Was ist eigentlich NFL RedZone? NFL RedZone ist im Grunde genommen wie eine Bundesliga-Konferenz auf Speed. Es handelt sich hierbei um einen eigenen Kanal, der in den USA auf diversen Kabelpaketen sowie Satellitenanbietern zu empfangen ist und exklusiv an den 17 Sonntagen der NFL-Saison live sendet. Die Sendezeit geht immer von 13 bis 20 Uhr Ostküstenzeit. In dieser Zeit wird begleitet von Moderator Scott Hanson teilweise wild zwischen allen Nachmittagsspielen hin und her geschaltet. Man geht immer dahin, wo die Action ist.
Wie der Name schon sagt, liegt der Fokus auf Red-Zone-Situationen. Wenn ein Team drauf und dran ist, Punkte zu erzielen, geht der Kanal dort live drauf. Und wenn nicht live, dann werden Highlights auch mal zeitnah als Aufzeichnung präsentiert. Im Gegensatz zur hierzulande bekannten Fußballkonferenz, besonders bei Sky, ist das Tempo und die Frequenz der Sprünge deutlich höher. Zudem gibt es bei NFL RedZone mit Hanson einen permanenten Moderator, der durch die Spiele führt und Zusatzinformationen liefert. Schaltet man dann in eines der Spiele rein, wird meist auf den Live-Kommentator vom übertragenden Network, FOX oder CBS, zurückgegriffen.
Anfänge und Ursprünge: NFL RedZone gibt es seit 2009 und wird vom NFL Network produziert. Aber erfunden haben es andere schon früher. Vier Jahre vor der NFL-Network-Iteration des Senders war bereits der "Red Zone Channel" als Zusatzangebot des "NFL Sunday Ticket" von Satellitenanbieter DirecTV an den Start gegangen. Sunday Ticket ist das NFL-Paket des Unternehmens und läuft exklusiv über den Sat-Provider. Es zeigt alle Spiele der NFL und nicht nur wie sonst in den Staaten üblich, die der lokalen Teams.
NFL RedZone startete dann als Alternative zum Original und ist über nahezu alle anderen größeren TV-Anbieter abgesehen von DirectTV zu empfangen und sendet größtenteils den gleichen Inhalt. Einzig die Grafiken sind andere und der Moderator ist Andrew Siciliano, der ebenfalls für NFL Network arbeitet.
Die Idee zum Sender entstand derweil in Europa. Eric Shanks, der heutige Präsident, COO und Executive Producer von FOX Sports, war von 2004 bis 2010 in führender Rolle bei DirecTV tätig und auf Geschäftsreise in Italien, wo er ein TV-Produktionsstudio besuchte, in dem die dortigen Fußballkommentatoren exklusiv auf Bildschirme starten. Zu seiner Überraschung erfuhr er, dass diese dort eine Konferenzschaltung produzierten und sich jeder von ihnen zu Wort meldete, wenn in der Serie A bei ihrem Spiel irgendwas wichtiges passierte. Shanks war davon so begeistert, dass er den "RZC" prompt für den amerikanischen Markt adaptierte. 2005 ging das Projekt dann an den Start und ist mittlerweile ein Grundbaustein des Sunday Tickets und längst keine Zusatzoption mehr.
Wie empfängt man NFL RedZone in Deutschland? Seit Start 2009 ist NFL RedZone bereits in Deutschland legal zu beziehen. Der Sender ist Bestandteil vom NFL Game Pass und dort auch on-demand zu bewundern. Seit dieser Saison gibt es jedoch noch einen zweiten Weg, hierzulande in die RedZone einzutauchen: DAZN!
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DAZN übernimmt dabei das Originalsignal aus den USA und sendet die vollen sieben Stunden, natürlich ohne jegliche Unterbrechungen, sodass man doch deutlich kostenintensiveren Game Pass nicht mehr zwingend benötigt.
Touchdowns, Touchdowns, Touchdowns: "Jeder Touchdown von jedem Spiel" - ganz einfach. Und genau das liefert NFL RedZone. Gerne live, zur Not auch Sekunden nach der Tat. Und wenn man ganz heiß auf die Scores ist, gibt es ganz am Ende jeder Sendung nochmal die Touchdown-Montage, die alle Touchdowns eines jeden Nachmittags präsentiert. Pro Saison kommt da dann einiges an Endzonen-Trips zusammen. In den letzten fünf Spielzeiten lag der Saisonbestwert bei 1047 Touchdowns. Mehr noch: Über diesen Zeitraum wurde die 1000-TD-Marke gleich drei Mal überschritten. Tiefstwert: 259 im Jahr 2014.
Octo-Box!!! Eines der Highlights einer jeden Woche ist das erste Auftreten mehrerer Fenster im Bildschirm mit Live-Spielen. Besonders beliebt dabei die sogenannte Quad-Box, also vier Spiele gleichzeitig. Es gab sogar eine Zeitlang auf Twitter einen Wettbewerb, wer als erster eine #Quadbox-Sichtung vermeldete. Wenn's ganz wild wird, kommt auch mal die Octo-Box zum Einsatz, wobei man dafür besser einen großen Bildschirm parat haben sollte.
Stichwort Twitter: Moderator Scott Hanson mag zwar keine Toilettenpausen bekommen, aber die Zeit, hin und wieder mit Leuten auf Twitter zu kommunizieren, lässt er sich dennoch nicht nehmen: "Das kann ein Kommentar zur Show sein, zu einem bestimmten Play oder etwas anderes. Ich füge gerne ein wenig Bonus-Material zum Nachmittag - oder in Deutschland zum Abend - hinzu. Ich glaube, viele Leute haben ihre Social-Media-Kanäle offen, während sie RedZone schauen und sie wollen einige Extra-Informationen: Vielleicht etwas Lustiges, vielleicht ein Blick hinter die Kulissen. Wenn ich das liefern kann, dann versuche ich es. Und manchmal interagiere ich auch einfach gerne mit Fans, die mir Tweets senden", wie Hanson im SPOX-Interview verriet.
Wer ist die Zielgruppe? Die Zielgruppe ist in erster Linie ein junges Publikum, das nichts verpassen will. Besonders wenn das eigene Team gerade nicht spielt, will man ja dennoch die Ligageschehnisse verfolgen. RedZone bietet die schnellste und umfassendste Möglichkeit dazu. Zudem ist es ideal für Fantasy-Spieler, die gerne alle ihre Spieler im Blick haben wollen, denn gerade Big Plays werden auf dem Service umfangreich und prominent gecovert, egal ob es sich um einen Touchdown, eine Interception oder eine Fumble-Recovery handelt. Auch Field Goals und Blocks dürfen nicht fehlen.