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Broncos ringen Chiefs nieder

Emmanuel Sanders war mit zwei Touchdowns Denvers Lebensversicherung in KC
© getty

In einem packenden, defensiv geprägten Division-Duell haben die Denver Broncos die Kansas City Chiefs zum Auftakt von Week 2 geschlagen. Denvers Offense war über weite Strecken kaum im Spiel, profitierte aber von den Chiefs-Fehlern vor der Pause. In der zweiten Hälfte war es eine reine Defensivschlacht - und die Hausherren standen sich erneut selbst im Weg. Peyton Manning durchbrach eine Schallmauer.

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Für beide Offenses war es über weite Strecken ein frustrierender Abend im Arrowhead, der Pass-Rush dominierte auf beiden Seiten. Manning (26/45, 256 YDS, 3 TDs, INT) präsentierte sich leicht verbessert, bewahrte aber vor allem in der entscheidenden Phase einen kühlen Kopf. Mit seinen 256 Passing-Yards durchbrach der zukünftige Hall-of-Famer die 70.000-Passing-Yard-Marke - als einziger QB in der NFL-Geschichte neben Brett Favre.

Die Fragezeichen rund um die ganze Broncos-Offense werden aber dennoch nicht kleiner werden: Das Running Game (22 ATT, 61 YDS) lieferte erneut viel zu wenig. 45 Pässe von Manning waren im Game Plan mutmaßlich eher nicht vorgesehen.

Kansas City dagegen präsentierte sich insgesamt offensiv besser, machte sich das Leben mit zwei Red-Zone-Turnovern aber selbst schwer. Die Fehler wurden auch in der entscheidenden Phase des Spiels nicht weniger und ein Fumble-Return-TD beendete schließlich alle Träume davon, die Broncos endlich zu bezwingen. Jamaal Charles (21 ATT, 125 YDS, TD) knackte zwar die 100-Yard-Grenze, seine beiden Fumbles kosteten die Chiefs aber letztlich das Spiel.

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Die Reaktionen:

Peyton Manning (Denver Broncos): "Das war ein hartes Spiel, die Chiefs sind stark, ihre Defense ist viel besser als letztes Jahr. Sie haben es uns wirklich schwer gemacht. Aber wir sind dran geblieben und als es nötig war, hat unsere Defense uns im Spiel gehalten. Der letzte Drive war wirklich gut, da bin ich stolz auf unsere junge O-Line. Bei unserer Defense gehen die Superlative immer weiter."

Antonio Smith (Denver Broncos): "Wir brauchten diesen Schlag ins Gesicht. Danach haben wir unsere Widerstandsfähigkeit gezeigt. Das war der Peyton, gegen den ich in all den Jahren gespielt habe."

Jamaal Charles (Kansas City Chiefs): "Die Niederlage geht heute auf mein Konto. Ich wollte das Team tragen und habe am Ende das Spiel verloren. Das war meine Schuld."

Andy Reid (Head Coach Kansas City Chiefs, über Manning): "Naja. Offensichtlich ist er noch nicht am Ende."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Der Division-Kracher steht im Vorfeld im Zeichen zweier herausragender Defenses, sowie der Frage: Wie viel hat Manning noch im Tank? Gegen Baltimore war der 39-Jährige erschreckend schwach, der Pass-Rush der Chiefs dürfte ihm nicht mehr Zeit geben als der der Ravens. Immerhin: Starting-RB C.J. Anderson (Zeh) ist dabei, dürfte aber limitiert zum Einsatz kommen. Für Denver steht zudem ein Rekord auf dem Spiel: Die Broncos stehen bei zwölf Division-Auswärtssiegen in Folge, Nummer 13 wäre eine neue NFL-Bestmarke.

Die Chiefs wollen das verhindern und endlich ihren ersten Sieg gegen die Broncos mit Manning einfahren. Neben der starken Defense, die auf eine junge, unerfahrene O-Line der Gäste trifft, muss auch die Offense liefern: Jamaal Charles verpasste gegen Denver zuletzt vier Mal in Folge die 100-Rushing-Yard-Marke. Tight End Travis Kelce bekommt es wohl mit Broncos-Safety T.J. Ward zu tun, der seine Sperre abgesessen hat. Tackle Eric Fisher ist wie erwartet nicht in der Startformation.

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7.: FUMBLE! Die Broncos versuchen direkt ihr Runnig Game zu etablieren, holen aber nur ein First Down und müssen dann punten. Die Chiefs dagegen kommen brandheiß rein: Einige schnelle Pässe, dazu klappt das Running Game gut. Denvers Defense leistet zudem ihren Teil mit drei Strafen während des Drives und Kansas City hat First and Goal innerhalb der 5-Yard-Line. Doch dann schnappt die Broncos-Defense zu: Charles will sich in die Endzone kämpfen, David Bruton schlägt ihm das Ei aus der Hand - Fumble, der erste Turnover der Partie!

17.: Nächster Turnover der Chiefs! Denver kommt aus dem Schatten der eigenen Endzone nicht raus und muss sofort wieder punten, der Chiefs-Offense ergeht es allerdings nicht besser. Beide Defenses dominieren, so dass stattdessen das Special Team glänzt: Denvers Juwan Thompson erzwingt beim Punt-Return den Fumble, die Broncos übernehmen an der gegnerischen 31-Yard-Line. Dennoch kann Denver kein Kapital daraus schlagen: Mit drei Runs schaffen es die Broncos nicht, ein Yard zu holen - Turnover on Downs! Weiterhin 0:0.

21.: Paydirt! Die Chiefs brechen den Bann schließlich: Nachdem Denver erneut unnötige Strafen sammelt ist es so weit. Charles läuft wieder durch die Mitte, ein starker Cutback öffnet ihm das Feld auf der linken Seite und aus 34 Yards spaziert er in die Endzone. 7:0 Chiefs!

24.: ROOKIE-SCORE! Und Kansas City legt nach! Bei Third Down bringen die Chiefs den Blitz, Manning wirft einen katastrophalen Pass. Rookie-CB Marcus Peters liest die Hot Route korrekt, schnappt sich in seinem zweiten NFL-Spiel den zweiten Pick - und trägt das Ei in die Endzone zurück. 14:0 Chiefs!

27.: Denver schlägt aber schnell zurück - und wie! Mannings erster TD-Drive der neuen Saison endet mit einem schnellen Slant-Pass über die Mitte zu einem komplett offenen Emmanuel Sanders. Schwacher Blitz der Kansas-City-Defense, richtiger Read von Manning und nur noch 14:7 Chiefs. Doch damit nicht genug, Kansas City bringt sich um den Lohn der eigenen Arbeit! Alex Smith wirft direkt danach einen viel zu kurzen Pass in Richtung Seitenlinie, Aqib Talib lässt sich nicht zwei Mal bitten. Gleiches gilt für die Offense: Manning findet Virgil Green aus einem Yard per Play Action. 14:14 zur Halbzeit - unfassbar!

42.: Die Chiefs starten in die zweite Hälfte ähnlich gut wie in die erste. Ein gut geplanter Drive mit effektiven Runs und Play-Action-Spielzügen, Jeremy Maclin wird deutlich stärker eingebunden. Smith versucht jetzt auch einige lange Pässe, es reicht immerhin für ein Field Goal. 17:14 Chiefs. Danach fällt das Spiel ins altbekannte Muster zurück: Die Defenses bestimmen die Partie, Denver antwortet schließlich seinerseits per Field Goal. 17:17.

53.: Nächster Chiefs-Turnover! Lange lassen beide Defenses nahezu keinen Raumgewinn zu, Punts und Strafen prägen das inzwischen zerfahrene Division-Duell - zwischenzeitlich produzierten sechs Drives in Folge zusammen genommen nur 50 Yards. Kansas City legt schließlich einen guten Drive hin, steht sich dann aber schon wieder selbst im Weg. Auf einen verbockten Trick-Spielzug folgt ein Katastrophen-Pass von Smith, Chris Harris sagt Danke und schnappt sich die Interception! Zweiter Red-Zone-Turnover der Chiefs heute, das darf einfach nicht passieren.

57.: TOUCHDOWN CHIEFS! Doch ein drittes Mal hält die Broncos-Defense nicht: Kansas City mit einem beeindruckenden Drive, weil Travis Kelce endlich aufwacht und Charles weiter gut durch die Mitte läuft. Knile Davis trägt den Ball schließlich aus acht Yards unberührt in die Endzone. 24:17 Chiefs - der Game-Winner?

60.: Von wegen: Jetzt die Chiefs mit unnötiger Strafe, Demaryius Thomas treibt die Offense voran. Manning lässt den möglichen TD-Pass zunächst liegen, bei Third Down und eine halbe Minute vor dem Ende schlägt Sanders aber seinen Gegenspieler und fängt den perfekten Pass von Manning 24:24!

60.: UNFASSBAR!! Beim ersten Play nach dem Touchdown verliert Charles zum zweiten Mal das Ei, weil Brandon Marshall den Spielzug nicht aufgibt. Bradley Robey passt auf, hebt den Ball auf und trägt ihn in die Endzone. 31:24 Broncos, das wars! Die Chiefs schlagen sich heute selbst!

Der Star des Spiels: Emmanuel Sanders. Der wichtigste Spieler der Broncos am heutigen Abend. Bei Third Down war Sanders Mannings absoluter Go-to-Guy und hielt mehrere Drives der Gäste am Leben. Während Nummer-1-Receiver Demaryius Thomas oft Double Coverage erhielt und sich ein packendes Duell mit dem starken Rookie-CB Marcus Peters lieferte, bestrafte Sanders die Defense mit kritischen Catches - zwei Touchdowns inklusive.

Der Flop des Spiels: Alex Smith. Zugegeben, Denvers Defense wird in dieser Saison noch ganz anderen Quarterbacks das Leben schwer machen und man könnte an dieser Stelle nahezu jeden O-Liner beider Teams nennen. Doch Smith lieferte auch vor diesem Hintergrund ein mehr als enttäuschendes Spiel ab, scheute nach wie vor die weiten Pässe und ließ hier einige Chancen liegen. Nur bei wenigen Gelegenheiten blitzte auf, wie die Chiefs-Offense eigentlich funktionieren könnte.

Das fiel auf:

  • Insgesamt war es die erwartete Defense-Domination: Vier Sacks (zwei pro Team) im ersten Viertel gaben den weiteren Verlauf vor, am Ende standen insgesamt sieben Sacks. Trotz allem muss sich Denvers Defense Kritik gefallen lassen: Die Broncos agierten viel zu undiszipliniert und sammelten Strafe auf Strafe, vor allem im ersten Durchgang bereitete sich Denver hier selbst große Probleme. Kansas City auf der anderen Seite hatte bei Third Down massive Schwierigkeiten.
  • Denvers O-Line offenbarte in Pass Protection erneut Probleme - auch die Chiefs hatten hier ihre liebe Mühe. Die Broncos schafften es im Laufe des Spiels zunehmend stärker, über die Edge-Rusher Druck zu erzeugen. Kansas City machte Denver das Leben auch über die Mitte extrem schwer. Allerdings gelang es den Broncos im Gegensatz zu Kansas City nie wirklich, das Running Game konstant ins Rollen zu bringen. Auffallend besser wurde es allerdings, als Manning verstärkt seine Up-Tempo-Offense spielte.
  • Schematisch zeigten die Broncos folgerichtig nur bedingt Elemente von Coach Gary Kubiak. Im Laufe der Partie agierte Manning immer häufiger aus der Shotgun und spielte eben jene Tempo-Offense, was merklich besser funktionierte. Auch der Einsatz der 2-Tight-End-Sets wurde in der zweiten Hälfte deutlich zurückgeschraubt.
  • Die Chiefs zogen ihre West-Coast-Offense viel zu selten mit gutem Timing und guter Präzision auf. Die jeweils ersten Drives der beiden Halbzeiten zeigten, was die Offense eigentlich kann. Allerdings schaffte es Kansas City immer wieder, sein Running Game durch die Mitte laufen zu lassen. Denver bekam hier zu häufig keinen Zugriff und die Edge-Rusher konnten so wenigstens phasenweise aus dem Spiel genommen werden.
  • Manning stand nach dem alarmierenden Auftakt enorm im Fokus und die Lektion ist relativ simpel: Hinter der desolaten O-Line strahlte der 39-Jährige kaum Ruhe aus und wirkte erneut sehr unbeweglich. Mit den Bootlegs kam er auch nur sehr bedingt zurecht, gleiches gilt für die langen Pässe, die nach wie vor zu weit kommen. Bei mehreren Beinahe-Picks hatte er Glück. Aber: Als er seine Up-Tempo-Offense auspackte, sah Manning deutlich besser und selbstsicherer aus, was sich auf die ganze Offense übertrug.
  • Denver gelang es, Tight End Travis Kelce (4 REC, 58 YDS) in beeindruckender Art und Weise aus dem Spiel zu nehmen. Das störte den Rhythmus der gesamten Offense, zumal Smith trotzdem kaum weite Pässe versuchte. Als es am Ende aber darauf ankam, konnte Kelce dem vermeintlich entscheidenden Drive seinen Stempel aufdrücken. Am Ende reichte es dennoch nicht.

Der Schedule der Saison 2015/16 im Überblick

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