Wilfork: Belichick wird weicher: Kaum ein Trainer wird in der Öffentlichkeit so hart eingeschätzt wie Bill Belichick. Patriots-DT Vince Wilfork brachte jetzt Licht ins Dunkle: "Ich denke, Bill hat das immer toll gemacht, weil wir uns als Team so stark verändert haben. Wir waren ein erfahrenes Team, dann ein sehr junges Team. Deshalb mussten wir unsere Identität finden. Und ich glaube, er hat da tolle Arbeit geleistet."
Am Ende des Tages sei er zwar "noch immer Bill. Er trainiert auf die gleiche Art und Weise. Er verlangt alles auf die gleiche Art und Weise. Aber ich denke, sein Herz ist etwas weicher geworden. Über die Jahre ist er weicher geworden. Ich bin jetzt seit elf Jahren hier und habe seine Veränderung mitbekommen. Ich sage ihm auch, dass er weich wird. Er ist jetzt verständnisvoller."
Brady erkältet: Am Mittwoch gab Tom Brady zu, was schon seit Wochenbeginn deutlich erkennbar war - der Quarterback der Pats schlägt sich mit einer Erkältung herum: "Ich habe das jetzt seit vier, fünf Tagen. Meine Kinder wurden krank und meine Frau hat es auch ziemlich erwischt. Ich habe das leider mit nach Phoenix gebracht, aber das wird schon. Ich werde am Sonntag bei 100 Prozent sein, da mache ich mir gar keine Sorgen."
Doch auf dem Weg dahin überlässt er nichts dem Zufall: "Ich habe einfach versucht, mir Pausen zu gönnen. Dazu viel Knoblauch und alte Heilmittel, alles was geht." Darüber hinaus nutzt er die so erzwungene trainingsfreie Zeit zu einem ausführlichen Videostudium: "Ich habe das Gefühl, dass ich diese Jungs jetzt ziemlich gut kenne. Ich habe viel Respekt vor ihrem Stil und sie haben gute Spieler, tolle Schemes und sehr gute Coaches."
Keine Angst vor Tricks: Die Patriots nutzten zuletzt gerne den ein oder anderen Trick, sei es ein TD-Pass von Receiver Julian Edelman oder der TD-Catch von Tackle Nate Solder gegen die Colts. Zumindest vor einem Tackle-TD hat Hawks-D-Line-Man Michael Bennett keine Angst: "Wenn er einen Pass fängt, wird Kam Chancellor ihn bis zur nächsten Woche weghauen." Vor einem Gegenspieler hat Bennett unterdessen mehr Respekt - immerhin habe Pats-Tackle Sebastian Vollmer "diese deutsche Stärke".
Carroll verteidigt Lynch: Nach Marshawn Lynchs berühmt-berüchtigem Auftritt beim Media Day, als der er fünf Minuten lang gebetsmühlenartig "Ich bin nur hier, damit ich keine Strafe erhalte" wiederholte, stellte sich jetzt Seahawks-Coach Pete Carroll vor seinen Running Back.
"Ich denke, ihr seht einfach einen Mann, der er selbst ist und sich für niemanden verstellt. Deshalb werdet ihr auch weiterhin von unseren Spieler Unterstützung für ihn hören", betonte Carroll: "Er bleibt sich selbst treu. Ich verstehe, dass Leute ihn gerne anders sehen und hören würden. Aber er fühlt sich dabei nicht wohl. In diesem Umfeld werdet ihr ihn nicht anders sehen als so."
Gronk will ernstgenommen werden: Rob Gronkowski kommt gerne als entspanntes Party-Tier rüber, doch auch der Pats-Tight-End muss Woche für Woche viel Arbeit investieren: "Ich habe das Gefühl, die Leute unterschätzen die harte Arbeit und das Engagement hinter den Kulissen. In den Kraftraum zu gehen, die ganzen Meetings, das Training unter der Woche - ich glaube, manche Leute denken, man spielt einfach sonntags, aber das ist nicht der Fall."
Pats meiden Sherman nicht: Kein aktiver Cornerback hält die gegnerischen Quarterbacks in der Postseason auf einem schlechteren Passer Rating als Richard Sherman (18,1), dennoch bleiben die Pats entspannt. "Wir müssen an der Line of Scrimmage unsere Aufgaben erledigen. Er ist groß, schnell und an der Line aggressiv. Ein sehr intelligenter Spieler, der Schemes und Route Concepts versteht - ähnlich wie Darrelle Revis", gab Pats-OC Josh McDaniels zu.
Dennoch fügte McDaniels hinzu: "Es ist nicht leicht, ihn das ganze Spiel über zu ignorieren. Wir versuchen das mit keinem Gegenspieler. Wir werfen dahin, wo der Ball hin muss. Aber ich denke schon, dass man wissen muss, wo er auf dem Platz ist. Sherman ist ein großartiger Spieler." Vorsicht ist in jedem Fall geboten: 16 Mal gab es bislang einen Pick-Six im Super Bowl, jedes Mal gewann das Team, dessen Defense sich diesen schnappte.
Revis' Zukunft bleibt offen: Sechs Jahre verbrachte Darrelle Revis bei den New York Jets, ehe er aus Gehaltsgründen entlassen wurde. Über den Umweg Tampa Bay landete er schließlich bei den Patriots und spielt jetzt seinen ersten Super Bowl, doch seine Zukunft nach Saisonende ist noch komplett offen, auch wenn New England eine 20-Millionen-Dollar-Klausel ziehen könnte, um Revis für ein weiteres Jahr zu halten.
Schon jetzt wird über eine Rückkehr nach New York spekuliert, doch den Gerüchten erteilte Revis am Mittwoch einen herben Dämpfer: "Ob mir die Jets-Fans leidtun? Naja, es ist nicht meine Schuld. Es war nicht meine Entscheidung, damals zu gehen. Die Klubbosse haben entschieden, dass es der beste Weg wäre, sich von mir zu trennen. So sehe ich das. Um ehrlich zu sein: Ich vermisse die Jets nicht."
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