Die Minnesota Vikings halten ihr Training Camp in Mankato am Campus der Minnesota State University ab. Aus deutscher Sicht natürlich im Fokus: Moritz Böhringer! Der erste deutsche Receiver, der in die NFL gedraftet wurde, kämpft im Training Camp um seinen Kaderplatz - bei SPOX verpasst ihr nichts.
Erklärung: Der Vikings-Böhringer-Ticker wird täglich aktualisiert. Das neueste Update erscheint dabei immer ganz oben im Artikel, wer von Anfang an einsteigt, sollte also den untersten Punkt als erstes lesen und sich dann hocharbeiten.
12.-17.8.: Der ganz normale Wahnsinn
Die reine Training-Camp-Zeit ist vorbei - die Preseason hat begonnen! Nach dem gemeinsamen Training mit den Bengals eröffneten die Vikes ihre Saison auch gegen Cincinnati, für Böhringer allerdings war es ein ruhigerer Abend als erhofft. Lediglich ein Pass wurde in die Richtung des Deutschen, der wie erwartet erst sehr spät zum Einsatz kam, geworfen, und der war zu hoch und nicht erreichbar.
Die Routes wirkten weitestgehend in Ordnung, eine wirkliche Einschätzung ist allerdings kaum möglich. Böhringer muss hoffen, in den kommenden Wochen gegen Seattle, San Diego und Los Angeles mehr Einsatzzeit zu bekommen, ehe die finalen Kader-Cuts anstehen.
Der Hut-Hangover zum ersten Preseason-Spieltag: Come on, Man!
Doch die Konkurrenz wird nicht gerade kleiner: Cordarrelle Patterson hat seine Verletzung überwunden und wird gegen Seattle sein Comeback geben. "Ich bin bereit und wenn meine Chance kommt, muss ich das Beste daraus machen", betonte der einstige Erstrunden-Pick laut der Star Tribune. Patterson steht seinerseits unter Druck: Coach Mike Zimmer kündigte nach dem Playoff-Aus gegen die Seahawks an, dass er ihn überzeugen müsse - andernfalls werde er Patterson ausschließlich als Return-Man einsetzen.
Hoffnung können Böhringer die Aussagen einiger Beteiligten machen. So erklärte Offensive Coordinator Norv Turner kurz vor Beginn der Preseason: "Er bekommt ein Gefühl dafür. Er macht Dinge physisch besser, die physische Präsenz der Defense ist für ihn eine große Veränderung. Aber er macht Fortschritte." In einer Doku für Beyond the Gridiron fügte Tight End Kyle Rudolph hinzu: "Man sieht seine natürlichen Fähigkeiten immer wieder aufblitzen. Er muss vieles verarbeiten und man sieht, dass er hart arbeitet." Center John Sullivan erklärte in der gleichen Doku: "Er ist groß, er läuft schnell und fängt den Ball gut. Diese Dinge kann man nicht unbedingt lernen und wenn man das kann, wollen Teams dir eine Chance geben. Ich drücke ihm die Daumen."
9.-11.8.: Training mit den Bengals
Die Vikings zogen zum Start der Preseason das Tempo an: Ehe es am Freitagabend gegen die Cincinnati Bengals geht, hielt Minnesota bereits einige gemeinsame Trainingseinheiten mit dem Ex-Team von Head Coach Mike Zimmer ab. Böhringer, so die Berichte vor Ort, stach über die Einheiten allerdings nicht sonderlich hervor - fiel aber auch nicht merklich ab. Die Vorhersagen zielen weiterhin in Richtung Practice Squad, doch vieles wird jetzt davon abhängen, wie sich der Deutsche in den Preseason-Spielen schlägt.
Ein deutscher Wide Receiver? Die NFL ab Herbst live bei DAZN
Stattdessen dominierte Minnesotas Defense und Zimmer rekapitulierte beim Star Tribune: "Wir hatten jetzt einige gute Einheiten und haben viel gearbeitet. Wir haben gegen gute Defensive Linemen gespielt und Teddy hat sich in meinen Augen gut geschlagen." Über seine personellen Pläne für das Preseason-Spiel wollte sich Zimmer noch nicht äußern.
Bemerkenswert außerdem: Minnesota experimentierte ein wenig in der O-Line und der Aufstieg von Adam Thielen geht offenbar weiter: Thielen erhielt, in Abwesenheit des verletzten Jarius Wright, in 3-Receiver-Sets fast alle Reps mit dem ersten Team, gemeinsam mit Charles Johnson und Stefon Diggs. Thielens Aufstieg ist jedenfalls kein gutes Zeichen für Böhringer, der aktuell ein wenig ins Hintertreffen zu geraten scheint.
8.8.: Die erste Depth Chart!
Wie immer vor dem Start der Preseason - für die Vikings bedeutet das übrigens eine Reise zu den Cincinnati Bengals am Freitagabend - veröffentlichen die Teams ihre erste Depth Chart für die neue Saison. Diese ist meist nur sehr bedingt aussagekräftig, liefert aber doch eine erste Einschätzung darüber, welcher Spieler wo steht.
Und wo steht Böhringer? Der Deutsche hat mit Stefon Diggs, Charles Johnson, Laquon Treadwell, Isaac Fruechte, Cordarrelle Patterson, Adam Thielen und Jarius Wright gleich sieben Receiver vor sich. Die Mission "Kaderplatz" wird also alles andere als einfach - doch das wusste Böhringer genau wie alle Beteiligten auch vorher.
Die Steelers-Offense unter der Lupe: Vollversion, statt Beta-Phase
Dazu passt auch die pessimistische Camp-Zusammenfassung von Vikings-Berichterstatter Eric Thompson, der für den Daily Norseman schreibt: "Es ist eine tolle Geschichte, aber es sind noch so viele Receiver vor MoBo, dass es in meinen Augen sogar schwer wird, es ins Practice Squad zu schaffen. Die Athletik ist definitiv da, das hat er am Freitagnachmittag mit einem tollen Catch bewiesen. Aber bei seiner Technik ist noch viel Luft nach oben. Seine Routes und Cuts sind deutlich weniger klar als die von den erfahreneren Receivern im Camp. Böhringer bleibt noch ein wenig Zeit, aber ich persönlich sehe es nicht passieren."
Am Dienstag gehen die Vikings in ihren letzten Tag im Training Camp in Mankato. Anschließend liegt es an Böhringer, sich in der Preseason zu beweisen.
7.8.: Ein Tag zum Regenerieren
Am Sonntag hatten die Vikings nach der Einheit unter Flutlicht vor 10.000 Fans am Samstag frei - das bedeutet in NFL-Sprache: Kleine Blessuren pflegen, sich schonen und vor allem schlafen, schlafen, schlafen. Am Montag geht es dann in Mankato in hoffentlich alter Frische weiter. Dann stehen unter anderem auch intensive Analysen der Trainings-Aufnahmen auf dem Programm.
6.8.: Licht und Schatten gegen Alexander
Im Training am Samstag bekam es Böhringer vor allem mit dem Secound Round Pick der Vikings, Cornerback Mackensie Alexander, zu tun und hatte merklich mit den Fähigkeiten des hochtalentierten Defensive Backs zu kämpfen. Alexander ließ dem Deutschen bei seinen Routes kaum Raum und schlug unter anderem einen Jump Ball in der End Zone weg. Allerdings ereilte Receiver-Konkurrent Jarius Wright das selbe Schicksal, als er gegen Alexander ebenfalls nur wenig Land sah.
10 Fragen zur Preseason: Raus aus dem Schatten?
Trotzdem verliefen die Wide Receiver / Defensive Back-Drills für Böhringer nicht nur schlecht. Gegen Marcus Sherels konnte sich"MoBo" besser entfalten und mehrere Catches verzeichnen. Vor allem die Comeback-Route, auf der dem 22-Jährigen erst am Vortag ein besonders starker Catch gelang, liegt ihm offenbar besonders. Diese könnte sich zu Böhringers Go-to-Move entwickeln. Cordarelle Patterson, der einen der größten Konkurrenten Böhringers, sowohl als Wide Receiver als auch in den Special Teams, darstellt, konnte derweil erneut nicht mittrainieren und pausierte auch am Samstag.
5.8.: Monstercatch von MoBo!
Am Freitag sorgte Böhringer mit einem spektakulären Catch für jede Menge Jubel unter den Training-Camp-Fans. Gegen Tre Roberson schaffte es der Deutsche auf seiner Comeback Route den Ball zu fangen, obwohl der Undrafted Rookie "MoBo" sehr eng verteidigte. Die Vikings teilten das Video auf ihren sozialen Medien, wo sich der Catch schnell verbreitete. Auch bei den Red Zone Drills gelang Böhringer bei einem Fade-In ein starker Catch, als er den Football mit einer Hand unter Kontrolle bringen konnte.
Trotz seiner starken Aktionen wurden Böhringer erneut einige Probleme beim Route-Running attestiert. Hier gilt es sich, möglichst schnell weiterzuentwickeln. Die Konkurrenz für den Rookie bleibt zudem weiter groß. Laquon Treadwell leistete sich auf einer Slant Route zwar einen Drop, überzeugte aber erneut mit seinem Overall Skillset. Charles Johnson und Stefon Diggs machten zudem erneut mit starken Trainingsleistungen auf sich aufmerksam. Auch Cordarelle Patterson konnte nach seiner Verletzung wieder mit dem Team trainieren.
4.8.: Böhringer als Punt Returner?
Am Donnerstag wurden im Training Camp zum ersten Mal Red Zone Drills und diverse Two-Minute-Drills trainiert. Dabei trat "MoBo" in der zweiten und dritten Mannschaft an, konnte sich gegen den übrigen Ersatz aber weitgehend gut behaupten. Wo er am Mittwoch aber noch einen TD fangen konnte, wurde ein Jump Ball an der Goal Line diesmal aber in letzter Sekunde von Melvin White weggeschlagen.
Ex-Böhringer-Gegner Anthony Dable im Interview: "Beckham schenkte uns Matratzen"
Es sieht weiter alles danach aus, als müsste er sich über die Special Teams empfehlen. Da wurde ihm von Special Teams Coordinator Mike Priefer aber ein gutes Zeugnis ausgestellt: "Er ist offensichtlich ein Gunner, wie man auch schon sehen konnte. Beim Return kann er auch ein Halfback sein, weil er blocken kann, stark und klug ist. Er kann den Ball auch returnieren, wenn [unser Gegner] ihn nicht gut trifft und der Ball bei ihm landet. Auch beim Punt Return kann er ein bisschen spielen, außen oder als Edge Rusher oder sogar gegen einen Flügel. Wir können mit ihm einiges anstellen, er hat seit dem Frühling eine große Entwicklung durchgemacht."
Der Mann, der mit seinen legendären Jordan XIIs jeden Tag mehrere Kilometer zum Training läuft, also als Punt-Returner? Auf jeden Fall nicht regelmäßig, aber seine Vielseitigkeit könnte Böhringer zu gute kommen. Mit einem Roster Spot wird es immer noch schwer - Priefer: "Er bekommt die Chance dazu, genau wie jeder andere Spieler", aber die Vikings-Bloggerszene z.B. ist sich einig: Verlieren will man das Supertalent auf keinen Fall. Und da ein anderes Team zugreifen könnte, wenn man ihn in der Practice Squad parkt, könnte das seine Chancen auf einen festen Platz im 53-Mann-Kader erhöhen.
3.8.: Hol den Ball!
Das große Thema blieb aus Böhringers Sicht auch am Mittwoch das Special Team: Wie unter Coach Zimmer nicht unüblich, gab es eine ausführliche Special-Teams-Einheit, in der Punter Jeff Locke den Ball in Richtung Goal Line punten sollte, während zwei Gunner dann versuchten, den Ball möglichst nahe an der Goal Line zu sichern.
Bei diesen Gunner-Pärchen mit dabei: Captain Munnerlyn, Laquon Treadwell, Mackensie Alexander - und Moritz Böhringer. Es bleibt wohl dabei, dass diese Rolle dem Deutschen die beste Chance auf einen Kaderplatz gibt.
Darüber hinaus gibt es Neuigkeiten zu Adrian Peterson: Der Running Back nahm am Mittwoch infolge seiner Oberschenkel-Blessur erstmals am Training mit Pads teil und konnte zumindest einige Übungen mitmachen. Gegenüber den versammelten Reportern erklärte er anschließend: "Ich werde beim ersten Preseason-Spiel definitiv nicht dabei sein. Wir werden sehen, wie es dann weitergeht." Darüber hinaus lobte er die neue Aggressivität der eigenen O-Line, die in der Free Agency mit Alex Boone und Andre Smith verstärkt worden war.
2.8.: "Isch 'abe gar kein Auto"
So kann man auch Schlagzeilen machen: In der ersten Episode einer Dokumentation von TransferWise verriet der deutsche Receiver, dass er sich dem Ami-Trend zu protzigen Schlitten mit viel Chrom und Bling-Bling bisher verweigert hat. Mehr noch: Moritz Böhringer kommt bis dato komplett ohne fahrbaren Untersatz aus. "Ich habe kein Auto, weil ich sparen will", erklärte er. Jeden Morgen laufe ich einfach zum Training, und nachmittags laufe ich wieder zurück."
Und das sind nicht nur ein paar Meter. Etwa drei Meilen, also über fünf Kilometer, wohnt der Deutsche vom Trainingsgelände in Eden Prairie entfernt - macht jeweils über eine Stunde Fußmarsch. "Meine Freundin hält mich für verrückt, weil sie wie die meisten Amerikaner überall hinfährt", verriet er. Bei bisher nur garantierten 150.000 Dollar Gehalt ergibt es allerdings auch Sinn, einen großen Teil davon direkt für ein Auto auf den Kopf zu hauen.
Und: Derzeit benötigt er ohnehin keins. Die Vikings befinden sich im Training Camp in Mankato - geschlafen wird direkt am Gelände im Jugendherbergs-Stil.
Im Training lief es am Dienstag laut Fanblog Vikingscorner suboptimal. In seiner wohl schlechtesten Performance bisher soll er in diversen Drills gleich drei Pässe fallen gelassen haben. Teilweise einem Mix aus inkonstantem Quarterback-Play, teilweise aber auch den hohen Anforderungen an Fußbarbeit und Route Running geschuldet.
1.8.: Es wird rauer
Man sieht es Jahr für Jahr: Wenn die ersten Einheiten mit den Pads anstehen, wird das Klima im Training prompt rauer - das trifft insbesondere, allerdings nicht ausschließlich, auf Spieler zu, die sich beweisen müssen. Das Vikings-Camp war hier am Montag keine Ausnahme: Es gab einige hitzige Duelle auf dem Platz.
Nach zwei Short-Yardage-Touchdowns für Matt Asiata geriet der Running Back mit Linebacker Emmanuel Lamur aneinander, wenig später gab es fernab vom Ball ein Gerangel zwischen Laquon Treadwell und Cornerback Jabari Price. Coach Mike Zimmer hat damit kein Problem, er genieße vielmehr die ruppige Art des Trainings. Ein kleines "Opfer" gab es: Running Back Jerick McKinnon musste verletzt raus, Zimmer berichtete anschließend, dass es sich um nichts Schlimmes handelt.
Und was machte Böhringer am Montag? Der Deutsche investierte weiter in das für ihn so wichtige Special-Team-Training. Defensive End Danielle Hunter arbeitete eine Weile lang mit Böhringer zusammen, um ihm verschiedene Block-Möglichkeiten für verschiedene Returns zu erklären. Die Sondereinheit ging auch an der Seitenlinie noch weiter, Böhringer schien die Vorschläge schnell umsetzen zu können.
31.7.: Mit Pads!
Die Vikings haben am Sonntag erstmals in der laufenden Saisonvorbereitung in ihren Pads trainiert, und Böhringer hatte erneut einige gute Momente. Der Receiver zeigte mitunter gute Cuts, auch wenn seine Bewegungen noch längst nicht immer wirklich rund wirken. Die Kollegen von PFF sind vor Ort und räumen dem Rookie immerhin aber eine Außenseiter-Chance auf einen Kaderplatz ein.
Fünf Fragen zu Böhringer und den Vikes: Gedraftet - und jetzt?
Ein Böhringer-Konkurrent ist derweil im Aufwind: Laquon Treadwell arbeitet zwar nach wie vor primär mit der zweiten Einheit, der Erstrunden-Draft-Pick ist aber davon überzeugt, dass seine Aktien steigen werden. Er sei in den Einheiten ohne Pads "noch nie" gut gewesen, erzählte er dem Star Tribune. So habe er im Mai noch Probleme gehabt, gab Treadwell offen zu.
Jetzt aber ist das anders: "In den 7-gegen-7-Drills mache ich jetzt Plays und das gibt mir Selbstvertrauen. Ich glaube, meine Routes sind viel besser geworden."
30.7.: Achterbahn für Böhringer - Peterson setzt aus
Am Samstag waren die Einheiten für Böhringer vor allem von Inkonstanz geprägt. Der Deutsche kam, genau wie Top-Pick Laquon Treadwell, mit der zweiten Einheit zum Einsatz und leistete sich dabei gleich zwei Drops. Auf der anderen Seite sicherte er sich einen starken Catch über die Mitte bei einer Post-Route.
Der primäre Grund für die Drop-Probleme bleibt dabei allem Anschein nach die Fokussierung auf seine Technik und die Beinarbeit, wo er im Vergleich zur GFL aufholen muss. Dennoch sehen die Vikings-Berichterstatter Böhringer in seiner Entwicklung bereits weiter, als vor einigen Wochen zu erwarten gewesen wäre.
Der Fokus der Vikings-Offense bleibt derweil Adrian Peterson. Doch der Running Back, über dessen Youtube-Videos Böhringer einst überhaupt erst zum Football kam, konnte bislang nur sehr bedingt mitwirken: Eine leichte Oberschenkelverletzung verhindert eine größere Beteiligung.
"Er hat in der Woche vor dem Camp trainiert und sich eine leichte Zerrung zugezogen", berichtete Coach Mike Zimmer. "Wir sind einfach etwas vorsichtig mit ihm." Peterson soll bereits in den kommenden Tagen dann auch wieder voll trainieren können.
29.7.: Böhringer sieht Fortschritte
"Insbesondere mental habe ich mich in meinen Augen deutlich verbessert. Das gilt natürlich auch fürs Route-Running. Es gibt immer Luft nach oben, aber ich glaube, ich bin besser geworden", bestätigte Böhringer vor der versammelten Presse nach der ersten Trainingseinheit am Freitag. Er habe die Pause genutzt, um die Spielzüge zu lernen, so Böhringer weiter. Außerdem hat er in London mit Ex-GFL-Konkurrent Anthony Dable - mittlerweile bei den New York Giants - trainiert.
Böhringer startet ins Mini-Camp: "Das Märchen ist vorbei"
Zur Erinnerung: Mitte Mai hatte Böhringer infolge des Rookie-Mini-Camps zugegeben: "Das größte Problem ist eigentlich das Lernen des Playbooks. Wir müssen in kurzer Zeit einfach viel nachholen, weil alle, die schon da sind, die Sachen bereits kennen." So gebe es "mehr Formationen und mehr Plays".
Tatsächlich hinterließ Böhringer, der im Mini-Camp im Mai noch offensichtliche Probleme hatte, in der ersten Trainingseinheit durchaus einen guten Eindruck. Die Vikings-Berichterstatter bestätigten Böhringers Selbsteinschätzung, er habe deutlich sicherer gewirkt als noch im Mini-Camp sowie bei den ersten anderen OTAs. Nicht zu vergessen ist dabei allerdings, dass er es eher mit den schwächeren Cornerbacks im Team zu tun hatte.
Als Punt-Return-Man, womöglich die beste Chance auf einen Kader-Platz für den Deutschen, kam er indes bislang nicht zum Einsatz. Immerhin durfte er sich aber als Outside Gunner ausprobieren, was ihm physisch ebenfalls liegen sollte.
Der Camp-Auftakt: Was ist bisher passiert?
Das Training Camp der Vikings begann gleich mit einer positiven Nachricht: Der Vertrag von Head Coach Mike Zimmer wurde vorzeitig verlängert, Zimmer erklärte: "Ich bin sehr glücklich, Coach der Vikings zu sein. Ich liebe es, die Meinung von Leuten zu ändern." Im Vorjahr führte Zimmer Minnesota zum Division-Sieg und nur ein dramatischer Field-Goal-Miss verhinderte einen Playoff-Erfolg über die Seattle Seahawks.
Geschäftsführer Rick Spielman fügte hinzu: "Es ist etwas ungewöhnlich, dass ein Coach, der erst in seinem dritten Jahr und ohne Playoff-Sieg ist, eine Vertragsverlängerung bekommt. Aber Zimmer hat über zwei Jahre exzellente Arbeit abgeliefert. Er hat die Defense richtig eingestellt und der Offense dabei geholfen, den Ton zu bestimmen. Zimmer ist für seine feurige Art bekannt, aber er war überraschend ruhig und nüchtern als Head Coach. Er ist der geborene Head Coach."
Darüber hinaus gab es zum Start des Camps prompt eine erste Verletzung zu beklagen - und das bei einem potentiellen Böhringer-Konkurrenten: Receiver Cordarrelle Patterson verletzte sich im Training am Freitag bei einem spektakulären Catch, ersten Berichten zufolge handelt es sich allerdings nur um eine leichte Blessur an der linken Schulter. Zimmer beschwichtigte bereits, es gebe "keinen Grund, sich Sorgen zu machen".
Für Patterson, der vorerst allerdings trotzdem nicht trainieren kann, ist es eine wegweisende Saison: Der einstige Erstrunden-Draft-Pick hat bisher weitestgehend extrem enttäuscht und geht in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrages.
Weitere Receiver-News gab es am Freitag, als die vorläufigen Starter bekannt wurden: Demnach gehen Stefon Diggs und Charles Johnson als Starting-Outside-Receiver ins Vikings-Camp, Jarius Wright ist die erste Option im Slot. Erstrunden-Pick Laquon Treadwell hatte dagegen Berichten aus Minnesota zufolge bisher einige Probleme und muss sich in der Hackordnung erst nach oben arbeiten.