennessee Titans (1-4) - Cleveland Browns (2-2) 28:29 (7:0, 21:10, 0:3, 0:16) BOXSCORE
Wollten die Cleveland Browns in dieser Saison nicht vor allem mit ihrer Defense überzeugen? Der eine oder andere Fan hatte sich gegen Tennessee sicherlich etwas ausgerechnet, schließlich hatten die Titans zuletzt gleich drei Blowouts in Serie kassiert. Doch nach dem ersten Punt der Gastgeber legten die vier lange Touchdown-Drives in Folge hin - das Spiel schien schon zur Halbzeit entschieden.
Dabei spielte es auch keine Rolle, wer da hinter dem Center agierte: Zunächst machte Jake Locker (8/11, 1 TD), was er wollte, und als der Unglücksrabe dann mit einer verletzten Hand in die Kabine musste, schlug die Stunde von Backup-König Charlie Whitehurst. Der, frisch zu einem der 25 schönsten Bewohner Nashvilles gekürt, setzte vor der Pause dreimal zum Pass an. Zwei Touchdowns, einer davon über 75 Yards zu Justin Hunter zum 28:3.
Doch Cleveland steckte trotz allem nicht auf: Nach der Pause war die Defense plötzlich doch zur Stelle - und das Mojo der Titans verpufft. Im letzten Viertel ließ man sich einen Punt durch die eigenen Endzone zur Safety blocken, dann ging der QB-Sneak von Whitehurst bei 4th and one daneben. Brian Hoyer (3 TD, 1 INT) hatte davor eine Interception geworfen, aber so kam er beim Stand von 22:28 und noch drei Minuten auf der Uhr noch einmal an den Ball. Diesmal machte er es besser: Receiver Travis Benjamin sorgte 69 Sekunden vor dem Ende für die entscheidenden Punkte. Johnny Football blieb übrigens erneut nur die Bank.
Philadelphia Eagles (4-1) - St. Louis Rams (1-3) 34:28 (13:0, 7:7, 14:7, 0:14) BOXSCORE
Eins ist klar: Die Special Teams von Eagles-Coordinator Dave Fipp sind einfach ganz große Klasse. Die Partie war noch keine Minute alt, da blockte man einen Punt der Rams, Chris Maragos trug das Spielgerät in die Endzone. Schon der vierte Special-Teams-TD in dieser Saison, einsame Spitze. Auch die Defense legte im dritten Viertel nach: Sack-Fumble gegen QB Austin Davis, Cedric Thornton stürzte sich auf den Ball - schon wieder Touchdown.
Plötzlich stand es 27:7 - wie schon in San Francisco konnte sich Philly auf Punkte außerhalb seiner Offense verlassen. Die Offense? Man weiß es immer noch nicht so genau. Hinter der auch nach der Rückkehr von Tackle Lane Johnson noch immer zusammengewürfelten O-Line tat sich LeSean McCoy (24 ATT, 81 YDS) erneut schwer und verlor einen Fumble, auch Quarterback Nick Foles (24/37, 207 YDS, 2 TDs, INT) erlebte einen wechselhaften Nachmittag und brachte den Ball mehrfach nicht zu freien Receivern.
Dennoch reichte es, um gegen die Rams auf 34:7 davon zu ziehen - das Spiel schien entschieden. Doch erneut kamen weitere alamierende Tendenzen, die die Eagles schon die ganze Saison über begleiten, zutage: Die Defense spielte ohne die nötige Intensität extrem anfällig und so brachte Rams-QB Austin Davis (29/49, 375 YDS, 3 TDs) St. Louis mit drei Touchdowns zurück - plötzlich war es nur noch eine Sechs-Punkte-Führung. Doch der 2-Minute-Drill führte nicht mehr zu Punkten und so rettete Philly die Führung ins Ziel.
New York Giants (3-2) - Atlanta Falcons (2-3) 30:20 (7:7, 3:6, 7:7, 13:0) BOXSCORE
Welcome to the NFL, Odell Beckham! Der Giants-Receiver feierte nach langer Verletzungspause endlich sein NFL-Debüt - und erlebte einen echten Traum-Einstand. Nachdem sich die Giants in der zweiten Halbzeit zurückgearbeitet hatten, fing der Rookie den Game-Winning-TD von Eli Manning (19/30, 200 YDS, 2 TDs). Zwei Field Goals kurz darauf besiegelten die fünfte Falcons-Auswärtsniederlage in Serie endgültig.
Dabei hatte Atlanta, das ohne vier Starter in der O-Line antreten musste, zuvor gut gespielt. Nachdem New York in Führung gegangen war, übernahmen die Falcons das Kommando: Steven Jackson lief aus zehn Yards in die Endzone, außerdem standen sich die Giants einmal mehr selbst im Weg: Ein Fumble beim Kickoff-Return von Preston Parker und unnötige Strafen machten New York das Leben schwer.
Allerdings konnten die Falcons hinter ihrer Patchwork-O-Line erneut nur bedingt ein gutes Running Game aufziehen und so musste Quarterback Matt Ryan trotz langer Führung 45(!) Pässe versuchen. Das Highlight dabei war ein kurzer Pass zu Antone Smith, der aus 74 Yard seinen nächsten langen Touchdown hinlegte. Doch das unbalancierte Spiel rächte sich letztlich, Andre Williams und Beckham drehten das Spiel für die Giants.
New Orleans Saints (2-3) - Tampa Bay Buccaneers (1-4) 37:31 OT (6:0, 7:10, 7:14, 11:7, 6:0) BOXSCORE
Man muss es den Saints lassen: Langweilig sind ihre Spiele selten. Von der Offensiv-Maschine der letzten Jahre scheint in dieser Saison allerdings auch nur wenig übrig. Dabei hatte es so gut begonnen für Drew Brees und Co.: Bereits im ersten Viertel knackte der QB die 40.000-Yard-Marke. Es war sein 132. Spiel für die Saints, schneller hatte noch kein Quarterback diese Zahl mit einem Team erreicht - der bisherige Rekordhalter war Dolphins-Legende Dan Marino (153 Spiele).
Doch nach dieser Bestmarke und einer schnellen 13:0-Führung ging es gegen aufmüpfige Buccaneers bergab: Zunächst verletzte sich Tight End Jimmy Graham und musste nach langer Behandlungspause für den Rest des Spiels passen, dann gab die löchrige Saints-Defense ebenfalls nach. Und Brees? Beim Stand von 13:17 servierte er Linebacker Danny Lansanah eine Interception auf dem Silbertablett. Der ließ sich nicht lumpen und erhöhte auf 24:13 für Tampa Bay!
Aber beim Stand von 20:31 zeigten die Saints, dass doch noch Leben in ihnen steckt: TD-Run von Pierre Thomas für sechs Punkte, ein Sack von Glennon zur Safety, ein Field Goal von Shayne Graham - da war der Ausgleich. Brees hatte den Sieg sogar in der regulären Spielzeit vor Augen, doch Pick Nummer drei sorgte für die Verlängerung. In der kamen die Bucs nicht mehr an den Ball - und die Saints sprangen dem Tod noch einmal von der Schippe.
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Dallas Cowboys (4-1) - Houston Texans (3-2) 20:17 OT (0:0, 3:0, 7:7, 7:10, 3:0) BOXSCORE
Den Rückfall in ganz schlimme Muster verhinderte Dallas - auch wenn es die Cowboys spannender als nötig machten. Nach einer schwachen Offense-Serie bekamen die Texans im letzten Viertel den Ball zurück, marschierten das Feld herunter und glichen aus. Dallas spielte seinen letzten Drive in unter einer Minute zwar souverän aus, doch drei Sekunden vor Schluss setzte Dan Bailey das Game-Winning-FG daneben - Overtime! Hier stand Dallas' Defense dann ihren Mann und nach einem sensationellen Pass zu Dez Bryant machte es Bailey besser.
Dass die Cowboys auf dem Weg dahin erneut auf DeMarco Murray bauen würden, um die schwache Run-Defense der Texans auszunutzen und J.J. Watt aus dem Spiel zu nehmen, kam wenig überraschend. Dass Murray schon wieder fumbelte, dagegen schon - es war bereits sein vierter Fumble im fünften Saisonspiel. Allerdings sorgte er auch für ein positives Novum: Mit seinen 136 Rushing-Yards wurde er der erste Spieler der Team-Geschichte mit mindestens 100 Rushing Yards in fünf aufeinanderfolgenden Spielen.
Ansonsten dominierten die Defenses, vor allem weil die Texans-Offense zu harmlos war - 16 Sekunden vor der Halbzeit erst gab es die ersten Punkte. Einziger Lichtblick war der rechtzeitig fit gewordene Arian Foster, dem auch Houstons Touchdown gelang. Houstons Defense dagegen schnappte sich Murrays Fumble und interceptete Romo in der Red Zone zu ihrem zwölften Turnover in dieser Saison. Doch als Dallas wie schon so oft in den vergangenen Jahren im entscheidenden Moment zu patzen drohte, war das Glück diesmal auf der Seite von Romo und Co.
Detroit Lions (3-2) - Buffalo Bills (3-2) 14:17 (7:0, 7:3, 0:3, 0:11)BOXSCORE
Detroits Kicker-Probleme ziehen sich weiter wie ein roter Faden durch die Saison. Alex Henery, schon Detroits zweiter Kicker in diesem Jahr, verzog gegen Buffalo gleich drei Mal, darunter ein möglicher Game-Winner 26 Sekunden vor Ende. Henery dürfte in der kommenden Woche nicht mehr in Detroit sein, ein möglicher Ersatz ist der in Denver entlassene Matt Prater.
Buffalo schlug in jedem Fall daraus Kapital: Direkt nach Henerys drittem Fehlschuss brachte Buffalos neuer Starting-QB Kyle Orton (30/43, 308 YDS, TD, INT), der EJ Manuel ersetzte, die Bills mit zwei Plays in FG-Reichweite - darunter ein unfassbarer Catch von Rookie Sammy Watkins. Aus 58 Yards machte Bills-Kicker Dan Carpenter es schließlich besser als sein Gegenüber und entschied das Spiel.
Doch es waren nicht nur die Field Goals, insgesamt brachen die Lions im dritten Viertel schlicht ein. Nach einem Touchdown von Golden Tate und einem Pick-Six von Orton lief eigentlich alles für die Lions, doch Quarterback Matthew Stafford (18/31, 221 YDS, TD, INT) fand überhaupt nicht ins Spiel, darüber hinaus bleibt eine zweite Sorge omnipräsent in Motor City: Receiver Calvin Johnson musste erneut angeschlagen raus.
Indianapolis Colts (3-2) - Baltimore Ravens (3-2) 20:13 (3:0, 3:3, 7:0, 7:10) BOXSCORE
Von wegen Shootout - das Duell in Indianapolis war lange Zeit eine Defense-Show. Bei den Colts spielte Björn Werner groß auf und verzeichnete zwei Sacks - und das gegen die Ravens, die zuvor drei Spiele hintereinander keinen Sack zugelassen hatten. Insgesamt vier Mal ging Quarterback Joe Flacco (22/38, 235 YDS, 1 INT) zu Boden und konnte kein konstantes Passspiel aufziehen. Zu allem Überfluss musste Left Tackle Kelechi Osemele noch mit einer Knieverletzung raus.
Doch auch die Ravens-Defense überzeugte in dem von Turnovern aller Art geprägten Spiel, Haloti Ngata sicherte sich seinen bereits zweiten Pick in dieser Saison und die Defense ließ gegen die explosive Colts-Offense mehrfach tief in der eigenen Hälfte nur Field Goals zu.
So brauchte es Baltimores dritten Turnover, um den ersten Touchdown des Spiels vorzubereiten - nach Flaccos Pick fand Andrew Luck (32/49, 312 YDS, 1 TD, 2 INTs) Dwayne Allen zum Touchdown. Nach weiteren Turnovern beider Teams lief Luck schließlich selbst in die Endzone und sorgte so für die Vorentscheidung. Passend zu dem überraschend defensiv geprägten Spiel beendeten die Colts die Partie schließlich mit einem Defensive Stand beim letzten Ravens-Drive.
Jacksonville Jaguars (0-5) - Pittsburgh Steelers (3-2) 9:17 (3:0, 3:10, 3:0, 0:7) BOXSCORE
Nach der Pleite gegen Tampa Bay jetzt auch noch gegen die Jaguars und Rookie Blake Bortles? Eigentlich unvorstellbar für ein stolzes Steelers-Team - doch leicht machte es ihnen der Underdog nicht. Bortles (191 YDS, 2 INT ) war über drei Viertel gerade so gut, dass drei Field Goals heraussprangen, die Defense gerade so gut, dass Big Ben und Co. gerade einmal einen Punkt mehr machten.
Als zu Beginn des vierten Viertels in der eigenen Redzone dann noch ein Sack-Fumble gegen Roethlisberger gelang, war die Chance zur Führung da. Nur kurz, wohlgemerkt: Zwei Spielzüge später segelte Bortles' Pass in die Arme von Brice McCain - Pick Six! Der Steel Curtain war zumindest kurzzeitig wieder in die Höhe gezogen. Die Defense der Steelers erzwang danach zwei Punts, die Offensive ließ die Uhr herunterlaufen.
Der Sieg ging insgesamt in Ordnung, Pittsburgh war in den meisten Belangen eben ein bisschen besser, wenn auch nicht wirklich gut. Eine Ausnahme war Le'Veon Bell, der es bei 15 Rushes auf 82 Yards brachte. Wenn man dem eigenen Quarterback noch etwas besser beschützen könnte - Roethlisberger wurde gleich viermal gesackt - könnte es aufwärts gehen für das Team von Mike Tomlin. Die kommenden Aufgaben (Cleveland und Houston) könnten schwerer sein.
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Denver Broncos (3-1) - Arizona Cardinals (3-1) 41:20 (7:6, 14:7, 3:7, 17:0) BOXSCORE
Analyse 503 TDs! Rekord-Manning zerlegt Cardinals
San Francisco 49ers (3-2) - Kansas City Chiefs (2-3) 22:17 (3:7, 10:3, 3:7, 6:0) BOXSCORE
Kansas City war bis zum Schluss im Spiel - und vergab dann selbst die Chance auf den späten Sieg. Als die Chiefs San Francisco beim Stand von 19:17 eigentlich schon in Field-Goal-Position gestoppt hatten, erlaubten sie sich den unentschuldbaren Fauxpas, einen Spieler zu viel aufs Feld zu schicken.
Das daraus resultierende geschenkte First Down nutzen die 49ers, um die Uhr weiter runter laufen zu lassen und einige Minuten später per Field Goal die Führung auszubauen. Dennoch bekam Kansas City den Ball zurück - nur um das Spiel endgültig durch einen Pick von Alex Smith (17/31, 175 YDS, 2 TDs, INT) zwei Minuten vor Schluss zu beenden. Dessen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte war so nicht von Erfolg gekrönt.
Insgesamt konnten beide Teams im Passspiel gegen die jeweils starke Defense nicht überzeugen, doch San Francisco vertraute ohne die verletzten Vernon Davis und Anthony Davis wieder auf sein Running Game - was sich auszahlte: Bei insgesamt 40 (!) Versuchen erliefen die 49ers 171 Yards und kontrollierten so das Spiel, während die Chiefs nach dem starken Auftritt gegen die Patriots auf lediglich 90 Rushing Yards kamen.
San Diego Chargers (4-1) - New York Jets (1-4) 31:0 (7:0, 14:0, 7:0, 3:0) BOXSCORE
Unisono hatten die Chargers trotz ihrer hier zuletzt großen Probleme angekündigt, auch gegen die beste Run-Defense der Liga an ihrem Running Game festzuhalten - und sie wurden mit ihrem vierten (!) RB mehr als nur belohnt. Rookie Branden Oliver, der für den verletzten Donald Brown (Gehirnerschütterung) übernahm, erlief 114 Yards und einen Touchdown. Auch Quarterback Philip Rivers spielte erneut groß auf und sammelte weiter Argumente für seine MVP-Kampagne.
Doch es lag nicht nur an San Diegos gutem Auftritt - die Jets-Offense lieferte, ohne den verletzten Eric Decker, schlicht überhaupt nichts. Mitte des Schlussviertels hatte New York noch immer keinen Spielzug in der Chargers-Hälfte ausgespielt, dazu bot Quarterback Geno Smith erneut eine desolate erste Halbzeit (4/12, 27 YDS, INT). Die Folge: In der Halbzeit tauschte Coach Rex Ryan seinen Quarterback aus - doch Michael Vick (9/20, 47 YDS) erging es nicht wirklich besser.
Ryan ruderte allerdings ohnehin unmittelbar nach dem Spiel wieder zurück: "Geno wird im nächsten Spiel unser Quarterback sein." Da außerdem auch das Jets-Running-Game nicht wie gewohnt funktionierte (21 Rushes, 91 YDS), fehlte der Offense zudem ihre Basis. Ryan erklärte nach dem ersten Shutout der laufenden Saison: "Ich will mich bei unseren Fans entschuldigen - bei denen, die wir noch haben."
New England Patriots (3-2) - Cincinnati Bengals (3-1) 43:17 (14:0, 6:3, 14:14, 9:0) BOXSCORE
Erst das Monday-Night-Desaster, dann eine Glanzleistung: Die Patriots präsentierten sich von der 14:41-Klatsche bei den Kansas City Chiefs gut erholt und feierten gegen Cincinnati ihren dritten Saisonsieg. Für die Bengals war es hingegen die erste Pleite. Damit gibt es kein ungeschlagenes Team mehr in der Liga.
Der gefeierte Held: Tom Brady (23/35, 292 Yards, 2 Touchdownpässe, 0 Interceptions). Der 37-Jährige knackte als sechster Quarterback in der NFL-Historie die magische Marke von 50.000 Yards und steht nun bei 50.232 Yards. "Es ist fantastisch", sagte Brady dazu.
Dabei hatte die Kritik der vergangenen Tage beim Mann aus Kalifornien durchaus Spuren hinterlassen. "Es ist schwer, so etwas nicht an sich heranzulassen. Wir haben alle TV-Geräte und Internet", meinte Brady: "Aber es ist ja keiner gestorben oder so. Es war nur eine Niederlage. Und die haben wir abgehakt."
New England startete stark und führte zur Pause bereits 20:3. Die Bengals kamen anschließend zwar noch einmal auf 10:20 heran, mehr war aber nicht drin. "Wir wussten, dass wir gegen ein Team spielen, das einen herben Schlag abgekommen hat. Uns war klar, dass sie alles geben und eine gute Partie machen würden", meinte Cincinnatis Offensive Tackle Andrew Whitworth. Etwas dagegen tun konnten die Bengals aber nicht.
Teams in der Bye-Week: Raiders, Dolphins
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