Disclaimer: Diesjährige Rookies sind in dieser Liste nicht berücksichtigt.
C.J. Prosise, RB, Seattle Seahawks: Seine Rookie-Saison endete als ein großes Versprechen: Prosise hatte sein mit Abstand bestes Spiel beim Primetime-Sieg in New England Mitte November (66 Rushing-Yards, 87 Receiving-Yards), nur um sich eine Woche später gegen die Eagles an der Schulter zu verletzen und den Rest der Saison zu verpassen. Seither scheint er in der öffentlichen Wahrnehmung fast ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein, viele Berichte rund um die Seahawks-Backs konzentrieren sich auf das Duell zwischen Eddie Lacy und Thomas Rawls.
Doch könnte am Ende Prosise der wichtigste der drei Running Backs sein: Er ist mit weitem Abstand der beste Receiver unter Seattles Backs, bringt Erfahrung als Safety, Receiver und Running Back mit. Prosise hat eine gute Vision, ist explosiv und kann eine Art Mismatch-Spieler in der Seahawks-Offense sein. Seine Fähigkeiten sind einzigartig innerhalb des Teams und garantieren Prosise eine gewisse Anzahl an Snaps.
Bestätigt er den positiven Trend der vergangenen Saison, kann er ein dominanter Spieler werden: Seahawks-Running-Backs erhielten insgesamt in der vergangenen Saison nur 92 Targets - Prosise belegte ligaweit mit seinen 2,57 Yards pro gelaufener Route den zweiten Platz unter Running Backs. Prosise kann ein Schlüsselspieler werden, um Wilson und die Offensive Line zu unterstützen sowie um die Offense generell schwerer ausrechenbar zu machen.
Hunter Henry, TE, Los Angeles Chargers: 17 Prozent (!) der Pass-Targets zu Henry resultierten in Touchdowns - der klare Top-Wert aller Tight Ends. Acht Touchdowns verzeichnete der 22-Jährige bei 36 Receptions in der vergangenen Saison, und das auf einer Position, bei der der Übergang vom College in die NFL zumeist schwieriger ist.
Es ist fest davon auszugehen, dass Henry 2017 noch mehr Snaps von Antonio Gates übernimmt. Schon jetzt vertraut Philip Rivers dem jungen Tight End in der Red Zone, ein gutes Zeichen für erhöhte Produktivität in der kommenden Saison.
Robert Nkemdiche, DT, Arizona Cardinals: Die Rookie-Saison war mehr als enttäuschend: Nkemdiche verpasste mehrere Wochen der Vorbereitung verletzt und brachte es in der Regular Season auf ganze 82 Snaps (7,6 Prozent der Defense-Snaps). Coach Bruce Arians kritisierte damals offen seine Einstellung. Im Vergleich dazu scheint Nkemdiche eine 180-Grad-Drehung hingelegt zu haben: Aus Arizona hört man - ob von Coaches, Mitspielern oder Reportern - unisono Lob und Anerkennung für die mentale Weiterentwicklung des einstigen Erstrunden-Picks.
Nkemdiche ist, abgesehen von Tyrann Mathieu, der eine Spieler, der in jeder Trainingseinheit herausragt. Die Fortschritte zeigte er auch im Hall of Fame Game gegen Dallas. Seine Reaktion: "Man sollte immer sein eigener größter Kritiker sein. Man sollte keinen Coach brauchen, der dir deine Fehler zeigt."
Die Schuhe, die er ausfüllen soll, sind immerhin groß - Arizona baut auf Nkemdiche, um den Abgang von Calais Campbell aufzufangen. Ein weiterer Cardinal, den man im Auge behalten sollte: John Brown. Der Receiver hat seine Verletzungsprobleme überwunden, Muskelmasse drauf gepackt und hinterlässt im Training sehr gute Eindrücke.
Donte Moncrief, WR, Indianapolis Colts: Sieben Touchdowns in neun Spielen (sieben Starts) - Moncrief war schon in der vergangenen Saison ein Red-Zone-Monster für die Colts. 11,1 Prozent seiner Targets kamen innerhalb der gegnerischen 10-Yard-Line, kein anderer Receiver hatte hier über 9,5 Prozent.
Moncrief ist erst 24 Jahre alt und wenn er seine Schulter-Probleme überwunden und seine Explosivität zurückgewonnen hat (nur 2,5 Yards im Schnitt nach dem Catch 2016), sollte er endgültig eine prominente Rolle in der mutmaßlich erneut Pass-lastigen Colts-Offense einnehmen.
Tyreek Hill, WR, Kansas City Chiefs: Wenn ein Spieler die Positionsbezeichnung "Allzweckwaffe" verdient, dann ist es wohl Tyreek Hill. In der generell eher konservativen Chiefs-Offense machte der 23-Jährige schon in seiner Rookie-Saison im Vorjahr mehr als einmal den Unterschied aus: Hill ist ein Speedster, ein Returner, ein Wide Receiver, ein Running Back. Und all das in Personalunion.
Kein Receiver verzeichnete mehr Yards nach erstem Gegnerkontakt bei Rushing-Versuchen als Hill (99), der zudem einen Kick-Off- sowie zwei Punt-Return-Touchdowns auflegte. Bei Returns generell verursachte er mit weitem Abstand die meisten Forced Missed Tackles (30, kein anderer Spieler über 20) und legte weitere 19 Forced Missed Tackles nach dem Catch drauf.
Jeremy Maclin ist nicht mehr in Kansas City und aus KC kommen zunehmend Berichte, wonach Hill der neue klare Nummer-1-Receiver sein wird. Er ist in jedem Fall die mit Abstand explosivste Waffe, die die Chiefs haben. Und in seinem zweiten Jahr eventuell die explosivste Waffe der gesamten Liga.
Tyler Higbee, TE, Los Angeles Rams: Higbees Breakout-Potential ist größtenteils der neuen Offense und den neuen Coaches zuzuschreiben. Der neue Rams-Coach Sean McVay hat gezeigt, dass er in Washington Tight Ends gut einsetzen kann und will - das gilt auch für den neuen Offensive Coordinator Matt LaFleur, der aus Atlanta kommt und die Falcons-Offense von Kyle Shanahan kennt.
Higbees Bedeutung in der Offense stieg im Laufe der Saison, die Coaches wollen ihm eine prominentere Rolle geben. Higbee und Gerald Everett werden aller Voraussicht nach die Starting-Tight-Ends sein, der ehemalige College-Wide-Receiver Higbee sollte für Jared Goff eine sichere Pass-Option darstellen.