Cincinnati Bengals (8-4-1) - Pittsburgh Steelers (8-5) 21:42 (0:0, 14:10, 7:7, 0:25) BOXSCORE
Ganz wichtiger Sieg der Steelers, die mit diesem Erfolg ein Ausrufezeichen in der AFC North setzen und den Kampf um die Division-Krone neu eröffnen. Dabei half ihnen ein letztes Viertel, in dem sie gleich 25 Punkte am Stück auflegten und so aus einem hart umkämpften Sieg in wenigen Minuten einen Kantersieg machten. Garant für den Sieg war einmal mehr Running Back Le'Veon Bell, der zusätzlich zu seinen 185 Rushing Yards (2 TDs) auch noch 50 Yards und einen TD als Passfänger auflegte.
Dabei hatte Andy Dalton (302 YDs, 2 TD, 1 Rushing-TD) einen Score durch Steelers-TE Heath Miller im zweiten Viertel noch gedreht, als er einmal Jermaine Gresham fand und einmal aus 20 Yards selbst in die Endzone rannte. Danach fand bei den Hausherren jedoch nur noch Star-Wideout A.J. Green statt, der von der Secondary der Steelers nicht zu stoppen war (224 YDS, TD).
Die Steelers dagegen konnten sich auf Bell verlassen, der hinter einer glänzend aufgelegten O-Line immer wieder Lücken fand. Ein 94-Yard-Touchdown von Martavis Bryant sorgte achteinhalb Minuten vor dem Ende für die Entscheidung. Big Ben wurde kein einziges Mal gesackt und reist in einer Woche nach Atlanta. Die Bengals müssen in Cleveland antreten - zwei Wochen später kommt es dann zum Rematch in Pittsburgh.
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Washington Redskins (3-10) - St. Louis Rams (6-7) 0:24 (0:0, 0:6, 0:18, 0:0) BOXSCORE
Das Offensiv-Debakel in der Hauptstadt geht weiter. Weder im Passing Game, dem der verletzte DeSean Jackson sichtlich fehlte, noch im Run Game (12 ATT, 27 YDS) klappte gegen die starke Rams-Defense etwas - sieben Sacks gelangen St. Louis, das defensiv haushoch dominierte und gegen die desolate O-Line der Skins permanent für Druck sorgte. So musste sogar Robert Griffin III, der zuvor von den Fans lautstark gefordert worden war, kurz vor Schluss für den am Nacken verletzten Colt McCoy (20/32, 199 YDS, 2 INTs) aufs Feld.
Dabei hatten die Rams Washington zuvor alle Möglichkeiten gegeben, um im Spiel zu bleiben. Zwar bestrafte St. Louis eine frühe Interception von McCoy mit einem 35-Yard-TD-Pass zu Jared Cook, doch den folgenden Extrapunkt vergab Kicker Greg Zuerlein. Es folgten zwei weitere Fehlschüsse aus 28 und 38 Yards, sodass Washington zur Pause noch voll im Spiel war.
Dennoch fühlten sich die Redskins offenbar unter Druck: Früh im dritten Viertel versuchte Coach Jay Gruden einen Fake Punt in der eigenen Hälfte - der Fake klappte nicht und erneut war Cook im Gegenzug mit dem Touchdown zur Stelle. Tavon Austins 78-Yard-Punt-Return-TD machte endgültig alles klar. Die Rams haben damit in den letzten beiden Spielen zusammen genommen 76:0 Punkte abgeliefert und zum ersten Mal seit 1945 zwei Shutouts in Folge hingelegt. Skins-Coach Jay Gruden gab anschließend zu: "Sie haben hart gespielt. Bei uns hat heute einfach nichts geklappt." Eine QB-Entscheidung für die kommende Woche wollte er noch nicht treffen.
Tennessee Titans (2-11) - New York Giants (4-9) 7:36 (0:17, 0:6, 7:10, 0:3) BOXSCORE
Markus Kuhn, Ladies and Gentlemen! Auch der aus Weinheim stammende Defensive Tackle der Giants durfte gegen die komplett desolaten Titans feiern - zum ersten Mal in seiner Laufbahn und als erster Deutscher überhaupt! Kuhn trug einen Fumble zum zwischenzeitlichen 17:0 26 Yards zurück in die Endzone - Tennessee hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein First Down zustande gebracht.
"Das war ein Moment, den ich wahrscheinlich nie vergessen werde. Ich war total aufgeregt, ein paar Punkte erzielen zu können", konnte Kuhn sein Glück direkt nach dem Spiel kaum fassen. "Den Ball werde ich mir wahrscheinlich irgendwo in meiner Wohnung hinstellen."
Doch nicht nur der Offense der Titans um Quarterback Zach Mettenberger (14/24, 125 YDS, INT) gelang überhaupt nichts. Auch defensiv lief bei den seit nunmehr sieben Spielen sieglosen Hausherren wenig zusammen: Vor allem Rookie-Receiver Odell Beckham Jr. (11 REC, 130 YDS, TD) bekam Tennessee überhaupt nicht in den Griff. Mit seinem sechsten Spiel in Folge mit mindestens 90 Receiving-Yards stellte Beckham einen neuen Giants-Rekord auf und jagt weiter den Neun-Spiele-Rekord von Michael Irvin.
Einziger Lichtblick aus Titans-Sicht war ein Pick Six von Giants-QB Eli Manning (26/42, 260 YDS, TD, INT), davon abgesehen setzte Tennessee seinen desolate Saison fort. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Mettenberger kurz vor Schluss bei einem Sack. Backup Jake Locker warf daraufhin einmal mehr einen Pick. Die Giants dagegen konnten sich nach der Pleite in Jacksonville wieder rehabilitieren. Als nächstes empfängt New York, für das es der erste Sieg seit 63 Tagen war, die Washington Redskins.
New Orleans Saints (5-8) - Carolina Panthers (4-8-1) 10:41 (0:17, 3:7, 0:14, 7:3) BOXSCORE
Ihre letzten drei Heimspiele hatten die Saints allesamt verloren und waren dabei im Run Game dominiert worden - eine Formel, die Carolina im Division-Duell nur allzu gerne übernahm. Die Panthers liefen die Saints in Grund und Boden (40 ATT, 271 YDS), New Orleans offenbarte defensiv einmal mehr enorme Lücken in der Run-Defense und schien schon früh im Spiel schlicht aufzugeben. Während die Schwächen in der Run-Defense schon das ganze Jahr über offensichtlich waren, brach gegen Carolina auch die Offense nach dem starken Auftritt in Pittsburgh komplett ein.
New Orleans begann das Spiel mit einem Fumble von Mark Ingram sowie einem Pick von Drew Brees (29/49, 235 YDS, TD, INT) und kam überhaupt nicht ins Rollen. Resultat: Mehrfach wurden die Saints von den eigenen Fans lautstark ausgebuht. "Es ist peinlich, wie wir gespielt und auch was wir als Coaches gemacht haben. Viel schlechter geht es nicht", gab Saints-Coach Sean Payton anschließend offen zu und TE Benjamin Watson fügte hinzu: "Ich würde nichtmal das Wort 'frustrierend' benutzen. Das war peinlich." Dennoch musste sich New Orleans vom Division-Rivalen noch Hohn und Spott gefallen lassen.
Nach einem kurzen TD-Run von Cam Newton (21/33, 226 YDS, 3 TDs) provozierte der die Saints-Verteidiger, es brach ein heftiges Gerangel in der Endzone aus. "Da ist einfach viel Testosteron im Spiel", grinste er anschließend. Die Panthers sind damit plötzlich wieder nur noch ein halbes Spiel hinter Division-Leader Atlanta, vorausgesetzt die Falcons verlieren am Montagabend in Green Bay. Die Saints wiederum haben jetzt zum ersten Mal seit 1999 vier Spiele hintereinander im Super Dome verloren.
Minnesota Vikings (6-7) - New York Jets (2-11) 30:24 OT (14:12, 7:3, 0:3, 3:6, 6:0) BOXSCORE
Um Playoffs ging es in Minnesota zwar nicht - bestens unterhalten wurden die Fans aber dennoch, und das bis in die Overtime: Mit einem Screen-Pass wollte Minnesota in Overtime ein Third Down schaffen, Jarius Wright trug den Ball dann aber gleich 87 Yards in die Endzone - Game Over. Darüber hinaus wurde klar, warum die Vikings unter der Woche bestätigten, dass Charles Johnson Cordarrelle Patterson als Nummer-1-Receiver abgelöst hat: Johnson fing vier Pässe für 103 Yards, darunter ein 56-Yard-TD-Pass vom starken Teddy Bridgewater (19/27, 309 YDS, 2 TDs, INT).
Patterson dagegen fing keinen einzigen Pass - und fumbelte beim Kickoff-Return zur zweiten Halbzeit. Die Jets auf der anderen Seite zeigten, dass sie keineswegs nur laufen können: Trotz eines desolaten Starts mit einem Pick Six beim ersten Wurf des Spiels stabilisierte sich Geno Smith (18/29, 254 YDS, TD, INT) und servierte Percy Harvin bei dessen Rückkehr nach Minnesota einen Touchdown. Smith hatte schon vor der Halbzeit mehr Pässe geworfen als im kompletten Spiel gegen Miami am Montagabend (13).
"Mir tun meine Mitspieler leid, weil ich weiß, wie viel wir investiert haben. Es ist schwer, so zu verlieren", gab Smith anschließend zu. Auch das Run Game der Jets funktionierte gut (42 ATT, 168 YDS). Minnesota hatte hier ohne den verletzten Jerrick McKinnon seine Probleme, am Ende reichte es aber zum zweiten Heimsieg in Folge.
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