Nach Björn Werner zieht ein zweiter deutscher NFL-Profi innerhalb weniger Tage den Schlusstrich: Auch Markus Kuhn beendet seine Karriere, die Entscheidung hatte er bereits vor einer Weile getroffen.
Das verriet Kuhn im Gespräch mit ran.de: "Ich habe nach reiflichen Überlegungen für mich persönlich entschieden, dass ich meine aktive Karriere lieber beenden möchte. Diese Entscheidung steht bereits seit ein paar Monaten fest. Meine Familie und meine engsten Freunde wissen es auch schon seit einiger Zeit."
Markus Kuhn im SPOX-Interview: "Den Ball durfte ich behalten"
So habe er in den vergangenen Jahren "mehr erreicht, als ich mir jemals erträumt hätte. Es war wirklich eine überragende Zeit und ich habe einfach für mich entschieden, dass ich in meinem fünften NFL-Jahr diese Rundreise zu sämtlichen Teams nicht mitmachen will. Zumal ich auch weiß, dass ich durch diese Entscheidung von keinem Multi-Millionen-Dollar-Vertrag weg renne."
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Mit "ein bisschen Glück" hätte er, so der seit Saisonbeginn vereinslose 30-Jährige weiter, "vielleicht noch ein, zwei Jahre spielen können. Mehr aber auch nicht. Ich bin aber überhaupt nicht wehmütig und fühle mich mit dieser Entscheidung sehr wohl."
Dementsprechend fällt sein Fazit positiv aus: "Als Außenstehender kann man sich diesen ganzen NFL-Zirkus gar nicht so richtig vorstellen. Und dass ich quasi in dieser riesigen Manege - schon im College - mit dabei sein durfte, mit all den unzähligen Fans, dieser unglaublichen Infrastruktur, das ist der absolute Wahnsinn. Und dafür bin ich extrem dankbar."
"So denke ich auch nicht"
Kuhn war 2012 in der siebten Runde des Drafts von den Giants gepickt worden und schaffte dort anschließend den Sprung in den finalen Kader. Nach vier Jahren war in New York Schluss, Kuhn unterschrieb im April 2016 bei den New England Patriots - wo er die finalen Kader-Kürzungen Anfang September jedoch nicht überstand.
"Der Grund, warum ich mich im Sommer des vergangenen Jahres für einen Wechsel zu den New England Patriots entschieden habe war, dass sie die beste Mannschaft der NFL sind. Und es war schon damals klar, dass sie definitiv wieder ein Super-Bowl-Kandidat sein werden", führte der gebürtige Mannheimer weiter aus. "Ich habe mehrere Monate bei den Patriots verbracht und mich dem enormen Konkurrenzkampf dieses Teams gestellt - das war die vielleicht schwierigste Aufgabe meiner Football-Karriere."
Letztlich reichte es knapp nicht, jetzt jedoch "zu spekulieren, was vielleicht gewesen wäre, wenn ich es geschafft hätte, wäre aus meiner Sicht ganz falsch. Und so denke ich auch nicht."