Noch am Sonntag hatte es für Miami beim 14:27-Debakel gegen die New York Jets in London den nächsten Nackenschlag gegeben. Offenbar war es der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte, am Montag war die bereits kolportierte Entlassung schließlich perfekt. Neben Philbin stand vor allem auch Defensive Coordinator Kevin Coyle im Fokus, es wird spekuliert, dass auch er noch seinen Hut nehmen muss.
Erst in der vergangenen Offseason hatten die Dolphins nach einem enttäuschenden Schlussspurt etwas überraschend verkündet, dass Philbins Vertrag um ein Jahr bis einschließlich 2016 verlängert wurde. Doch die Gerüchte, wonach er die Mannschaft überhaupt nicht mehr erreiche, häuften sich zuletzt auffällig.
Der Ex-Coach ließ zu seiner Entlassung verlauten: "Ich möchte Steve Ross dafür danken, dass er mir das Privileg gewährt hat, als Head Coach der Miami Dolphins zu arbeiten. Das ist eine herausragende Organisation mit einem talentierten und hingebungsvollen Stab. Ich möchte vor allem den Spielern, den Coaches und dem Football-Stab danken, sie alle haben ohne Egoismus gearbeitet und das Team mit Würde und Klasse vertreten." Weiter wünsche er dem Team Erfolg "auf und abseits des Platzes".
Ross: "Bin sehr enttäuscht"
Team-Eigentümer Stephen Ross erklärte derweil in einem Statement: "Das war eine harte Entscheidung für mich, denn ich weiß, wie unermüdlich Joe in seinen vier Jahren hier gearbeitet hat, um ein Siegerteam zu formen. Er hat einen großen Charakter und höchste Integrität, ich habe eine enge Beziehung zu ihm aufgebaut. Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie wir in die Saison gestartet sind. Allerdings glaube ich, dass wir uns, angesichts des Talents in unserem Team, schnell verbessern können."
Philbin ist damit der fünfte Head Coach, der seit 1989 vor dem fünften Spieltag entlassen wurde. Drei dieser Entlassungen gehen auf das Konto der Oakland Raiders, eines auf das der St. Louis Rams. Aus Miamis Sicht ist es die bereits dritte Trainerentlassung während der Saison seit 2004. Philbins Dolphins-Karriere endet so mit 24 Siegen, 28 Niederlagen und ohne Playoff-Spiel.
Die vorläufige Nachfolge als Interimscoach tritt jetzt Tight-Ends-Coach Dan Campbell an, das bestätigten die Dolphins kurz nach der Entlassung. Campbell soll innerhalb der Mannschaft ein extrem hohes Ansehen genießen und versprach auf einer Pressekonferenz: "Ich muss dafür sorgen, dass das Team noch mehr kämpft. Wir müssen zurück zu den Basics und lernen, wie man zu jedem Zeitpunkt für einen Sieg kämpft."