Alljährlicher Aufbruch ins Ungewisse

Von Adrian Franke
03. Januar 201716:21
Für die San Diego Chargers stehen in der Offseason gleich mehrere kritische Fragen angetty
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Das Ende der Regular Season war auch 2016 vor allem von einem geprägt: Neuanfänge, wohin das Auge schaut! Während die Los Angeles Rams, die Jacksonville Jaguars und die Buffalo Bills ihre Head Coaches bereits in den vergangenen Wochen entlassen hatten, zogen in Week 17 die 49ers und die San Diego Chargers nach. Anders ist die Situation in Denver - mit allerdings dem gleichen Resultat: Neue Head Coaches müssen her, es ist einmal mehr ein Aufbruch ins Ungewisse.

SPOXSan Diego Chargers (5-11) - Mike McCoy

Weshalb die Entlassung? Auf eine 4-12-Saison folgten fünf Siege und elf Pleiten in der gerade beendeten Regular Season - und auch wenn San Diego dabei jeweils von großem Verletzungspech verfolgt wurde: McCoy, ohnehin nicht gerade bekannt für gutes Play-Calling, war nicht unschuldig daran, dass die Chargers mehrfach enge Spiele auf absurde Art und Weise herschenkten. Die Pleite bei den ansonsten sieglosen Cleveland Browns in Week 16 dürfte wenig geholfen haben.

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Gleichzeitig gibt es nicht komplett abwegige Fragen danach, ob McCoy aufgrund der zahlreichen individuellen Fehler - Philip Rivers' 21 Interceptions, darunter einige spielentscheidend, waren ein persönlicher Karriere-Höchstwert - sowie der vielen Ausfälle in einem anderen Jahr geblieben wäre. Doch die komplett unsichere Zukunft des Teams, über dessen Kopf das Damoklesschwert "Umzug" jetzt so tief wie noch nie schwebt, haben den Neuanfang womöglich zusätzlich befeuert.

Wo steht das Team? Das nämlich ist das bestimmende Thema: Die Chargers haben noch bis zum 15. Januar Option, sich den Rams anzuschließen und nach Los Angeles zu gehen. Der von der Liga nach wie vor angestrebte Verbleib in San Diego klappt wohl nur, wenn die NFL dafür Gelder zur Verfügung stellt.

Sieht man von diesem, zugegebenermaßen großen, Faktor ab, ist der Chargers-Job einer der attraktiveren offenen Posten. Ein Franchise-Quarterback, ein junger Star-Verteidiger in Joey Bosa, mit Melvin Gordon ein Running Back, der eindrucksvoll den Schalter umgelegt hat, sowie mehrere gute Cornerbacks und Receiver stehen zur Verfügung.

Abseits des Platzes allerdings dürfen Coaching-Kandidaten ihrerseits auch einige Fragen haben - das Vertrags-Desaster mit Bosa in der Offseason ist nur ein Beispiel für die Management-Probleme bei den Chargers. Die Spieler etwa erfuhren von McCoys Entlassung nicht gemeinsam oder von den Team-Bossen, sondern über die Medien. Teilweise gar von Freunden oder ihren Frauen, die die Nachricht im Fernsehen gesehen hatten.

Wer kommt in Frage? "Ein Lehrer, Kommunikator, Motivator - ein Leader", fasste Geschäftsführer Tom Telesco das Anforderungsprofil am Montag zusammen. Erstmals wird Team-Präsident John Spanos die Head-Coaching-Suche anführen, das Komitee besteht aus Spanos, Telesco, Team-Besitzer Dean Spanos und Vize-Präsident Ed McGuire. Die Tendenz könnte in Richtung Defense gehen, um die junge, talentierte Defensive weiter aufzubauen. Eagles-Defensive-Coordinator Jim Schwartz oder Patriots-Defensive-Coordinator Matt Patricia etwa. Darüber hinaus gibt es Gerüchte über Chiefs-Special-Teams-Coach Dave Toub.

SPOXSan Francisco 49ers (2-14) - Chip Kelly

Weshalb die Entlassung? Nur zwei Siege, beide gegen die über weite Strecken ebenfalls desolaten Los Angeles Rams, sowie eine, spätestens seit dem Ausfall von NaVorro Bowman, historisch schlechte Run-Defense. 4,8 Yards pro Lauf erlaubten die 49ers unter dem Strich, sowie 165,9 Rushing-Yards pro Spiel und 25 (!) Rushing-Touchdowns - allesamt ligaweite Höchstwerte, lediglich bei den Yards pro Run gibt es den geteilten "ersten" Platz, gemeinsam mit Miami.

Wer spielt wann? Die Playoff-Termine stehen fest

Von den 14 Pleiten setzte es sieben mit mindestens 17 Punkten Abstand. Zu häufig wirkte es, als wäre San Francisco nicht konkurrenzfähig. Auf der anderen Seite ist das mit Blick auf die pure Qualität im Kader nicht wirklich überraschend, ein hoher Draft-Pick war auch vor Saisonbeginn die logischste Prognose.

Daher rücken zunehmend andere Faktoren in den Mittelpunkt: Die Niners wollten nach zwei verlorenen Jahren offensichtlich um jeden Preis den Neuanfang und entließen deshalb nach Jim Tomsula auch Kelly nach nur einer Saison - und trennten sich vor allem von Geschäftsführer Trent Baalke. San Francisco will ganz offenbar eine neue Geschäftsführer-Head-Coach-Kombination, und sich nicht bei der Suche nach dem neuen GM durch Kelly möglicherweise einschränken.

Dem fiel er letztlich mutmaßlich wohl eher zum Opfer, als den sportlichen Leistungen, die schlicht kaum bewertbar sind. Gleichzeitig gilt aber dennoch für Kelly: Er wird sein Scheme anpassen müssen, will er in der Liga bleiben.

Wo steht das Team? Am Anfang. Die Niners müssen es einerseits schaffen, auch hinter den Kulissen rund um Team-Besitzer Jed York wieder eine produktive Atmosphäre zu kreieren - hier bestimmte in den vergangenen Jahren genau das Gegenteil den Ton. Zwei Head-Coach-Entlassungen in aufeinanderfolgenden Jahren gab es seit 30 Jahren nicht mehr.

Sportlich gibt es wenige Säulen, um die sich San Francisco in den kommenden Jahren herum aufbauen kann. Joe Staley ist ein solcher Spieler, der Left Tackle wird beim Start der nächsten Saison allerdings bereits 33 Jahre alt sein. Dahinter zeigte Running Back Carlos Hyde vielversprechende Leistungen, hielt aber erneut keine 16 Spiele durch. Vor allem die defensive Front um Bowman, DeForest Buckner und Arick Armstead sorgt für Hoffnung.

Ansonsten regieren Fragezeichen. Colin Kaepernick, in der zweiten Saisonhälfte mit einigen guten Auftritten, wird mutmaßlich seine Vertragsoption ziehen und sich auf dem Free-Agency-Markt nach Alternativen umschauen. Das Receiving-Corps ist eine riesige Baustelle, auch Torrey Smith hat noch nicht bewiesen, dass er ein Nummer-1-Receiver ist.

Wer kommt in Frage? Bei den 49ers muss ein Coach her, der bereit dazu ist, Jahre in einen Neuaufbau zu investieren - zunächst aber stellt sich die Frage, wie die Macht-Verteilung zwischen Geschäftsführer und Head Coach aussehen soll. Erste Tendenzen gehen zu Packers-Verantwortlichen, wo San Francisco gleich zwei Kandidaten angefragt hat. Die Head-Coaching-Suche beinhaltet bislang Patriots-Offensive-Coordinator Josh McDaniels, Bills-Interim-Coach Anthony Lynn und Falcons-Offensive-Coordinator Kyle Shanahan.

SPOXJacksonville Jaguars (3-13) - Gus Bradley

Weshalb die Entlassung? 14 Siege und 48 Niederlagen, nie mehr als fünf Siege in einer Saison, und das in einer der aktuell schwächeren Divisions - Gus Bradley war nicht mehr zu halten, die Entlassung nach knapp vier Jahren in Jacksonville war schon zur Saisonmitte ein mehr oder weniger offenes Geheimnis.

Zwar war und ist er bei seinen Spielern unglaublich beliebt, sportlich aber gelang es Bradley nie, den Vorschusslorbeeren, mit denen er als Defensive Coordinator der Seahawks einst gekommen war, gerecht zu werden. Nicht einmal ansatzweise. Die großen Erwartungen der vergangenen Offseason, die Bradley letztlich ebenfalls zum Verhängnis wurden, wurden kurioserweise auch stark durch die guten Ansätze der Offense in der 2015er Saison befeuert.

Wo steht das Team? Bedenkt man die verheerende Bilanz der letzten vier Jahre, ist das Team auf dem Papier in besserem Zustand, als man vermuten würde. Tatsächlich schaffte es Bradley, auch dank Rookie Jalen Ramsey und Free-Agency-Neuzugang Malik Jackson, die Defense in dieser Saison zumindest merklich zu verbessern - nur Denver ließ 2016 weniger Yards pro Pass zu (5,8) als die Jaguars (6,6), 20 zugelassene Passing-Touchdowns sind der fünftbeste Wert.

Allerdings verkam die auch auf dem Platz sichtbare Verbesserung in diesem Bereich durch den Absturz von Blake Bortles zur Randnotiz. Der verriet zwar am Montag gegenüber ESPN, dass er die Saison mit zwei Schultereckgelenkssprengungen sowie einer Handgelenksverletzung bestritten hat. Das alleine dürfte die mechanischen Defizite, die sich Bortles selbst längst eingestanden hat, aber auch nicht erklären. Ein neuer Head Coach könnte mit Bortles deutlich weniger Geduld haben.

Auf der anderen Seite gibt es positive Faktoren: Team-Besitzer Shad Khan hat bei Bradley Geduld bewiesen, und der Medien-Markt rund um die Jaguars ist äußerst überschaubar und längst nicht so kritisch wie in den großen Städten.

Wer kommt in Frage? Die große Frage wird lauten: Verpflichten die Jags einen defensiv geprägten Coach, um die talentierte Defense zu entwickeln, und kombinieren den mit einem starken Offensive Coordinator, der Bortles wieder in die Spur bekommt - oder gehen sie den genau umgekehrten Weg? Ex-Giants-Coach Tom Coughlin, der die Jaguars bereits von 1995 bis 2002 als Head Coach trainiert hat, galt als erster heißer Kandidat und könnte für dieses Team mit seiner Erfahrung nicht die schlechteste Wahl sein. Weitere bisher genannte Optionen: Josh McDaniels (Offensive Coordinator Patriots), Kyle Shanahan (Offensive Coordinator Falcons) und Harold Goodwin (Offensive Coordinator Cardinals).

SPOXDenver Broncos (9-7) - Gary Kubiak

Weshalb die Trennung? Selbstverständlich ist die Lage in Denver eine ganz andere: Kubiak entschied sich aus gesundheitlichen Gründen - der 55-Jährige hatte 2013 einen leichten Schlaganfall sowie während der vergangenen Saison Probleme mit schweren Migränen - eigenständig, sein Amt niederzulegen. Die Tatsache, dass der Titelverteidiger schon vor Week 17 aus dem Playoff-Rennen draußen war, spielte dabei keine Rolle.

Kubiak hatte, nachdem er den Job als Offensive Coordinator der Ravens angetreten hatte, wohl schon stark in die Richtung tendiert, sich dem Head-Coaching-Stress nicht mehr auszusetzen. Dann allerdings kam sein Ex-Team mit seinem Traum-Job um die Ecke.

Wo steht das Team? Denver hat noch immer die beste Pass-Defense der Liga, in der Run-Defense dagegen machten sich die Abgänge von Malik Jackson und Danny Trevathan mehr als bemerkbar. Hauptthema aber ist fraglos die Offense: Die Offensive Line muss, unabhängig davon, wer für Kubiak übernimmt, deutlich verstärkt werden.

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Die Running Backs und die Receiver sind da, die große Frage wird allerdings sein, wer als Starting-Quarterback in die kommende Saison geht. Trevor Siemian zeigte einige gute Ansätze, war aber äußerst inkonstant, und je mehr durch das schwache Run Game auf seine Schultern geladen wurde, desto wirkungsloser wurde die Offense. Es gilt für das neue Regime, Erstrunden-Pick Paxton Lynch weiter zu entwickeln. Und das dürfte noch eine Weile dauern.

Wer kommt in Frage? Broncos-Boss John Elway hat bereits erklärt, dass er drei oder vier Kandidaten im Kopf habe und auf eine schnelle Entscheidung hofft. Zunächst aber ist die große Frage: Was passiert mit Wade Phillips? Der Vertrag von Denvers Defense-Mastermind läuft aus, via Twitter erklärte Phillips, dass er "natürlich gerne in Denver" bleiben würde - allerdings erst, nachdem er getweetet hatte: "Das Leben eines Coaches: Von arbeitslos zum Super-Bowl-Sieg zu arbeitslos in drei Jahren."

Bleibt Phillips, macht ein offensiv geprägter Head Coach Sinn, Atlantas Offensive Coordinator Kyle Shanahan etwa. Interessanterweise allerdings ist der Name, der sich bisher am konstantesten hält, der eines Defense-Coaches: Miamis Defensive Coordinator Vance Joseph soll schon vor zwei Jahren, als schließlich Kubiak kam, ein ganz heißer Kandidat in Denver gewesen sein.

SPOXLos Angeles Rams (4-12) - Jeff Fisher

Weshalb die Entlassung? Wo ist die Weiterentwicklung? Fisher führte die Rams zwar von einem der schlechtesten Teams schnell ins Mittelmaß - da aber steckt das Team seit mehreren Jahren fest, und das betrifft insbesondere einen schlimmen Mangel an Kreativität in der Offense. Es dauerte unglaubliche acht Jahre, ehe die Rams wieder einen 1.000-Yard-Receiver hatten, in der heutigen NFL eigentlich undenkbar. Kenny Britt durchbrach diese Serie in der gerade beendeten Saison - mit 1.002 Yards.

Dennoch reichte es in dieser Saison nicht einmal mehr für Mittelmaß, nach dem überraschend guten Start stürzten die Rams gnadenlos ab und nach der 14:42-Heim-Blamage gegen Atlanta war Schluss für Fisher. Team-Vizepräsident Kevin Demoff erklärte offen: "Wir wollten sicherstellen, dass solche Spiele nicht noch einmal passieren."

Auch einige der Aussagen der Spieler sprechen eine eindeutige Sprache. "Wir brauchen eine Sieger-Kultur. Die fehlt uns", erklärte etwa Defensive End William Hayes und O-Liner Rodger Saffold fügte hinzu: "Ich bin jetzt seit einigen Jahren hier und wir hatten noch keine Saison mit positiver Bilanz." Das Team brauche jetzt jemanden, "der uns motiviert", forderte Tight End Lance Kendricks. "Nicht, dass Jeff Fisher das nicht gemacht hat. Aber wir brauchen jemanden, der uns motiviert und uns in den Hintern tritt, wenn wir Fehler machen."

Wo steht das Team? Vergleichsweise schwer zu sagen, weil noch niemand genau abschätzen kann, ob der teure Draft-Trade für Jared Goff die richtige Entscheidung war. Bislang jedenfalls spielte Goff weitestgehend schwach, bekam aber von einer desolaten Offensive Line sowie einem nicht-existenten Run Game auch wenig Hilfe. Generell fehlt es in der Offense an Spielern, die den Unterschied ausmachen können, das gilt ganz besonders für das Receiving-Corps.

Und defensiv? Um die D-Line mit Aaron Donald, Robert Quinn und Michael Brockers beneiden viele Teams L.A. Die Tatsache, dass die Rams dennoch mehrfach in der Run-Defense Probleme hatten, lässt allerdings wenig positive Schlüsse über das Linebacker-Corps zu. Top-Cornerback Trumaine Johnson wird, nachdem er 2016 unter dem Franchise Tag gespielt hat, Free Agent.

Wer kommt in Frage? Es sieht immer mehr danach aus, als wolle Rams-Besitzer Stan Kroenke für den großen Markt L.A. die prominente Lösung - was sicher dabei helfen würde, das zuletzt regelmäßig halbleere Stadion wieder besser zu füllen. Kurz nach der Entlassung von Fisher kursierten bereits Namen wie Jon Gruden, Jim Harbaugh und Pete Carroll, gefolgt von einem Gerücht am Sonntag, wonach die Rams Saints-Coach Sean Payton via Trade verpflichten wollen.

Ein zentraler Aspekt im neuen Trainerstab muss es sein, eine Offense zu entwickeln: In der vergangenen Saison war nicht nur das Run Game - wenn auch hinter einer desolaten O-Line - ein Problem. Für Tavon Austin gibt es, trotz teurer Vertragsverlängerung, nach wie vor keine vernünftige Rolle, während Goff noch jede Menge Coaching brauchen wird. Ein Name, der zum Wochenbeginn etwas überraschend auftauchte: Carolinas Co-Head-Coach und Defensive-Backs-Coach Steve Wilks. Auch Kyle Shanahan und Josh McDaniels werden gehandelt.

SPOXBuffalo Bills (7-9) - Rex Ryan

Weshalb die Entlassung? Interne Uneinigkeiten sowie Ryans laute, forsche Art dürften eine große Rolle gespielt haben, immerhin war seine Bilanz über zwei Jahre (15 Siege, 16 Niederlagen) nicht gerade katastrophal. Gleichzeitig aber passierte rein sportlich genau das, was sich Ryan nicht leisten konnte: Die Defense wurde schlechter, als sie es 2014, im letzten Jahr vor seiner Verpflichtung, war.

Hier spielten Verletzungen eine nicht unerhebliche Rolle, gleichzeitig aber verrieten Spieler nach der Entlassung öffentlich, dass Ryans Scheme zu kompliziert war. Das machte sich in der Pass-Defense bemerkbar, vor allem aber in der Run-Defense gehörte Buffalo zu den anfälligsten Teams.

Wo steht das Team? Die Bills haben Talent, und zwar nicht wenig. Unter Offensive Coordinator Anthony Lynn, der nach der Entlassung von Greg Roman früh in der Saison übernommen und das Playbook seinerseits vereinfacht hatte, wurde Buffalo zum dominantesten Rushing-Team in der NFL: 5,3 Yards pro Run, 164,4 Rushing-Yards pro Spiel und 29 Rushing-Touchdowns gelangen LeSean McCoy und Co., allesamt die Liga-Höchstwerte.

Die Defense hat einige junge, talentierte Spieler, ein vereinfachtes Scheme könnte Wunder bewirken und wieder deutlich mehr aus dem Potential heraus holen. Wer auch immer jedoch der neue Head Coach wird: Er wird auf der wichtigsten Position direkt eine Entscheidung treffen müssen. Der Vertrag von Quarterback Tyrod Taylor würde Garantien von über 30 Millionen Dollar mit sich bringen, sollten die Bills an ihm festhalten und die entsprechende Option damit aktivieren.

Geht Taylor, der alles in allem eine solide Saison gespielt hat, steht hier womöglich der komplette Neuanfang bevor. Backup EJ Manuel dürfte kaum einen neuen Vertrag erhalten, Cardale Jones ist in seiner Entwicklung noch extrem roh.

Wer kommt in Frage? Lynn scheint zunächst in der Pole Position zu liegen, die Ryan-Entlassung vor dem letzten Spiel und Lynns damit verbundene Beförderung zum Interim-Head-Coach soll für einige intern eine Art Mini-Audition gewesen sein. Der 48-Jährige hatte in seiner Coaching-Karriere allerdings noch nie etwas mit Defenses zu tun (seit 2003 durchgehend Running-Backs-Coach bei mehreren Teams) - ein starker Defensive Coordinator müsste in dem Fall also fraglos her. Ein nicht zu unterschätzender Faktor: Mit seiner ruhigen Art wäre Lynn quasi das genaue Gegenstück zu Ryan. Auch Arizonas Harold Goodwin wird gehandelt.

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