(Die 32 Teams sind in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet. Teil 2 gibt es am Mittwoch auf SPOX.)
Arizona Cardinals (Vorjahresbilanz: 7-8-1)
Größte Needs: CB, ILB, S, QB
Die Cardinals hatten in der Free Agency den erwarteten Aderlass - und dann noch ein bisschen mehr. Mit Calais Campbell, Tony Jefferson, Marcus Cooper, D.J. Swearinger und Kevin Minter sind fünf Defense-Starter nicht mehr im Team, während Arizona umgekehrt nur zwei Routiniers als Kurzzeitlösung (Antoine Bethea, Karlos Dansby) holte. Ein Inside Linebacker, ein Cornerback und vor allem ein Safety werden dringend gebraucht, ein anderes Thema aber bestimmt die Schlagzeilen: Die Cardinals werden in diesem Jahr versuchen, ihren Quarterback der Zukunft zu draften. Und das mutmaßlich früh.
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Atlanta Falcons (11-5)
Größte Needs: Edge-Rusher, OG
Auch nach der Free Agency haben die Falcons einen der komplettesten Kader in der gesamten NFL, die Verpflichtung von Dontari Poe schließt zudem eine der kleinen Baustellen. Will Atlanta auch nach dem Abgang von Kyle Shanahan an dessen Offense komplett festhalten, sticht lediglich die Fullback-Position ins Auge. Ansonsten: Ein neuer Starting-Guard würde die Offensive Line verbessern, ein Edge-Rusher sollte daneben Top-Priorität genießen. Das gilt auch, falls der 37-jährige Dwight Freeney nochmals für ein Jahr zurückgeholt wird.
Baltimore Ravens (8-8)
Größte Needs: WR, Pass-Rush, RT
Der Wechsel von Ricky Wagner nach Detroit sorgt in der Offensive Line für Nachholbedarf, gleichzeitig brauchen die Ravens dringend neue Pass-Rusher hinter Routinier Terrell Suggs. In der D-Line sollte generell etwas passieren, immerhin haben die Ravens nach Lawrence Guy auch Timmy Jernigan abgegeben. Und sonst? Wie wäre es mit einem zusätzlichen Wide Receiver: Kamar Aiken hat sich in der Free Agency in Richtung Indianapolis verabschiedet, Baltimore verlässt sich aktuell auf Mike Wallace, Michael Campanaro und Breshad Perriman.
Buffalo Bills (7-9)
Größte Needs: WR, CB, ILB
Wenn Baltimore schon Receiver braucht, was sollen dann erst die Bills sagen? Sammy Watkins ist zwar ein Nummer-1-Receiver, wenn er auf dem Platz steht. Das allerdings ist ein großes "wenn": Watkins hat in den vergangenen beiden Spielzeiten zusammengerechnet elf Spiele verpasst. Dahinter hat Buffalo in der Free Agency Robert Woods (Rams), Marquise Goodwin (49ers) und Justin Hunter (Pittsburgh) verloren, und auch wenn im Gegenzug immerhin Andre Holmes kam - die Bills müssen hier dringend nachbessern. Der Abgang von Vorjahres-Überraschung Zach Brown schafft auf der Linebacker-Position ebenfalls Nachholbedarf, darüber hinaus hat Buffalo auch Top-Cornerback Stephone Gilmore verloren. Allerdings bedeutet das nicht, dass Cornerback plötzlich die Top-Priorität genießt: In der Defense des neuen Head Coaches Sean McDermott, die man aus Carolina bereits kennt, liegt der Fokus auf der Front Seven. Die Cornerbacks dagegen werden durch das Scheme eher geschützt.
Carolina Panthers (6-10)
Größte Needs: O-Line, WR
Die Panthers haben tatsächlich endlich in die Offensive Line investiert - und dennoch bleibt es eine Problemzone: Dass der aus Minnesota verpflichtete Matt Kalil tatsächlich für Stabilität sorgt, darf bezweifelt werden, während im Gegenzug Mike Remmers Carolina verließ. Dazu kommt die Ungewissheit um Michael Oher, der seit Ende September auf dem Concussion Protocol steht und anschließend den kompletten Rest der Saison verpasste. Head Coach Ron Rivera gab jüngst zu, dass das Selbstvertrauen von Quarterback Cam Newton im Vorjahr gelitten hat. Wollen die Panthers das ändern, sind Verstärkungen in der Line Pflicht. Das gilt auch für das Receiving-Corps: Neben den beiden Leuchttürmen Kelvin Benjamin und Devin Funchess wären nicht erst seit dem Abgang von Ted Ginn ein oder zwei zusätzliche Speedster sinnvoll.
Chicago Bears (3-13)
Größte Needs: S, WR, O-Line
Ihre größte Quarterback-Baustelle haben die Bears zumindest vorübergehend geschlossen: Jay Cutler ist weg, im Gegenzug kamen Mark Sanchez und vor allem Mike Glennon. Letzterer sollte wenigstens ein Jahr bekommen, um sich als möglicher Franchise-Quarterback der Zukunft zu beweisen. Damit die Chance darauf erhöht wird, sollten die Bears ihm eine Top-Waffe im Passing Game zur Verfügung stellen: Zwar kamen Markus Wheaton und Kendall Wright, beide sind aber eher ergänzende Puzzle-Teile. Und dass Kevin White wirklich in die Fußstapfen eines Alshon Jeffery in Topform treten kann, bleibt abzuwarten. Sollte sich die Gelegenheit auf einen neuen Left Tackle ergeben, sollten die Bears ebenfalls zuschlagen, auch ein weiterer Safety wäre nicht die schlechteste Idee. Hier war Chicago im Vorjahr extrem anfällig, hat mit Quintin Demps aber immerhin einen Strong Safety in der Free Agency geholt.
Cincinnati Bengals (6-9-1)
Größte Needs: WR, O-Line, DE
Quo vadis, Cincy?! Die Bengals haben jetzt in aufeinanderfolgenden Jahren zunächst zwei Starting-Receiver, dann zwei Starting-O-Liner abgegeben. Und nicht nur irgendwelche: Guard Kevin Zeitler und Tackle Andrew Whitworth waren Cincinnatis beste Offensive Linemen in der vergangenen Saison - während die Line insgesamt schon mit den beiden laut Football Outsiders im unteren Viertel in puncto Pass-Protection agierte. Andy Dalton wird jetzt den Ball noch schneller loswerden müssen, während im Passing Game hinter A.J. Green nur Tyler Eifert als ernsthafte Bedrohung wartet. Umkehrschluss: Die Bengals brauchen Receiver und O-Liner. Letzteres wird in diesem Draft deutlich schwieriger zu finden sein. Besser sieht da die Edge-Rusher-Klasse aus, hier muss Cincy dringend nachbessern.
Cleveland Browns (1-15)
Größte Needs: QB, CB, Edge-Rusher
Gute Nachricht für die Browns: Eine der größeren Problemzonen sollte nach dem ersten Pick eine Stärke sein - die Edge-Rusher-Probleme kann Cleveland mit dem ersten Pick und Myles Garrett hinter sich lassen. Gleichzeitig hatten die Browns eine gute Free Agency, in der unter anderem sinnvoll in die Offensive Line investiert wurde. Cleveland sollte im hier stark besetzten Draft außerdem mindestens einen Cornerback und einen Safety früh ziehen und könnte so unter dem Strich deutlich gestärkt aus Free Agency und Draft hervorgehen. Das große, alljährliche Browns-Problem bleibt jedoch: Ein Quarterback muss her! Dass der ungewöhnliche Trade für Brock Osweiler daran nichts ändert, dürfte jedem klar sein.