Die ärztliche Auszeit kommt: Nachdem Pats-Receiver Julian Edelman im Super Bowl XLIX von Kam Chancellor einen harten Hit hatte einstecken müssen, vermuteten viele Zuschauer eine Gehirnerschütterung beim 29-Jährigen. Trotzdem blieb Edelman im Spiel - und war später für einen wichtigen 21-Yard-Catch verantwortlich. Erst nach der Angriffsserie wurde er dann von den Ärzten der Patriots untersucht.
Zur kommenden Saison könnte diese Methode Vergangenheit sein. Es wird bei jedem Spiel unabhängige Ärzte geben, die das Spielgeschehen beobachten. Sind sie der Meinung, dass eine Verletzung sowohl von den Referees, als auch vom Personal der jeweiligen Teams übersehen worden ist, können sie sich bei den Referees melden und ein "Medical Timeout" nehmen. Der betroffene Spieler wird daraufhin umgehend aus dem Spiel genommen und untersucht. "Sie können das Spiel jetzt anhalten", so der verantwortliche NFL Senior Vice President Jeff Miller.
Die Maßnahmen der letzten Jahre haben das Spiel bereits sicherer gemacht, betont die Liga. So seien nach 173 Gehirnerschütterungen im Jahr 2012 die Zahl auf 148 und in der vergangenen Saison auf 112 gesunken - ein Minus von 35 Prozent.
Yahoo und die Blackouts: In Sachen Streaming geht die NFL in der kommenden Saison neue Wege. Zum ersten Mal wird die Liga eine NFL-Partie, von den lokalen Märkten abgesehen, exklusiv über das Internet streamen: Das London-Spiel der Buffalo Bills gegen die Jacksonville Jaguars schreibt damit Geschichte. Ins Boot geholt hat sich die Liga dafür einen Partner: Yahoo! wird das Spiel über diverse eigene Plattformen wie Yahoo, Yahoo Sports, Yahoo Screen oder Tumblr, die zusammen über eine Milliarde User pro Monat anlocken, vertreiben.
"Die NFL hat schon immer viel Wert darauf gelegt, in Sachen Medien-Innovation in erster Reihe zu stehen. Durch diese Partnerschaft mit Yahoo - einer der bekanntesten digitalen Marken der Welt - machen wir einen weiteren Schritt in diese Richtung."
Zudem hat die NFL die Blackout-Regelung für die kommende Saison außer Kraft gesetzt. Dabei handelt es sich um eine Regelung aus den 70er Jahren: Sollten Partien nicht 72 Stunden vor dem Kick-Off ausverkauft sein, wurden sie in den jeweiligen lokalen Märkten nicht im Fernsehen gezeigt. In der vergangenen Saison hatte es keinen einzigen Blackout gegeben. Nun wird die Liga testen, ob und wie sich die Aufhebung der Regelung auf die Ticket-Verkäufe auswirkt. Die NFL ist die einzige Liga, die alle Spiele in lokalen Märkten kostenfrei ausstrahlt.
Mehr Frauen in der NFL: Sarah Thomas schreibt in dieser Saison Geschichte. Thomas ist die erste Frau, die als Vollzeit-Schiedsrichter angestellt wurde und die 41-Jährige erklärte: "Ich weiß, dass das für einige neu sein wird. Aber da ich durch das Entwicklungsprogramm gegangen bin und mich hochgearbeitet habe, werden sie mich eventuell einfach als Schiedsrichter sehen. So würde ich gerne betrachtet werden."
Schon vor Thomas' erstem Spiel als Vollzeit-Ref sorgte eine andere Frau für Schlagzeilen: Jen Welter erhielt von den Arizona Cardinals eine fünfwöchige Anstellung als Coaching-Praktikantin und wurde somit der erste weibliche NFL-Coach. Welter trainierte die Outside Linebacker der Cards und das Feedback aus dem Team war durchweg positiv. Es ist davon auszugehen, dass sie früher oder später eine Chance auf einen langfristigeren Job bekommt.
Und sonst so? Weitere kleinere Regeländerungen, die Zuschauer am TV im Laufe der Saison auffallen werden, wurden zudem verabschiedet: So ist es ab sofort etwa verboten, Mitspieler während Punts oder Field Goals an der Line of Scrimmage zu schubsen oder in eine bestimmte Richtung zu schieben.
Receiver werden derweil zusätzlich geschützt. Anvisierte Passfänger werden auch im Fall einer Interception als "Defenseless Receiver" eingestuft, solange sie beim ursprünglichen Versuch, den Ball zu fangen, noch in der Luft sind.
Außerdem werden Zuschauer überall in den Stadien und den TV-Übertragungen viel in goldener Farbe sehen. Grund ist die Tatsache, dass in dieser Saison der 50. Super Bowl ausgespielt wird. Und Last aber definitiv nicht Least: Linebacker dürfen ab sofort auch die Nummern 40-49 tragen.
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