NFL Positionen - Die Offense
Quarterback - Position erklärt:
Der "Chef" auf dem Platz. Der Quarterback ist der Spieler, der den Ball bei fast jedem Spielzug in der Hand hat. Einerseits ist es seine Aufgabe, den Ball via Pass oder Handoff an die Mitspieler zu verteilen - doch die Arbeit des Quarterbacks geht weit darüber hinaus: Er muss die Defense lesen und mögliche Veränderungen am geplanten Spielzug vornehmen. Er muss den kompletten Gameplan kennen, um in jeder Situation zu wissen, welche Spielzüge es als mögliche Antwort gibt. Er stellt sich etwa direkt oder einige Schritte hinter dem Center auf, der Spielzug beginnt, indem der Center dem Quarterback den Ball übergibt oder ihn ihm durch die eigenen Beine zuwirft.
Running Back - Position erklärt:
Running Backs in der heutigen NFL haben eine vielseitige Arbeitsbeschreibung. In den 70er und 80er Jahren noch nahezu ausschließlich dafür zuständig, den Ball vom Quarterback übergeben zu bekommen und mit ihm loszulaufen, ist das heute nur noch ein Teil des Jobs. Running Backs heute müssen sowohl in Pass-Protection - also beim Blocken für den Quarterback, damit der den Ball werfen kann - aushelfen als auch selbst Routes laufen und Pässe fangen können. Nicht viele Running Backs erfüllen diese drei Aufgaben auf höchstem Niveau, Le'Veon Bell von den Pittsburgh Steelers, David Johnson von den Arizona Cardinals und Ezekiel Elliott von den Dallas Cowboys sind die Musterbeispiele dafür.
Wide Receiver - Position erklärt:
Die oberste Aufgabe der Wide Receiver ist es, Routes zu laufen und Pässe vom Quarterback zu fangen. Doch auch Wide Receiver, genau wie Running Backs, müssen vielseitig sein: So gehören etwa Blocking-Aufgaben im Running Game auch zum Receiver-Alltag. Gleichzeitig müssen Wide Receiver zumindest einen Teil der Defense lesen können, denn in manchen Offenses ist es die Aufgabe der Receiver, je nachdem was die Defense macht, den einen oder den anderen Laufweg zu wählen - abhängig etwa davon, ob Man oder ob Zone Coverage gespielt wird.
Dabei gibt es die verschiedensten Wide-Receiver-Typen. Große, physische und explosive Spieler findet man häufig Outside (Julio Jones, Mike, Evans, A.J. Green), manche aber bekleiden auch den Slot (Larry Fitzgerald beispielsweise) und schlagen hier Kapital aus Matchups gegen die eher kleineren, wendigeren Slot-Cornerbacks. Dann gibt es Speedster, die durch ihre Geschwindigkeit alleine eine große Bedrohung sind und ihre Explosivität auch in den Routes nutzen - DeSean Jackson, Tyreek Hill oder Brandin Cooks sind hier einige Kandidaten. Dazu kommen Slot-Receiver mit ihrer Explosivität und Beweglichkeit. Julian Edelman und Jarvis Landry passen in diese Kategorie.
Tight End - Position erklärt:
Ganz einfach gesagt ist der Tight End - im Idealfall - eine Art Mischung aus Offensive Lineman und Wide Receiver. Der Tight End wird meist von allen Passfängern am nahsten an der Offensive Line positioniert und muss ein sehr guter Blocker sein. Gleichzeitig aber wird er auch als Receiver eingesetzt - Tight Ends, die beides überdurchschnittlich gut beherrschen, können ein X-Faktor in jeder Offense werden. Das perfekte Beispiel hierfür ist Rob Gronkowski von den New England Patriots.
Doch auch eine andere art Tight End ist in der NFL inzwischen akzeptiert: Der Receiving-Tight-End. Gemeint ist ein Tight End, der eben kein sonderlich guter Blocker ist, sondern seine Physis primär als Receiver einsetzt. Das wäre etwa Jordan Reed (Washington) oder auch Jimmy Graham von den Green Bay Packers.
Center - Position erklärt:
Der Spiele in der Mitte der Offensive Line. Die Offensive Line setzt sich aus fünf Spielern zusammen: Den beiden Guards, den beiden Offensive Tackles - und eben dem Center in der Mitte. Neben den normalen Blocking-Aufgaben und es mitunter auch die Aufgabe des Centers, die Blocking-Schemes für die ganze Line unmittelbar vor dem Spielzug anzupassen sowie Blitzer in der gegnerischen Defense zu identifizieren.
Guard - Position erklärt:
Die beiden Guards werden direkt je links und rechts vom Center postiert. Guards müssen physisch und mit jeder Menge Power spielen können - insbesondere im Run Game - aber auch in Pass Protection standhalten.
Offensive Tackle - Position erklärt:
Die Offensive Tackles werden je am Ende der Offensive Line aufgestellt, die Offensive Line sieht also so aus: Tackle - Guard - Center - Guard - Tackle. Beide bekommen es häufig mit den besten Pass-Rushern des gegnerischen Teams zu tun und spielen somit bei den meisten Teams eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Passing Games.
NFL Positionen - Die Defense
Defensive Tackle - Position erklärt:
Die Spieler in der Mitte der Defensive Line, also der Verteidiger-Gruppe, die sich vor dem Snap gegenüber von der Offensive Line aufstellt. Manche Teams spielen mit einem, manche mit zwei Defensive Tackles - je nachdem, ob eine 4-3- oder eine 3-4-Defense gespielt wird. In Defenses, die grundsätzlich nur auf einen Defensive Tackle setzen, handelt es sich meist um einen Nose Tackle: Ein besonders massiger Defensive Tackle. Der jüngst zurückgetretene Vince Wilfork wäre das Musterbeispiel dafür. Generell müssen Defensive Tackle die Offensive Line attackieren oder sie beschäftigen, um so Lücken für die eigenen Mitspieler zu öffnen.
Defensive End - Position erklärt:
Auch die Aufgabe des Defensive Ends, welche die beiden äußeren Positionen der Defensive Line bekleiden, unterscheidet sich deutlich, je nachdem, ob eine 4-3- oder eine 3-4-Defense gespielt wird. In einer 3-4-Defense geht es bei Defensive Ends eher darum, die Line zu kontrollieren und Räume für die Mitspieler frei zu schaffen - nicht selten auch gegen zwei Gegenspieler. Der prototypische Spieler für diese Position ist Calais Campbell, der im Frühjahr von den Arizona Cardinals zu den Jacksonville Jaguars wechselte, genau wie Texans-Star J.J. Watt.
In der 4-3-Defense sind die Defensive Ends die beiden primären Pass-Rusher, diese Aufgaben übernehmen in der 3-4 die Outside Linebacker. Daher sind auch die physischen Anforderungen etwas anders, als die an 3-4-Defensive-Ends. Spieler, die als Beispiele für Defensive Ends in der 4-3-Defense herhalten können, wären: Olivier Vernon (New York Giants), Michael Bennett (Seattle Seahawks) oder Everson Griffen (Minnesota Vikings).
Outside Linebacker - Position erklärt:
Der Outside Linebacker in der 3-4-Defense ist der primäre Pass-Rusher des Teams, Von Miller ist das Musterbeispiel hierfür. Gleichzeitig aber muss er auch stark gegen den Run sein. In der 4-3-Defense werden die Linebacker in "Mike" (Middle Linebacker), "Sam" (Strongside Linebacker) und "Will" (Weakside Linebacker) unterteilt. Der Middle Linebacker postiert sich im Zentrum, der Strongside Linebacker auf der stärker besetzten Seite der Offensive Line - also meist da, wo sich der Tight End aufstellt - und der Will Linebacker auf der gegenüberliegenden Seite.
Inside Linebacker - Position erklärt:
Der Inside Linebacker in der 4-3-Defense muss eine große Reichweite sein, sprich sehr explosiv sein - häufig muss er einen größeren Raum abdecken. In der 3-4-Defense gibt es zwar zwei Inside Linebacker, die werden dafür aber auch häufiger im Pass-Rush eingesetzt. Grundsätzlich stellen sich Inside Linebacker hinter der Defensive Line auf, ihr Aufgabenfeld erstreckt sich vom Attackieren der Offensive Line, dem Decken gegnerischer Spieler und verschiedenen Pflichten in der Run-Defense.
Cornerback - Position erklärt:
Cornerbacks sind das defensive Gegenstück zu den Wide Receivern: Die oberste Aufgabe der Cornerbacks ist es, Receiver zu decken. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Cornerbacks können in Manndeckung ("Man Coverage") agieren, also einen bestimmten Gegenspieler über den kompletten Platz verfolgen. Sie können aber auch Zone Coverage spielen, dann sind sie für einen bestimmten Bereich des Feldes zuständig. Cornerbacks werden darüber hinaus auch als Blitzer - also zusätzliche Pass-Rusher - eingesetzt und haben zudem Zuständigkeiten in der Run-Defense.
Safety - Position erklärt:
Die Safeties lassen sich, auch was ihre Aufgaben angeht, in den meisten Fällen relativ klar in zwei Gruppen aufteilen: Den Strong Safety und den Free Safety. Der Strong Safety ist in der Regel näher an der Line of Scrimmage postiert, er ist der physischere der beiden und hat mehr Aufgaben in der Run-Defense. Gleichzeitig muss er aber auch in der Lage sein, etwa Tight Ends zu decken. Kam Chancellor von den Seattle Seahawks ist ein gutes Beispiel dafür.
Chancellors kongenialer Partner in Seattle ist Earl Thomas, der Free Safety der Seahawks. Ein Free Safety ist oftmals die letzte Verteidigungslinie und agiert in der tiefe des Feldes. Seine Aufgabe ist es unter anderem, die Offense zu lesen, den Spielzug sowie die Laufwege der Receiver in Sekundenbruchteilen zu analysieren und dementsprechend dann die Cornerbacks zu unterstützen.