Vor 92.885 Zuschauern im AT&T Stadium in Arlington erlebten die Zuschauer einen Shootout mit fünf Touchdowns in den ersten sechs Drives - drei davon durch die Lions, die im zweiten Viertel mit 21:14 in Führung gingen. Ein Touchdown von Dez Bryant kurz vor der Pause brachte den Ausgleich - und nach dem Seitenwechsel dominierte das beste Team der NFC, das unter anderem einen Touchdown-Pass von Bryant auf Jason Witten feiern durfte.
Cowboys-Quarterback Dak Prescott (15/20, 212 YDS, 3 TD) spielte fehlerlos, Dez Bryant fing zwei Touchdown-Pässe und warf selbst einen. Running Back Ezekiel Elliot steuerte 80 Yards und ebenfalls zwei Touchdowns bei. Bei den Gästen blieb Quarterback Matthew Stafford (260 YDS, INT) ohne Touchdown-Pass, erzielte einen Score jedoch per Sneak. Die beiden anderen Touchdowns legte Running Back Zach Zenner (67 YDS) auf.
Die Cowboys hatten auch vor dem Sieg bereits den Top-Seed in der NFC sicher. Die Lions spielen in Week 17 nun zur Primetime gegen die Green Bay Packers um den ersten Platz in der NFC North - mit einer Niederlage könnte Detroit aber auch noch aus den Playoff-Rängen rutschen.
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Die Stimmen:
Matthew Stafford (Quarterback Lions): "Ein Spiel steht jetzt für die komplette Saison. Wenn man mir gesagt hätte, dass wir in Week 17 zuhause mit einem Sieg die Division gewinnen können - ich würde jederzeit ja sagen."
Dez Bryant (Receiver Cowboys) über seinen Touchdown-Pass: "Daran haben wir schon fünf oder sechs Wochen gefeilt, vielleicht auch länger. Manchmal trainiert man aber auch Plays und spielt sie dann doch nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Spielzug zum Einsatz kommt."
Der Spielfilm:
Vor dem Kick-Off: Die Situation bei den Dallas Cowboys ist denkbar einfach: Durch die Niederlage der Giants im Thursday Night Game hat man den Top-Seed der NFC bereits sicher. Trotzdem werden keine Stars geschont - und wer auf einen Start von Tony Romo gehofft hatte, sieht sich ebenfalls enttäuscht. Nicht dabei sind unter anderem Alfred Moris, Pass Rusher DeMarcus Lawrence und Cornerback Morris Claiborne. Dafür ist Defensive End Randy Gregory nach Ablauf seiner Sperre zum ersten Mal in diesem Jahr dabei. Quarterback Dak Prescott fehlt noch ein Sieg, um die Bestmarke für Rookie-Quarterbacks einzustellen (Ben Roethlisberger mit 13).
Die Lions auf der anderen Seite werden so oder so in Week 17 um die Krone der NFC North spielen - es wäre der erste Division-Triumph seit 1993. Allerdings könnte man sich schon heute mit einem Sieg für die Playoffs qualifizieren - dann hätte man nämlich schon mindestens die Wildcard sicher. Cornerback Darius Slay fehlt, außerdem Running Back Theo Riddick. Erster Mann im Backfield ist Zach Zenner.
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1. Viertel: Es sieht nach einem Shootout aus: drei Drives, drei Touchdowns! Die Cowboys legen zunächst vor und marschieren souverän bis an die gegnerische 21-Yard-Linie. Dort findet Prescott gegen die Two-Deep-Zone Brice Butler durch die Mitte - Touchdown! Detroit antwortet mit typischen kurzen Pässen von Stafford, sowie mehreren guten Rushes von Zenner. Der geht dann auch über links in die Endzone. Das kann Zeke Elliot aber auch: Über rechts durch die Line und dann lässt er den Safety stehen: 55-Yard-Touchdown! Und auch die Lions marschieren wieder, bevor die erste Viertelstunde vorbei ist. 14:7 Cowboys.
2. Viertel: Volles Risiko von Lions-Coach Jim Caldwell: Nachdem sein Team dreimal aus kurzer Distanz scheitert, spielt er den Fourth Down aus - QB-Sneak, Touchdown! Die Cowboys müssen punten, aus guter Field Position punktet Detroit erneut, und zum zweiten Mal ist es Zach Zenner, der aus fünf Yards über die Linie kommt. Punts auf beiden Seiten, dann findet Prescott mit 64 Sekunden auf der Uhr Dez Bryant für den 25-Yard-Touchdown. Einarmiger Catch trotz Interference - wow! Detroit puntet noch einmal. Halbzeit: 21:21.
3. Viertel: Ein First Down für Detroit, dann führen ein Sack und eine Penalty zu Second-and-31. Diesmal will Stafford zu viel - und J.J. Wilcox hat die Interception! Wenig später zieht Bryant eine 31-Yard-Interference, der kurze Touchdown durch Elliot ist nur noch Formsache. Die Lions müssen erneut punten, es folgt ein 7-Play-95-Yard-Drive der Hausherren. Mit lediglich zwei Second Downs. Und der Touchdown ist Zucker: Reverse auf Bryant, der wirft auf links den Touchdown-Pass auf Jason Witten! Im Gegenzug verfehlt Matt Prater aus 47 Yards - ist das schon eine Vorentscheidung? 35:21 Cowboys.
4. Viertel: Darren McFadden und Cole Beasley machen mittlerweile die Arbeit für Dallas, aber Dak Prescott ist weiter im Spiel. Und wirft den nächsten Touchdown auf Bryant: Back-Shoulder auf Dez, trotz Doppeldeckung. Ein vielversprechener Lions-Drive endet mit einem Sack von Stafford bei Third Down, und nachdem Dallas aus der eigenen Endzone punten muss, geht auch die letzte Chance der Gäste in Rauch auf: An der gegnerischen 10-Yard-Linie wird Stafford von David Irving gesackt, die Pille ist weg. Das war's. Endstand: 42:21 Cowboys.
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Der Star des Spiels: Dak Prescott. Was kann man von diesem Rookie mehr verlangen? Die Antwort: nichts. Hinter einer wieder gut aufgelegten O-Line lieferte Prescott ein perfektes Spiel ab - und von lediglich kurzen Sicherheitspässen kann da keine Rede sein. Stattdessen sagte Prescott auch Audibles an der Line of Scrimmage an, manipulierte Safetys und fand gute Matchups. Alle drei Touchdown-Pässe waren nicht gerade einfach, aber dennoch perfekt ausgeführt. Dazu kamen 35 Yards bei vier Ausflügen aus der Pocket.
Der Flop des Spiels: Detroits Defense. Man würde es gerne etwas eingrenzen, aber die Verteidigung der Gäste war in so ziemlich allen Belangen weit unterlegen. Kaum Pass Rush (ein Sack), 164 gegnerische Rushing Yards (5,5 Yards pro Carry) und in der Pass Defense vermisste man Darius Slay an allen Ecken und Enden - Backup Johnson Bademosi im one-on-one gegen Dez? Wirklich? Dazu kamen noch einige Penalty Yards. Acht Spiele in Folge hatten die Lions weniger als 20 Punkte zugelassen. Davon war diesmal nichts zu sehen.
Das fiel auf:
- Die Defense der Cowboys ist nicht unbedingt gefürchtet - aber an einem Abend, an dem es um nichts mehr ging, steigerte sich die Einheit von Rod Marinelli und ließ nach drei Touchdowns zu Beginn nichts mehr zu. Und dass, obwohl man in der zweiten Halbzeit auf den einen oder anderen Akteur verzichten musste und nur noch fünf Linemen zur Verfügung hatte. Zwei Turnover, nur 25 zugelassen Rushing Yards nach der Pause, dazu vier Sacks. Es fehlen die ganz großen Namen, aber die Cowboys haben auch in der Defense Playmaker.
- Dementsprechend schwach fiel dann auch die zweite Halbzeit von Matt Stafford aus: 137 Passing Yards hatte er zur Pause auf dem Konto, vor allem die kurzen Pässe über 10-15 Yards waren zu haben. Die Interception nach dem Seitenwechsel ging aber ganz klar auf seine Kappe. Im Anschluss schwächelte seine O-Line etwas, dazu fehlte dann doch ein Spieler vom Typ Calvin Johnson: Nur ein Pass-Play brachte mehr als 20 Yards ein.
- Es ist kein Geheimnis, dass Tony Romo in Dallas immer noch einige Fans hat. Dementsprechend wurden die "Romo"-Sprechchöre in den letzten Spielminuten auch ein bisschen lauter - und sei es nur, um sich für die vergangenen Jahre zu bedanken. Head Coach Jason Garrett verzichtete aber darauf, den Veteranen am Ende noch einmal zu bringen - vielleicht darf Romo ja in Week 17 bei den Eagles ran.
- Er konnte in diesem Jahr nicht immer überzeugen, aber Dez Bryant dürfte in den kommenden Playoffs zum X-Faktor werden. Sieht man von der Giants-Niederlage ab, hat er in sechs Spielen in Folge immer mindestens 70 Yards aufgelegt (6 Touchdowns). Gegen Detroit war er mal wieder unstoppable. Die Frage ist, ob man seinen Touchdown-Pass auf Witten nicht lieber im Playbook behalten hätte sollen: Der Spielzug war wirklich wunderschön aufgebaut.
- Mögliche Playoff-Szenarien für Week 17 in der NFC: Wer das Spiel zwischen Detroit und Green Bay gewinnt, ist Division-Sieger und zieht in die Playoffs ein. Gewinnt Washington, hat es die zweite Wildcard sicher - ansonsten könnte auch der Verlierer des Sunday Night Games in die Playoffs kommen. Achtung: Sollte es ein Unentschieden zwischen den Lions und Packers geben, erreichen beide die Postseason. Winzige Außenseiterchancen haben auch noch die Buccaneers.