Es dauerte nur wenige Stunden nach der zu diesem Zeitpunkt überraschenden Entlassung von Fisher, dessen während der Preseason unterzeichnete Vertragsverlängerung um zwei Jahre erst vor zwei Wochen bekannt geworden war, ehe sich die Gerüchte über mögliche Nachfolger auch schon überschlugen.
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Einem langen Bericht der Los Angeles Times zufolge werden Jon Gruden und Jim Harbaugh als die beiden Schwergewichte gehandelt: Harbaugh machte aus den San Francisco 49ers innerhalb weniger Jahre einen regelmäßigen Titelkandidaten, ehe er nach internen Streitigkeiten zurück zum College-Football ging und dort Michigan übernahm.
Gruden derweil formte zunächst die Oakland Raiders zu einem Topteam, nur um anschließend die Tampa Bay Buccaneers zu einem Super-Bowl-Titel zu führen. Seit nunmehr sieben Jahren arbeitet Gruden als TV-Experte bei ESPN, arbeitet gleichzeitig aber auch nach wie vor in seinen Trainingslagern mit jungen Spielern.
Eine Verbindung ist ebenfalls vorhanden: Gruden kennt Kevin Demoff, Team-Vizepräsident und somit einer der obersten Verantwortlichen bei den Rams, noch aus gemeinsamen Bucs-Tagen - und interne Quellen sollen der Times verraten haben, dass Gruden an einer Rückkehr ins Trainer-Geschäft durchaus interessiert wäre.
Nicht zwangsläufig ein Offense-Coach
Die Liste der Zeitung geht noch deutlich weiter: Da wäre New Englands Offensive Coordinator Josh McDaniels, der auch in diesem Jahr wieder einmal als Head Coach gehandelt wird, und 2011 bereits als Offensive Coordinator und Quarterbacks-Coach gearbeitet hat. Auch Falcons-Offensive-Coordinator Kyle Shanahan wird seit Wochen als Head-Coach-Kandidat ins Gespräch gebracht.
Demoff selbst erklärte lediglich, dass das Investment in Rookie-Quarterback Jared Goff nicht automatisch bedeutet, dass die Rams einen offensiv geprägten Head Coach verpflichten: "Eventuell findest du einen unglaublichen Head-Coaching-Kandidaten, bei dem du überzeugt bist, dass er der perfekte Mann für Los Angeles ist - der aber defensiv geprägt ist. Ich denke, wichtig ist, dass wir einen Plan haben, wie wir das meiste aus der Offense holen."
Irres Gerücht: Carroll ein Thema?
Das mit weitem Abstand verrückteste Gerücht aber brachte wenige Stunden später Yahoo Sports in Umlauf: Laut Internen Rams-Quellen sollen Kroenke und Demoff Seahawks-Coach Pete Carroll ins Visier genommen haben, Carroll, dessen Vertrag in Seattle noch bis einschließlich 2019 läuft, verkörpere genau die Art Coach, die in Los Angeles übernehmen soll.
"Pete macht in vielerlei Hinsicht Sinn", wird eine dieser Quellen zitiert. "Es gibt hier einen defensiven Kern, mit dem er arbeiten kann. Er weiß, wie man einen offensiven Trainerstab zusammenstellt, der Goff entwickeln kann. Und sein Herz gehört Kalifornien, er hat hier, aus seiner Zeit bei USC, bereits eine Vergangenheit."
Carroll aus Seattle loszueisen scheint in keinster Weise vorstellbar, definitiv aber ist davon auszugehen, dass Rams-Eigentümer Stan Kroenke die Fühler primär nach einem großen Namen - wie etwa Harbaugh oder Gruden - ausstrecken wird.
Das Interesse an dem gerade nach Los Angeles umgezogenen Team war über die vergangenen Wochen ob der schwachen Leistungen schon wieder deutlich zurückgegangen, Kroenke wird alles daran setzen, die Rams wieder spannender zu machen. Schließlich geht es für den Geschäftsmann auch darum, Logen in dem für 2019 geplanten neuen Stadion zu verkaufen.
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