Die Denver Broncos haben die Gespräche mit Von Miller abermals eröffnet, langsam läuft die Zeit davon. Gleichzeitig erwartet die Broncos wohl eine Quarterback-Debatte, während Drew Stanton bei den Cardinals auf die Palmer-Nachfolge hofft. Außerdem: Matt Forte bemitleidet Jay Cutler und die Houston Texans basteln an der Rolle von Braxton Miller.
Broncos und Miller verhandeln wieder: Nur noch bis zum 15. Juli läuft die Deadline für die Broncos und Von Miller: Der Linebacker, der nach einer herausragenden Saison in seinem letzten Vertragsjahr den Franchise Tag erhalten hatte, kann nur innerhalb dieser Frist einen neuen langfristigen Vertrag unterschreiben. Andernfalls droht womöglich ein Holdout und eine Thematik, die Denver die komplette Saison über begleitet.
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Zuletzt schien es so, als sei diese Entwicklung nur noch schwer abzuwenden - doch die Broncos unternehmen jetzt einen letzten Versuch. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wandte sich das Team, inklusive Geschäftsführer John Elway, nochmals an Millers Vertreter, um die Gespräche wieder aufzunehmen. Ernsthafte Verhandlungen finden laut NFL-Insider Ian Rapoport allerdings frühestens in einigen Tagen statt.
QB-Duell in Denver offen? Derweil könnte den Broncos tatsächlich eine Quarterback-Debatte blühen. Bereits vor einigen Wochen kursierten Gerüchte, wonach Trevor Siemian eine Art Geheimfavorit auf den Starting-Job ist - Safety T.J. Ward erklärte beim NFL Network am Dienstag, dass das interne Duell zwischen Siemian, Rookie Paxton Lynch und Mark Sanchez "ausgeglichen" sei.
"Wir haben drei Jungs, die wirklich hart arbeiten", führte Ward weiter aus, "sie arbeiten alle mit dem ersten, dem zweiten und dem dritten Team. Wir haben sie jetzt alle mit unterschiedlichen Receivern gesehen und ich bin mir nicht sicher, wer im September startet. Manchmal muss man sich wirklich vergewissern, wer den Ball geworfen hat, weil sie alle ziemlich auf einem Level sind."
Stanton hofft auf Palmer-Nachfolge: Die Arizona Cardinals suchen seit Jahren einen möglichen Quarterback-Nachfolger für Carson Palmer, um für die absehbare Zukunft gewappnet zu sein. Projekte wie etwa Logan Thomas schlugen nicht ein, Matt Barkley darf sich in diesem Jahr als Backup beweisen. Doch womöglich ist zumindest die vorübergehende Antwort bereits im Kader.
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Palmers Backup, der 32-jährige Drew Stanton, verlängerte seinen auslaufenden Vertrag vor einigen Monaten für zwei Jahre, anstatt anderswo einen sofortigen Starter-Job anzupeilen. Gegenüber Sirius XM erklärte er jetzt: "Es gibt keine klare Regel, wie man ein Starting-Quarterback wird. Ich habe hier eine tolle Situation in Arizona. Niemand weiß, wie lange Carson noch spielt. Aber ich hatte längere Gespräche innerhalb der Organisation mit Blick auf die Frage, ob ich starten kann, wenn er aufhört. Das ist mein Ziel."
Forte bemitleidet Cutler: Jahrelang war Jay Cutler in Chicago Matt Fortes Quarterback, nach acht Jahren verließt Forte die Bears schließlich und wechselte zu den Jets. Gegenüber PFW gab sich der Running Back jetzt ungewohnt offen: Cutler tue ihm leid, "weil die Kameras ununterbrochen auf ihn gerichtet sind. Sie zeigen seine Körpersprache und ich meine, wenn etwas schiefgeht, ist die Körpersprache an der Seitenlinie bei jedem so. Er ist der Quarterback, er steht im Rampenlicht."
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Für die Medien aber sei das etwas, worauf man sich stürzen kann: "Das verkauft Zeitungen, deshalb machen sie das. Darüber schreiben sie, egal was er sagt. Ich habe gesehen, wie er sich entwickelt hat. Er hat Kinder, ist verheiratet - er ist wirklich gewachsen. Und auch seine Persönlichkeit hat sich verändert."
Und sonst so? Die Detroit Lions haben sich nach fünf Jahren von Stephen Tulloch getrennt. Der 31-jährige Linebacker, dem in vier seiner fünf Jahre im Lions-Trikot je über 100 Tackles gelangen, galt schon seit Monaten als Streichkandidat. Zum Start des neuen Liga-Jahres blieb er aber in Detroit, wodurch ihm die Lions einen Roster-Bonus in Höhe von 500.000 Dollar bezahlen mussten. Die verspätete Entlassung kam Informationen der Detroit Free Press zufolge durch eine Offseason-Operation zustande.
Die Texans haben mit Brock Osweiler, Lamar Miller und einem Receiver-intensiven Draft die Offense bereits komplett umgekrempelt. Eine Rolle soll dabei auch Drittrunden-Draft-Pick Braxton Miller spielen, der im College vom Quarterback zum Receiver umgeschult wurde. Der Houston Chronicle hat jetzt eine erste Idee, wie das aussehen könnte: Demnach plane Houston, Miller in einer "multidimensionalen" Rolle einzusetzen - eine Art Hybrid aus Receiver und Running Back ist somit denkbar. Miller habe bereits gezeigt, dass er das Scheme schnell verinnerlicht.
Die Cleveland Browns haben sich von einem ihrer fünf Quarterbacks getrennt, Connor Shaw wurde Anfang Juli entlassen. Doch Shaw war nicht lange auf dem Markt, die Chicago Bears schlugen via Waiver Wire zu. Dem soll angeblich eine kuriose Geschichte voraus gegangen sein: Demnach habe New Orleans versehentlich eine Mail an die ganze Liga - anstatt nur an die NFL selbst - geschickt, um mitzuteilen, dass das Team Shaw gerne vom Waiver Wire holen würde. Die Bears sahen das und aufgrund ihrer höheren Waiver-Priorität konnten sie den Saints einen Strich durch die Rechnung machen.