4. Wer profitiert vom zähen Running-Back-Markt?
Die College-Running-Backs sind die wohl größten Nutznießer. Immer mehr Teams verstehen, dass es sinnvoller ist, regelmäßig einen Back zu draften und, wenn einer einschlägt, ihn nach vier Jahren ziehen zu lassen und das Spielchen zu wiederholen. Bestes Beispiel hierfür sind aktuell die Raiders: Latavius Murray gelangen in drei Jahren 2.278 Rushing-Yards und 20 Touchdowns, der ehemalige Sechstrunden-Draft-Pick erhält seinen zweiten (und somit teuren) Vertrag jetzt von den Vikings (3 Jahre, 15 Millionen Dollar, 8,5 Millionen garantiert).
Der Brock-Schock: 5 Fragen zum Trade von Brock Osweiler
Fast gleichauf allerdings liegen die Offensive Linemen. Ob Kevin Zeitler (31,5 Mio. garantiert), Matt Kalil (31 Mio. garantiert), Russell Okung (25 Mio. garantiert) oder Riley Reiff (26,3 Mio. garantiert) - O-Liner haben in dieser Free Agency kräftig abgeräumt. Gleich neun Spieler erhielten Garantien über mindestens 15 Millionen Dollar.
Nicht zufällig rüsteten Teams wie Minnesota und Detroit hier auf: Die Vikings (3,2 Yards pro Run) und die Lions (3,7) hatten 2016 je zwei der schwächsten Run Games überhaupt. Zwar kann in seltenen Fällen ein Running Back eine schwache Offensive Line bis zu einem gewissen Grad überspielen. Doch in die O-Line zu investieren und dafür auf der Running-Back-Position günstiger unterwegs zu sein, lohnt sich langfristig schlicht mehr - und hilft etwa auch dem Quarterback.
Eine dritte Gruppe kann man zwar nicht als direkte Profiteure bezeichnen, doch floss zumindest etwas Geld, das früher noch zu den Running Backs ging, in diesem Jahr in die Taschen der Fullbacks. Kyle Shanahan hat in der Vorsaison in Atlanta gezeigt, dass man einen Fullback kreativ in eine moderne Offense einbinden kann: Patrick DiMarco war einer der besten Run-Blocker, überraschte gleichzeitig aber auch als Receiver aus dem Backfield gegnerische Defenses.
Als Run-Blocker, Pass-Protector und Receiver hat ein moderner Fullback fraglos einen Wert - nicht umsonst erhielten DiMarco (4 Jahre, 8,4 Mio., 4,8 Mio. garantiert), der nach Buffalo ging, und Kyle Juszczyk (4 Jahre, 21 Mio., 9,7 Mio. garantiert), den Shanahan prompt nach San Francisco holte, langfristige Verträge, bevor die ersten Running Backs über den Ladentisch gingen.